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Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Mo., 18.02.2019, 22:20

Federchen hat geschrieben: Mo., 18.02.2019, 22:04 Ich kann mir halt so schwer vorstellen, dass andere nicht so fühlen...
Ja, und so geht es den anderen erst mal auch. Sie können Dein Empfinden nicht "direkt" verstehen - ich kann es auch nur bedingt, weil ich zwar andere heftige Gefühlszustände kenne, aber nicht die die Du beschreibst - und deshalb braucht es "nüchterne" Erklärungsversuche wenn Du da wirklich einfühlsames Verständnis willst und selbst dann wird es wahrscheinlich eher "theoretischer Natur" bleiben was die "Ursachen" (damit meine ich die heutigen Auslöser, nicht Deine Lebensgeschichte, den mit dem Hintergrund wird da eher wieder Verständnis aufkommen denke ich) angeht.

Ich hab zB. mal einem wirklich sehr netten und einfühlsamen Kollegen erzählt, dass ich halt das Problem habe, dass ich gar nicht merke wenn ich körperlich verspannt bin. Der hat mich damals (mittlerweile merke ich das) angeschaut wie ein Auto. Fand ich in dem Moment irgendwie ganz schlimm, aber klar: Für einen normalen Menschen ist das nunmal nicht vorstellbar. Der merkt wenn er verspannt ist. Ich habs nicht gemerkt. Und ähnlich ist es mit extremen, irrationalen Gefühlen auch.

Jeder Mensch kennt "irrationale" Gefühle, aber er kann sie einfach auch einordnen und sie "überfallen" ihn nicht wie ein "Zsuami" dem er nicht "zu entkommen" weiss so wie das bei Dir der Fall zu sein scheint und wie das halt bei psychischen Störungen der Fall ist. Es wäre ja keine "auffällige Störung" mehr wenn es jeder hätte. Dann wäre es ja vermeintlich "normal".

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Le_na
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Beitrag Mo., 18.02.2019, 22:37

Ich kenne solche extremen, irrationalen Gefühlszustände auch sehr gut.
Aber ich kann mir im Gegensatz zu dir, Federchen, mittlerweile sehr, sehr gut vorstellen, dass das für andere nicht nachvollziehbar ist.
Dazu musste ich aber erstmal selbst erkennen was da passiert. Und dann musste ich mehrmals die Erfahrung sammeln, dass meine Not nicht erkannt wird, wenn ich nur den Auslöser schildere. Und selbst jetzt habe ich noch keinen idealen Weg gefunden mich in der Not verständlich zu machen.
Aber ich versuche es da so wie Mio: ich erkläre es den Menschen, bei denen es mir wichtig ist, dass sie mich verstehen außerhalb solcher Gefühlszustände. Das führt, wie ich auch feststellen musste, noch immer nicht dazu, dass es reicht wenn ich die auslösende Situation schildere. Und das kann frustrierend sein, weil nicht verstanden werden oft die Not verstärkt. Aber auch das ist ein Prozess und braucht wohl Übung.

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Philosophia
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Beitrag Di., 19.02.2019, 06:54

Und auch mal ganz einfach runtergebrochen: Ich muss mich mit meinem Gegenüber nicht immer verstehen. Mein Gegenüber muss mich nicht immer verstehen und ich muss mein Gegenüber nicht immer verstehen. Jeder hat nun mal seine eigene Filterbrille auf. Jeder hat seine eigenen Grenzen und trägt seine eigenen Verletzungen in sich. Ich merke ganz oft auch, was für andere ganz schlimm ist, ist für mich nicht schlimm und umgekehrt. Das ist einfach so. Und ja, ich kann mich da reinversetzen, dass es da was gibt, was für den anderen schlimm ist, aber in der Situation nachempfinden kann ich es möglicherweise nicht. Und das ist auch gut so - sonst würde ja irgendwann ggf. jeder die Angst(oder Wut)situationen des anderen übernehmen. Ich finde zuweilen auch gerade die Irritation hilfreich, weil mir das hilft zusehen, was bei mir noch nicht so normal ist und wo ich noch dran arbeiten kann.
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Federchen
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Beitrag Di., 19.02.2019, 09:00

mio hat geschrieben: Mo., 18.02.2019, 22:20
Federchen hat geschrieben: Mo., 18.02.2019, 22:04 Ich kann mir halt so schwer vorstellen, dass andere nicht so fühlen...
Ja, und so geht es den anderen erst mal auch. Sie können Dein Empfinden nicht "direkt" verstehen - ich kann es auch nur bedingt, weil ich zwar andere heftige Gefühlszustände kenne, aber nicht die die Du beschreibst - und deshalb braucht es "nüchterne" Erklärungsversuche wenn Du da wirklich einfühlsames Verständnis willst und selbst dann wird es wahrscheinlich eher "theoretischer Natur" bleiben was die "Ursachen" (damit meine ich die heutigen Auslöser, nicht Deine Lebensgeschichte, den mit dem Hintergrund wird da eher wieder Verständnis aufkommen denke ich) angeht.
[...]
Jeder Mensch kennt "irrationale" Gefühle, aber er kann sie einfach auch einordnen und sie "überfallen" ihn nicht wie ein "Zsuami" dem er nicht "zu entkommen" weiss so wie das bei Dir der Fall zu sein scheint und wie das halt bei psychischen Störungen der Fall ist. Es wäre ja keine "auffällige Störung" mehr wenn es jeder hätte. Dann wäre es ja vermeintlich "normal".
Das hieße aber, dass ich schon die Hintergründe beschreiben müsste, aber das mache ich natürlich nicht jedem gegenüber.
Ja, das macht Sinn, dass es nicht jedem so geht. Aber das realisiere ich gerade erst. Ich rede mir auch immer ein, dass ich übertreibe und einfach zu blöd bin, mit den Zuständen umzugehen. Und dass andere die eben genauso haben, mit ihnen aber besser umgehen können. Aber es muss ja schon mal ein gewisser Leidensdruck da sein, der einen zur SV bringt.. und wenn man sich täglich so fühlt, ist es eben nicht normal, das stimmt.
Le_na hat geschrieben: Mo., 18.02.2019, 22:37 Dazu musste ich aber erstmal selbst erkennen was da passiert. Und dann musste ich mehrmals die Erfahrung sammeln, dass meine Not nicht erkannt wird, wenn ich nur den Auslöser schildere. Und selbst jetzt habe ich noch keinen idealen Weg gefunden mich in der Not verständlich zu machen.
Aber ich versuche es da so wie Mio: ich erkläre es den Menschen, bei denen es mir wichtig ist, dass sie mich verstehen außerhalb solcher Gefühlszustände. Das führt, wie ich auch feststellen musste, noch immer nicht dazu, dass es reicht wenn ich die auslösende
Situation schildere. Und das kann frustrierend sein, weil nicht verstanden werden oft die Not verstärkt. Aber auch das ist ein Prozess und braucht wohl Übung.
Okay, ich verstehe. Ich denke, so weit bin ich einfach noch nicht..

Philosophia du hast Recht und das verstehe ich alles schon. Aber wenn man überhaupt nicht versucht, sich hineinzuversetzen und da einfach das Interesse fehlt, kann es schon weh tun. Aber natürlich kann ich niemanden dazu zwingen und will es auch nicht. Man kann ja alles irgendwie relativ sehen, trotzdem darf ich ja auch meine eigenen Erwartungen an eine Freundschaft haben. Und die muss ich für mich wohl neu definieren. Es gibt ja auch hier wieder Grauzonen.. muss ich halt auch erst mal lernen.

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Philosophia
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Beitrag Di., 19.02.2019, 09:54

Ja klar, das kann echt weh tun. Vor allem - so gehts mir dann - weil dann das Gefühl der Unverbundenheit und somit auch der Einsamkeit auftaucht.
Vielleicht fehlt ja gar nicht unbedingt das Interesse - sondern eben der Zugang zu dieser oder jener Sichtweise. Wenn dem anderen unterstelle, dass ihm das Interesse fehlt, bringt das gleich wieder so ne vorwurfsvolle Dynamik rein. Aber mal davon abgesehen davon, muss natürlich auch der andere sich nicht interessieren. Das Blöde ist immer wenn da so ein Zwang in die Beziehung kommt - á la du musst aber so und so sein. Das halte ich für schwierig.
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Federchen
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Beitrag Di., 19.02.2019, 10:43

Philosophia hat geschrieben: Di., 19.02.2019, 09:54 Ja klar, das kann echt weh tun. Vor allem - so gehts mir dann - weil dann das Gefühl der Unverbundenheit und somit auch der Einsamkeit auftaucht.
Genau und sowas ist für mich halt nicht gut auszuhalten. Ich fühle mich schnell abgewiesen und beschämt. Es ist aber natürlich nicht so, dass ich das dem anderen dann auch direkt sage. Da kommt also kein Zwang rüber..
Philosophia hat geschrieben: Di., 19.02.2019, 09:54Vielleicht fehlt ja gar nicht unbedingt das Interesse - sondern eben der Zugang zu dieser oder jener Sichtweise. Wenn dem anderen unterstelle, dass ihm das Interesse fehlt, bringt das gleich wieder so ne vorwurfsvolle Dynamik rein. Aber mal davon abgesehen davon, muss natürlich auch der andere sich nicht interessieren. Das Blöde ist immer wenn da so ein Zwang in die Beziehung kommt - á la du musst aber so und so sein. Das halte ich für schwierig.
Kann sein, dass der Zugang fehlt. Das gilt es, herauszufinden. Wenn ich soweit bin. Ich mag da aber gerade einfach nicht mehr reinstecken, weil ich mich jetzt lieber mit mir selbst beschäftige, als zu versuchen, es an andere verständlich heranzutragen. Wenn dann doch kein Interesse besteht, kann ich es gerade schlecht tragen. Aber das ist ja jetzt auch ein Schritt. Also bleibe ich gerade einfach lieber dabei, nicht mehr drüber zu sprechen. Und auch meine Empfindung, enttäuscht zu sein, weil nicht nochmal nachgefragt wurde, ist ja auch erst mal okay, so ist es halt.

Natürlich muss man sich nicht interessieren, das ist mir doch klar. Und ich finde, es gibt einen Unterschied zwischen Zwang und meiner Erwartung. Wenn ich nun mal von Freunden erwarte, dass sie sich für mich interessieren und das meine Voraussetzung für ne gute Freundschaft ist, kann ich ja auch entscheiden, andere Freundschaften nicht einzugehen. Und wenn sowas direkt als "Zwang" interpretiert wird, dann passen wir halt vllt auch nicht. Ich verstehe jetzt, dass es viel und unverständlich sein kann, aber trotzdem erwarte ich dann, dass man vllt nachfragt. Irgendwann. Ich bin kein Unmensch und es gibt Möglichkeiten.

Ich bin einfach noch nicht so weit, mich damit zu beschäftigen, was andere alles fühlen könnten, wenn ich mich selbst nicht fühlen kann. Also war es vllt kein guter Zeitpunkt und dementsprechend ziehe ich meine Konsequenzen. Von Freunden erwarte ich aber, dass sie vllt doch auch ein Stück auf mich zukommen. Ich erwarte nicht, dass sie gleich alles verstehen. Aber das Thema ist für mich jetzt erst mal gegessen. Ich verstehe alles, was ihr sagt, aber ich sehe mich noch nicht an dem Punkt, alles immer differenziert zu betrachten.

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Philosophia
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Beitrag Di., 19.02.2019, 10:54

Federchen hat geschrieben: Di., 19.02.2019, 10:43 Es ist aber natürlich nicht so, dass ich das dem anderen dann auch direkt sage. Da kommt also kein Zwang rüber..
Oh, du glaubst, allein durch Schweigen kommt davon nix rüber, na das wage ich zu bezweifeln. Kommunikation läuft über so viel mehr als nur durch Worte.
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Philosophia
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Beitrag Di., 19.02.2019, 10:57

Federchen hat geschrieben: Di., 19.02.2019, 10:43 Ich bin einfach noch nicht so weit, mich damit zu beschäftigen, was andere alles fühlen könnten, wenn ich mich selbst nicht fühlen kann. Also war es vllt kein guter Zeitpunkt und dementsprechend ziehe ich meine Konsequenzen. Von Freunden erwarte ich aber, dass sie vllt doch auch ein Stück auf mich zukommen. Ich erwarte nicht, dass sie gleich alles verstehen. Aber das Thema ist für mich jetzt erst mal gegessen. Ich verstehe alles, was ihr sagt, aber ich sehe mich noch nicht an dem Punkt, alles immer differenziert zu betrachten.
Du musst doch auch nicht so weit sein. Niemand sagt das. Ich hab den Eindruck, du rutscht ganz schön flott in so ne Rechtfertigungsschiene. Es ist wie es ist. Aber es ist eben auch so, dass sich nix ändert, wenn man sich selbst nicht fortbewegt. Die anderen schon gar nicht. Niemand muss jeden Tag Fortschritte machen - nur jeder muss die Verantwortung für sein Handeln und Fühlen tragen.
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Federchen
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Beitrag Di., 19.02.2019, 11:21

Philosophia hat geschrieben: Di., 19.02.2019, 10:54
Federchen hat geschrieben: Di., 19.02.2019, 10:43 Es ist aber natürlich nicht so, dass ich das dem anderen dann auch direkt sage. Da kommt also kein Zwang rüber..
Oh, du glaubst, allein durch Schweigen kommt davon nix rüber, na das wage ich zu bezweifeln. Kommunikation läuft über so viel mehr als nur durch Worte.
Ich spreche mit ihr ganz normal, höre ihr zu, erzähle andere Dinge. Ich spreche nur eben das Thema jetzt gerade nicht mehr an, muss ich doch aber auch nicht?!
Und mir ist auch klar, dass sich nichts ändert, wenn man sich nicht fortbewegt, aber was soll ich denn deiner Meinung nach jetzt noch machen bei der Bekannten?
Ich habe mich entschieden, da jetzt erst mal nicht mehr von mir aus drauf zu sprechen zu kommen, weil ich scheinbar Dinge erwarten würde, die nicht erfüllt werden können. Zumindest nicht von ihr. Und weil mich das nur enttäuschen würde und in ein Loch befördern könnte, lasse ich es erst mal so stehen. Ihr habt hier ja beschrieben, dass solche Erwartungen bei so einem Gespräch schon ungewollt rüberkommen können und ich sehe jetzt, dass ich sie habe.
Was ist also daran jetzt falsch, das erst mal nicht mehr zu erwähnen und nichts zu sagen?

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Annica
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Beitrag Di., 19.02.2019, 11:38

Du musst doch auch nicht so weit sein. Niemand sagt das.
Ich glaube, du hast Philosophie falsch verstanden. Du musst jetzt nicht Zack Zack ändern, wie du dich verhältst (das geht halt auch nicht)
Aber es ist eben auch so, dass sich nix ändert, wenn man sich selbst nicht fortbewegt. Die anderen schon gar nicht.
Daran hast du dich wahrscheinlich festgehalten beim Lesen. Aber... :
Niemand muss jeden Tag Fortschritte machen - nur jeder muss die Verantwortung für sein Handeln und Fühlen tragen.
Vielleicht setzt dich dieses Verantwortung tragen unter Druck? Versuch es so zu sehen: du entscheidest dich gerade aktiv für den Rückzug, weil du merkst, dass alle anderen Erwartungen nicht erfüllt werden. durch diesen Rückzug gestaltest du die Freundschaft so mit, wie du es gerade für dich für richtig hältst. Musst dann aber auch die Konsequenz tragen, dass das eben erstmal nicht Thema ist. Und dass das was mit dir macht. Und vielleicht auch mit deiner Freundin. Und das ist deine Verantwortung. Aber da jede Handlung Verantwortung mit sich zieht, ist das jetzt nichts, was negativ konnotiert ist und wofür du dich rechtfertigen musst.

Ich denke, du sorgst da gerade gut für dich selbst.

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Beitrag Di., 19.02.2019, 11:47

Bezogen war es auf das:
Philosophia hat geschrieben: Di., 19.02.2019, 10:54 Oh, du glaubst, allein durch Schweigen kommt davon nix rüber, na das wage ich zu bezweifeln. Kommunikation läuft über so viel mehr als nur durch Worte.

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Annica
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Beitrag Di., 19.02.2019, 11:51

Aber das sehe ich da erstmal als sachliche Info. Es kann gut sein, dass bei deiner Freundin was ankommt, aber es ist trotzdem auch okay, wenn du das alles gerade nicht sofort ändern kannst. Das ist eben dein Teil der Verantwortung, den du gerade hast. Aber das ist nichts, wofür du dich rechtfertigen müsstest. Und nichts, was total doof von dir ist.

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Federchen
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Beitrag Di., 19.02.2019, 11:58

Ich habe ja aber nie behauptet, dass durch das Schweigen nichts rüberkommt.. nur nicht dieser "Zwang", der wohl rüberkommt, wenn ich es anspreche (den ihr ja selbst davor beschrieben habt).

Wozu fühlt man sich denn gezwungen, wenn ich jetzt nicht nochmal frage "Und, hast du es gelesen?! Und, was denkst du über SVV?"

Es ist doch weniger Zwang, wenn ich das nicht frage.

Mir ist schon klar, dass jede Reaktion eine Wirkung hat. Aber wenn man das immer erwähnen muss, (egal, was ich hier schreibe) habe ich das Gefühl, dass man mir damit was bestimmtes sagen will.
Zuletzt geändert von Federchen am Di., 19.02.2019, 12:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Philosophia
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Beitrag Di., 19.02.2019, 12:02

Ganz genau, Annica. Weil du nämlich zuvor geschrieben hattest, Federchen, dass kein Zwang von dir rüberkommt, weil du ja nichts sagst - und das glaube ich einfach nicht. Also es kann sein, dass das so ist, es kann aber auch sein, dass dein Gegenüber mitbekommt, dass hinter dem Schweigen mehr ist oder was anderes. Aber gut, es ist kein direkter Zwang, eher son passiver. Mal davon abgesehen, muss sich eh keiner solchen Zwängen aussetzen - egal ob verbal oder anders geäußert.
Ich erlebe zuweilen auch Schweigen als durchaus aggressiv, so nach dem Motto "dann sage ich halt nix, interessiert ja eh keinen" oder so. Und die Betonung liegt jetzt darauf, dass ich so was eben auch schon erlebt hab - und ich hab dann auch mal nachgefragt und dann kam so ne Reaktion. Aber an so einer inneren Einstellung, dass es ja eh keinen interessiert, kann ich nicht viel ändern. Ebensowenig, wenn sich einer für abgrundtief hässlich und dumm entfindet - und meine ernsthaft gemeinten Komplimente abprallen. Will sagen, manchmal kommt es vor, dass jemand so in seiner "ich bin nix wert"-Welt steckt, dass es echt schwer ist, in gute Kommunikation zu treten.
Zuletzt geändert von Philosophia am Di., 19.02.2019, 12:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Federchen
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Beitrag Di., 19.02.2019, 12:07

Siehst du, ich habe es also doch richtig interpretiert, dass du mir etwas damit sagen willst und es nicht einfach als "Info" geschrieben hast.

Ich habe schon erklärt, warum ich schweige. Ich sehe keinen Sinn darin, es anders anzugehen. Ja, passiv aggressives Schweigen war auch schon bei mir der Fall, aber gerade ist es ein Schweigen, weil ich nicht weiß, was ein Sprechen mir gerade bringen soll. Und weil ich glaube, dass mir alles andere nicht gut tut, weil dann eben der Zwang aufkommt. Ich ragiere ja nicht pampig oder sonst was.

Deshalb die Frage. Was soll ich deiner Meinung nach tun?

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