Anderen verzeihen

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
Benutzeravatar

Innere_Freiheit
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 50
Beiträge: 845

Beitrag Di., 04.05.2010, 20:17

heart hat geschrieben:Hallo Innere Freiheit,

nein, das verstehst Du vollkommen falsch. So ist es ganz und gar nicht.
Und wenn ich das mit dem Bestrafen weglasse,
kann man dann sagen dass er und du genau dasselbe tun?

Werbung

Benutzeravatar

Marja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 2197

Beitrag Fr., 07.05.2010, 16:14

Hallo Innere Freiheit,

könntest Du bitte konkretisieren?

Benutzeravatar

Innere_Freiheit
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 50
Beiträge: 845

Beitrag Fr., 07.05.2010, 19:54

Hallo heart,

du ich hab' einfach so den Eindruck, als ob du ja genau dasselbe tust, wie du ihm vorwirfst,
nämlich auf Kontaktversuche einfach nicht reagieren, mit ihm nicht mehr kommunizieren, und ihn noch nicht einmal sagen warum.

Wenn es also sogar Situationen gibt, in denen du soetwas machst,
dann ist es vielleicht ganz normal und menschlich, dass man in Situationen kommen kann, in welchen man das macht?

Warum ihm also für solch ein Verhalten grollen, wenn du es doch genauso an den Tag legst?
Natürlich, du hast deine inneren Gründe für dein Verhalten - aber dies hatte er sicherlich auch.

Das wollte ich mit meinen kurzen Bemerkungen sagen, und wollte auch den Spiegel-Effekt der ganzen Geschichte deutlich machen.

Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

Benutzeravatar

Marja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 2197

Beitrag Sa., 08.05.2010, 20:20

Danke Innere Freiheit.

Ich habe bisher noch alles beantwortet und auf alles reagiert, was von ihm gekommen ist. Bloß nicht mehr so innig wie sonst.
Hatte heute ein sehr langes Gespräch mit meiner Freundin drüber, und habe erkannt, daß ich sehr bald mit ihm reden möchte, denn er fehlt mir. Ich werde ihn mal fragen warum er sich damals nicht nach mir erkundigt hat, wieso er da auf Distanz gegangen ist. Dann mal schauen was kommt.

Danke daß ich mich hier drüber austauschen durfte und für Eure Unterstützung! *dankesmily*

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Mo., 10.05.2010, 11:53

Heute schoss mir ein Gedanke durch den Kopf, der eine Weiterführung des ursprünglichen, allgemeinen Themas sein soll:

Hängt das Phänomen, wenn es einem unerklärbar schwer fallen kann zu verzeihen, unabhängig von der Sache um die es geht, damit zusammen, dass der andere das eigene Bild bis zu einem irreparablen Schaden verletzt hat? (Die Überlegung kam schon kurz im Zusammenhang mit Dir, Anastasius, auf, wurde aber nicht ganz zuende gedacht, scheint mir.)

Hieße also, dass unser Selbstbild - und damit uns selbst? - förmlich zerstört werden kann. Mir würde das die Tatsache der Unversöhnlichkeit plausibel erklären. Ein zerstörtes Selbstbild (oder auch nur die große Gefahr dessen) ist für den Betroffenen ein unglaublicher Schaden; er muss ja u. U. ganz neu aufbauen, was da in Trümmer zerfällt. Um so verletzlicher (d. h. nicht schwach!) das Ich - desto stärker die Zerstörungsgefahr? Also wehre ich ab, was mich da in tödliche Gefahren gebracht hat; da hinein passt für mich auch das "gelassene Nichtverzeihen" ... Es verhilft zu einer Distanz zu dem Geschehen und zum Verursacher.

Der Ausweg läge eventuell darin, den Schaden zu begrenzen:

Verzeihen - wenn man es denn möchte - wird vielleicht dann wieder möglich, sobald man der Lage ist, genau darauf aufzubauen: Die Zerstörung nicht als solches, sondern die Verletzung als im Grunde als hilfreich anzusehen - weil es das eigene Bild korrigieren kann, anstatt es komplett zu zerstören.

Benutzeravatar

Gast
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male
Beiträge: 2049

Beitrag Mo., 10.05.2010, 12:35

Hallo Eve...,
Eve... hat geschrieben:Hängt das Phänomen, wenn es einem unerklärbar schwer fallen kann zu verzeihen, ganz unabhängig von der Sache um die es geht, damit zusammen, dass der andere das eigene Bild bis zu einem irreparablen Schaden verletzt hat?

Das halte ich für gut möglich. Weil der Schaden dann ja riesengroß wäre. Das hätte dann auch mit einem selbst zu tun und ein "objektiv mäßiger" Anlass könnte zum gleichen Ergebnis, dem Unverzeihlichen führen. Allerdings - und ich meine damit nicht, dass du das tust - halte ich nichts davon, alles zu psychologisieren, also behalte eine objektive Dimension bei.
Eve... hat geschrieben:(Die Überlegung kam schon kurz im Zusammenhang mit Dir, Anastasius, auf, wurde aber nicht ganz zuende gedacht, scheint mir.)
Darauf gehe ich noch einmal in "meinem" Thread ein. Diese Frage passt mir gut. Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich die beiden Zitate dorthin übernehme? Sonst lösche ich sie wieder.

Für mich sehe ich ein an bestimmten, für mich ungeklärten, nicht gut reflektierten Punkten ein sehr verletzbares Eigenbild. Allerdings ist es umgekehrt, je stabiler das Selbstbild, desto klarer und ruhiger wird die Position, nicht zu verzeihen.
Eve... hat geschrieben:Da hinein passt für mich auch das "gelassene Nichtverzeihen" ... Es verhilft zu einer Distanz zu dem Geschehen und zum Verursacher.
Zum Punkt Distanz. Ich denke, ist noch eine Nähe z. B. Dennoch- oder Restsympathie da, macht es das Verzeihen leichter. Auch, wenn man "gnädig" auf die Motivationslage guckt. Starke Distanz führt wohl eher zum "gelassenen Nichtverzeichen" oder, ein anderes Ergebnis, zum Egalsein, d. h. im Hier und Jetzt nicht mehr tangiert sein. "Gelassenes Nichtverzeihen" hat für mich vielleicht minimale Anteile von Abwehr, oder besser: von-sich-halten. Aber nicht aus existentiellen inneren Gründen.

Gruß
Anastasius

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Mo., 10.05.2010, 13:11

Hallo Anastasius,

dank Dir für die Überlegungen. Das arbeitet noch so ein bisschen in mir weiter.

Klar kannst Du gern "drüben" zitieren.

Gruß, Eve

Benutzeravatar

Marja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 2197

Beitrag Mi., 02.06.2010, 20:55

Der Vollständigkeit halber möchte ich zu meinem Thema noch anbringen, daß sich die ganze Angelegenheit mit meinem Freund in Wohlgefallen aufgelöst hat. Ich habe gut daran getan, ihm die Frage zu stellen, warum er den Abstand gehalten hat. Es war gut, daß ich nicht mit Vorwürfen ins Haus gefallen bin, denn es hat sich alles relativ schnell aufgeklärt gehabt, worüber ich sehr froh bin. Bin total happy, daß unsere Freundschaft nun wieder weitergeht, und auch geklärt ist, was wir einander bedeuten.

Ich denke, nun habe ich fertig.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Mi., 02.06.2010, 20:57

Schön, Heart!

Benutzeravatar

Marja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 2197

Beitrag Mi., 02.06.2010, 21:06

Ja! Total schön! Danke Eve.

Benutzeravatar

Gast
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male
Beiträge: 2049

Beitrag Mi., 02.06.2010, 22:07

Eve... hat geschrieben:Das arbeitet noch so ein bisschen in mir weiter.
Gibt es schon ein Arbeitsergebnis?

Gruß Anastasius

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Do., 03.06.2010, 06:52

Anastasius hat geschrieben:
Eve... hat geschrieben:Das arbeitet noch so ein bisschen in mir weiter.
Gibt es schon ein Arbeitsergebnis?
Huch!

Das hat gearbeitet und gearbeitet ... und dabei hab ich doch glatt das Ergebnis - und wenn ich ehrlich bin, meinen eigenen Beitrag - aus den Augen verloren. Sorry, Anastasius.

Gruß,
die schusselige Eve

Benutzeravatar

Rosenblüte
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 44
Beiträge: 203

Beitrag Fr., 04.06.2010, 03:41

Ich hätte eine Frage?
Muß man jemanden verzeihen, der einem wißentlich ständig weh tut.
Ich bin seit 1994 psychisch krank und werde von meiner Schwägerin ungerecht behandelt bzw. sie hat mich im Sommer so beschimpft, daß ich nur mehr stumm da gesessen bin.
Im heurigen Sommer feiert sie und der Bruder meines Mannes den 50. Geburtstag.
Soll ich da nicht lieber unsere Kinder und meinem Mann alleine fahren lassen?
Es belastet mich einfach so sehr. Muß ich gute Miene zum bösen Spiel machen?
Lg Rosenblüte
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für
die Augen unsichtbar.

Antoine de Saint-Exupéry

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Fr., 04.06.2010, 08:18

Nein, ich meine, das musst Du nicht. Jemandem, der immer wieder willentlich verletzt, würde ich zunächst aus Selbstschutz mit Abstand begegnen. Und von meinem Mann würde ich Hilfe erwarten an der Stelle: Rückenstärkung, sich die Schwester "zur Brust nehmen", gemeinsame Aussprache zu dritt etc.

Je länger Du Dir diese Behandlung nur stillschweigend gefallen lässt, desto mehr wird sie ihr respektloses Verhalten Dir gegenüber verstärken, schätze ich.

Benutzeravatar

Elfchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 2845

Beitrag Fr., 04.06.2010, 08:52

Liebe Rosenblüte

Vermeiden ist eine- nicht immer schlechte Strategie, die ich auch oft wähle.

Könntest du dir aber auch vorstellen, dich auf eine gute Art zu wehren? So, dass du dich gut fühlst dabei. Ich meine, beschimpfen tut man sowieso nicht, egal wer es ist. Auch denke ich, dass du keinen Anlass bietest dafür.
Da liegt es nahe, ihr ruhig zuzuhören und dann vielleicht sagen, ob es ihr jetzt besser gehe, oder einfach nur sagen, dass das nicht sehr fein ist, was sie tut.

Insgesamt- wenn du gerne gehen möchtest- kannst du ihr ja auch innerhalb des Festes aus dem Weg gehen. Es wird ja viele andere Leute dort haben, und vielleicht tut es dir ja gut, unter die Leute zu kommen.

Es wäre schön wenn du erkennen würdest, dass niemand das Recht hat, deine Grenzen derartig zu verletzen und das du das auch sagen darfst.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft dafür!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag