Der Therapeut hinter der Fassade

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Baerchen
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Beitrag So., 12.02.2017, 11:06

Schneerose hat geschrieben:@Bärchen,

vielleicht könnte der Ansatz der Schematherapie oder Egostate Therapie in Zukunft was für dich sein! Vielleicht findest du die Kraft darüber zu googeln!!!
habe das empfinden, dass eine traumatherapie vielleicht auch das richtige waere.

merke, dass mein therapeut sich damit auch sehr gut auskennt, deshalb waere es mir auch wichtig, bei ihm zu bleiben, damit ich nicht wieder alles beim anderen therapeuten erzaehlen muss.

habe aber auch respekt, mich schwierigen themen zu stellen, weil es sich wie ersticken anfuehlt.

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Baerchen
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Beitrag So., 12.02.2017, 11:12

isabe: habe das empfinden, dass du es nicht stehen lassen kannst, dass ich darauf beharre, dass ich nicht anders will und kann.

weshalb bewerten es dann andere.

wenn jemand nicht will, hat das auch seine ursachen.

kann mich dem nicht zu wehr setzen, es ist wie, wenn ich gegen etwas ankaempfe.

wenn ich den versuch mache, ist das empfinden, wie ersticken.

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Baerchen
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Beitrag So., 12.02.2017, 11:21

eigentlich vermittelt mir die andere seite, wenn du nicht willst baerchen, bitte sehr, mache was du eben willst. und wenn du in den himmel willst, bitte sehr.

kann ich teilweise nachempfinden, wenn es da beispielsweise um meine familie geht. wenn mir mein bruder nahelegt, dass er erwartet, dass ich dieses und jenes mache, als seine schwester, es aber selbst nicht machen will, weil es nicht meine pflicht ist, werde ich ihm vermitteln, bitte sehr, schere dich zum teufel, ich werde deinen mist nicht beheben.

und auch dann, wenn ich merke, dass er dabei fast eingeht, weil ich selbst keine kraft mehr habe, fuer andere da zu sein, werde ich ihm vermitteln, dass er mit seiner erwartungshaltung machen kann, wie er das will, auch wenn er sein leben beendet.

weil es ist nicht meine pflicht.

aus dieser erfahung kann ich auch euch als andere seite verstehen, merke aber andererseits, dass ich nicht anders kann und will.

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werve
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Beitrag So., 12.02.2017, 11:30

In der Therapie wird es vermutlich ähnlich zugehen wie hier. Frag mich, aus welchen Motiven sich ein Therapeut das antut (irgendein Lustgewinn?) - denn ca. 90 €/h sind dafür eindeutig zu wenig.....

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Baerchen
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Beitrag So., 12.02.2017, 11:42

werve hat geschrieben:In der Therapie wird es vermutlich ähnlich zugehen wie hier. Frag mich, aus welchen Motiven sich ein Therapeut das antut (irgendein Lustgewinn?) - denn ca. 90 €/h sind dafür eindeutig zu wenig.....
sah mal ein interview mit einem mediziner (auch therapeut) und er beschreibt darin, dass manche patienten eigentlich lebenslang einen therapeuten an seiner seite braeuchten, aber die krankenkassen bei diesem krankheitsbild nicht mitmachen.

sicher, ein therapeut kann nicht lebenslang ein vaterersatz sein, wenn ich aber ohne therapie keinen sinn im leben sehe und nur depressiv herumliege und auch -aus meinen erfahungen heraus- keine beziehung zu anderen menschen eingehen und lange halten kann, waere es besser, wenn die therapie weiter geht.

denn kann man sich denn wirklich sicher sein, dass es nicht eines tages vielleicht besser wird, auch wenn ich nach diesem langem zeitraum nicht alleine sein kann.

sehr wichtige themen waren nicht ansprechbar, weil zu schmerzhaft und ich direkt in einen trance-aehnlichen zustand falle, aber vielleicht braucht genau das aufarbeiten der traumata eine bestimmte zeit.


MariJane
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Beitrag So., 12.02.2017, 11:51

Bärchen, diese Menschen wollen sich aber verändern. Die haben den Willen, aber nicht die Ressourcen auf Grund ihrer Biografie. Bei dir fehlt der Wille- das schreibst du selbst. Was zur Hölle soll man da noch sagen? Wie soll da ein Therapeut helfen? Der ist nicht in erster Linie dafür da, dass er deinen Vater ersetzt. Der soll dir helfen, dass du die Dinge veränderst, die du verändern willst... Wo kein Wille, da nützt der beste Therapeut nichts, da kann eine Therapie nicht auf fruchtbaren Boden fallen.

Find dich damit ab, dass man dir nicht helfen kann. Helfen kannst du dir nur selbst und das nur, wenn du es wollen würdest. Und ja, das ist wertfrei. Es gibt Menschen ohne Willen. Die haben bestimmt nen riesen Problem, aber das löst keine Therapie der Welt.

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Baerchen
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Beitrag So., 12.02.2017, 11:58

marijane: weil mein therapeut auch im fehlenden willen nach einer erklaerung sucht und es nicht einfach hinnimmt.

kein kind dieser welt will auf einmal nichts mehr essen.

und das versucht man herauszufinden, weshalb da auf einmal kein wille mehr da war.

sicher, ein kind kann essen, aber wenn der wille nicht mehr da ist, wird es eng.

und dieses kind blieb damals auf dieser ebene stehen und nimmt einen erheblichen raum in meinem leben ein.

aber deshalb braucht man es nicht abzuwerten, den fehlenden willen.

mein therapeut will sich das mit mir gemeinsam anschauen.

aber er merkt auch, dass es alles andere als leicht wird.


shesmovedon
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Beitrag So., 12.02.2017, 12:00

All dein Gelaber ändert doch nichts daran, dass deine Therapie sich dem Ende zuneigt. Du wirst dich damit auseinandersetzen oder zumindest abfinden müssen. So wie jeder das muss, der eine Therapie macht und das auch sehr vielen schwer zu schaffen macht, wenn es auf's Ende zugeht. Im Grunde verlangt also keiner mehr von dir, dass du änderungswillig sein musst. Weil's eh auf's Ende zugeht.


MariJane
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Beitrag So., 12.02.2017, 12:12

Tja, da ist doch Wille, wenn ein Kind nicht mehr essen will(!). Dir fehlt der Wille zur Veränderung! Du kannst wollen: Du kannst für dich sorgen. Dir ist es nur lieber, wenn jemand anderes diese Rolle übernimmt. Das ist ok, aber ob du so glücklich wirst? Du erlebst ja, wie die Menschen hier darauf reagieren.

Bärchen, ich weiß nicht, was ich zu deinen Ausführungen noch beizutragen habe. Ich merke auch, ich werde langsam wirklich aggressiv... schau, hier haben die meisten Menschen schwerwiegende Krankheitsbilder und die wollen sich verändern. Die sage nicht: Oh, mein Leben war so schlimm, dass ich jetzt so bin, wie ich bin. Nee, wenn man so rangeht, dann nützt Therapie nichts und dann ist das wirklich Verschwendung von Ressourcen. Du müsstet dich schon verändern wollen...

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Sprachlos.
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Beitrag So., 12.02.2017, 12:15

Ich sehe den fehlenden Willen nicht. Du weißt doch sehr genau, was du möchtest. Und du bekommst es mit deinen Methoden. Und so lange du so erfolgreich mit deinen Methoden bist, wirst du auch nicht probieren, dir das, was du brauchst, auf andere/ gesunde Art zu holen und etwas zu verändern. Warum auch? Neues macht Angst und mit einem neuen Weg kannst du dir erstmal nicht so sicher sein, ans Ziel zu kommen, wie mit deinen bewährten Methoden. Momentan hast du einfach unglaublich viel Macht über dein Umfeld. Warum solltest du das aufgeben? Alle spielen doch mit. Bis auf die Krankenkasse.
Ich glaube wirklich, dass das Therapieende eine Chance für dich ist. Weil du dann neue Wege gehen MUSST.
Momentan ist die Therapie ja nicht Hilfe für dein Leben, sondern nur Erfüllung deiner Wünsche. Du möchtest dein Leben außerhalb des Krankseins und Aufmerksamkeit deswegen bekommen ja gar nicht.
Ich würde dir wünschen, du findest eine gute Verhaltenstherapeutin, die wirklich mit dir arbeitet und nicht nur mitspielt.


Sunna
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Beitrag So., 12.02.2017, 12:19

Baerchen, habe ich es richtig verstanden, dass du davon überzeugt bist, eine (vielleicht lebens-)lange therapeutische Begleitung zu brauchen? Und dass du glaubst, dass dir nichts anderes helfen wird?

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Baerchen
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Beitrag So., 12.02.2017, 12:27

sunna: ein bestimmter anteil sehnt sich nach einem bestimmten menschen, welcher genau versteht, wie sich das baerchen bzw. das gesamte fuehlt.

habe da ein bestimmtes ideal-bild entwickelt, wie dieser mensch sein darf und was er nicht haben darf.

und diesen menschen sehe ich meistens nur in therapeuten bzw. bei menschen mit bestimmten berufen.

am ehesten therapeuten.

nicht jeder therapeut deckt mein ideal-bild, aber mein therapeut versteht mich sehr gut und genau das, hatte ich mit etlichen anderen therapeuten nicht in dieser weise.

den meisten anderen kann ich auf der nase herumtanzen, dass kann ich bei meinem therapeuten nicht.

er versteht sehr genau meine spielchen, aber er versteht auch, dass es einen anteil gibt, der sich selbst einsperrte. ein anteil, der nicht anders handeln kann.

und das liegt sehr wahrscheinlich daran, dass ich diesen anteil abspaltete.

deshalb schreibe ich auch, dass eine traumatherapie sicherlich nicht verkehrt waere.

mir geht es selbst auf den wecker, dass ich dieses ideal-bild habe, aber ich sehe keinen anderen handlungspielraum.


Sunna
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Beitrag So., 12.02.2017, 12:30

Wenn du weißt, was du brauchst, wie können wir dir dann helfen?

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Baerchen
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Beitrag So., 12.02.2017, 12:36

Sunna hat geschrieben:Wenn du weißt, was du brauchst, wie können wir dir dann helfen?
immer dann, wenn ich sehr starke beschwerden wahrnehme, wenn sich beispielsweise meine schilddruesenwerte verschlechtert haben, merke ich, dass ich nicht alleine sein kann.

und dann wende ich mich unter anderem hier her.

frueher war es machbar, mich anders abzulenken, aber das geht nicht mehr, seit dem ich das praeparat einnehme.

zurueck zu deiner frage: vielleicht nur in dem sinne, dass ich hier weiterhin an meinen fragen arbeite.

ich will andauernd etwas verstehen, wie ein kleines kind und deshalb stelle ich hier die fragen.

auch die frage, bin ich eine prinzessin.

fragen kann man, jeder entscheidet fuer sich selbst, was er einbringen will.

wenn keiner mehr schreibt, stelle ich sie an anderer stelle.

es geht mir wahrscheinlich um mehrere sachen: aufmerksamkeit und weil ich verstehen will und nicht bis zur naechsten stunde abwarten kann.


Sunna
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Beitrag So., 12.02.2017, 12:54

Für mich fühlt es sich das jetzt so an, als würdest du uns als "Lückenfüller" für deinen Therapeuten ansehen. Im Prinzip übernehmen wir gerade die Begleitung, die du dir wünscht, die aber nicht möglich ist.

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