Phantasien über die Lebensumstände eures Therapeuten

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metropolis
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 22:50

Lieber easy,

ich plädiere in der Therapie ja immer für schonungslose Ehrlichkeit. Aber hier beschreibst du eine Situation, wo ich tatsächlich sagen würde: teile die Phantasie lieber nicht mit. Der Beschützerinstinkt eines Vaters, den du durch dein Geständnis wachrufen KÖNNTEST, würde vielleicht zu Distanz in der Therapie führen. Ich weiß nicht...bei den eigenen Kindern hört der Übertragungsspaß auf, denke ich mir so.

Aber es kann auch sein, dass ich hier unnötig verkrampft denke.

LG

metro
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Gast
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 23:52

@ easy
"...Der Blick des Herrenzynikers hingegen ist unglücklich gebrochen, reflexiv geknickt. Mit ihm schauen die Vormächte auf ihre eigene Strrategie, erkennend, daß sich hinter allem, was sich als Gesetz darstellt, eine große Portion Gewalt und Arroganz verbirgt - wer sollte davon genauer Notiz nehmen als diejenigen, die sie halbherzig und halbwach ausüben? In der hrrenzynischen, melancholische Reflexion zeigt sich darum oft eine Tendenz zum Schielen. Die Augen prägnanter Zyniker verraten sich durch einen Hauch Silber, eine leise Einwärts- oder Auswärtsdrehung des einen Organs. Wer schielend geboren wird und den Weg zur Wissenschaft, Philosophie oder politischen Praxis einschlägt, erscheint bereits somatisch prädisponiert zum zweifachen Hinsehen auf die Dinge, auf Wesen und Schein, das Verhüllte und das Nackte. Die Organdialektik seiner Augen treibt ihn hierbei voran - während die übrigen Denker, dem Mythos des Normalen verhaftet, gern ignorieren, daß auch sie mit zwei verschiedenen Blicken sehen und daß kein Mensch zwei gleiche Augen hat. In den Augen ist ein Teil unserer Denkstruktur lokalisiert, besonders die Dialektik des Rechten und Linken, Männlichen und Weiblichen, des Geraden und des Schiefen...."
Peter Solterdijk, Kritik der zynischen Vernunft, Suhrkamp 1983
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René Magritte, Der falsche Spiegel
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s. u.

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easy
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Beitrag So., 21.02.2010, 10:55

Sloterdijk assoziierte da wohl spielerisch drauf los. Wie viele, darunter ja auch ich, schreibt er Auswärtsschielern etwas Hellseherisches zu. Übrigens spricht er von Herrenzynikern, die Damen waren eben nicht gemeint. Ich kenne unter den Antidemokraten der Geschichte keine Auswärtsschieler. Im Gegenteil, die Berüchtigsten durchbohrten einen bekanntlich mit stählernem Adlerblick. Mir fällt unter den Mächtigen nur John Kennedy ein, dessen unstabile Augenkoordination ihm eher Sympathie einbrachte. Er soll auswärts geschielt haben wenn er müde oder verliebt war und liess sich gerne so abbilden. Auch Sartre hat nach meinem Eindruck eher damit kokettiert. Und bekanntlich nicht ohne Erfolg.
Amen.

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SamuelZ.
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Beitrag Mo., 22.02.2010, 21:44

Komisch, da denke ich zur Zeit nur noch an einen selbst verursachten Abschied weg vom Thera hin zum Analytiker und spüre die Angst, dass es sich evtl. nicht realisieren lassen wird, und da habe ich parallel wieder lang vergessene Nähe-Phantasien, wie wir uns küssen, er mir durch die Haare streicht, wir uns kennenlernen, uns anschauen, uns näher kommen....
Merkwürdig.


So, was war denn nun zuerst da, die Henne oder das Ei? Soll heißen: die Nähe-Fantasien oder der Abschieds-Drang?

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metropolis
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Beitrag So., 14.03.2010, 14:23

Zum Tagesablauf meines Therapeuten habe ich aufgrund mangelnder Fakten auch so die ein oder andere Phantasie. Vergangene Stunde haben wir ausführlich darüber gesprochen, wie ich mir seinen Arbeitsalltag vorstelle.
Wir stellten fest, dass ich ihn als chronisch überarbeiteten Workaholic-Thera phantasiere.

Und endlich (!!!) mal eine Korrektur seinerseits: er arbeitet nicht von früh bis spät... (Puuh)


Es fühlte soo erleichternd an, diese Gedanken zu seinem Alltag auszusprechen.
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Theodor Storm

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metropolis
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Beitrag Mi., 17.03.2010, 23:36

In Treatment-Folge von heute: Paul und seine Frau beginnen bei Pauls Supervisorin eine Paartherapie, weil ihre Ehe kurz vor dem Aus steht und weil die Ehefrau einen Geliebten hatte. Während der Sitzung erfährt sie allerdings von den vielen Patientinnen, die sich so in ihren Ehemann verlieben. Und er eröffnet ihr, dass er für eine Patientin mit erotischer Übertragung mehr empfindet, sich Sex mit ihr vorstellt und zumindest im Kopf fremdgeht.


Nun zu meiner Phantasie: mein Therapeut liegt nach einem langen Arbeitstag, der mit mir endete, mit seiner Frau im Ehebett und schaut zusammen mit ihr die oben beschriebene IT-Folge. Seine Frau dreht sich erstaunt zu meinem Thera um und fragt: "Passiert dir das etwa auch? Hast du Patientinnen, die sich in dich verliebt haben?" Sie beginnt zu grinsen und versucht sich ihren Mann als angehimmelten Schwarm vorzustellen. Was, ihr Mann? Dann wird ihr Blick wieder ernster: "Und deine Gefühle? Hast du dich auch schon mal verliebt?" Er schweigt, ihm wird heiß im Gesicht, ja er wird tatsächlich rot, aber seine Frau kann es nicht sehen, weil es dunkel im Schlafzimmer ist. Gewandt antwortet er: "Man kann nie ausschließen, dass auch mir das mal passiert, aber du brauchst dir keine Sorgen machen, das hätte ich unter Kontrolle" Oder würde er ein nur verstohlenes "Nein" antworten. Denken tut er allerdings: "Wenn sie wüsste.."
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SamuelZ.
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Beitrag Sa., 03.04.2010, 15:04

Zur Zeit lebt mein Therapeut in meiner Phantasie nur mit mir und für mich. Er darf in meiner Phantasie kein eigenständiges Leben neben unserer Beziehung haben. Wir entdecken unsere Körper und schlafen viel miteinander. In meiner Phantasie hängen wir wie die Kletten aneinander. Alles sehr intim und eng.

Hm, ich überlege, ob ich ihm in meiner Phantasie nicht doch noch irgendwo ein wenig Freiraum lasse....??? Nein, sieht nicht so aus. Also keinerlei Phantasien über seine "realen Lebensumstände" sondern nur fantasierte Beziehungsphantasien mit uns beiden als Hauptpersonen.

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hungryheart
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Beitrag Mo., 05.04.2010, 09:44

metropolis hat geschrieben:

Nun zu meiner Phantasie: mein Therapeut liegt nach einem langen Arbeitstag, der mit mir endete, mit seiner Frau im Ehebett und schaut zusammen mit ihr die oben beschriebene IT-Folge. Seine Frau dreht sich erstaunt zu meinem Thera um und fragt: "Passiert dir das etwa auch? Hast du Patientinnen, die sich in dich verliebt haben?" Sie beginnt zu grinsen und versucht sich ihren Mann als angehimmelten Schwarm vorzustellen. Was, ihr Mann? Dann wird ihr Blick wieder ernster: "Und deine Gefühle? Hast du dich auch schon mal verliebt?" Er schweigt, ihm wird heiß im Gesicht, ja er wird tatsächlich rot, aber seine Frau kann es nicht sehen, weil es dunkel im Schlafzimmer ist. Gewandt antwortet er: "Man kann nie ausschließen, dass auch mir das mal passiert, aber du brauchst dir keine Sorgen machen, das hätte ich unter Kontrolle" Oder würde er ein nur verstohlenes "Nein" antworten. Denken tut er allerdings: "Wenn sie wüsste.."

naja, nicht umsonst gibt es das konzept der gegenübertragung

ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist, "nichts" zum empfinden, wenn man (offensiv) angehimmelt und geliebt wird .....

ich hab im bekanntenkreis einen aktuellen fall in dem ein schwuler mann einen überzeugten hetero "umgedreht" hat , einfach durch hartnäckig offensive liebesbekundungen.

ich kenne das von mir selbst auch:
wenn mir jemand sagt, dass er mich liebt, stößt das in mir etwas an, was über geschmeicheltsein hinausgeht.


eine therapeutische beziehung ist sicher nochmal was anderes, aber wie auch immer geartete gefühle für den patienten auf seiten des thera gibt es sicher öfters.


@sandy huhu, wie gehts dir , süße?
Nimm was du willst und zahl dafür.

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Emma Peal
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Beitrag Di., 06.04.2010, 11:34

Schöner Thread!

Lustig, ich hab anfangs auch gedacht, dass mein Thera schwul sein müsste.
Dann erzählte er mir aber schon in der 2. oder 3. Stunde, dass er eine Tochter hat. Also muss er zumindest mal in einer heterosexuellen Beziehung gelebt haben.

Meine Phantasie (da ich mich nicht traue, ihm direkte, persönliche Fragen zu stellen) : er ist verheiratet mit einer Frau Ende 30, die ebenfalls Therapeutin ist. Die Ehe ist etwas "eingeschlafen", aber immer noch harmonisch, schließlich ist mein Thera ein toller Mann.
Die Frau ist attraktiv aber eher schlicht gekleidet und zurechtgemacht.
Die Tochter (er hat mir nicht gesagt, wie alt sie ist, nur dass sie minderjährig sein muss, weiß ich) ist 10 Jahre alt und die ganze Freude meines Theras.
Abends liest er ihr noch eine Gute-Nacht-Geschichte vor.
Die Familie wohnt ländlich in einem großen Haus mit Garten, Schaukel etc.
Sie halten 2 Katzen und 2 Kaninchen.
In seiner Freizeit entspannt er am liebsten mit seiner Familie.
Er liebt gutes Essen, isst aber nicht ausufernd viel, weil er ein wenig auf seine Linie achtet.
Beim Sex achtet er darauf, dass auch seine Frau zum Höhepunkt kommt.
Er kann wunderbar mit seinen Händen (und Zunge) umgehen, und wenn er küsst, sieht seine Frau vermutlich Sterne vor Glück.

So ähnlich stelle ich mir sein Leben vor. Das war jetzt mal ganz grob, weil ich im Augenblick nicht mehr viel Zeit habe.
Meine Phantasien ihn betreffend werde ich noch verfeinert wiedergeben, wenn mehr Zeit hab.

Liebe Grüße,
Emma

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SamuelZ.
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Beitrag Di., 06.04.2010, 15:20

Hallo Emma,

mir wird ganz warm ums Herz, wenn ich deine Zeilen lese.

Gleichzeitig bemerke ich einen nicht kleinen Anflug von Eifersucht auf die Frau deines Thera. Dann dachte ich einen Moment, du seist MEIN Thera und wolltest mir mitteilen, wie glücklich du bist und mich phantasietechnisch in die Grenzen weisen....

Das mit dem "schwulen Thera" kenne ich. Am Anfang des Threads gab es einen kleinen Austausch zwischen Freistil und mir über dieses Thema. Ich glaube, wir haben damals wild spekuliert, was diese Phantasie wohl bedeuten mag.
Beim Sex achtet er darauf, dass auch seine Frau zum Höhepunkt kommt.
Er kann wunderbar mit seinen Händen (und Zunge) umgehen, und wenn er küsst, sieht seine Frau vermutlich Sterne vor Glück.
Gab es einen konkreten Anlass für die Entstehung dieser Phantasie? *unschuldig dreinschau*
Meine Phantasien ihn betreffend werde ich noch verfeinert wiedergeben, wenn mehr Zeit hab.
Oh ja, bitte. Wir warten gespannt!!

Liebe Grüße
Sandy

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Emma Peal
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Beitrag Di., 06.04.2010, 17:27

Liebe Sandy,

erst mal hallo, bin noch ziemlich neu hier im Forum und bin sehr glücklich, dass es so eine Plattform gibt.
Leider weiß ich noch nicht, wie man zitiert, also nicht wundern, wenn meine Antworten etwas umständlich sind.

Über Deinen Verdacht, ich sei Dein Therapeut, hab ich mich herzlich amüsiert. Ehrlich, man hat mir ja schon vieles angedichtet, aber DAS noch nie. Freut mich aber, dann komme ich anscheinend zumindest nicht allzu gestört rüber (wie ich mich manchmal fühle).
Ich hab den ganzen Thread erstmal gelesen, daher hab ich das mitbekommen, dass einige von Euch auch davon ausgingen, dass ihr Thera schwul sei.
Warum das so ist, kann ich auch nicht sagen.
Vielleicht weil nur wenige Männer in meinem Leben derart feinfühlig sind, hab ich`s gleich auf`s Schwulsein geschoben.
Oder vielleicht auch, weil er mich anders angesehen hat (bzw noch ansieht), als die Heteromänner, die ich so kenne.
Was aber wohl eher damit zusammenhängt, dass er mir eben nicht als Mann gegenübersitzt, sondern ausschließlich als Therapeut, also quasi als Neutrum. Was schade ist, hätt ich fast gesagt.

Nein, im Ernst, ich bin da etwas zwiegespalten. In einem anderen Thread hab ich schon erwähnt, dass ich zur Zeit heftige Verliebtheitsgefühle ihm gegenüber hab. Ich fänd es gut, wenn ich ihm auch als Frau gefiele.
Wenn er mir aber Avancen machen würde, würde ich wohl komplett den Respekt vor ihm verlieren und mich weniger geborgen bei ihm fühlen.
Auf der anderen Seite hab ich täglich zig Tagträume (auch sexuelle), in denen er natürlich die Hauptrolle spielt.
Ein bisschen peinlich ist mir das schon, vor allem da er weiß, dass ich in ihn verliebt bin. Aber ich hab so getan, als ob das alles nur völlig unschuldige und jungfräuliche Gefühle seien.
Über Sex trau ich mich mit ihm gar nicht zu sprechen, bin da echt verklemmt und befangen. Eben weil ich denke, dass er dann denkt, dass ich ihn irgendwie anbaggern möchte.

Aber ich habe wirklich auch sexuelle Probleme, die mich belasten, so dass ich irgendwann schon mal darauf zu sprechen kommen möchte.
Im Augenblick geht das noch nicht. Da würd ich mir noch eher die Zunge abbeißen, als nur dieses Wort in den Mund zu nehmen.
Hat mich schon allen Mut gekostet, ihm (durch die Blume) zu sagen, dass ich ihn so sehr mag. Zum Glück hat er da sehr nett reagiert.
Na ja, die Therapie geht auch erst seit 4 Monaten...

Nun, mit der Eifersucht auf seine Frau hast Du recht.
(Zuerst hatte ich das missverstanden, und dachte schon, DU seist eifersüchtig auf die Frau MEINES Theras)
Und ich bin glühend neugierig, was für eine Frau das wohl sein mag.

Konkreter Anlass...hm...schon irgendwie. Ich achte bei Männern immer auf die Hände, so auch bei meinem Therapeuten.
Da fiel mir auf, dass sie gleichzeitig gepflegt und doch so stark und männlich wirken. Aber auch nicht rau, so dass sie sicher fantastisch streicheln können.
Und mir fiel schon ein paar Mal auf, dass er auch sehr oft auf meine Hände schaut - warum nur?
Dann stell ich mir vor, dass er sich gerade vorstellt, dass ich was mit meinen Händen bei ihm anstell...
Die Vorstellung, dass er mich auch attraktiv findet, törnt mich ehrlich gesagt ziemlich an.
Wobei ich "befürchte", dass dem nicht so ist.
Gleich in der ersten Stunde fragte er mich nämlich, warum ich so dünn sei.
Daraus schließe ich, dass ihm "wohlgeformtere" Frauen besser gefallen.
Soooo dünn bin ich doch gar nicht...

Meine Phantasie wird auch dadurch angeregt, dass er als Therapeut eben ein sehr einfühlsamer Mensch ist, so dass ich denke, das wird im Bett nicht viel anders sein.
Und einfühlsame Menschen können normalerweise gut küssen.
Und ein totales "Aphrodisiakum" ist auch seine Intelligenz für mich.
Und seine Stimme!!
Die Stimme eines Mannes ist so eine Art "Fetisch" von mir. Elektrisierend.

Fortsetzung folgt...

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Emma Peal
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Beitrag Di., 06.04.2010, 17:30

Ich stell mir vor, dass er mich am Ende einer intensiven Therapiestunde in den Arm nimmt. Ich schlinge meine Arme um seinen Rücken, und fange erst wie zufällig an, seinen Rücken sanft mit meinen Fingerkuppen zu streicheln.
Er sagt leise: "Du machst mich verrückt, weißt Du das?" Ich flüstere zurück: "Das tue ich gerne. Du fühlst Dich so gut an."
Er küsst mich, zuerst vorsichtig, ganz zart, dann ein wenig leidenschaftlicher. Er schmeckt so gut nach leichtem Minzgeschmack.
Er presst mich fester an sich. Streichelt meinen noch angezogenen Körper...

Ich lasse mich auf die Therapeutencouch sinken, er zieht mich erst obenrum aus, und sagt mir, dass er mich schön findet.
Zum "Äußersten" kommt es noch nicht. Das passiert erst, wenn er mich zum ersten Mal zu Hause besucht.
Wir führen in meiner Phantasie auch keine offizielle Beziehung, sondern haben heimliche und intensive Treffen, bei denen es aber nicht nur ums Sexuelle geht...aber natürlich auch.

Hach, wenn der wüsste...

Sorry Sandy, hab zwar den Thread gelesen, aber nicht mehr alles im Gedächtnis. Hast Du denn Deinem Thera von Deinen Phantasien schon berichtet? Oder hast Du es gar nicht vor?

Herzliche Grüße,
Emma

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SamuelZ.
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Beitrag Di., 06.04.2010, 17:52

Hey Emma,

ich werde ganz hippelig, wenn ich deine Schilderungen lese!!! Wenn du deinem Thera das so erzählst wie du es hier schreibst, dann kann ich sehr gut nachvollziehen, warum er dich ständig heimlich und verlegen beobachtet.

Deine Phantasien treffen mich total ins Mark. Ich werde sie heute Abend nutzen, um mich und meinen Thera in sie hineinzuphantasieren.

Darf ich fragen, wie du deinem Thera deine Liebe gestanden hast?

Ich hatte eine längere Phase ohne intime Thera-Phantasien. Vor ein paar Tagen jedoch (u.a. mit Beginn des frühlingshaften Wetters...räusper) schlug es wieder wie der Blitz bei mir ein. Ich erzähle meinem Thera hier und da mal einen kleinen Fetzen. Die Phantasien waren aber noch nie der alleinige Sitzungsinhalt, sondern hatten eher einen ergänzenden Charakter.

In der letzten Sitzung gab es einen Zwischenfall, der mich etwas aus dem Phantasie-Konzept geworfen hat:
Mir war aufgefallen, dass er immer, wenn ich wein(t)e, auf das Papier auf seinem Klemmbrett schaut und dann mit seiner linken Hand, besser gesagt: mit seinen Fingerkuppen, sanft und langsam darüber streichelt. Ich stellte mir vor, er streichle mein Gesicht. Dies hatte bei mir im nachhinein immer wahre Emotions- und Phantasiestürme ausgelöst.

Nun ja, in der letzten Sitzung weinte ich wieder, und wieder streichelte er versunken das Blatt Papier. Durch meine Tränen hindurch beobachtete ich sein Tun und mein Herz machte große Sprünge. Dann machte ich den Fehler und sagte etwas. Meine Stimme verriet meine Erregung.

Und was macht er? Er schaut mich bestürzt an, reißt seine Hand von dem Papier, schaut diese ebenfalls bestürzt an, und sagt selbst nichts....

Das war's. Ich war gleich darauf wieder sehr gefasst. Aber seine Reaktion hat mich doch etwas verunsichert.

Ich merke, dass ich seitdem zwischen Verdrängung und intensivem Ausleben meiner Phantasien hin- und her schwanke.

Kennst du sowas?

Lg Sandy

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Emma Peal
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Beitrag Di., 06.04.2010, 18:27

Ja, das kenne ich sogar sehr gut. Weil ich manchmal - selbst wenn es nur eine Phantasie ist - das Gefühl hab, dass ich seine Grenzen mit den Phantasien überschreite. Obwohl er sie nicht mal kennt.
Zudem hab ich auch noch "echte" Probleme, und befürchte, meine Verliebtheit (als Liebe würde ich es erst bezeichnen, wenn ich ihn wirklich privat kenne) könnte dem Therapieerfolg im Wege stehen.

Auf der anderen Seite liegen so gut wie alle meine Probleme grob gesagt im zwischenmenschlichen Bereich, so dass diese Gefühle auch was in der Therapie anstoßen.

Ich hab ihm vor ca 6 Wochen eine Mail geschrieben, da hab ich das Wort Liebe bzw Verliebtheit nicht ausgesprochen. Ich hab ihm geschrieben, dass ich mal sehr für einen Lehrer geschwärmt habe, und was das mit mir "angerichtet" hat, und dann geschrieben, dass es mir bei ihm genauso geht.
Und dass ich ihm deshalb kaum in die Augen sehen kann (das war nämlich der "Aufhänger"). Danach hab ich ihm Dinge a la "Niemand berührt mein Herz so wie Sie" etc geschrieben.
Er hat so lieb darauf reagiert, hat sich für mein Vertrauen bedankt.
Er meinte auch, dass es gar nicht so schlecht sei, wenn ich ein positives Bild von ihm habe, weil ich mich dann besser auf die Therapie einlassen könnte.
Recht hat er zumindest insofern, dass ich mich bei einem Therapeuten, den ich nicht sehr, sehr gern hab, niemals richtig öffnen könnte.

Freut mich, dass Dich meine Phantasien auch angeregt haben.

Ja, ja, mich macht diese Jahreszeit auch ganz kirre...
Muss aber auch dazu sagen, dass ich zwar eine Beziehung habe, in der aber weder Sex noch Zärtlichkeit vorkommen.
Deshalb hab ich auch einen irrsinnigen Nachholbedarf.

Deine Geschichte mit dem Klemmbrett (also Geschichte mein ich nicht so, dass ich denke, dass Du Dir das ausdenkst) kann ich mir richtig gut vorstellen. Ich glaub, ich hätte ähnliche Gedanken/Emotionen an Deiner Stelle. Wobei mich die Reaktion Deines Theras an Deiner Stelle sehr freuen würde. Heißt es doch, dass Du ihm keineswegs gleichgültig bist.
So würde ich es jedenfalls deuten. Also, dass Ihr beide in dem Augenblick das Gleiche gedacht habt.

Was sagt Dein Thera denn zu Deinen "Phantasiefetzen"?
Bzw wie reagiert er nonverbal?

Liebe Grüße,
Emma

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SamuelZ.
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Beitrag Di., 06.04.2010, 19:29

Hallo Emma,
Weil ich manchmal - selbst wenn es nur eine Phantasie ist - das Gefühl hab, dass ich seine Grenzen mit den Phantasien überschreite. Obwohl er sie nicht mal kennt.
Phantasien sind grenzüberschreitend, so ist ihre Natur. Meinst du nicht auch, dass positives Phantasieren in jeder funktionierenden Beziehung zwangsläufig auf Gegenseitigkeit beruht? Vermutlich wird er auch selbst allein schon aus therapeutischen Erwägungen heraus, solche Phantasien mit dir erdenken, damit er sich mehr auf dich einlassen kann.

Deine Worte haben mir gezeigt, dass auch mein Thera mit seinem Streicheln des Papiers meine Grenzen überschritten hat. Ich fand's schön.
Heißt es doch, dass Du ihm keineswegs gleichgültig bist.
So würde ich es jedenfalls deuten. Also, dass Ihr beide in dem Augenblick das Gleiche gedacht habt.


Mein Thera reagiert sehr einfühlsam auf meine "Offenbarungen", wenn es denn überhaupt welche für ihn sind. Er wirkt dann immer sehr bescheiden, als wüsste er gar nicht, weshalb er dieses Geschenk überhaupt erhält. Manchmal fühle ich mich wie ein Kleinkind, das seinen Eltern etwas unsicher ein erstes gekritzeltes Bild als Geschenk überreicht und die Eltern zeigen dem Kind ihre Freude, Dankbarkeit und wohlwollende Anerkennung für dieses "Kunstwerk".

Hast du mit deinem Thera auch schon über deine Gefühle gesprochen, oder war es nach der Mail gar kein Thema mehr?

LG Sandy

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