Erfahrungen istdp, Davanloo, is-tdp

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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diesoderdas
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Beitrag Di., 19.10.2021, 10:36

Es heißt zwar gern, es ginge in der istdp um alle Gefühle - aber sorry.... das Hauptding bei denen ist doch die Wut.
Wut, Wut, Wut.

Klar, vielleicht hat jemand wirklich eine "mörderische" Wut auf die Eltern (wie es ja immer heißt - und das wohl in sehr wörtlichem Sinne), die er/sie als Kind weggesperrt hat. Möglich.
Wenn ein Thera einen da nun wie blöd durch Rumgebohre nervt und jemand kommt an diese (tatsächlich vorhandene) Wut, dann... von mir aus, passiert dann irgendwas Heilsames. Möglich, vielleicht.
Menschen zu unterstellen, sie "hätten ihre Eltern früher schon zig mal gemordet" (so sagte es meiner), bleibt halt, was es ist - eine Unterstellung.

Im Ernst, ich war als Kind mit Sicherheit sehr wütend auf meine Eltern. Ich hatte aber auch gute Gründe. Und wenn ich mich da recht erinnere, hatte ich auch damals keine Schuldgefühle deshalb (warum hätte ich das auch haben sollen? )
Ich HABE Schuldgefühle - aber nicht wegen sowas...

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diesoderdas
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Beitrag Di., 19.10.2021, 10:47

mita hat geschrieben: Di., 19.10.2021, 09:39 Das Problem ist halt, dass mein Therapeut auch nicht besonders an diese kommt und das Bohren danach jede Woche mich eher noch mehr kaputt macht und ich dann eher das Gefühl habe ihm was vorzuspielen.
Glaubst du, das ändert sich noch? Er wird schätzungsweise nicht von seiner Methodik abweichen.... Und du schreibst etwas wichtiges: es macht dich jede Woche kaputter.
Und das ist nicht gut.

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alatan
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Beitrag Do., 21.10.2021, 18:29

diesoderdas hat geschrieben: Di., 19.10.2021, 10:36 Es heißt zwar gern, es ginge in der istdp um alle Gefühle - aber sorry.... das Hauptding bei denen ist doch die Wut.
Indem du das immer wieder betonst, wird es nicht wahrer. Nein, es geht nicht um die Wut. Und das weisst du.
diesoderdas hat geschrieben: Di., 19.10.2021, 10:36Und wenn ich mich da recht erinnere, hatte ich auch damals keine Schuldgefühle deshalb (warum hätte ich das auch haben sollen? )
Natürlich erinnerst du sie nicht, weil sie verdrängt sind, also nicht bewusst.
diesoderdas hat geschrieben: Di., 19.10.2021, 10:36 Ich HABE Schuldgefühle - aber nicht wegen sowas...
Diese Art Schuldgefühle sind neurotisch, das heisst selbstquälerisch (oder aber real für Verfehlungen).

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diesoderdas
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Beitrag Do., 21.10.2021, 21:50

alatan hat geschrieben: Do., 21.10.2021, 18:29 Indem du das immer wieder betonst, wird es nicht wahrer. Nein, es geht nicht um die Wut. Und das weisst du.
Ich kenne deinen Satz auch schon auswendig...
Und indem du deinerseits den zig mal sagst, ändert sich meine Erfahrung nicht.
Es beschreiben andere durchaus auch dieses Hinterhergerenne und Rumgefrage nach Wut in der istdp....


alatan hat geschrieben: Do., 21.10.2021, 18:29 natürlich erinnerst du sie nicht, weil sie verdrängt sind, also nicht bewusst.
Ist natürlich DAS Argument, dass sie da gewesen sein MÜSSEN :kopfschuettel:

alatan hat geschrieben: Do., 21.10.2021, 18:29diese Art Schuldgefühle sind neurotisch, das heisst selbstquälerisch (oder aber real für Verfehlungen).
Natürlich quälen Schuldgefühle. Und?
Du hast nichtmal nen Schimmer, von MEINEN Schuldgefühlen und ich habe bestimmt nicht vor zu erzählen.

Ehrlich gesagt kann ich dein pro istdp auch nicht mehr wirklich wirklich hören.... istpd = geil,nur scheinbar viele Anwender zu doof dafür. Das vertrittst du hier doch.

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alatan
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Beitrag Fr., 22.10.2021, 06:28

diesoderdas hat geschrieben: Do., 21.10.2021, 21:50 istpd = geil,nur scheinbar viele Anwender zu doof dafür.
Also weder geil noch doof gehören zu meinem üblichen Wortschatz, aber im Prinzip ist das richtig.

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diesoderdas
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Beitrag Fr., 22.10.2021, 07:58

alatan hat geschrieben: Fr., 22.10.2021, 06:28
diesoderdas hat geschrieben: Do., 21.10.2021, 21:50 istpd = geil,nur scheinbar viele Anwender zu doof dafür.
Also weder geil noch doof gehören zu meinem üblichen Wortschatz, aber im Prinzip ist das richtig.
Mein Wortschatz passt sich bei istdp Themen an und wird deftiger. Das ist von mir durchaus bewusst zugelassen, war es zumindest hier.

Aber schön, wenn ich dich so verstehe, wie du es im Prinzip meinst.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 22.10.2021, 08:15

diesoderdas, ich denke du wurdest in dieser vorigen Therapie massiv missverstanden und wohl auch traumatisiert.
Das lässt sich nur mit einer wohlwollenden neuen Therapie auffangen und bearbeiten und das muss natürlich eine andere Therapieform sein.
Ich kann dir nur raten aktiv danach zu suchen und das zu bearbeiten, ich denke da kommst du hier im Forum auch nicht weiter.

Und ich denke: Wenn eine Therapieform meint sie sei so toll und nur die Patienten leider leider zu doof / unreif / feige / ungeeignet... dann stimmt gravierend was nicht !

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diesoderdas
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Beitrag Fr., 22.10.2021, 08:21

@chrysokoll:

Das stimmt, dass das Forum da nicht DIE Lösung ist. Den Anspruch habe ich aber auch gar nicht. Ich gebe hier nur meinen Senf dazu - ohne dass ich mir davon irgendwas tiefgreifendes verspreche oder hoffe.
Traumatisiert hat es mich bestimmt in irgendeiner Weise, glaube ich inzwischen auch. Oder retraumatisiert oder eine Mischung draus. Aber es ist auch viel besser inzwischen. Ist nicht mehr mein Tagesthema. Ich empfinde es z.B. auch nicht als belastend hier zu schreiben. Ist halt einfach ein Thema von anderen Themen hier.

Mein Ausspruch bei alatan (istdp=geil, Anwender zu doof) war nicht auf auf die Patienten bezogen, sondern auf die Therapeuten=Anwender!

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diesoderdas
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Beitrag So., 24.10.2021, 00:17

mita hat geschrieben: Di., 19.10.2021, 09:39 Bei mir ist es schon so, dass ich mich mit meinen eigenen Gefühlen nicht auseinander setzen kann weil ich diese meistens nicht wahrnehme. Das Problem ist halt, dass mein Therapeut auch nicht besonders an diese kommt und das Bohren danach jede Woche mich eher noch mehr kaputt macht und ich dann eher das Gefühl habe ihm was vorzuspielen.
Falls du antworten magst, Mita:
Wie meinst du das, dass du Gefühle meist nicht wahrnimmst? Sagt das dein Therapeut? Also sagt er z.B.: "Sie müssen da doch wütend/traurig/.... sein." - und du nimmst das aber nicht so wahr?

Oder fällt dir selbst auf, dass du "gefühllos" bist? Ich kann mir das gerade ganz schwer vorstellen, wie das ist.
Stelle es mir vielleicht so vor, dass man z.B. etwas erlebt, das man kopfmäßig z.B. als traurig einstuft, man sich aber nicht traurig fühlt? Meinst du das so in etwa?

Sorry, wenn ich vielleicht blöd frag, aber interessiert mich wirklich.

....und falls es dich interessiert, schau mal hier, habe gerade mal wieder ein Video von Dami Charf (die ich ziemlich gut finde) angeschaut zum Thema Gefühle . Vielleicht ist das Video so gar nicht dein Thema, da es eher um den Umgang mit heftigem Fühlen geht - was bei dir dann ja wahrscheinlich eher nicht gegeben ist, aber vielleicht interessiert es dich trotzdem.

Und wichtig, obwohl ich diesen Link im istdp thread poste, Dami Charf hat nichts mit istdp zu tun. Nicht dass jemand das fälschlicherweise denkt!



Hier ist noch ein anderes, über das ich stolperte:

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mita
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Beitrag Mo., 06.12.2021, 11:04

diesoderdas hat geschrieben: So., 24.10.2021, 00:17 Oder fällt dir selbst auf, dass du "gefühllos" bist? Ich kann mir das gerade ganz schwer vorstellen, wie das ist.
Stelle es mir vielleicht so vor, dass man z.B. etwas erlebt, das man kopfmäßig z.B. als traurig einstuft, man sich aber nicht traurig fühlt? Meinst du das so in etwa?

Sorry, wenn ich vielleicht blöd frag, aber interessiert mich wirklich.
Sorry für die späte Antwort, ich schaue hier nur ab und zu rein.
Man muss sich das so vorstellen, dass ich, wenn ein Gefühl aufkommt (zB Ärger), das zwar ganz kurz da ist, ich es aber dann schnell "herunter schlucke" und dann ist es weg. Anstatt es zB anzusprechen, oder mir selber zu sagen "das macht mich aber wütend" usw.

Wenn ich zB in der Gruppentherapie was erzähle und mich der Therapeut dann fragt "und was macht das mit ihnen? was macht das für ein Gefühl?" dann ist das halt oft auch Wut. Wut die ich in der eigentlichen Situation, d.h. dort wo sie auftreten sollte, nicht als solche wahr nehme oder nur ganz kurz und dann "verstecke". Bei mir kommt dass daher, dass mir mich schon als Kind beigebracht wurde, dass ich mich anzupassen habe, dass die Gefühle anderer wichtiger sind als meine eigenen usw.

Ich denke auch nicht alles was Davanloo sich da "ausgedacht" hat ist komplett falsch. In der Theorie mag das schon oft so oder ähnlich sein, nur die eigentliche Therapie, d.h. seine Lösung wie man dieses Problem angeht, funktioniert nicht wirklich, oder zumindest nicht bei mir. Weil die Sache dann in der Praxis nicht so schwarz-weiß ist wie es in der Analyse oft aussieht.

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diesoderdas
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Beitrag Mo., 06.12.2021, 13:34

mita hat geschrieben: Mo., 06.12.2021, 11:04
diesoderdas hat geschrieben: So., 24.10.2021, 00:17 Oder fällt dir selbst auf, dass du "gefühllos" bist? Ich kann mir das gerade ganz schwer vorstellen, wie das ist.
Stelle es mir vielleicht so vor, dass man z.B. etwas erlebt, das man kopfmäßig z.B. als traurig einstuft, man sich aber nicht traurig fühlt? Meinst du das so in etwa?

Sorry, wenn ich vielleicht blöd frag, aber interessiert mich wirklich.
Sorry für die späte Antwort, ich schaue hier nur ab und zu rein.
Man muss sich das so vorstellen, dass ich, wenn ein Gefühl aufkommt (zB Ärger), das zwar ganz kurz da ist, ich es aber dann schnell "herunter schlucke" und dann ist es weg. Anstatt es zB anzusprechen, oder mir selber zu sagen "das macht mich aber wütend" usw.
Hi Mita,
okay, was du da beschreibst, ist mir aus meinen eigenen Erfahrungen her tatsächlich unbekannt.
Bei mir ist Wut nicht einfach weg. Ich schlucke schon auch (zu oft) runter, sage nichts oder mache nichts. Manchmal aus Angst, weil ich gar nicht weiß, wie man mit Wut gut umgeht, wie man es z.B. gut mit jemandem kommuniziert auf den man wütend ist. Manchmal auch, weil man in manchen Situationen eben besser fährt, wenn man den Mund hält. Aber bei mir ist Wut definitiv nicht weg, nur weil ich es nicht ausdrücke, ausspreche oder ausraste.

Hier muss ich sagen, dass mir die "Therapie" (ich will das gar nicht so nennen) nicht die winzigste Bohne geholfen hat.
Ich hätte mir z.B. gewünscht, gute Lernerfahrungen machen zu können. Beispielsweise Wut dem Therapeuten gegenüber ansprechen zu können und es gut lösen zu können. Und zu merken, dass Wut nicht zum Fiasko führen muss.
Eigentlich habe ich aber genau dieses Fiasko als Lernerfahrung mitgenommen. Und das ist unvorteilhaft. Ich habe zum Glück inzwischen eine andere Person, mit der ich erfahren kann, dass Wut ausdrücken nicht unbedingt Weltuntergang bedeutet.

Weiß nicht, wie bei dir die Sitzungen laufen und wie genau du dabei empfindest.
Bei mir war es so, dass es einiges an Situationen gab, in denen ich das Verhalten oder die Aussagen vom Therapeuten wirklich nicht gut fand. Ich war wütend. Ich durfte aber quasi nicht darüber reden. Ich durfte zwar sagen: "Ich bin wütend", aber wehe, wenn ich den Grund dazu sagte. Genauso wenn ich - selten, da Fokus meist auf "hier und jetzt dem Thera gegenüber" - von realen Situationen aus meinem Leben berichtet habe, in denen es bei mir zu Wut kam.

Mini Kleinkram Beispiel: Thera und ich hatten etwas organisatorisch zu besprechen. Dazu wollte er mich anrufen und nannte eine Zeit.
Ich bin also - natürlich - daheim gesessen und habe auf den Anruf gewartet. Der nicht kam.
Ich habe noch freundlich reagiert und per Mail angekündigt, dass ich nun aber das Haus verlasse und nicht länger warte (ich habe schätzungsweise 1-2 Std gewartet). Man kann einen Termin eben auch mal versemmeln. Okay, kein Problem.
Dann wurde ein neuer Termin für den Anruf angekündigt. Der kam wieder nicht.
Entschuldigung - Fehlanzeige.
Ich hatte es damals, glaube ich, gar nicht zum Thema gemacht, da ich mir sowieso irgendwann dachte, spar es dir. Aber angenommen, ich hätte ihm etwas vorwurfsvoll mitgeteilt, dass ich es schon recht unfreundlich finde 2 x versetzt zu werden - jede Wette, im Endeffekt wäre mir mein Vorwurf zum Vorwurf gemacht worden. Und damit wäre es ( für ihn) abgehakt gewesen.
Ich hätte an den Kopf geknallt bekommen: "Ja, dann muss Ihnen das ja Gefühle machen. Können wir uns die mal anschauen?" Und der Rest wäre ad acta gelegt worden. Anstatt einfach zu sagen, sorry tut mir leid, ihre Wut ist berechtigt, war blöd von mir.
Oder auch: Sie machen mir hier den Vorwurf, dass ich unzuverlässig war. Stimmt leider. Tut mir leid.

Solche Erfahrungen habe ich da leider nicht mitnehmen können.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 06.12.2021, 19:28

diesoderdas hat geschrieben: Mo., 06.12.2021, 13:34
okay, was du da beschreibst, ist mir aus meinen eigenen Erfahrungen her tatsächlich unbekannt.
Bei mir ist Wut nicht einfach weg. Ich schlucke schon auch (zu oft) runter, sage nichts oder mache nichts. Manchmal aus Angst, weil ich gar nicht weiß, wie man mit Wut gut umgeht, wie man es z.B. gut mit jemandem kommuniziert auf den man wütend ist. Manchmal auch, weil man in manchen Situationen eben besser fährt, wenn man den Mund hält. Aber bei mir ist Wut definitiv nicht weg, nur weil ich es nicht ausdrücke, ausspreche oder ausraste.

Ich denke, die beste Chance hat man wenn man versucht von der Wut zu ihrer Ursprungsemotion zurückzugehen und sich zu erlauben diese zu fühlen.

Weil Wut ist ja nicht die primäre Emotion die das ganze antreibt. In der Regel wird man wütend weil man sich in einer Situation irgendwie hilflos ausgeliefert fühlt oder sich bedroht fühlt aber nicht gelernt hat mit der Situation souverän umzugehen. Die Wut und der Ärger sind dann der zweite Schritt. Von daher ist es dann sinnvoll, an den Wutursachen, nämlich der Hilflosigkeit oder der Angst zu arbeiten BEVOR es überhaupt dazu kommt dass diese in Aggressivität umschlagen.

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Montana
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Beitrag Mo., 06.12.2021, 20:50

Dass die Wut in Aggressivität mündet ist aber nicht jedermanns Problem. Das Problem von diesoderdas war es jedenfalls nicht.
Und einem Therapeuten gegenüber, der sich wie beschrieben verhält, gibt es nunmal eine ganz reale Hilflosigkeit. Er stellt sie gezielt her. Daran kann man nicht "arbeiten", sondern da kann man nur gehen und sich eine andere Therapie suchen.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 06.12.2021, 21:10

Montana hat geschrieben: Mo., 06.12.2021, 20:50 Dass die Wut in Aggressivität mündet ist aber nicht jedermanns Problem. Das Problem von diesoderdas war es jedenfalls nicht.
Und einem Therapeuten gegenüber, der sich wie beschrieben verhält, gibt es nunmal eine ganz reale Hilflosigkeit. Er stellt sie gezielt her. Daran kann man nicht "arbeiten", sondern da kann man nur gehen und sich eine andere Therapie suchen.

Stimmt. Aber wütend werden ist fast nie eine effektive Lösung für das Problem. Klar muss man sich in so einer Situation abgrenzen und sagen, "ne danke, das ist ihr Problem, nicht meines", aber das funktioniert viel besser wenn man weder innerlich kocht noch sich innerlich hilflos fühlt.

Ich bin in einer probatorischen Sitzung wo die Therapeutin mir mir angefangen hat Spielchen zu spielen mit den Worten "solche Unterstellungen kann ich von meiner Mutter kostenlos haben" aufgestanden und gegangen. Ich bin also weder in die Hilflosigkeit verfallen noch bin ich wütend geworden, ich hatte auf die ganze Nummer so wenig Bock dass ich ganz einfach nur reagiert habe um die sinnlose und unschöne Situation zu beenden. Ich war nicht hilflos also musste ich auch nicht wütend werden.

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Montana
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Beitrag Mo., 06.12.2021, 21:21

Ohne Wut hätte ich so etwas gar nicht sagen können. Ich brauche sie, um bestimmte Dinge zu tun. Die Gefahr, dass ich etwas absolut blödes mache, zum Beispiel zuschlagen oder so, besteht deshalb aber nicht.

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