Trigger durch Therapeuten
@Takli
Auch darüber habe ich schon nachgedacht, nachdem er mir beim vorletzten Termin vorgerechnet hat, dass kein anderer Patient dieses Jahr so viele Termine von ihm bekommen hätte wie ich. Und ja, ich bekomme immer wieder mit, wie neue Patienten mit dem Fragebogen da sitzen, oder auch wenn seine Frau im Büro war und er versuchte einen Termin zu finden, als ich noch nicht diese regelmäßigen Termine hatte, habe ich immer wieder "neue/r Patient/in" hören können.
Ich glaube, dass er wirklich helfen will. Und ich glaube, dass es sicher auch dem einen oder anderen reicht, wenn er "begleitet" wird. Sicher hat es mir gerade in der Anfangszeit auch geholfen, alleine schon die Tatsache, dass da jemand war, der signalisiert hat helfen zu wollen.
Was ich ihm übel nehme ist, dass er eben keine deutlichen Worte gefunden hat und bis heute findet. Ich habe ihn gefragt, ob ich weiter nach einem Therapieplatz suchen soll, oder ob ich mir Hoffnung auf eine Therapie bei ihm machen kann. Er hat mir die Frage mit "das müssen Sie für sich entscheiden" beantwortet, was mir keine Hilfe war. Ich habe auf diese eine Karte gesetzt und muss nun feststellen, dass ich mich verzockt und damit viel Zeit verloren habe.
Ich glaube auch, dass er das braucht, auch wenn er mich immer anfaucht, ich bräuchte meine Dankbarkeit nicht aussprechen, darum würde es ihm nicht gehen. Der praktische Nutzen, möglichst viele abrechenbare Patienten in der Kartei zu haben, mag auch eine Rolle spielen, keine Ahnung. Wird Psychotherapie nur noch tatsächlichen Stunden abgerechnet, oder gibt es da wie beim Hausarzt auch eine Grundpauschale pro Patient?
Er hatte mir auch einmal den Besuch einer HSP-Selbsthilfegruppe an seinem Ort empfohlen. Dort war ich 3 x. Das war der reinste Dr. X-Fanclub, das waren ausnahmslos PatientInnen von ihm und alle waren so von ihm eingenommen, wie ich auch. Ich habe mich dort trotzdem nicht zugehörig gefühlt, weil mir das alles zu esoterisch war. Vielleicht hätte ich das auch nicht ihm gegenüber äußern dürfen.
Auch darüber habe ich schon nachgedacht, nachdem er mir beim vorletzten Termin vorgerechnet hat, dass kein anderer Patient dieses Jahr so viele Termine von ihm bekommen hätte wie ich. Und ja, ich bekomme immer wieder mit, wie neue Patienten mit dem Fragebogen da sitzen, oder auch wenn seine Frau im Büro war und er versuchte einen Termin zu finden, als ich noch nicht diese regelmäßigen Termine hatte, habe ich immer wieder "neue/r Patient/in" hören können.
Ich glaube, dass er wirklich helfen will. Und ich glaube, dass es sicher auch dem einen oder anderen reicht, wenn er "begleitet" wird. Sicher hat es mir gerade in der Anfangszeit auch geholfen, alleine schon die Tatsache, dass da jemand war, der signalisiert hat helfen zu wollen.
Was ich ihm übel nehme ist, dass er eben keine deutlichen Worte gefunden hat und bis heute findet. Ich habe ihn gefragt, ob ich weiter nach einem Therapieplatz suchen soll, oder ob ich mir Hoffnung auf eine Therapie bei ihm machen kann. Er hat mir die Frage mit "das müssen Sie für sich entscheiden" beantwortet, was mir keine Hilfe war. Ich habe auf diese eine Karte gesetzt und muss nun feststellen, dass ich mich verzockt und damit viel Zeit verloren habe.
Ich glaube auch, dass er das braucht, auch wenn er mich immer anfaucht, ich bräuchte meine Dankbarkeit nicht aussprechen, darum würde es ihm nicht gehen. Der praktische Nutzen, möglichst viele abrechenbare Patienten in der Kartei zu haben, mag auch eine Rolle spielen, keine Ahnung. Wird Psychotherapie nur noch tatsächlichen Stunden abgerechnet, oder gibt es da wie beim Hausarzt auch eine Grundpauschale pro Patient?
Er hatte mir auch einmal den Besuch einer HSP-Selbsthilfegruppe an seinem Ort empfohlen. Dort war ich 3 x. Das war der reinste Dr. X-Fanclub, das waren ausnahmslos PatientInnen von ihm und alle waren so von ihm eingenommen, wie ich auch. Ich habe mich dort trotzdem nicht zugehörig gefühlt, weil mir das alles zu esoterisch war. Vielleicht hätte ich das auch nicht ihm gegenüber äußern dürfen.
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Hallo urmely,
wann möchtest du denn mit Therapie anfangen?
Bisher beschäftigst du dich nahezu ausschließlich mit Rahmenbedingungen, die du nicht ändern kannst. Mit deinem Therapeuten, den du nicht ändern kannst. Das kannst du natürlich weiter so handhaben, keine Frage, bis du einen anderen Therapeuten hast. Bei dem es dann anders läuft? (Erinnert mich so nebenbei auch an die "ja, aber-Diskussion" am Anfang des Threads.)
Aber macht das Sinn? Oder liegt der Sinn deines Verhaltens eher darin, dass du gar nicht näher bei dir hinschauen möchtest? Denn dein Therapeut reicht dir immer wieder seine Hand, du bemerkst es nur nicht.
wann möchtest du denn mit Therapie anfangen?
Bisher beschäftigst du dich nahezu ausschließlich mit Rahmenbedingungen, die du nicht ändern kannst. Mit deinem Therapeuten, den du nicht ändern kannst. Das kannst du natürlich weiter so handhaben, keine Frage, bis du einen anderen Therapeuten hast. Bei dem es dann anders läuft? (Erinnert mich so nebenbei auch an die "ja, aber-Diskussion" am Anfang des Threads.)
Aber macht das Sinn? Oder liegt der Sinn deines Verhaltens eher darin, dass du gar nicht näher bei dir hinschauen möchtest? Denn dein Therapeut reicht dir immer wieder seine Hand, du bemerkst es nur nicht.
Novembernacht
Nein, tut er nicht. Bei 25min alle zwei Wochen kommt man nie dazu, heikle Themen zu bearbeiten. Zumal da noch Zeit für Organisatorisches draufgeht, wie das Ausstellen der nächsten Krankmeldung. Dann ging es noch um einen Klinikaufenthalt mit Auswahl der Klinik und dazugehörigen Orga-Sachen.Zauberlehrling hat geschrieben: ↑So., 24.10.2021, 15:51 Denn dein Therapeut reicht dir immer wieder seine Hand, du bemerkst es nur nicht.
Ich empfinde das genau so, wie es weiter oben schon benannt wurde: sie wird verwaltet. Das klappt auch ganz ok. Ist ja auch nicht unwichtig, dass das klappt. Aber Therapie ist das nicht.
Normalerweise ist so Orga-Kram getrennt von einer Therapie, bei einer anderen Person, sprich: nem Arzt. Das läuft nicht nur zeitlich parallel (Termine nur dafür), sondern auch abrechnungstechnisch (das wird nicht als Therapie-Stunde abgerechnet).
Hier ist es wild vermischt. Scheinbar schrumpft die Zahl der Stunden auch dann, wenn ein Termin für ärztliche Tätigkeiten genutzt wurde. Allein DAS ist schon nicht richtig. Aber schön einfach für den Therapeuten.
Meiner macht übrigens folgendes: der nutzt sogar Gesprächsziffern, die er zusätzlich abrechnen kann, um möglichst viel Zeit rauszuholen. Müsste er nicht, macht sicher mehr Arbeit, aber so sind es etwas mehr Stunden. Hatte ich auch noch nie, dass das einer macht. Das geht aber offensichtlich. Der hier macht das glatte Gegenteil.
Wie kann ich eine Therapie anfangen, wenn ich keine Therapie bekomme?Zauberlehrling hat geschrieben: ↑So., 24.10.2021, 15:51 Hallo urmely,
wann möchtest du denn mit Therapie anfangen?
Seit c.a 6 Wochen gehe ich zu einer Körperpsychotherapeutin. Die kann bei mir weder ein prinzipielles Kommunikationsproblem feststellen, noch gibt es dort Probleme. Aus ihren Sitzungen gehe ich heraus und habe das Gefühl, es bewegt sich etwas.
Ich bin mir sicher, dass ich in einigen Dingen, die ich dem Therapeuten vorwerfe, übertrieben oder falsch reagiere. Aber ich kann keine Handreichung erkennen. Wo erkennst du die Handreichung? Und die Frage ist mir jetzt ernst, kein "ja aber" und keine Provokation.Zauberlehrling hat geschrieben: ↑So., 24.10.2021, 15:51 Aber macht das Sinn? Oder liegt der Sinn deines Verhaltens eher darin, dass du gar nicht näher bei dir hinschauen möchtest? Denn dein Therapeut reicht dir immer wieder seine Hand, du bemerkst es nur nicht.
Er lässt subtil durchblicken, dass er sich nicht weiter mit mir beschäftigen möchte "Die Frage ist, welcher Therapeut oder welche Therapeutin gibt sich mit Ihnen ab." Oder warum sagt er so etwas zu mir, ohne dass es einen Anlass dazu gibt, einfach so aus heiterem Himmel?
Er erinnert mich immer wieder daran, dass ja schon andere Therapien gescheitert wären, er wirft mir plötzlich vor, dass ich keine Medikamente einnehmen wollte, obwohl er von Anfang an mich darin unterstützt hat. Außerdem nehme ich zum Schlafen Quetiapin, weil ich seine Argumente diesbezüglich verstanden habe.
Ich erkenne nur, dass er mich mit negativen Attributen eindeckt, dass er meinen Wunsch nach Sicherheit ignoriert und sich sogar darüber amüsiert.
Ich spreche an, dass mich ein sexueller Missbrauch vor 25 Jahren gerade beschäftigt, weil mir plötzlich verdrängte Dinge in den Kopf kommen - "Lassen Sie uns jetzt lieber über Ihre Klinikauswahl für den stationären Aufenthalt reden" (Nachdem er monatelang immer wieder genau das geschoben hat mit dem Hinweis, ich wäre nicht stabil genug für eine Klinik)
Ich spreche ihn darauf an, dass ich verstehen möchte, was passiert, dass es immer wieder zu solchem Zoff zwischen uns kommt. Mittlerweile ja nicht nur per Mail, sondern auch im Gespräch. - "Beschäftigen wir uns lieber mit dem Patientenfragebogen der Klinik, den Sie mitgebracht haben." ... und das machen wir dann, bis die Sitzung um ist. Die Male vorher hat er diese Bitte mit dem Hinweis, dass er nichts in der Retrospektive betrachten möchte, abgebügelt. Aber wenn ich nicht verstehe, was da passiert, dann kann ich auch den Punkt nicht finden, an dem ich aussteigen oder umschwenken könnte.
Ich schreibe ihm vor der letzten Sitzung, dass ich das Gefühl habe, mit ihm das bekannte Muster aus meiner Kindheit zu wiederholen und dass ich ihn bitte, mir zu erklären, wie ich da wieder raus komme. Keine Reaktion, weder per Mail, noch im direkten Gespräch. Ich sage ihm dann beim Termin zu Beginn, dass ich mittlerweile mit totaler Angst in die Sitzung komme und das Gefühl habe, dass es für mich um Leben und Tod geht. Er sagt nichts dazu, einfach GAR NICHTS.
Mittlerweile habe ich einige Bücher zum Thema Entwicklungstrauma und Bindungsstörungen gelesen und mir auch einige gute Vlogs diesbezüglich angeschaut. Fakt ist, dass ich es mir selbst nicht bewusst machen kann, weil das so tief im Unterbewusstsein abläuft und mir erst bewusst wird, wenn es knallt. Wäre das nicht etwas, das in der Therapie bearbeitet wird, indem z.B. der Therapeut, der das ja von außen betrachtet und erkennen sollte, direkt reagiert und mir aufzeigt, was gerade passiert?
Und dann sagst du mir, dass ich nicht bei mir hinschauen möchte?
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Das war mir bisher noch nicht klar, dass das getrennt laufen sollte.Montana hat geschrieben: ↑So., 24.10.2021, 16:24
Nein, tut er nicht. Bei 25min alle zwei Wochen kommt man nie dazu, heikle Themen zu bearbeiten. Zumal da noch Zeit für Organisatorisches draufgeht, wie das Ausstellen der nächsten Krankmeldung. Dann ging es noch um einen Klinikaufenthalt mit Auswahl der Klinik und dazugehörigen Orga-Sachen....
... Normalerweise ist so Orga-Kram getrennt von einer Therapie, bei einer anderen Person, sprich: nem Arzt. Das läuft nicht nur zeitlich parallel (Termine nur dafür), sondern auch abrechnungstechnisch (das wird nicht als Therapie-Stunde abgerechnet).
Hier ist es wild vermischt. Scheinbar schrumpft die Zahl der Stunden auch dann, wenn ein Termin für ärztliche Tätigkeiten genutzt wurde. Allein DAS ist schon nicht richtig. Aber schön einfach für den Therapeuten.
Jetzt fühlt es sich noch mieser an.
Du hast das bereits selbst kritisiert, auch ohne es so klar und deutlich zu benennen. Und das hindert dich ja auch daran, dich deutlicher zu positionieren ihm gegenüber. Weil du ihn auch für die ärztlichen Sachen brauchst. Im Konfliktfall, wie bei dir, ist das großer Mist.
Und es ist ja generell nicht selten und auch nicht dramatisch, mit Therapeut oder Arzt unzufrieden zu sein und zu wechseln. Wenn es aber ein und dieselbe Person ist, dann wird es kompliziert. Man braucht zeitgleich Ersatz für beides.
Und es ist ja generell nicht selten und auch nicht dramatisch, mit Therapeut oder Arzt unzufrieden zu sein und zu wechseln. Wenn es aber ein und dieselbe Person ist, dann wird es kompliziert. Man braucht zeitgleich Ersatz für beides.
@urmely
Ich finde diese Frage von Zauberlehrling eigentlich sehr gut und treffend.
"Wann möchtest du damit anfangen die Verantwortung für dich zu übernehmen?"
Mit deinem Verhalten hast du deinen Therapeuten inzwischen wohl soweit gebracht, dass er wirklich nicht mehr sinnvoll mit dir arbeiten kann und möchte. Du hast jetzt eine neue Therapeutin in Aussicht, die Schematherapie mit dir machen möchte (was ich sehr gut für dich finde). Du hast einen Klinikplatz in Aussicht.
Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit endlich aus diesem Endlosgekreisel um deinen Therapeuten auszubrechen und dir zu überlegen, was du gerne bei dir ändern möchtest. Was eigentlich immer wieder schief läuft. Und da gibt es einiges würde ich sagen. Eine erste Frage könnte vielleicht sein, warum die ganzen Therapien bisher schief gelaufen sind. Und mal nicht so sehr darauf schauen, was die Therapeuten alles schreckliches gemacht / nicht gemacht haben, sondern was ganz konkret dein Anteil daran war / ist. Das wäre auch gut im Hinblick auf die neue Therapeutin / Klinik. Was kannst du diesmal anders machen, dass es nicht wieder auf einen Therapieabbruch hinausläuft?
Das sind häufig alt eingefahrene dysfunktionale Verhaltensschemata, die aus der Kindheit kommen und immer wieder widerholt werden (müssen) um die Welt so wie du sie kennst 'in Ordnung' bzw. 'unter Kontrolle' zu halten. Nur dass du damit die ganze Welt vor den Kopf stößt. Die Schematherapie hat genau das zum Ziel: diese Schemata bei sich zu erkennen und daran zu arbeiten. Es ist aber nicht leicht und kann auch mal weh tun, weil man so eingies nicht besonders Schönes bei sich erkennen kann.
Ich habe auch den Eindruck, dass du dich immer mehr auf deine 'Traumata' einschießt und nur noch diese bearbeiten möchtest. Mag sein, dass es Traumata sind, vermutlich war deine Kindheit oder Teile daraus traumatisch, aber ich würde sagen, das ist aktuell nicht dein eigentliches Problem. Das kann vielleicht später bearbeitet werden, aber erst einmal hast du doch ganz andere Baustellen (siehe oben).
Mein Rat zum Abschluss: versuche mehr dich auf Vorschläge der anderen (Therapeuten, Klinik, Gruppe, etc.) einzulassen und nicht immer sofort besser zu wissen, was das Richtige für dich ist und was du jetzt gerade machen willst. Therapeuten sehen Dinge, die du oft nicht wahrnimmst (solche blinden Flecken hat jeder) und sie haben (in der Regel) sehr viel mehr Erfahrung. Du nimmst ihnen aber mit deinem Verhalten jede Chance mit dir an deinen echten Problemen zu arbeiten.
VG, caduta
Ich finde diese Frage von Zauberlehrling eigentlich sehr gut und treffend.
Ich möchte es vielleicht noch einmal anders formulieren.Zauberlehrling hat geschrieben: ↑So., 24.10.2021, 15:51 wann möchtest du denn mit Therapie anfangen?
"Wann möchtest du damit anfangen die Verantwortung für dich zu übernehmen?"
Mit deinem Verhalten hast du deinen Therapeuten inzwischen wohl soweit gebracht, dass er wirklich nicht mehr sinnvoll mit dir arbeiten kann und möchte. Du hast jetzt eine neue Therapeutin in Aussicht, die Schematherapie mit dir machen möchte (was ich sehr gut für dich finde). Du hast einen Klinikplatz in Aussicht.
Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit endlich aus diesem Endlosgekreisel um deinen Therapeuten auszubrechen und dir zu überlegen, was du gerne bei dir ändern möchtest. Was eigentlich immer wieder schief läuft. Und da gibt es einiges würde ich sagen. Eine erste Frage könnte vielleicht sein, warum die ganzen Therapien bisher schief gelaufen sind. Und mal nicht so sehr darauf schauen, was die Therapeuten alles schreckliches gemacht / nicht gemacht haben, sondern was ganz konkret dein Anteil daran war / ist. Das wäre auch gut im Hinblick auf die neue Therapeutin / Klinik. Was kannst du diesmal anders machen, dass es nicht wieder auf einen Therapieabbruch hinausläuft?
Das sind häufig alt eingefahrene dysfunktionale Verhaltensschemata, die aus der Kindheit kommen und immer wieder widerholt werden (müssen) um die Welt so wie du sie kennst 'in Ordnung' bzw. 'unter Kontrolle' zu halten. Nur dass du damit die ganze Welt vor den Kopf stößt. Die Schematherapie hat genau das zum Ziel: diese Schemata bei sich zu erkennen und daran zu arbeiten. Es ist aber nicht leicht und kann auch mal weh tun, weil man so eingies nicht besonders Schönes bei sich erkennen kann.
Ich habe auch den Eindruck, dass du dich immer mehr auf deine 'Traumata' einschießt und nur noch diese bearbeiten möchtest. Mag sein, dass es Traumata sind, vermutlich war deine Kindheit oder Teile daraus traumatisch, aber ich würde sagen, das ist aktuell nicht dein eigentliches Problem. Das kann vielleicht später bearbeitet werden, aber erst einmal hast du doch ganz andere Baustellen (siehe oben).
Mein Rat zum Abschluss: versuche mehr dich auf Vorschläge der anderen (Therapeuten, Klinik, Gruppe, etc.) einzulassen und nicht immer sofort besser zu wissen, was das Richtige für dich ist und was du jetzt gerade machen willst. Therapeuten sehen Dinge, die du oft nicht wahrnimmst (solche blinden Flecken hat jeder) und sie haben (in der Regel) sehr viel mehr Erfahrung. Du nimmst ihnen aber mit deinem Verhalten jede Chance mit dir an deinen echten Problemen zu arbeiten.
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@ urmely, auch ich kann mich hier nur anschliessen
Du drehst dich im Kreis und drehst dich und drehst dich immer schneller. Aber nur DU kannst die Entscheidung treffen das zu stoppen, auszusteigen.
Du wirst diesen Therapeuten nicht ändern, du wirst von ihm nicht das bekommen was du brauchst und möchtest.
Ich wünsche dir dass du deine Energie auf die Zukunft umlenken kannst, auf den Klinikaufenthalt und auf die Suche nach einem geeigneten Therapeuten.
Was bringt dir diese Dauerschleife mit dem alten Therapeuten?
Und mein Rat: Lies jetzt nicht immer mehr Bücher und Ratgeber und schau nicht immer mehr youtube Zeugs in dem du dich dann wieder findest. Das bringt dich nicht weiter, das belastet immer nur noch mehr.
Du drehst dich im Kreis und drehst dich und drehst dich immer schneller. Aber nur DU kannst die Entscheidung treffen das zu stoppen, auszusteigen.
Du wirst diesen Therapeuten nicht ändern, du wirst von ihm nicht das bekommen was du brauchst und möchtest.
Ich wünsche dir dass du deine Energie auf die Zukunft umlenken kannst, auf den Klinikaufenthalt und auf die Suche nach einem geeigneten Therapeuten.
Was bringt dir diese Dauerschleife mit dem alten Therapeuten?
Und mein Rat: Lies jetzt nicht immer mehr Bücher und Ratgeber und schau nicht immer mehr youtube Zeugs in dem du dich dann wieder findest. Das bringt dich nicht weiter, das belastet immer nur noch mehr.
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Hallo urmely,
Er beantwortet deine Mails, bleibt also im Gespräch mit dir jenseits der eigentlichen Therapieeinheit. Und noch so einiges mehr, vielleicht liest du dir deinen Thread diesbezüglich noch einmal durch.
Ist es wirklich ein Vorwurf oder ist es nicht eher eine Feststellung?
and so on and so on...
Du siehst, es gibt durchaus andere Perspektiven, in denen man, in dem Fall ich, das Geschehene sehen kann. Vielleicht versuchst du es mal, deinen Therapeuten nicht als Gegner zu sehen, sondern als jemanden, der dir helfen will? Ein Helfersyndrom hast du ihm ja schließlich schon diagnostiziert...
Und: es war urmelys Entscheidung, sich ihre AU vom Therapeuten ausstellen zu lassen und damit beide Bereiche in eine Hand zu geben. Ich finde es nicht richtig, das nun dem Therapeuten vorzuwerfen, dass er auf urmelys Wunsch eingegangen ist.
Z.B., indem du auf Gesprächsangebote deines Therapeuten eingehst:Wie kann ich eine Therapie anfangen, wenn ich keine Therapie bekomme?
Hattest du die Frage beantwortet oder hast du sie lieber vorwurfsvoll aufgefasst und entsprechend reagiert?"sie sind sehr intelligent...... aber was hat es Ihnen gebracht?
Er beantwortet deine Mails, bleibt also im Gespräch mit dir jenseits der eigentlichen Therapieeinheit. Und noch so einiges mehr, vielleicht liest du dir deinen Thread diesbezüglich noch einmal durch.
Ich kann es natürlich nicht beurteilen, vermute aber mal, weil sie dir nicht widerspricht? Im Gegesatz zu deinem Therapeuten, der das durchaus macht?
Siehe oben.
Ja, aber...
Ist es wirklich ein Vorwurf oder ist es nicht eher eine Feststellung?
Auch hier: wirklich ein Vorwurf, ob subtil oder nicht, oder nur eine Feststellung, auf die du durchaus antworten könntest?
Genau, er ignoriert deine Wunsch nach Sicherheit und wandelt deshalb deine KZT in eine LZT um... (-> Handreichung)
and so on and so on...
Was hindert dich daran, diese Gefühle weiter auszuführen? Durch das Nichtssagen hatte dir dein Therapeut diese Möglichkeit eingeräumt, ohne dich mit seinen Aussagen zu beeinflussen.
Da ich keine Fragebögen kenne: die Möglichkeit, "nein" zu sagen, bestand nicht? Es war doch ein Patientenfragebogen, also doch wohl eher von dir auszufüllen?
Du siehst, es gibt durchaus andere Perspektiven, in denen man, in dem Fall ich, das Geschehene sehen kann. Vielleicht versuchst du es mal, deinen Therapeuten nicht als Gegner zu sehen, sondern als jemanden, der dir helfen will? Ein Helfersyndrom hast du ihm ja schließlich schon diagnostiziert...
Und: es war urmelys Entscheidung, sich ihre AU vom Therapeuten ausstellen zu lassen und damit beide Bereiche in eine Hand zu geben. Ich finde es nicht richtig, das nun dem Therapeuten vorzuwerfen, dass er auf urmelys Wunsch eingegangen ist.
Novembernacht
Nur mal so am Rande, die "ganzen Therapien" war eine TP-Therapie vor 7 Jahren, die von der Therapeutin nach 9 Terminen (inklusive Probatorik) abgebrochen wurde. Im Stundenprotokoll steht, dass ich immer noch kein Therapieziel benennen konnte und deswegen die Therapie in beiderseitigem Einvernehmen beendet wird. Ich selbst habe in Erinnerung, dass ich nicht verstanden habe, warum alles, was ich als Therapieziel genannt habe, scheinbar kein plausibles Therapieziel war. Ich habe schlichtweg nicht verstanden, was sie von mir will.caduta hat geschrieben: ↑So., 24.10.2021, 18:19 Was eigentlich immer wieder schief läuft. Und da gibt es einiges würde ich sagen. Eine erste Frage könnte vielleicht sein, warum die ganzen Therapien bisher schief gelaufen sind. Und mal nicht so sehr darauf schauen, was die Therapeuten alles schreckliches gemacht / nicht gemacht haben, sondern was ganz konkret dein Anteil daran war / ist. Das wäre auch gut im Hinblick auf die neue Therapeutin / Klinik. Was kannst du diesmal anders machen, dass es nicht wieder auf einen Therapieabbruch hinausläuft?
Das sind häufig alt eingefahrene dysfunktionale Verhaltensschemata, die aus der Kindheit kommen und immer wieder widerholt werden (müssen) um die Welt so wie du sie kennst 'in Ordnung' bzw. 'unter Kontrolle' zu halten. Nur dass du damit die ganze Welt vor den Kopf stößt. Die Schematherapie hat genau das zum Ziel: diese Schemata bei sich zu erkennen und daran zu arbeiten. Es ist aber nicht leicht und kann auch mal weh tun, weil man so eingies nicht besonders Schönes bei sich erkennen kann.
Und genau um zu verstehen, warum Dinge bei mir immer wieder gleich laufen, habe ich mir einen Therapieplatz gesucht. Nur läuft es jetzt wieder schief und ich verstehe nicht warum. Und es ist nicht so, dass ich es nicht wissen will. Keine Ahnung, ob ich jemanden bräuchte, der mir das mal auf Kindergartenniveau erklärt, denn die Erklärungen vom Therapeuten kommen bei mir nicht an, falls es welche gab.
Eigentlich möchte ich keines meiner Traumata bearbeiten. Die sind durch. Ich habe jetzt erst verstanden, dass es sie gab und dass das Auswirkungen auf mein heutiges Leben hat. Aber mir geht es nicht darum, einzelne Traumata zu bearbeiten. Die Sache mit dem sex. Missbrauch kam für mich auf, weil der Thera mir sagte, ich wäre aggressiv, als ich mich eigentlich total verzweifelt erlebt habe. Ich habe versucht herauszufinden, wie ich so anders wirken kann, als ich mich fühle.caduta hat geschrieben: Ich habe auch den Eindruck, dass du dich immer mehr auf deine 'Traumata' einschießt und nur noch diese bearbeiten möchtest. Mag sein, dass es Traumata sind, vermutlich war deine Kindheit oder Teile daraus traumatisch, aber ich würde sagen, das ist aktuell nicht dein eigentliches Problem. Das kann vielleicht später bearbeitet werden, aber erst einmal hast du doch ganz andere Baustellen (siehe oben).
Ich bräuchte jemanden, der mir quasi direkt bei einer Reaktion zurückgibt, wie das gerade bei ihm ankommt, ähnlich wie bei der Hundeerziehung.
Siehst du, auch da sehe ich mich ganz anders und würde gerne wissen, warum es so rüber kommt, als würde ich alles abblocken.caduta hat geschrieben: Mein Rat zum Abschluss: versuche mehr dich auf Vorschläge der anderen (Therapeuten, Klinik, Gruppe, etc.) einzulassen und nicht immer sofort besser zu wissen, was das Richtige für dich ist und was du jetzt gerade machen willst.
Ich denke, ich bräuchte es einfach, dass man mir sagt, was man wahrnimmt. Dann, wenn man es wahrnimmt.caduta hat geschrieben: Therapeuten sehen Dinge, die du oft nicht wahrnimmst (solche blinden Flecken hat jeder) und sie haben (in der Regel) sehr viel mehr Erfahrung. Du nimmst ihnen aber mit deinem Verhalten jede Chance mit dir an deinen echten Problemen zu arbeiten.
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urmely hat geschrieben: ↑So., 24.10.2021, 19:11
Und genau um zu verstehen, warum Dinge bei mir immer wieder gleich laufen, habe ich mir einen Therapieplatz gesucht. Nur läuft es jetzt wieder schief und ich verstehe nicht warum. Und es ist nicht so, dass ich es nicht wissen will. Keine Ahnung, ob ich jemanden bräuchte, der mir das mal auf Kindergartenniveau erklärt, denn die Erklärungen vom Therapeuten kommen bei mir nicht an, falls es welche gab.
Wenn du bei einem unfähigen Therapeuten bleibst wieso erwartest du da dann eine qualitativ hochwertige Therapie und sinnvolle Erklärungen?
In jedem Beruf gibt es auch nicht wenige Leute die es nix taugen, es einfach nicht drauf haben, die schlechte Arbeit abliefern. Warum sollte es das dann unter Psychotherapeuten nicht geben? Wenn man eine Dienstleistung in Anspruch nehmen will muss man sich schon bevor man den Auftrag vergibt vergewissern dass der auch was taugt und die Dienstleistung so anbietet wie ich sie brauche.
Wenn du das nicht prüfst und bei einem von den Unfähigen landest, und da dann auch NACHDEM DU ES SCHON BEMERKT HAST da weiterhin noch bleibst ist es auch deine Verantwortung dass es eben so läuft.
Ich sage immer, wenn man sich in der Wüste Sahara hinstellt, dann kann man da nicht erwarten, dass es da regnet.
Das war eine rhetorische Frage von ihm. Es gab keine Pause um zu antworten, er hat direkt weiter geredet.Zauberlehrling hat geschrieben:Hattest du die Frage beantwortet oder hast du sie lieber vorwurfsvoll aufgefasst und entsprechend reagiert?"sie sind sehr intelligent....
Er hat es mir in den Mund gelegt. Ich hatte ihm davon erzählt, dass seine kurzfristigen Terminänderungen bei mir regelrecht Panik auslösen (war beim vorletzten Termin) und dass ich gerne einen Knopf hätte, um das abzustellen. Da sagte er "... aber ohne Medikamente." Ich habe ihn gefragt, ob das eine Aussage von ihm ist, oder ob er mir das gerade in den Mund legt. Seine Antwort "Das höre ich gerade. Sie sagen ja immer wieder, dass Sie keine Medikamente nehmen wollen."Zauberlehrling hat geschrieben:Ist es wirklich ein Vorwurf oder ist es nicht eher eine Feststellung?urmely hat geschrieben: er wirft mir plötzlich vor, dass ich keine Medikamente einnehmen wollte, obwohl er von Anfang an mich darin unterstützt hat.
Nein, das sage ich nicht immer wieder, das habe ich bei einem der ersten Termine gesagt. Und er hat selbst erlebt, wie es mir mit den Medikamenten ging, die wir im Verlauf probiert haben. Ist ja nicht so, dass ich es generell abgelehnt hätte.
Ich habe ihm darauf geantwortet. Ich habe ihm gesagt, dass sich mir die Frage nicht stellt, weil ich bei ihm bin. Daraufhin meinte er: "Ich meine mich zu erinnern, dass schon frühere Therapien bei Ihnen schiefgelaufen sind."Zauberlehrling hat geschrieben:Auch hier: wirklich ein Vorwurf, ob subtil oder nicht, oder nur eine Feststellung, auf die du durchaus antworten könntest?urmely hat geschrieben: Er lässt subtil durchblicken, dass er sich nicht weiter mit mir beschäftigen möchte "Die Frage ist, welcher Therapeut oder welche Therapeutin gibt sich mit Ihnen ab."
Für mich kein Vorwurf, vielleicht auch keine bewusste Drohung, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er nicht weiß, dass das für mich bedrohlich wirkt. Das Thema, dass ich Angst vor einem Therapieabbruch durch ihn habe, ist auch schon von Anfang an immer wieder Thema, selbst zu den Zeiten, als es noch relativ gut lief.
Wie kommst du darauf? Er hat vor kurzem den Antrag auf KZT gestellt, nachdem die Akutbehandlungsstunden rum waren. Von LZT war noch nie die Rede.Zauberlehrling hat geschrieben: Genau, er ignoriert deine Wunsch nach Sicherheit und wandelt deshalb deine KZT in eine LZT um... (-> Handreichung)
OK, ich habe mich falsch ausgedrückt. Er redete schon, nur bezog sich nichts davon auf meine Gefühle. Tatsächlich redet er in den Sitzungen meistens mehr als ich.Zauberlehrling hat geschrieben: Was hindert dich daran, diese Gefühle weiter auszuführen? Durch das Nichtssagen hatte dir dein Therapeut diese Möglichkeit eingeräumt, ohne dich mit seinen Aussagen zu beeinflussen.
Ich hatte ihn ausgefüllt. Allerdings habe ich schon eine Klinikabsage vor einiger Zeit bekommen, weil mein Fall zu kompliziert sei. Ich hatte ihn gebeten, mit mir zu schauen, was ich erwähne und was ich besser weglasse.Zauberlehrling hat geschrieben: Da ich keine Fragebögen kenne: die Möglichkeit, "nein" zu sagen, bestand nicht? Es war doch ein Patientenfragebogen, also doch wohl eher von dir auszufüllen?
Diagnostiziert habe ich gar nichts, ich bin kein Arzt.Zauberlehrling hat geschrieben: Du siehst, es gibt durchaus andere Perspektiven, in denen man, in dem Fall ich, das Geschehene sehen kann. Vielleicht versuchst du es mal, deinen Therapeuten nicht als Gegner zu sehen, sondern als jemanden, der dir helfen will? Ein Helfersyndrom hast du ihm ja schließlich schon diagnostiziert...
Es war eine Entscheidung mangels Alternativen. Ich weiß, dass die Krankenkasse bei F-Diagnosen auf Facharztbehandlung besteht. Ich hatte sämtliche Psychiater im Umkreis von über 80 km abtelefoniert und niemand nahm neue Patienten an. Ich habe beim 2. Gespräch gefragt, ob er die AU ausstellen würde und er hat es übernommen. Seither läuft es so. Eine Psychiaterin habe ich seit 3 Wochen, aber auch nur, weil sich der sozialpsychiatrische Dienst dafür eingesetzt hat.Zauberlehrling hat geschrieben: Und: es war urmelys Entscheidung, sich ihre AU vom Therapeuten ausstellen zu lassen und damit beide Bereiche in eine Hand zu geben. Ich finde es nicht richtig, das nun dem Therapeuten vorzuwerfen, dass er auf urmelys Wunsch eingegangen ist.
Es gab von meiner Seite da auch keinen Vorwurf. Mir war nur bisher nicht klar, dass Termine, in denen ich z.B. die AU abhole und wir über die Kliniksuche reden rein technisch nicht vom Therapiestundenkontigent kommen sollten.
Und mir ist auch klar, dass der Thera in der Realität sicher nicht so schlimm ist, wie er mir manchmal erscheint. Aber ich zieh mir auch nicht den Schuh an, dass ich die einzige bin die hier falsch handelt und reagiert. Wenn ich immer wohlüberlegt reagieren und handeln könnte, bräuchte ich keine Therapie.
VG
urmely
Ich glaube, da kommen mehrere Dinge zusammen.münchnerkindl hat geschrieben: ↑So., 24.10.2021, 19:39 Wenn du bei einem unfähigen Therapeuten bleibst wieso erwartest du da dann eine qualitativ hochwertige Therapie und sinnvolle Erklärungen?
....
Ich sage immer, wenn man sich in der Wüste Sahara hinstellt, dann kann man da nicht erwarten, dass es da regnet.
Ich trau ja eh meiner Wahrnehmung nicht wirklich. Und wenn ich z.B. hier den Thread durchlese, dann gibt es durchaus Leute, die das Versagen bei mir und keinen unfähigen Therapeuten sehen.
Wenn das Versagen bei mir liegt, dann möchte ich nicht einfach hinschmeißen sondern mich weiter durchbeißen und irgendwann hoffentlich verstehen, wie ich immer so versagen konnte.
Das war ja der Grund, warum ich die andere Therapeutin um eine Einschätzung gebeten habe.
Bei mir ist leider immer noch die Hoffnung da, dass ich irgendwann einmal verstehe, was der therapeutische Hintergrund seines Handelns ist. Aber dann denke ich auch wieder: wenn ich meinem Therapeuten sage, dass ich Angst vor ihm bekomme, wenn ich ihm sage, dass ich mehr Verlässlichkeit brauche, wenn ich ihm sage, dass ich das Gefühl der Sicherheit immer mehr verliere... wäre dann nicht eine Art verständnisvolle Reaktion die richtige und keine, die genau diese Dinge weiter befeuert?
Dann kommt da noch dazu, dass ich am Anfang wirklich komplett begeistert von ihm war und mich sowas von aufgehoben und gesehen gefühlt habe. Ich mag mir vermutlich auch nicht eingestehen, dass ich da dann auch wieder mal beim Thema Wahrnehmung komplett versagt habe.
Ich hätte früher auch nie gedacht, dass ich so komplett konträre Anteile in mir nicht zusammen bekomme. Mir ist im Kopf klar, dass das nicht (mehr) klappt und mein Bauch hält trotzdem an der Sehnsucht fest, dass alles gut werden könnte.chrysokoll hat geschrieben: ↑So., 24.10.2021, 18:37 @ urmely, auch ich kann mich hier nur anschliessen
Du drehst dich im Kreis und drehst dich und drehst dich immer schneller. Aber nur DU kannst die Entscheidung treffen das zu stoppen, auszusteigen.
Du wirst diesen Therapeuten nicht ändern, du wirst von ihm nicht das bekommen was du brauchst und möchtest.
Die geeignete Therapeutin scheint ja gefunden. Nur ist die Warteliste so lange, dass ich realistisch mindestens 1 Jahr warten werde. Ich habe noch einen Wartelistenplatz bei einem anderen TP arbeitenden Arzt, der weiß aber nichts von der laufenen Therapie und wird mich ziemlich sicher nicht annehmen.chrysokoll hat geschrieben: Ich wünsche dir dass du deine Energie auf die Zukunft umlenken kannst, auf den Klinikaufenthalt und auf die Suche nach einem geeigneten Therapeuten.
Die Klinik ist ja noch nicht sicher. Ich bekomme irgendwann in nächster Zeit wohl eine Einladung zum Vorgespräch. Erst danach wird sich entscheiden, ob, wie und wann sie mich aufnehmen.
Nichts, das ist mir schon klar. Ich glaube, es ist einfach das fiese Gefühl eines Verlusts und des Versagens, die ich nicht haben möchte und weswegen ich mich da an eine Illussion klammere.chrysokoll hat geschrieben: Was bringt dir diese Dauerschleife mit dem alten Therapeuten?
Ich habe es gebraucht, um für mich diese ganze Traumageschichte zu verstehen. Mir war das bis vor kurzem nicht klar, dass ich ständig im Kampfmodus unterwegs bin und warum. So hat sich für mich schon das eine oder andere erklären lassen. Aber aktuell ist es genugchrysokoll hat geschrieben: Und mein Rat: Lies jetzt nicht immer mehr Bücher und Ratgeber und schau nicht immer mehr youtube Zeugs in dem du dich dann wieder findest. Das bringt dich nicht weiter, das belastet immer nur noch mehr.
Hier im Forum ist es natürlich extrem schwierig, sich sicher zu sein über das, was man wahrzunehmen glaubt. Das sieht man nicht zuletzt daran, dass dich hier verschiedene Leute sehr unterschiedlich wahrnehmen.
Selbst über die Rahmenbedingungen sind wir uns uneinig. Ich finde ja, selbstverständlich müsste der Therapeut, wenn er zugleich als Psychiater fungiert, seine ärztliche Tätigkeit auch als solche getrennt abrechnen. Sie gehört nicht zur Therapie. Die Anzahl der Therapiestunden ist nunmal begrenzt und warum sollte insgesamt weniger Zeit dafür zur Verfügung stehen, wenn der Therapeut/Psychiater beide Qualifikationen hat und beide Aufgaben übernimmt? Die Genehmigung der Therapiestunden ist zweckgebunden! In der Zeit hat Therapie stattzufinden. Dass auch ein Therapeut einmal im Quartal die Karte einliest, das ist kein großer Aufwand. Aber alles andere, Krankschreibung, Medikamente, Klinik, gehört da nicht hin. Wenn ein Therapeut Berichte schreibt, dann macht er das ja auch nicht während einer Therapiestunde. Für einen Teil dieser Tätigkeiten gibt es Abrechnungsziffern und der Rest ist mit der Vergütung der Therapiestunden abgegolten. Orga gehört zu jedem Beruf dazu.
Und jetzt noch mein persönlicher Eindruck, so als Rückmeldung, wie ich dich wahrnehme, urmely (alles geraten, also fallt bitte nicht über mich her):
Du bist mir ähnlich in dem, wie du dich generell in einer Therapie gibst. So vorsichtig und zurückhaltend mit Informationen, dass du kaum einzuschätzen bist. Du lauerst darauf, dass du auf jemanden triffst, der dir erstmal allgemein kompetent erscheint bei deinen Themen. Das erkennst du, weil du über deine Themen gut Bescheid weißt. Du bist sehr gut im Bilde über Theorien und was das mit dir zu tun hat. An diesem Punkt fallen manche Behandler schon durch. Die wissen weniger als du. Als nächstes fallen die durch, die du für nicht vertrauenswürdig hältst. Die erfahren nicht genug von dir für den nächsten Schritt. Der besteht darin, dich so einzuschätzen wie es deiner Selbstwahrnehmung entspricht. Oder dem zumindest so weit nahe zu kommen, dass du weitere Schritte auf denjenigen zu machen kannst. Würde das irgendwann mal passieren, dann wäre eine erfolgversprechende Therapie möglich.
So sehe ich das. Jetzt könnte man das kritisieren, weil:
a) das wirst du nicht finden
b) deine Erwartungen sind zu hoch
c) man muss generell in Therapie einen Vertrauensvorschuss geben usw.
Dagegen möchte ich stellen:
a) das hat Gründe, und die müssen verdammt gut sein, sonst wäre es ja "einfach" für dich, etwas anders zu machen
b) der Fehler liegt auch in der Erwartungshaltung so mancher Therapeuten, die ihre Patienten für intellektuell unter sich selbst stehend einordnen und auch so behandeln. Die generell den Patienten nicht als gleichberechtigt ansehen und auch so behandeln.
Ich formuliere es nochmal anders: gehst du zu einem Therapeuten und weißt genau, was er besser über dich wissen sollte und wie er mit dir umgehen sollte, und du sagst das aus den verschiedensten Gründen nicht, dann wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit falsch raten. Weil du nicht dem Standard-Patienten entsprichst, der zwar verzweifelt und motiviert kommt, aber wirklich noch keine Ahnung hat und darum mit jedem Bröckchen an Informationen lange zu kauen hat.
Das ist bei somatischen Erkrankungen teils ähnlich. Die Ärzte kennen einen zunächst mal nicht und wissen nicht, ob man nah an geistiger Behinderung oder eher Richtung Hochbegabung einzuordnen ist. Und dann raten sie und passen ihre Gesprächsführung an. Wenn sie gut sind in beide Richtungen. Nicht alle können damit umgehen, wenn man fachlich die größere Expertise hat. Und bitte, ich sehe die Kritik schon vor mir: doch, das gibt es. Wenn man eine chronische Erkrankung schon 10 Jahre offiziell diagnostiziert hat und dann noch zu denen mit einer selten schweren Ausprägung gehört, dann wird man zwangsläufig selber zum Experten. Und ist sozusagen "verbrannt" für jeden Assistenzarzt, der aus seiner Unerfahrenheit keine Tugend machen kann, indem er hemmungslos fragt und fragt.
Selbst über die Rahmenbedingungen sind wir uns uneinig. Ich finde ja, selbstverständlich müsste der Therapeut, wenn er zugleich als Psychiater fungiert, seine ärztliche Tätigkeit auch als solche getrennt abrechnen. Sie gehört nicht zur Therapie. Die Anzahl der Therapiestunden ist nunmal begrenzt und warum sollte insgesamt weniger Zeit dafür zur Verfügung stehen, wenn der Therapeut/Psychiater beide Qualifikationen hat und beide Aufgaben übernimmt? Die Genehmigung der Therapiestunden ist zweckgebunden! In der Zeit hat Therapie stattzufinden. Dass auch ein Therapeut einmal im Quartal die Karte einliest, das ist kein großer Aufwand. Aber alles andere, Krankschreibung, Medikamente, Klinik, gehört da nicht hin. Wenn ein Therapeut Berichte schreibt, dann macht er das ja auch nicht während einer Therapiestunde. Für einen Teil dieser Tätigkeiten gibt es Abrechnungsziffern und der Rest ist mit der Vergütung der Therapiestunden abgegolten. Orga gehört zu jedem Beruf dazu.
Und jetzt noch mein persönlicher Eindruck, so als Rückmeldung, wie ich dich wahrnehme, urmely (alles geraten, also fallt bitte nicht über mich her):
Du bist mir ähnlich in dem, wie du dich generell in einer Therapie gibst. So vorsichtig und zurückhaltend mit Informationen, dass du kaum einzuschätzen bist. Du lauerst darauf, dass du auf jemanden triffst, der dir erstmal allgemein kompetent erscheint bei deinen Themen. Das erkennst du, weil du über deine Themen gut Bescheid weißt. Du bist sehr gut im Bilde über Theorien und was das mit dir zu tun hat. An diesem Punkt fallen manche Behandler schon durch. Die wissen weniger als du. Als nächstes fallen die durch, die du für nicht vertrauenswürdig hältst. Die erfahren nicht genug von dir für den nächsten Schritt. Der besteht darin, dich so einzuschätzen wie es deiner Selbstwahrnehmung entspricht. Oder dem zumindest so weit nahe zu kommen, dass du weitere Schritte auf denjenigen zu machen kannst. Würde das irgendwann mal passieren, dann wäre eine erfolgversprechende Therapie möglich.
So sehe ich das. Jetzt könnte man das kritisieren, weil:
a) das wirst du nicht finden
b) deine Erwartungen sind zu hoch
c) man muss generell in Therapie einen Vertrauensvorschuss geben usw.
Dagegen möchte ich stellen:
a) das hat Gründe, und die müssen verdammt gut sein, sonst wäre es ja "einfach" für dich, etwas anders zu machen
b) der Fehler liegt auch in der Erwartungshaltung so mancher Therapeuten, die ihre Patienten für intellektuell unter sich selbst stehend einordnen und auch so behandeln. Die generell den Patienten nicht als gleichberechtigt ansehen und auch so behandeln.
Ich formuliere es nochmal anders: gehst du zu einem Therapeuten und weißt genau, was er besser über dich wissen sollte und wie er mit dir umgehen sollte, und du sagst das aus den verschiedensten Gründen nicht, dann wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit falsch raten. Weil du nicht dem Standard-Patienten entsprichst, der zwar verzweifelt und motiviert kommt, aber wirklich noch keine Ahnung hat und darum mit jedem Bröckchen an Informationen lange zu kauen hat.
Das ist bei somatischen Erkrankungen teils ähnlich. Die Ärzte kennen einen zunächst mal nicht und wissen nicht, ob man nah an geistiger Behinderung oder eher Richtung Hochbegabung einzuordnen ist. Und dann raten sie und passen ihre Gesprächsführung an. Wenn sie gut sind in beide Richtungen. Nicht alle können damit umgehen, wenn man fachlich die größere Expertise hat. Und bitte, ich sehe die Kritik schon vor mir: doch, das gibt es. Wenn man eine chronische Erkrankung schon 10 Jahre offiziell diagnostiziert hat und dann noch zu denen mit einer selten schweren Ausprägung gehört, dann wird man zwangsläufig selber zum Experten. Und ist sozusagen "verbrannt" für jeden Assistenzarzt, der aus seiner Unerfahrenheit keine Tugend machen kann, indem er hemmungslos fragt und fragt.
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