@StefanM
Nehmen wir an, Du hast Rückenschmerzen. Dein Hausarzt verschreibt Dir Massagen. Nach einigen Wochen sind die Rückenschmerzen verschwunden.
Zwei Jahre später tauchen wieder Rückenschmerzen auf, so dass Du Dir wieder Massagen verschreiben lässt.
Ich würde sagen dass ist eine Wirkung, auch wenn sie „nur“ 2 jahrelang angehalten hat.
Zu deinen anderen Überlegungen muss ich sagen, es gibt da eine große Diskrepanz zwischen dem,wie
Du Therapie siehst und wie PT sich in der Öffentlichkeit darstellt.
Jeder, dem schonmal eine solche Freundschaft hatte, weiß, dass das ein gutes Gefühl ist.
Ja, da gebe ich dir Recht, die Gespräche mit dem Freund können sehr gut helfen.
Was die alte Frage aufwirft: Kann ein guter Freund eine „professionelle“ Therapie ersetzten in psychischen Fragen?
Die PT sagt da ganz klar: Nein! Sie würde sich auch hüten etwas anderes zu behaupten, denn damit würde sie sich das eigene Expertentum absprechen.
Die PT behauptet von sich, sie sei bei psychischen Problemen dem Freund (Laien) haushoch überlegen. – Und das glauben auch die Klienten
"Es muss doch einen Unterschied machen, ob der Therapeut mit dem Klienten therapiert oder Karten spielt." Muss es?
Auch hier wird die PT klar von sich behaupten und vehement verteidigen, dass es einen riesenunterschied macht ob sie mit ihren „fundierten“ Methoden an das Problem herangeht, oder ob sie einfach nur irgendwas macht (Kartenspielen, übers Wetter reden)
Das kann durchaus eine Kartenspiel-Runde sein, zu der ich jede Woche hingehe. Bei der ich aber auch weiß: Die verstehen mich, die kennen mich seit Jahren. Und wenn ich ein Problem habe, dann reden sie mit mir darüber.
Damit meinst du wahrscheinlich, wenn ich mich während der PT subjektiv gut fühle, dann ist das doch ein Erfolg oder eine Wirksamkeit.
Dazu sagt die PT, die Therapie ist wirksam, wenn sich der Klient dabei gut fühlt.
Und sie sagt, die Therapie ist ebenso wirksam, wenn sich der Klient schlecht oder sogar schlechter fühlt während der Therapie. Hier argumentiert sie damit, dass Therapie schmerzhaft sein kann oder sogar sein muss. Und dies würde dann oft umso mehr darauf hindeuten dass sie wirkt.
Sozusagen „heilender Schmerz.“
ERGO: Therapie wirkt immer, egal ob sich der Klient dabei gut oder schlecht fühlt.
Die Psychologie musste immer darum kämpfen, überhaupt ernst genommen zu werden
Bei ihren diffusen und seltsamen Argumentationsketten und ihrer unwissenschaftlichen Vorgehensweisen, wird sie zurecht nicht Ernst genommen – eigentlich wird sie dafür, von viel zu Vielen noch
zu Ernst genommen. (Wobei ich hier sagen muss, dass wohl nicht die gesamte Psychologie mit PT gleichzusetzten ist, Psychologie beschäftigt sich auch ganz allgemein mit dem Verhalten von Menschen, also nicht nur pathologischem)
Entscheidend ist doch eher, dass Du durch eine emotional stabile Beziehung zu einem anderen Menschen - in dem Fall Deinem "Therapeuten" - im Hintergrund Dich selbst sicherer fühlst, selbst Veränderungen in Deinem Leben zu bewirken (die Du vielleicht nicht vorgenommen hättest, wenn Du diese Sicherheit, und auch das entsprechende feed-back, nicht gehabt hättest).
Hast du eigentlich jemals daran gedacht, dass die Therapie auch negative Folgen im Leben des Klienten haben kann?
Wahrscheinlich nicht – denn die PT würde das nie zugeben, dass das so sein kann.
Das alles sind
deine Gedanken zur PT. Aber ich kritiesiere nicht deine Gedanken, sondern wie sich die PT in der Öffentlichkeit darstellt:
Als eine zum Ziel führende, auf wissenschaftlicher Basis intervenierende Behandlungsmethode, die psychische Erkrankungen heilen kann. (Ohne Nebenwirkungen, d.h über Nebenwirkungen spricht sie gar nicht erst)
Und viele Klienten glauben diese Selbstdarstellung der PT unvoreingenommen.
lg
MinaM
Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.
- Ludwig Börne