Sterbehilfe für psychisch Kranke?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Ratlosigkeit
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Beitrag Mo., 11.02.2013, 16:14

Eiswürfel hat geschrieben:Der erste Teil deiner Aussage ist falsch, der letzte stimmt
Das ist subtil!
Du hast also akzeptiert, dass es keine Garantie für ein glückliches Leben gibt. Aber akzeptieren, dass es genauso keine Garantie für einen schönen Tod geben kann (wer soll sie Dir geben?) kannst Du nicht.
Unterm Strich bleibt die unerfüllte Sehnsucht nach "Garantien".
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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Eiswürfel
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Beitrag Mo., 11.02.2013, 19:00

@ Ratlosigkeit: Von mir aus. Aber ein mein hässlicher Tod dauert aller Wahrscheinlichkeit nach nicht so lang wie mein hässliches Leben gedauert hat.

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Ratlosigkeit
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Beitrag Mo., 11.02.2013, 19:11

Da hast Du vermutlich recht. Aber Garantien gibts trotzdem keine.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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Carla1
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Beitrag Mo., 11.02.2013, 19:21

Ratlosigkeit hat geschrieben: dass es genauso keine Garantie für einen schönen Tod geben kann
Warum soll es die denn nicht geben?

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Ratlosigkeit
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Beitrag Mo., 11.02.2013, 19:24

Das war die Frage, die am Anfang stand. Die Antworten findest du im thread, von verschiedensten Leuten unterschiedlich formuliert.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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hope_81
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Beitrag Mo., 11.02.2013, 19:33

Ohne all die Beiträge gelesen zu haben.
Meiner Meinung nach hat jeder Mensch ein Recht auf Tod, aber kein Recht jemand anderes in eben diesen zu
involvieren. Ich finde es okay. Tod gehört zum Leben dazu, wenn die Menschen um einen herum sich nicht
mit eben diesem abfinden können, deren Problem.
In Würde sterben, auch das ist das Recht jedes Einzelnen und dafür sollte es Medikamente geben. Basta aus. (stellt sich die Frage inwieweit sich Menschen schuldig machen, diese zu verkaufen, herzustellen) Nun aber es gibt auch Rattengift, Botulismusbakterien, Quecksilber, eigentlich braucht es keine "Sterbehilfe...
Gäbe es die Kirche nicht, so wäre Freitod überhaupt kein Problem. Wo bitte steht (ausser in der fragwürdigen Bibel) denn, das man sich nicht umbringen darf?
Es ist doch lediglich das "schlechte Gewissen" des Mensch mit Todessehnsucht und das, selbst das wurde indoktriniert...
Tiere bringen sich auch selbst um, warum nicht?

Sterbehilfe, durch diese will das Wesen doch nur die Legitimation....
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Carla1
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Beitrag Mo., 11.02.2013, 19:38

Ratlosigkeit hat geschrieben:Das war die Frage, die am Anfang stand. Die Antworten findest du im thread, von verschiedensten Leuten unterschiedlich formuliert.
Na ja, dann halt nicht.

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Eiswürfel
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Beitrag Di., 12.02.2013, 11:51

Ich habe mich bei einem Sterbehilfeverein informiert, was eine "unzumutbare Behinderung" denn sein soll. Die Antwort lautete, was kaum überraschen dürfte, dass die Einschätzung der Behinderung im eigenen Ermessen liegt. Auch chronische Depressionen zB sind möglich, wenn sie den Behinderten unzumutbar einschränken.

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Eiswürfel
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Beitrag Di., 12.02.2013, 14:33

Hi Carla1,

Warum der schöne Tod nicht garantiert werden kann, hat zu allererst den Grund, dass der Sterbevorgang ein Prozess ist, kein fixer Zeitpunkt. Der Außenstehende kann nicht in den Bewußtlosen hineinsehen, es könnte durchaus sein, dass sich der Sterbende elend fühlt und unhörbar nach einer Erlösung schreit. Zwar fällt man nach wenigen Minuten in einen tiefschlaf und ins Koma, aber bis man wirklich nach Definition tot ist, kann es dauern.
Und dann ist selbst die sicherste Methode nicht bei allen Menschen so sicher. Es soll Menschen gegeben haben, die nach der Einnahme des tödlichen Mittels noch stundenlang gekämpft haben. Nicht gerade angenehm. Der Fall ereignete sich bei Dignitas. Der Körper ist eben unberechenbar.

Die Jenseitssachen erwähne ich gar nicht. Dass nachher nichts kommt oder etwas besseres, kann nicht garantiert werden. Ebenso der Schaden für die Hinterbliebenen. Das alles muss man mit sich selbst ausmachen. Einmal geboren lassen sich die eigenen Spuren kaum verwischen.

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Eiswürfel
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Beitrag Mi., 13.02.2013, 21:06

nö.
Es hat sich herausgestellt, dass ich zu jung bin, um halbwegs gute Chancen zu haben. Versuchen könnte ich es dennoch, ob ein Arzt bereit wäre, mir das Rezept auszustellen. Naja. Erst müsste ich aber Mitglied werden, und dann würde ich Post bekommen, die meine Verwandten in die Hände bekommen könnten. Ach ja, die hätten auch gern, wenn die Verwandten mich in meinem Wunsch unterstützen. Sonst noch was. Wenn ich das Gefühl hätte, irgendwo geliebt zu sein, so wie ich bin, ohne Vorbehalte, ohne Bedauern über mein Anderssein, wär' ich nicht in der Situation, sterben zu wollen.

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Tigerkind
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Beitrag Mi., 13.02.2013, 21:09

Eiswürfel hat geschrieben:Wenn ich das Gefühl hätte, irgendwo geliebt zu sein, so wie ich bin, ohne Vorbehalte, ohne Bedauern über mein Anderssein, wär' ich nicht in der Situation, sterben zu wollen.
Bestimmt gibt es diesen Ort.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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lebonaut
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Beitrag Sa., 16.02.2013, 15:58

Eiswürfel hat geschrieben:...Wenn ich das Gefühl hätte, irgendwo geliebt zu sein, so wie ich bin, ohne Vorbehalte, ohne Bedauern über mein Anderssein, wär' ich nicht in der Situation, sterben zu wollen.
Geht es um die (1) Formen und Eigenheiten deines Körpers oder um deine (2) seelische Verfassung.
(die du niemandem "aufdrücken" willst)

Zum ersten schreibe ich: bedenke, dass es bei Erwachsenen, die ernsthaft eine Beziehung suchen,
in erster Linie um das "Zusammenspiel des Charakters" geht. Wenn Sie/Er auch noch hübsch ist,
ist es sowas wie ein Bonus. (Fast) jeder hat (doch?) körperliche
"Defizite" frei nach dem Motto: Wer suchet, der findet.
Da ist es ein Leichtes, sich gemeinsam zu entblößen, wenn Beide "Defizite" haben
und diese "Defizite" einfach "nur" dazugehören. Ein Abgetrenntes Bein ist zwar nicht in Mode-
zeitschriften zu sehen. Da euch aber mindestens eine Freundschaft verbindet und das Sex-Ego
mit Tunnelblick daran arbeitet, gewisse Sachen zu tun, um den Höhepunkt
zu erreichen....
.... ist dieses Ego SEHR SEHR anpassungsfähig und nicht sehr pingelig!

Übrig bleibt, wie viel es (dem Mann/der Frau) um >Prestige< geht. Darum, welche genetische Veranlagung
er/sie haben muss, um sich "sehen lassen zu können". Die "Art", die "Angewohnheiten" spielen auch eine
große Rolle. Um es jetzt "heterogerecht" auszudrücken, schreibe ich einfach mal: "Was bringts wenn die
Alde geil aussieht, aba n Dachschaden hat?". (z.B. 223 Schuh-PAARE)

Aber die LIEBE hält solche Kleinigkeiten m.E. nicht auf.
(Optimismus *push*)

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Eiswürfel
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 18:19

Hi Lebonaut,

Möglich. Ich schließe nicht aus, dass ich mal geliebt werde. Mir geht aber die Kraft aus.

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faquju
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Beitrag Mi., 27.02.2013, 19:49

Hallo Clara1 und alle Andern (bin neu hier)

Darüber habe ich selber auch schon öfters nachgedacht und den Wunsch auch meinem Arzt geäußert etc... allerdings darf man ja nicht außer Acht lassen, dass diese Phasen in denen man todessehnsüchtig bzw. lebensüberdrüssig ist, auch wieder vergehen. Ich bin auch der naiven Ansicht, sobald ich mein Leben "auf die Reihe" hab, sprich mit der Ausbildung fertig, aus dem Elternhaus raus, den Job meiner (realen)Vorstellungen entsprechend und bla bla halt, dass ich eventuell in Zukunft von meinen "psychischen Defiziten" verschont bleibe. Vielleicht geht es dir ja genauso, also gib dich nicht gleich auf die Schnelle auf und zeig' allem Übel, dass du besser und stärker bist. lG

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Carla1
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Beitrag Mi., 27.02.2013, 23:54

Hallo Faquju (schöner Nick! )

Herzlich willkommen hier im Forum!
faquju hat geschrieben:allerdings darf man ja nicht außer Acht lassen, dass diese Phasen in denen man todessehnsüchtig bzw. lebensüberdrüssig ist, auch wieder vergehen.
Nun ja, ich befinde mich seit 30 Jahren in dieser "Phase", und in den Jahren davor hatte ich lediglich die (naive) Hoffnung, dass das Leben vielleicht doch irgendwann mal erträglich werden würde.

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