Therapeut will Therapieabbruch..wie verhalten?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Schneerose
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Beitrag Mi., 20.08.2014, 15:46

ohje, liebe Krang2,

ich kenn das

"meiner" stellte damals auch die Anträge nicht...ect.ect.

ich glaube, es geht darauf hinaus, DASS DU ABSOLUT BEKRÄFTIGEN MUSST
DASS DU DAS WILLST deshalb auch der Vertrag den er fordert...
ich denke,
er will dich nicht los werden, sondern
für sich selbst dafür sorgen,
dass DU DIE ABSOLUTE VERANTWORTUNG FÜR DEIN WOLLEN HANDELN UND TUN
ÜBERNIMMST,
da die Therapie nicht einfach sein wird.

Er geht dabei auf Nr.sicher - so sehe ich das...
ja, dabei sehen "wir" manches anders...ich weiß, mir geht es genau so...

vielleicht laufen wir aber tatsächlich vor etwas davon???
Bauch, Kopf - alles eine Achterbahnfahrt der Gefühle, oder Gedanken...
ich denke, "wir" laufen solange wirr herum,
bis wir es satt haben, was uns quält, und dann sind wir bereit uns auf Therapie einzulassen...

ich ging damals in Therapie, weil mein Selbstwert absolut in den Keller sank,
ich mich von Gott und der Welt verlassen fühlte, und von einem Fachmann hören wollte, dass ich eh ok bin,
leider hat sich alles ganz anders herausgestellt bin nicht ok - meine persönliche Erkenntnis...
also ok schon als Mensch, aber mein Verhalten ist teils einfach nicht in Ordnung...
er stellte "nur" die Diagnose PTBS...sonst nichts,
alles weitere hab ich mir selbst "diagnostiziert"

Eigenverantwortung eben.

Mein Gefühl aus der Ferne sagt mir, er würde dich nehmen, aber mit Vertrag, dass heißt Einsicht deinerseits...
Eine mögliche Idee wäre, dass du dir Zeit gibst zum Reinfühlen...
mal länger kein Forum, kein Kontakt zu ihm noch sonst wem, und dann spüren versuchen,
ob er oder was anderes...war nur so dahingedacht; oder was auch noch geht,
in Deutschland gibt es PATIENTENSUPERVISION goggle mal!

Alles Gute
Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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Krang2
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Beitrag Do., 21.08.2014, 09:21

@Schneerose,
ich bin nicht ganz sicher, ob du es gelesen hast, jedenfalls geht es bei mir um zwei verschiedene Therapeuten:

Derjenige, der den Antrag nicht gestellt hat, ist mein zweiter Therapeut. Den Vertrag wollte der erste Therapeut. Für diesen ersten Therapeuten wurde die Kostenübernahme durch die Krankenkasse abgelehnt, ebenso der Widerspruch abgeschmettert.

Unzuverlässigkeit ist für mich gerade in professionellen Situationen ein Ausschlußkriterium und läßt sich aus meiner Sicht auch nicht durch bestimmte Patientenmerkmale rechtfertigen. Vertrauensaufbau sieht anders aus - und ich vertraue jetzt mehr auf mein Bauchgefühl, habe ich mir fest vorgenommen.

Ich habe gerade Patientensupervision gegoogelt - das liest sich für mich so, als beträfe das nur Patienten, die sich in einer Therapie befinden. Oder kann man sich da auch melden, wenn man keinen geeigneten Therapeuten in der Nähe findet?

Warum war dein Verhalten teils nicht in Ordnung? Wurde dir das gesagt, oder empfandest du selbst das so? War es ein eingefahrenes Verhalten, oder trat es nur in bestimmten Situationen auf? Hat dir deine Therapie geholfen, falls ja, in welchen Bereichen?

Hier im Forum bin ich nicht nur wegen Problemen, ich finde es spannend und lerne auch durchs Schmökern so manches hinzu. Außerdem hoffe ich ja grundsätzlich überall mal neue Leute kennenzulernen, wobei natürlich die Chance extrem gering ist.

Danke für deine lieben Antworten

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Schneerose
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Beitrag Do., 21.08.2014, 10:06

Hallo krang2,

hab leider zuwenig in deine Beiträge gelesen, daher war ich zuwenig informiert.

Das mit der Patientensupervision, ich würde einfach dort nachfragen!
In Österreich, zumindest in OÖ gibt es die Möglichkeit sich bei der Clearingstelle der pga zu inormieren.

Ich schreibe dir später noch mehr zu deinen Fragen.

LG
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Schneerose
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Beitrag Do., 21.08.2014, 15:41

@krang2,

auf deine Fragen zu antworten,
kennst du das Buch von Bärbel Wardetzki WEIBLICHER NARZISSMUS - der Hunge nach Anerkennung?
das darin beschriebene sagt sehr viel über mein Verhalten aus; d.h. jetzt nicht das ich eine voll ausgeprägte narz.Persönlichkeitsst. habe, aber doch eine Züge und Verhaltensweisen davon.
Das hat mir mein damaliger Therapeut "über die schonungslose Blume" gedeutet,
und auch ich selbst merkte das immer mehr.

JA - die Therapie hat mir geholfen!
aber wie schon oft erwähnt, was wirkt hat auch Nebenwirkungen, und die waren auch nicht ohne.
Geholfen hat es insofern, dass ich sicher durch eine harte Therapieschule ging, und schon doch einiges des narz.Musters bearbeiten konnte; "fertig" bin ich leider noch nicht, wobei wird man das überhaupt?
Vor meinem größten Schmerz, der Eifersucht, bin ich leider davon gelaufen, ich spürte nicht mehr die Kraft oder das Vertrauen in den Therapeuten, dass ich mich dem stellen hätte trauen;
das ist noch eine Aufgabe die vor mir liegt.
Was sich für mich schon recht befreiend anfühlt, ist, dass ich nicht mehr um jeden Preis "alles und jeden haben muss"; ich lerne warten, dem Leben mehr vertrauen, dass alles gut ist wie es ist, ect.
womit ich noch recht kämpfe innerlich, ist einfach "die verlorene Kindheit und Jugend", das schmerzt noch extrem.

LG Schneerose
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Krang2
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Beitrag Di., 26.08.2014, 07:51

Ja, das Buch hatte ich mir bestellt und gelesen, weil ich auch empfindlich bin und dachte, das könne durch Narzißmus bedingt sein. Allerdings habe ich mich in dem Buch nicht so wiedergefunden. Trotzdem ist es ein interessantes, gutes Buch und ich bereue nicht, es mir angeschafft zu haben. Vieles in solchen Büchern betrifft ja alle Menschen mehr oder weniger und man versteht besser, wie die Psyche so "funktioniert".

Danke für deine Rückmeldung bezüglich der Therapie. Naja, fertig ist man dann, wenn man sich und anderen weniger Probleme macht. Wieso warst du in der Therapie eifersüchtig? Hast du dich in den Therapeuten verliebt? Was hast du in der Kindheit/Jugend verloren? Ich habe wohl mein Vertrauen verloren.

Ich glaube mittlerweile, ich bin eher paranoid als narzißtisch. Ich merke aktuell, ich habe immer noch Probleme, "NEIN" zu sagen - und wenn ich mich ehrlich frage weshalb, dann ist das aus Angst - nicht etwa Angst jemanden zu enttäuschen oder nicht mehr gemocht zu werden, sondern echte Angst vor Konsequenzen, nur weil ich jemandem einen Wunsch abschlage. Ich glaube mittlerweile, daß meine Kränkbarkeit und "Abwehrverhalten" aus meiner Vergangenheit und meiner Erziehung herrühren. Meine Mutter ist paranoid-schizophren und laberte mich von Kindheit an damit zu, mein Vater war freigekaufter Republikflüchtling (davor im sog. Lyrikclub Pankow aktiv) und ich habe einen Mißbrauch und Verfolgung hinter mir... ich würde das alles gern mal professionell besprechen und aufarbeiten, daher würde ich immer noch gern eine Therapie machen.

Nun sind die Ferien vorbei und der Therapeut wird wohl nicht mehr im Urlaub sein. So eine Erfahrung bestätigt mich, ich frage mich, wie mein Therapeut mir so einen unprofessionellen Kollegen empfehlen konnte - ich glaube, das werde ich ihn auch mal fragen, wenn ich mich danach fühle.

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Krang2
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Beitrag Di., 26.08.2014, 23:17

Ich verstehe jetzt Zusammenhänge in meinem Leben, meinen Gefühlen und vor allem in meinem Verhalten, die ich vorher so nie wahrgenommen habe. Dabei sind sie recht einleuchtend und keineswegs kompliziert. Dann fällt mir manchmal ein, daß mein Therapeut Einiges schon vor Jahren gesagt hat und ich nur dachte: "Hä, was will der jetzt von mir, was hat das mit meinen Problemen zu tun?"
Jetzt denke ich mir, für wie bescheuert muß mich mein Therapeut gehalten haben, daß einfachste Erklärungen nicht ankamen. Normalerweise bin ich gar nicht so begriffsstutzig, aber in der Therapie drang kaum etwas Neues zu mir durch. Andererseits scheint es gespeichert worden zu sein, sonst fiele es mir nach so langer Zeit nicht wieder ein. Überhaupt verstehe ich jetzt besser, warum sich manches in mein Gedächtnis geprägt hat, ohne daß ich einen Grund dafür erkannte, es gab doch immer einen, ich konnte ihn nur oft erst später erkennen. Das Unterbewußtschein scheint viel schneller zu erfassen und zu arbeiten, wenn es um emotionale Inhalte geht. Ich wünschte, ich könnte diese Fähigkeit "bewußt" ausbauen und trainieren. Ein bißchen arbeite ich daran: Ich habe kürzlich Geld verliehen und "gefühlt", daß ich es zurückkriegen werde, und ich bekam es überpünktlich zurück.
Ich kann nicht in Worte fassen, wie dankbar ich meinem Therapeuten für diese Erkenntnisse bin, die er mir gezeigt und erklärt hat, im Nachhinein habe ich mich selbst seitdem erst so richtig kennengelernt. Andererseits macht es mich traurig, daß ich so einen Therapeuten wohl nicht mehr finden werde.

Ob andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben?

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Sarana
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Beitrag So., 08.11.2015, 17:45

Hallo Krang2,

darf ich mal fragen, wie es bei dir weitergelaufen ist?

Lieben Gruß,
Sarana
"Not doing life today. Love to. But can't."
Hoffentlich: "I think I'm at a stage of my life where I subconsciously purposefully f.uck everything up just to see if I can find a way out of it."
Untiefen des Internets

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Schneerose
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Beitrag Mo., 09.11.2015, 12:57

Danke sarana,
dass du diesen Thread wieder hoch"gehoben" hast, ich war ja für einige Zeit weg hier, und da hab ich krang2 leider dann nicht mehr geantwortet.

@krang2,
falls du das noch liest...
beantworte ich dir heute noch einpaar deiner Fragen.

JA - ich hatte mich damals in den ersten Therapeuten SCHON VOR BEGINN der Therapie verliebt, da er während einer Ausbildung mein Dozent war.
Wie es eben der Umstand so will, habe ich ich ihn "nach" dieser Ausbildung als Therapeut genommen, aber schon mit riesen Baucheweh...hab leider nicht auf mich gehört; jedenfalls, feuerte er die vorerst zarte Verliebtheit so richtig an und es wurde eine Art "fifty shades of grey" draus...(ohne sexuelle Übergriffe, wohlgemerkt, aber mit einem ordentlchen Schuss an zuviel Abhängkeit - ungesunder...)
den Absprung schaffte ich durch einen megaZufall in diesem Forum, es hat mir damals ein anderer User enorm geholfen über viele Monate hinweg...

HEUTE hat sich alles gut eingependelt,
ich habe einen neuen Therapieplatz und ich bin so dankbar dafür!
Heute erkenne ich, dass es ein langer Weg ist, ich bin der Meinung, dass man nicht immer bei einem Therapeuten aushalten muss, noch dazu, wenn es so aussieht,d dass irgendwas nicht stimmt...keinesfalls hat das immer mit den Problemen des Patienten zu tun,
sondern da liegt schon viel an Verantwortung beim Therapeuten...
ABER und das erkenne ich jetzt ganz bewusst, arbeitet ein Therapeut gut, und der Patient hat keine Lust auf Veränderung, hält fest, an Liebesgefühlen oder schmachtet so vor sich hin,
dann hat ein Therapeut wenig Chance, dass er einem gut begleiten kann...
als ich das jetzt erkannte,
da war mir klar, dass jetzt ich einen großen Teil der Verantwortung, den größten, selber trage,
und der Therapeut lenkt das Gespann...dass es den roten Faden nicht verliert...

Weshalb ich in der ersten Therapie eifersüchtig war? naja, zum einen ist es natürlich mein Problem warum ich in Therapie bin - mangelnder Selbstwert, aufgrund vieler Turbulenzen in meinem Leben...
und auch meiner Verlustangst...
ich verlor eine meiner wichtigsten Bezugspersonen als ich 2,5 Jahre alt war,
weil diese Person vorzog ihr eigenes Leben zu leben...
das hat meine ganzen weiteren Weg geprägt, auch dass ich in Arme floh und liebte suchte, die mir nicht gut taten...

LG Schneerose
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Krang2
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Beitrag Fr., 15.01.2016, 00:37

@Sarana,
ich habe noch eine Zeitlang erfolglos weiter nach Therapeuten gesucht und hatte noch zwei Gespräche mit Psychiatern, die mich völlig unauffällig fanden (zumindest, solange ich nichts von meinen Neigungen erwähnte). Das liegt allerdings auch daran, daß es allgemein schwierig ist, Therapieplätze zu bekommen. Manche erklären schon im Januar, daß sie bis Dezember keine neuen Patienten mehr nehmen. Ja, ansonsten hat sich in meinem Leben Einiges zum Positiven verändert. Außerdem habe ich eine Diagnose bekommen, aber mein alter Therapeut hatte recht, das ändert nichts. Ich fühle mich danach nicht besser oder schlechter oder befreit. Nur Vieles aus meiner Vergangenheit erscheint mir klarer, viele Fragen sind beantwortet. Aber im Grunde ist es nur ein Begriff für Probleme, die ich schon vorher kannte, nur daß ich nun die Ursachen besser verstehe und Ereignisse von früher besser deuten kann. Eine Therapie wäre immer noch hilfreich, aber nicht überlebensnotwendig.

@Schneerose,
jetzt lese ich hier tatsächlich (Zufall und Fügung, auch ein hochphilosophisches Thema).

Vielleicht bestand deine erste Therapie ja darin, dich aus der Abhängigkeitsbeziehung zu deinem ersten Therapeuten, in den du verliebt warst, zu lösen. Allein diese Leistung war gut für dein Selbstwertgefühl. Ich weiß gar nicht, was ich dazu schreiben soll, außer, daß es mich freut, daß es dir besser geht. Das ist eines meiner Probleme, ich muß erst erschließen, was der andere ausdrücken will und ich wie darauf reagieren sollte, weil meine spontane Reaktion immer „unpassend“ rüberkommt, mißverstanden wird.

Ich sehe es mittlerweile auch so, daß man nicht bei einem Therapeuten ausharren muß. Ich glaube, daß es möglich ist, daß Therapeut und Patient sich bemühen und jeweils gute Ressourcen besitzen und trotzdem immer wieder aneinander vorbei kommunizieren, so erging mir das. Das ist dann frustrierend für beide Seiten, gerade dann, wenn man den guten Willen im Gegenüber erkennt und respektiert.

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