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Mi., 15.10.2008, 14:49
*mich spaßeshalber auch mal einklink*
Ich finde das, was Pitt sagt, im Grunde völlig richtig. Frusti sollte seiner Freundin klar machen, wie sehr ihn das Thema beschäftigt und in welche gedankliche und emotionale Richtung ihn das inzwischen geführt hat. Das ist genau die Offenheit, die in einer Beziehung und insbesondere bei Konflikten notwendig ist und zu der sie ja nicht bereit oder fähig ist. Wenn keiner von beiden mal sagt, was in seinem Kopf vorgeht, winkt die Trennung (oder zumindest das "innere" Scheitern der Beziehung) bereits ums Eck, was hier ja auch schon angemerkt wurde. Und wenn Frusti den ersten Schritt in Richtung dieser Offenheit machen und dabei, wie ich seinem letzten Beitrag entnehme, auch endlich wagen würde, von der bloß oberflächlichen Ebene der Blowjobberei wegzugehen hin zu dem, was grundlegend in dieser Beziehung nicht (mehr) stimmt, wäre das doch das Beste, was er in dieser Situation tun kann. Das ist Verantwortung für sich selbst und für die Beziehung übernehmen, statt nur davor zu flüchten oder in den alten Machtmustern zu verharren oder zu schweigen, zu ignorieren, zu verdrängen.
@Frusti: Dass du eine Entscheidung für dich treffen willst, finde ich gut, weil du damit zum ersten Mal nicht dein Glück allein von deiner Freundin abhängig machst, was ja gerade zu diesen teils bizarren Machtspielchen führt ("Wie kriege ich sie dazu, etwas zu ändern, zu reden, irgendwas zu tun, damit ich glücklich bin"). Wenn du dieser Beziehung trotzdem noch eine Chance geben willst, dann leg die Karten offen auf den Tisch, zeig dich und den Stand, auf dem du aktuell bist. Wenn du Glück hast, zieht deine Freundin dann nach, so dass ihr vielleicht gemeinsam Bilanz ziehen und schauen könnt, wo ihr wann, wie und warum eigentlich auseinandergedriftet seid - und ob und wie ihr wieder zueinander gelangen könnt.
Vorwürfe sind allerdings tabu! Die bringen niemanden weiter, sondern machen nur klein, drängen in die Ecke, provozieren Widerstand statt der gewünschten Offenheit. Bleib bei dir, sprich über dich und deine Gefühle und auch über deinen Wunsch, dass ihr wieder zueinander findet und beide in dieser Beziehung glücklich werdet.
Wie gesagt: falls du das möchtest ... Falls nicht, dann eben nicht, aber dann zieh auch tatsächlich die Konsequenzen. Ich finde es nicht nur völlig legitim, einen Schlussstrich zu ziehen, wenn man in sich keine Bereitschaft mehr zur Beziehungsarbeit findet, sondern auch notwendig. Alles andere ist doch nur unnötige Quälerei und entwürdigend für beide Partner.
LG,
thorn