Trigger durch Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Shukria
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Beitrag So., 24.10.2021, 20:21

Liebe urmely,

Das Setting passt nicht mit 25min aller 2Wochen
Terminabsprachen sind von seiner Seite her unzuverlässig, durch kurzfristige Verschiebungen oder überraschende Änderungen
Deine Emotionen werden nicht aufgefangen
Du bekommst nicht ausreichend Ideen an die Hand die zu händen und ihm zu vertrauen

Auf der anderen Seite steht sein Bemühen was Du durchaus wahrnimmst und bei anderen nicht erfahren hast. Du hoffst noch immer das er dir die andern Sachen vielleicht doch noch gibt.

Als Setting zur Krisenintervention und psychiatrischen Betreuung ist er dir eine gute Unterstützung, für eine Therapie reicht es nicht. Da fehlt die Konstanz (1h verlässlich /Woche).
Lass es doch dabei so wie du es grade machst. Du suchst dir eine(n) Therapeutin/en und nutzt ihn bis dahin zur Entlastung.

Sein Fehler ist das er nicht ehrlich ist dir gegenüber was er leisten kann, warum auch immer. Um dich nicht fallen zu lassen oder weil er es vor sich selber nicht zugeben kann... Wenn du es schaffst seine Setting Gestaltung nicht mehr auf Dich zu beziehen wärst Du wahrscheinlich emotional deutlich entlasteter und es fiele Dir leichter Dich über die Unterstützung zu freuen die er gibt und die Therapie bei jemand anderem zu verorten. Dafür brauchst Du sein ok nicht.

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Montana
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Beitrag So., 24.10.2021, 20:31

Er würde vermutlich nicht mehr als Psychiater und zwecks Krankschreibung zur Verfügung stehen, wenn er keine Therapie mehr abrechnen kann. Das sehe ich schon als erhebliches Problem. Besser wäre, die neue näher kennenzulernen und mit ihr offen und ehrlich zu besprechen, was Sache ist bzgl. der Diagnose, die sie ablehnt. Entweder revidiert sie ihre Meinung, wenn sie einfach mehr erfährt, und dann ist sie offiziell die Neue, oder das war es und die Suche geht weiter. Stand jetzt ist: es geht nicht vorwärts, alles bleibt offen, der alte bleibt essentiell wichtig und muss "bei Laune gehalten werden". Das bringt nichts.

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Zauberlehrling
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Beitrag So., 24.10.2021, 20:46

Hallo urmely,
urmely hat geschrieben: So., 24.10.2021, 19:11 Ich selbst habe in Erinnerung, dass ich nicht verstanden habe, warum alles, was ich als Therapieziel genannt habe, scheinbar kein plausibles Therapieziel war. Ich habe schlichtweg nicht verstanden, was sie von mir will.
Mir ist vollkommen unklar, warum du solche Situationen nicht klären kannst. Das meine ich absolut nicht böse, sondern tatsächlich ernst.

Die Therapeutin saß vor dir, hat eine Aussage getroffen, die du nicht verstanden hast. Wieso hakst du dann nicht nach? Warum kommt kein Dialog zustande, an dessen Ende eine Lösung oder zumindest ein Kompromiss steht?

urmely hat geschrieben: So., 24.10.2021, 19:11 Nur läuft es jetzt wieder schief und ich verstehe nicht warum. Und es ist nicht so, dass ich es nicht wissen will. Keine Ahnung, ob ich jemanden bräuchte, der mir das mal auf Kindergartenniveau erklärt, denn die Erklärungen vom Therapeuten kommen bei mir nicht an, falls es welche gab.
Ich kann dir ja nur meine Warte versuchen, zu erklären. Du bist sehr schwammig. Du triffst Aussagen, auf die ich eingehe, um dann zu sagen, dass Alles ganz anders ist und ich es nicht verstanden habe. Das Ganze dann durchaus auch in einem zwar vordergründig freundlichen Ton, aber am Rand schwingt eine leise Aggressivität mit. Letztere kommt v.a. in deinen Mails an deinen Therapeuten sehr klar zum Ausdruck. Ob das nun neu ist oder nicht, sei mal dahin gestellt.

Ich sehe deine Not, keine Frage. Du lässt nur keine Hilfe zu. caduta, chrysokoll und ich versuchen dir insofern zu helfen, dass dich diese Therapie bei diesem Therapeuten wenigstens so lange trägt, bis du eine neue Therapie hast.

Deine Antwort:
urmely hat geschrieben: So., 24.10.2021, 19:44 Aber ich zieh mir auch nicht den Schuh an, dass ich die einzige bin die hier falsch handelt und reagiert.
Das hat keiner hier geschrieben. Ich schreibe meines, was ich schreibe, aus dem Grund, weil ich es überflüssig finde, auf die negativen Seiten deines Therapeuten einzugehen. Den Part haben hier ja schon genügend andere eingenommen. Oder siehst du darin die einzige Hilfe, wenn alle sagen, wie schlecht dein Therapeut ist? Was im Übrigen nach wie vor nicht meine Meinung ist. Er ist wie viele Menschen: er hat gute und schlechte Seiten.

Das meine ich auch mit "leicht aggressiven Unterton". Du fragst selten nach, wenn du etwas nicht verstanden hast, du unterstellst. Da kommt dann schon mal etwas Falsches bei raus. Nicht jedes Gegenüber ist auf Dauer gewillt, sich das gefallen zu lassen.

Ist das in einem Gespräch mit dir auch so? Oder nur, wenn du schreibst, weil Schreiben länger komplizierter.. ist?

urmely hat geschrieben: So., 24.10.2021, 19:11 Eigentlich möchte ich keines meiner Traumata bearbeiten. Die sind durch. Ich habe jetzt erst verstanden, dass es sie gab und dass das Auswirkungen auf mein heutiges Leben hat.
Das hat dir deine Körpertherapeutin gesagt. Deine Psychiaterin sagt das Gegenteil, du hättest keine Traumata. Was denn nun? -> Das meine ich mit schwammigen Aussagen.

Sind deine Traumata nun durch oder haben sie noch Auswirkungen? -> Das meine ich mit schwammig.

urmely hat geschrieben: So., 24.10.2021, 19:11 Ich habe versucht herauszufinden, wie ich so anders wirken kann, als ich mich fühle.
Hast du das deinen Therapeuten gefragt?

urmely hat geschrieben: So., 24.10.2021, 19:11 warum es so rüber kommt, als würde ich alles abblocken.
Weil du es machst?

Wie geschrieben: ich meine nichts davon böse oder anklagend.
Novembernacht

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Shukria
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Beitrag So., 24.10.2021, 21:09

@zauberlehrling, nur noch mal zur Erinnerung, urmely macht keine Analyse wie du sondern hat aller 2Wochen 25min. Da braucht man nicht mal ansatzweise über Inhalte nachdenken wenn der Rahmen so wackelt. Solche Prozesse die du gerade hinterfragt brauchen Zeit und Struktur.

Wieviele Stunden pro Woche hast oder falls du schon beendet hast, hattest du?

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Montana
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Beitrag So., 24.10.2021, 21:19

Zauberlehrling hat geschrieben: So., 24.10.2021, 20:46 Mir ist vollkommen unklar, warum du solche Situationen nicht klären kannst. Das meine ich absolut nicht böse, sondern tatsächlich ernst.

Die Therapeutin saß vor dir, hat eine Aussage getroffen, die du nicht verstanden hast. Wieso hakst du dann nicht nach? Warum kommt kein Dialog zustande, an dessen Ende eine Lösung oder zumindest ein Kompromiss steht?
Sie hatte es weiter oben schon geschrieben, wie das abgelaufen ist: die Therapeutin beendete die Therapie und sie erfuhr erst hinterher, sie habe kein Therapieziel benennen können. Da waren bereits Tatsachen geschaffen und eine Klärung im Nachhinein nicht mehr möglich. Die Therapeutin saß also gerade NICHT vor ihr. Du warst nicht dabei, gehst aber automatisch davon aus, die Therapeutin hätte ihr das ins Gesicht gesagt und so eine Antwort möglich gemacht.

Ich habe selber noch eine Mail hier, wo mein erster Therapeut mir zwar IN der Stunde einen Folgetermin gegeben hatte (die waren nicht regelmäßig zu einem festen Termin), aber Tage später per Mail absagte, weil er sich das anders überlegt hatte. Ich durfte damals bis auf weiteres nicht mehr kommen, weil ich ihm zu viel dissoziierte. Sollte mich melden, sobald ein Psychiater das mit Medikamenten verbessert hätte (was dummerweise gar nicht geht). Die Therapie endete kurz darauf endgültig. Das gibt es. Und das ist manchmal einfach geballte Inkompetenz. Nach dem Motto: "Kommen Sie wieder, wenn Sie Ihre Probleme im Griff haben."

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Zauberlehrling
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Beitrag So., 24.10.2021, 21:27

Weiter geht´s...
urmely hat geschrieben: So., 24.10.2021, 19:44 Das war eine rhetorische Frage von ihm. Es gab keine Pause um zu antworten, er hat direkt weiter geredet.
Ja, aber...

Wenn es mir wichtig ist, antworte ich auch auf eine rhetorische Frage. Auch dann, wenn mein Gegenüber weiter redet.

urmely hat geschrieben: So., 24.10.2021, 19:44 Ich habe ihn gefragt, ob das eine Aussage von ihm ist, oder ob er mir das gerade in den Mund legt. Seine Antwort "Das höre ich gerade. Sie sagen ja immer wieder, dass Sie keine Medikamente nehmen wollen."
Also doch eher eine Feststellung als ein Vorwurf?

Wenn ich etwas als Feststellung auffasse, reagiere ich anders als auf einen Vorwurf. Das gilt es zu unterscheiden. Machst du das? Auch, wenn es von deinem Therapeuten kommt? Das ist nicht mein Eindruck.

urmely hat geschrieben: So., 24.10.2021, 19:44 aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er nicht weiß, dass das für mich bedrohlich wirkt.
Dann sag es in dem Augenblick, wenn es passiert. Keine Vorstellungen, keine Mutmaßungen - Fragen stellen, Gefühle klar zum Ausdruck bringen.

urmely hat geschrieben: So., 24.10.2021, 19:44 Wie kommst du darauf? Er hat vor kurzem den Antrag auf KZT gestellt, nachdem die Akutbehandlungsstunden rum waren. Von LZT war noch nie die Rede.
Ok, mein Fehler. Dann hat er aber den nächsten Schritt getan nach der Probatorik. Hätte er ja nicht tun müssen. Trifft mich da wieder ein leiser Hauch Aggressivität? Du wolltest ja darauf aufmerksam gemacht werden.

urmely hat geschrieben: So., 24.10.2021, 19:44 OK, ich habe mich falsch ausgedrückt.
Wieder ein Beispiel für schwammig. Es ist schwer (für mich), dann auch auf dich einzugehen, wenn es dann immer wieder anders ist. Übrigens auch eine Form von Aggression...

urmely hat geschrieben: So., 24.10.2021, 19:44 Ich hatte ihn gebeten, mit mir zu schauen, was ich erwähne und was ich besser weglasse.
Dann geht er doch durchaus auf dich ein und erfüllt deine Wünsche. Dir muss nur klar sein, dass diese Art Wunscherfüllung von deiner Therapiezeit abgeht.

urmely hat geschrieben: So., 24.10.2021, 19:44 Diagnostiziert habe ich gar nichts, ich bin kein Arzt.
Auch darüber habe ich schon nachgedacht,
Ich bezog mich darauf, nachdem Takli das Helfersyndrom ins Spiel gebracht hat. Gut, dann keine Diagnose. Sondern? Vermutlich eine Vermutung, nicht wahr? Die du ausführlich begründet hast. Mein Fehler, es mit einer Diagnose deinerseits zu verwechseln...

Zauberlehrling hat geschrieben:
Und: es war urmelys Entscheidung, sich ihre AU vom Therapeuten ausstellen zu lassen und damit beide Bereiche in eine Hand zu geben. Ich finde es nicht richtig, das nun dem Therapeuten vorzuwerfen, dass er auf urmelys Wunsch eingegangen ist.
Damit bezog ich mich auf montanas (?) Aussage zur AU-Ausstellung und gleichzeitiger Therapie. Nicht auf dich. Eine Kombi, die ich übrigens auch nicht besonders gelungen finde.
Novembernacht

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Zauberlehrling
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Beitrag So., 24.10.2021, 21:36

Hallo Montana,
Montana hat geschrieben: So., 24.10.2021, 21:19 die Therapeutin beendete die Therapie und sie erfuhr erst hinterher
das habe ich nicht so eindeutig herausgelesen. Sorry, wenn es tatsächlich so war. Trotzdem ;-) hätte ich dann bei Kenntnisnahme, dass meine Therapie beendet (nicht unterbrochen) wird, nachgefragt.


Hallo Shukria,

meine Therapie ist hier ohne Belang. Mir geht es darum aufzuzeigen, wie urmely die tatsächlich auch in meinen Augen zu wenige Zeit effektiver für sich nutzen kann. Nichts anderes.
Novembernacht

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Montana
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Beitrag So., 24.10.2021, 21:49

Sie schrieb es sehr viel weiter oben, ist schon länger her. Mir ist es im Gedächtnis, aber vermutlich nur, weil es mich irgendwie angesprungen hat.
Sicher muss man das nicht zwangsläufig genau wissen, nur: du hast ja sehr konkret beschrieben, wie du dir die Situation vorgestellt hast: Face to face mit der Therapeutin. Das mag ja ein nicht unwahrscheinliches Szenario sein, wenn man an normale Therapie-Abläufe denkt, aber hier war es anders. Deine Vorstellung war nur eine Vorstellung, aber darauf basierend hast du urmely vorgeworfen, dass man in dieser Situation ja wohl was sagen und klären könnte.
Und ich glaube, dass das hier häufiger passiert, dass Situationen so sind, dass es WIRKLICH nicht funktionieren kann, und dass sich das im Threadverlauf nicht klärt.
Auch der Vorschlag, sich den Raum einfach zu nehmen, obwohl der Therapeut seine Rede nicht unterbricht: vielleicht geht das nicht. Vielleicht wird er nur lauter, schneller, aggressiv, beendet das Gespräch komplett. Urmely wird vom Gefühl her gewusst haben, dass es keine gute Idee ist, denke ich. Zumindest besser als jeder, der nicht dabei war.

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diesoderdas
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Beitrag So., 24.10.2021, 22:15

Zauberlehrling hat geschrieben: So., 24.10.2021, 21:27
urmely hat geschrieben: So., 24.10.2021, 19:44 Wie kommst du darauf? Er hat vor kurzem den Antrag auf KZT gestellt, nachdem die Akutbehandlungsstunden rum waren. Von LZT war noch nie die Rede.
Ok, mein Fehler. Dann hat er aber den nächsten Schritt getan nach der Probatorik. Hätte er ja nicht tun müssen. Trifft mich da wieder ein leiser Hauch Aggressivität? Du wolltest ja darauf aufmerksam gemacht werden.
Weiß auch nicht Zauberlehrling, tue mir gerade etwas schwer mit deinen Beiträgen an Urmely. Finde, du schreibst ab und an regelrecht Sachen, die sehr nach "das ist so" klingen, hast aber keine Lust, wenn Urmely klar stellt, dass du daneben liegst. Du selbst findest den obigen zitierten Satz z.B aggressiv? Was ist daran denn aggressiv? Du hattest da etwas falsch verstanden, Urmely klärte es auf, du unterstellst Aggression.

Urmely kümmert sich doch außerdem um einen besseren Therapieplatz, ist doch super. Auf Fingerschnipp geht das eben nicht. Die fallen nicht vom Himmel. Außerdem hat Urmely im Grunde bei dem aktuellen Therapeuten gar nicht wirklich einen Therapieplatz. Sowas kann man ja nichtmal Therapie nennen, was da an Kladderadatsch stattfindet.

Urmely, ich finde: mach weiter, bleib dran, guck, wo es besser passt. Probier aus, mach weiter den Mund auf, wenn dir etwas nicht passt. Sag weiterhin, was du meinst zu brauchen. Und vertrau auf deine Wahrnehmung. Das schließt offen sein für auch andere Ansichten (nicht Unterstellungen) ja nicht aus. Aber gib nie den Glauben an deine Wahrnehmung auf.

Selbst wenn du dir noch 5 andere Therapeuten anschauen würdest. Ich finde immer: Auch neue Freunde trifft man nicht an jeder Ecke. Und ein Mensch kann bei weitem nicht mit jedem Menschen. Wann werden aus Bekanntschaften schon wirkliche Freundschaften? Auch bei der Therapeutensuche kommt es sehr auf passende Chemie an. Und man kann auf zig Therapeuten treffen, bevor man beim passenden landet.

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Shukria
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Beitrag Mo., 25.10.2021, 06:14

Zauberlehrling hat geschrieben: Trotzdem ;-) hätte ich dann bei Kenntnisnahme, dass meine Therapie beendet (nicht unterbrochen) wird, nachgefragt.

[. ..]
meine Therapie ist hier ohne Belang. Mir geht es darum aufzuzeigen, wie urmely die tatsächlich auch in meinen Augen zu wenige Zeit effektiver für sich nutzen kann. Nichts anderes.
Doch deine Therapie ist hierbei sehr wohl von Belang weil du von deinem Erfahrungshintergrund auf andere schließt was sie hätten tun sollen. Siehe oben, du schreibst ja wie du es in deiner Therapie gemacht hättest.

Also wäre erstmal interessant ob sich das schon nur vom Rahmen her vergleichen lässt.

Mein Eindruck, du Vergleichst Äpfel mit Birnen. In einer Analyse wie du sie hast oder hattest hast du 1-3h pro Woche. Es wäre schon fair urmely gegenüber, erstmal zu prüfen ob sie überhaupt die gleichen Rahmenbedingungen hat wie du sie voraussetzt um danach über innere Prozesse zu spekulieren. Eine Therapie mit 25min aller 2Wochen ist keine! Und diesen wesentlichen Umstand lässt du mal einfach völlig außen vor.

Das ist mir zu besserwisserisch und hat auch eine unterschwellige Aggression, Fakten auszublenden.


Waldschratin
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Beitrag Mo., 25.10.2021, 07:02

Liebe urmely,
ich fands grade sehr interessant, die letzten Seiten und die entstandene Diskussion hier zu lesen.
Fand ich aufschlussreich, weil ich mir vorstelle, dass es dir in Bezug auf "Respektspersonen" jeglicher Art ganz ähnlich ergeht in den Beziehungen zu ihnen.

Was mir nach wie vor fehlt, wenn ich dich hier lese, bist du.
Du als Persönlichkeit.

Ich krieg dich mit aus deinen Erklärungen und Rechtfertigungen raus, da kann ich mir ungefähr "ableiten", wie du sein magst.
Ich bekomme deutlich deine Not mit, die du mit dir selber hast.
Ich bekomme aber v.a. mit, dass du in allen Beziehungen praktisch immer "kämpfst".
Selbst bei der Körpertherapeutin seh ich das. Weil es mir auffällt, dass im Umgang mit ihr "plötzlich" und "alles" ganz anders und optimal läuft.
(Was ich ehrlich gesagt so grade in Bezug auf Körpertherapie gar nicht kenne, weil wenn ich da das Therapeutische an mich ranlasse (Spreche grade von mir selber), fliegt mir so manches Chaos aus meinem Inneren sehr schnell um die Ohren und naturgemäß hab ich dann erstmal den Impuls, auf die dazugehörige Thera loszugehen. Da brauch ich immer wieder Klärung, Orientierung für mich, indem ichs ausspreche und ihr zuhöre (mit dem "Bauch" am besten) und mich gegen meine Gefühle "trotzdem" auf Vertrauen zu ihr einlasse.)

Und wenn das dein zugrundeliegendes "Erhaltungsmuster" ist, erklärt sich mir, warum der Psychiater dich so fertigmachen kann, du aber gleichzeitig an ihm kletten "musst", nicht loslassen kannst.
Die Körpertherapeutin aber dich ganz anders kennenlernt grade.

Ich finds müßig, immer wieder am Psychiater und wer weiß welchen Umständen noch dran rumzuanalysieren.
Was die alles falsch gemacht haben, noch machen und wie sie dich am ausgestreckten Arm verhungern lassen.
Das steht ja schon alles fest.

Wo bleibt aber deine Sicht auf dich selber dabei?
Ich meine jetzt mal nicht, dass du guckst, wo du im Recht bist oder wo nicht.
Sondern was das alles auslöst in dir und zur Folge hat, also in Gang setzt in dir?

Ich kann mir allerdings auch gut vorstellen, dass du so einen "schonungslos offenen" Blick auf dich selber gar nicht gebacken bekommen kannst, noch. Im Moment. Ohne entsprechende Unterstützung etc.

Vielleicht ists einfach dran, das, was grade ist, mal so anzuerkennen, wie es grade ist.
Ob in deinen Umständen oder in dir selber.
Es "funktioniert" ja halbwegs. Du wuppst dein Leben, wenn auch am Rande des Zusammenbruchs.

Und mal nachzuspüren, was "brauchst" du eigentlich "tatsächlich"?
Wenn du mal deinen Verstand und deine Vernunft "wegblendest" und nur auf deinen "Bauch" spürst : Was wünscht sich der eigentlich? Im Moment, nicht auf lange Sicht.

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lisbeth
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Beitrag Mo., 25.10.2021, 07:21

Ich bin da ganz bei Waldschratin. Dass der Therapeut dir nicht viel bringt, liegt auf der Hand, und ganz ehrlich finde ich es (für mich) auch müßig, dich darin immer wieder aufs Neue zu bestätigen.

Du hast ja auch inzwischen eine Menge Schritte unternommen, um an der Situation etwas zu verändern und über kurz oder lang wird sich das ja auch anders gestalten.

Gleichzeitig glaube ich aber auch, dass dir höchstwahrscheinlich diese Verwicklungen und Verknotungen auch in der Zukunft immer wieder passieren werden, egal wie wohlwollend dir dein Gegenüber entgegenkommt. Weil das deine Muster sind, weil sich diese Muster über Jahre und Jahrzehnte so "eingefräst" haben. Das heißt nicht, dass es so bleiben muss, es kann sich verändern.

Aber damit sich etwas verändert, musst du auch mal anfangen, ganz bewusst einen Schritt raus zu machen aus deinen Rechtfertigungsschleifen, aus dem "ja, aber", aus dem "es geht nicht anders", oder aus den Mutmaßungen, dass der andere dir nur schaden will. Und damit kannst du auch jetzt, auch bei deinem aktuellen Therapeuten auch schon anfangen, denn wenn du jetzt damit schon anfängst, wirst du auch besser in der Lage sein, die hoffentlich tragfähigeren Angebote bei der neuen Therapeutin, bei der neuen Psychiaterin oder auch in der Klinik für dich zu nutzen. Und du kannst das auch für dich alleine machen. Indem du anfängst, andere Möglichkeitsszenarien zu entwerfen und die Angebote, die - trotz allem - kommen, mal versuchst anzunehmen - vielleicht auch nur als Gedankenspiel - und dich nicht sofort als Antagonist positionierst (worauf dein Gegenüber ganz sicher auch wiederum reagieren wird).

Das wird ganz sicher keine Wunder bewirken. Und bis sich bei solchen Mustern, die sich schon über Jahre und Jahrzehnte durchs Leben ziehen, etwas verändert, das braucht Zeit. Aber genau deswegen würde ich dir wünschen, dass du auch jetzt schon damit anfangen kannst, für dich. Du hast hier schon viele gute Anregungen in diese Richtung bekommen, es ist an dir, da mal den einen oder anderen Aspekt aufzugreifen und weiter zu verfolgen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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urmely
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Beitrag Mo., 25.10.2021, 07:50

@Zauberlehrling

Ich versuche auf viele deiner Anmerkungen zu antworten. Alle schaffe ich nicht. Ich fühle mich gerade stark bedrängt und überfordert mit der Vielzahl an "Schlägen", die da kamen.
Zauberlehrling hat geschrieben: Weiter geht´s...

Wenn es mir wichtig ist, antworte ich auch auf eine rhetorische Frage. Auch dann, wenn mein Gegenüber weiter redet.
Das geht bei ihm nicht. Ich habe schon mehrere Male bewusst weitergeredet, wenn ER mir ins Wort gefallen ist. Letztendlich haben wir dann beide geredet und sind lauter geworden. Da bin ich tatsächlich nicht die einzige, der es so geht. Ich saß auch schon vor dem Sprechzimmer und habe gehört, wie die Klientin vor mir laut wurde und ihn anherrschte, er solle sie jetzt mal ausreden lassen.
Zauberlehrling hat geschrieben: Also doch eher eine Feststellung als ein Vorwurf?
Wenn ich etwas als Feststellung auffasse, reagiere ich anders als auf einen Vorwurf. Das gilt es zu unterscheiden. Machst du das? Auch, wenn es von deinem Therapeuten kommt? Das ist nicht mein Eindruck.
Ich habe dafür überhaupt keine Kathegorie gesucht. Für mich war es lediglich eine Falschaussage, die entweder zeigt, dass ich nicht verstanden wurde, oder (ganz altes Schema) jetzt dazu verwendet wird, mich zu beschämen, ärgern...
Zauberlehrling hat geschrieben: Dann sag es in dem Augenblick, wenn es passiert. Keine Vorstellungen, keine Mutmaßungen - Fragen stellen, Gefühle klar zum Ausdruck bringen.
Ich kann oft "in dem Augenblick" gar nichts sagen, weil viele Dinge bei mir erst nach der Sitzung ins Bewusstsein kommen. Ich sitze da, hör mir an, was er über mich zu sagen hat, versuche seine Fragen zu beantworten und gehe wieder. Danach gehe ich das Gespräch immer wieder und wieder durch und DA kommen mir erst die Erkenntnisse.
Oft bekommt er von mir dann eine Mail (die er übrigens sehr selten beantwortet) wo eben solche Sachen drin stehen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht einmal, ob er sie liest, denn die von mir dort angesprochenen Dinge werden von ihm nicht erwähnt oder besprochen.
Zauberlehrling hat geschrieben: Ok, mein Fehler. Dann hat er aber den nächsten Schritt getan nach der Probatorik. Hätte er ja nicht tun müssen. Trifft mich da wieder ein leiser Hauch Aggressivität? Du wolltest ja darauf aufmerksam gemacht werden.
Danke fürs aufmerksam machen. Bei mir war da gefühlt keine Aggressivität, sondern Überforderung. Passt aber, denn genau dieses "Doppel" hat mir ja in der Therapie auch schon Probleme beschert. Jetzt müsste ich nur noch dahinter kommen, warum das so wirkt.
Zauberlehrling hat geschrieben: Dann geht er doch durchaus auf dich ein und erfüllt deine Wünsche. Dir muss nur klar sein, dass diese Art Wunscherfüllung von deiner Therapiezeit abgeht.
Ich habe nie behauptet, dass er generell nicht auf Wünsche eingeht. Und ja, der Fragebogen war mir in dem Moment wichtig, weil ich endlich einen nächsten Schritt ansetzen wollte. In mir sind aber mittlerweile einfach viele "angerissene" Themen, die nie geklärt werden und meine Situation für mich immer schwieriger machen. Das erkläre ich ihm und bitte um mehr Zeit, da ich irgendetwas davon gerne abarbeiten würde und dann geht es weiter mit der Diskussion über Zeit und nicht über meine Themen. Sorry, ich kann das nicht konkreter benennen.
Zauberlehrling hat geschrieben: Die du ausführlich begründet hast. Mein Fehler, es mit einer Diagnose deinerseits zu verwechseln...
Da lese ich jetzt eine gewisse Aggressivität raus...
Zauberlehrling hat geschrieben: Die Therapeutin saß vor dir, hat eine Aussage getroffen, die du nicht verstanden hast. Wieso hakst du dann nicht nach? Warum kommt kein Dialog zustande, an dessen Ende eine Lösung oder zumindest ein Kompromiss steht?
Montana hat es ja schon aufgeklärt. Ich weiß den Grund erst, seit ich dieses Jahr die Akte bekommen habe. Ich kann mich auch an kein "Einverständnis" von mir erinnern.

Zauberlehrling hat geschrieben: Das meine ich auch mit "leicht aggressiven Unterton". Du fragst selten nach, wenn du etwas nicht verstanden hast, du unterstellst. Da kommt dann schon mal etwas Falsches bei raus. Nicht jedes Gegenüber ist auf Dauer gewillt, sich das gefallen zu lassen.
Ist das in einem Gespräch mit dir auch so? Oder nur, wenn du schreibst, weil Schreiben länger komplizierter.. ist?
Weiter oben hab ich es schon geschrieben. Ich kann nicht direkt nachfragen, weil mir viele Fragen erst später kommen. Es ist allerdings nicht so, dass ich im Gespräch nicht auch nachfrage.
Zauberlehrling hat geschrieben: Das hat dir deine Körpertherapeutin gesagt. Deine Psychiaterin sagt das Gegenteil, du hättest keine Traumata. Was denn nun? -> Das meine ich mit schwammigen Aussagen.
Der Therapeut und die Körpertherapeutin sagen: Trauma. Die Psychiaterin sagt: Ich sehe kein Trauma.

Ich merke gerade, dass mich das hier heillos überfordert, daher lass ich den Rest... sorry

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diesoderdas
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Beitrag Mo., 25.10.2021, 07:57

Urmely, du musst dich hier auch nicht rechtfertigen. Wenngleich ich den Wunsch danach total verstehen kann.
Vergiss nicht, keiner hier sitzt in deiner Therapie mit dabei.

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Montana
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Beitrag Mo., 25.10.2021, 08:01

Das habe ich aber auch nicht verstanden, wo da eine schwammige Aussage gewesen sein soll. Wir wissen von urmely, welche Person was gesagt hat. Diese Personen sind unterschiedlicher Meinung, aber "schwammig" ist daran gar nichts.
Und da die Psychiaterin sich ihr Urteil innerhalb von ca. 5 Minuten gebildet hat, und außerdem damit allein auf weiter Flur steht, vermute ich bei ihr einen Irrtum, der sich vermutlich aufklären lässt.

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