Austausch DIS/DDNOS - Betroffene (Teil 3)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Unecht
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Beitrag Mo., 08.03.2021, 22:01

Montana hat geschrieben: Mo., 08.03.2021, 11:38 Dazu habe ich letztens etwas in einem Buch gelesen. Ein ANP kann relativ zufrieden mit einer DIS als Ist-Zustand sein, denn für den ist es ein Schutz und relativ stressfrei. Aber das gilt nur für die ANPs. Die EPs sind diejenigen, die die ganze Schei*e dauerhaft am Hals haben und für sich allein keinen Weg finden können, das jemals zu ändern. Sie sind durch ANPs, die sich mit dem Ist-Zustand arrangieren, dazu verdammt ihr Leid zu behalten. Es gibt da also handfeste Interessenkonflikte. Mir erscheint es logisch, dass das zu Krieg und Terror führt.
Das erklingt ziemlich logisch.
Genau so kommt es mir auch vor.
Und seit ca 4 Monaten sind die ANP s nicht mehr so viel und durchgängig vorne.
Völlige überforderung zur Zeit. Und mein Ohr /Kopf vibriert durchgängig, weil ein Tinnitus zurück ist. Irgendwann drehe ich durch bei allem. Zur Zeit ist es so schlimm 😣
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leonidensucher
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Beitrag Di., 09.03.2021, 14:08

Unecht hat geschrieben: Mo., 08.03.2021, 00:35 Da ist eine, die so klar wirkt und das nach nur drei Jahren Therapie.
Und ich hänge hier und habe seit Therapie - Beginn (und auch schon bei zwei vorherigen Therapeuten) anscheinend mindestens einen Anteil, der Therapie sabotiert.
Und vor einigen Monaten hatte ich bei Youtube ein Video gesehen von einer, die vor laufender Kamera zig Wechsel hat.
Während ich den ganzen Tag sämtliche Kraft dafür aufbringe, mir ja nichts anmerken zu lassen. Was mal mehr mal weniger gut gelingt.
Und ich frage mich, ob ich die einzige bin, die für das alles zu blöd ist? Die es nicht schafft, ein harmonisches funktionierendes System aufzubauen? Wo jeder jeden hilft und unterstützt... Bei mir im Kopf herrschen Krieg und Terror.
Da werden Kinder misshandelt, der innere sichere Ort zerstört usw.
😓
Hallo Unecht, diese Videos mit den dauernden Wechseln und offensichtlichen Ankündigungen derer finde ich schwierig. Ich kenne ausser mir keine DISler aber für mich gilt: ich kann keinen Wechsel provozieren (also es ginge schon, aber das halte ich für grundgefährlich), meine Wechsel merkt auch niemand. Es kam sogar mal die Diskussion auf, ob man mich aufnehmen könne um den Wechsel zu sehen.

Klar wirken: na ja, du siehst ja nur was Du sehen sollst. Ob bei ihr (?) innendrin die Mörderdiskussion gerade tobt, irgendjemand heftig sauer ist oder sich einfach vom Acker gemacht hat, ob jemand anfängt, irgendwelche Erkenntnisse einfach wie kleine Stinkbomben platzen zu lassen - das ist ja alles das, was Du nicht siehst.
Den ganzen Tag Kraft aufbringen- kenne ich. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, nur noch 2 Farben zu tragen, schwarz, weiss, evtl rot, nur Hosen. Somit wirke ich auf die Umgebung wesentlich kohärenter als ich bin- ja, das ist manipulativ, aber zumindest sehe ich immer "gleich" aus, da werden unterschiedliche Haltungen und Perspektiven eher einer Laune zugeordnet als einem echten Problem. Und ich habe eine Liste in meinem Kopf, auf der die wirklich wichtigen Sachen stehen - generelle Haltungen, Einkategorisierung von Personen mit Infos dazu, und ich bin Meisterin im Ausreden finden. Ich bin zB hochgradig kurzsichtig, vergesslich, gerade in Gedanken, abgelenkt oder sonstiges, wenn ich jemanden treffen, den ich bei aller Liebe nicht kenne und von dem auch nichts auf der Liste steht. Die Art und Weise, Gespräche zu führen, um nicht aufzufliegen beherrschen alle. Mit diesen Tricks ist das Leben leichter. Früher war's die Hölle, ehrlichgesagt. Meine Freunde waren vollkommen überrascht davon, wie es sein kann, dass es hier eine zweite Person gibt, die mir total ähnlich sieht, und die ich noch nie kennengelernt habe. Damals wusste ich gar nichts und habe mich auch gewundert, vor allem weil wir immer an den gleichen bevorzugten Orten waren. Heute hätte ich eine Idee, wer das war.

Funktionierende, harmonisches System: aus meiner Perspektive lässt sich ein heiteres friedliches Zusammenleben nicht erreichen- die Anteile sind ja auch mit unterschiedlichen Wahrnehmung dem Leben gegenüber entstanden, das Beste, was meine THerapeutin damals rausholen konnte war ein " Stillhalteabkommen". Das war der Hauptteil (!) der Therapie. Es ging Ewigkeiten, und es ging an einigen Stellen so weit, dass die Boykottierung mit gefährlichen Methoden versucht wurde, durchzusetzen im Sinne von " gut, dann halt hier komplettes Ende". Weiter gehe ich hier nicht drauf ein, wer es erlebt hat, weiss was ich meine.
Unterstützend ist dieser eine den ich gerade (höhö Wortspiel) im Kopf habe mit Sicherheit, nur die Art und Weise erfreut sich nicht größter Beliebtheit - und das ist noch nett ausgedrückt.

Du bist also nicht zu blöd. Die youtube Kanäle (ich habe gerade einen besonderen im Hinterkopf), wo der entsprechende Anteil entsprechend zurechtgemacht mit Dialekt und Manierismen dargestellt wird als sei alles eine heitere, goldige Familie mit ein paar entzückenden Kindern... nun ja.
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Unecht
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Beitrag Di., 09.03.2021, 21:56

@leonidensucher :Du sprichst mir bei sehr vielem wirklich aus der Seele.
Ich bin froh, dass ich hier nachgefragt habe und eure Antworten mir so weiterhelfen können.

Und es ist wohl nur logisch, dass Krieg und Terror im Kopf herrscht. Schließlich haben die einzelnen Anteile ja ihre Entstehungsgeschichten und wären alle gleich und harmonisch usw, bräuchte es unterschiedliche Anteile nicht.

Suizidandrohungen kenne ich auch, oder das Schicken von Suizidbildern.. Der Mutter - Anteil ist zum Glück echt stark und hat da in sehr vielen Momenten schon retten können. Man kann ja nicht drei Kinder in die Welt setzen und sie dann allein lassen.
Aber umso bald da mal die Luft raus ist, ist das Überleben wieder ein Kampf.
Momentan ist ein Kampf bzgl Medikamenten.
Ich würde gern welche nehmen ; andere nicht. Mein Mann hat mich dann letztens zur Apotheke gezwungen, aber der Zeitpunkt war sehr ungünstig. Innenkinder und ich haben versucht oben zu sein. Bin im Trancezustand und heulend zur Apotheke gegangen und kam hinterher mit leichten Erfrierungen an den Händen wieder, weil das ein Tag mit - 16 Grad war und ich nicht fähig war, erwachsen vernünftig für mich zu sorgen.
Jetzt ist jeder Tag ein Kampf, ob Tabletten genommen werden oder nicht. Verstehe es, wenn jemand nicht möchte.. Aber ich hab das Gefühl durch zu drehen, wenn mein Kopf nicht mal Ruhe gibt. Zumindest nachts ein bisschen. Schlafe jede Nacht nur 3-4 Stunden mit Unterbrechungen. Ich gehe auf dem Zahnfleisch 😣

Manchmal fehlt mir der Glaube daran, dass es jemals zumindest erträglich wird. Wie soll das funktionieren? Bei so viel unterschiedlichem in mir drin?

Naja, vielleicht irgendwann Klinik - Aufenthalt.. In 1-2 Jahren. Mal gucken.
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leonidensucher
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Beitrag Mi., 10.03.2021, 07:49

ich muss arbeiten, deshalb nur schnell: es wird erträglich(er). Ob es jemals " gut" wird - keine Ahnung. Aber es wird leichter. Vorher wird es allerdings noch etwas ekelhaft.
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Beitrag Mi., 10.03.2021, 12:28

Hallo Unecht,

ich habe mal übergriffig in Deinem anderen Thread gelesen.

Deine Lebenssituation erinnert mich exakt an meine vor 12- 10 Jahren. Kleines Kind, Hauskauf, von der Therapeutin ohne Vorwarnung verlassen, hochgetriggert durch Schwangerschaft und all die Unbillen des Lebens.

Es war, gelinde gesagt, die Hölle. Auch das, was Du beschreibt - Ohrwürmer, .....- habe ich in extremo erlebt. An Schlaf war nicht zu denken - ich habe eine veritable Valiumabhängigkeit aus meinem ersten Beruf mitgebracht, deshalb musste ich da ohne pharmakologische Hilfe durch.

Solche Hände vor der Apotheken-Geschichten sind ähnlich passiert. Ich war die Königin in sozial angepasster Selbstverletzung.

Warum schreibe ich Dir das jetzt?
1.) wie Du siehst, bin ich noch da.
2.) Auch wenn ich in einem anderen Thread geschrieben habe " falle gerade auseinander", waren die letzten hmmmm 8 Jahre ok-ish. Es gab eine Zäsur wegen einer Therapeutin (die, was mir nicht klar war, NULL Traumaausbildung hatte, sondern VH Therapeutin war und alles wirklich so viel schlimmer gemacht hat), aber unterm Strich waren die letzten Jahre ruhig.
3.) In diesen Phasen, in denen mir ständig jemand ins Ohr gebrüllt hat, im Hintergrund jemand geheult hat, jemand nur blanker Schmerz und Verzweiflung war und mein Täterintriojekt genüsslich aufgezählt hat, warum ich ohnehin als Frontalversagerin, die sich alles nur einbildet und alle in den Dreck zieht, eliminiert gehöre (etc etc etc) hätte ich jemanden gebraucht, der mir sagt "kenne ich, ich war da, es wird besser". Ich hätte dieser Person keinen Millimeter geglaubt, aber es hätte mir zumindest Hoffnung gegeben- und ich lese leider viel Hoffnungslosigkeit aus Deinen Posts.
3a) Hätte mir jemand gesagt " ok, es klingt schräg, aber alle Anteile die da rumschwirren wollen wirklich nur eins: dass Du überlebst", ich hätte ihn glatt ausgelacht und wäre vermutlich auch tief getroffen gewesen ob so großen Unverständnisses mir gegenüber. Aber nach x Jahren mit dem Haufen (ich hielt mich ja Jahrzehnte für "normal", das tue ich heute noch, nur halt anders konzipiert, das heisst: so lange kenne ich das alles noch nicht) kann ich sagen: wenn es brennt, rennt jeder. Die einen sind da etwas lebensangepasster und hilfreicher als die anderen und einige haben ganz eigene Vorstellungen. Ich habe gelernt, mich auf meinen zweiten großen Anteil zu verlassen - deren Namen / Bezeichung ich NIEMALS nennen würde btw!. Ich habe gelernt, dass wenn es hart auf hart kommt, ich ausgeknockt werde und jemand anderes einfach "macht". Darin liegt für mich tatsächlich eine Form der Erleichterung, weil ich weiss: wenn es zu viel wird: ich bin nicht alleine. Auch das hätte ich damals nicht lustig gefunden, hätte mir das jemand erzählt. Du schreibst (glaube ich in einem anderen Post) von dem Mutteranteil, die im Notfall angerannt kommt, dann aber wieder abtaucht. Also hast Du so einen Anteil, der im Notfall in die Bresche springt. Du bist also nicht alleine. Ich finde, diese Erkenntnis hat etwas tröstliches.
4.) Ich bin nicht so sehr auf youtube oder ähnlichem unterwegs, aber ich lese hier und auch in anderen Foren und würde sagen, die Quintessenz ist, dass sobald eine Kommunikation untereinander stattfindet und jedes seine GEschichte erzählen darf, es wirklich leichter wird. So war es bei mir auch. Ich war ehrlich entsetzt, als die Therapeutin damit ums Eck kam und fragte sie nur, ob sie jetzt diesen Hirngespinsten ernsthaft noch mehr Platz einräumen möchte als er eh schon hat, bitte Tablette, danke, fertig. Sie hatte Recht, und es war eine harte Zeit - ich möchte Dich keinstensfalls ermutigen, das in Eigenregie auszuprobieren. Despektierlich ausgedrückt: wo der Schematherapeut auf seinem Stühlchen einen Anteil vermutet, der gefrustet ist wegen des nicht geschenkten Glitzerponys zum 5. Geburtstag kommt dann halt bei "unsereins" (würde Waldschrat jetzt sagen) das hier: (ich finde das so witzig, weil es SOOO treffend ist) bei 0:50

In Kurzfassung: ja, es gibt einen Weg. Ja, man kommt da "raus". Ja, man braucht leider einen fähigen Wegbegleiter. Der weisse Ring veschickt Adressen, man muss allerdings persönlich vorsprechen und das gut begründen. Ja, es ist die Hölle. Nein, es ist scheiss unfair. Ja, irgendwo liegt in diesem ganzen Chaos und Wirrwarr auch eine unglaubliche Stärke.
Ich denke an Dich und schicke Dir liebe Grüße
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Unecht
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Beitrag Mi., 10.03.2021, 16:26

😂Danke für den Lacher 🤗

Und danke für deine ausführliche Antwort.
Musste sie jetzt mehrmals lesen. Kann es kaum glauben, dass es da so viele Parallelen gibt.
Und doch, ja, es hilft, zu lesen, dass es auch akzeptablere Phasen geben kann.
Eigentlich hatte ich sie ja selbst für 5 Monate. Wenn sich das ausweiten würde, wäre es schön..
Aber der Glaube daran nach all den Jahren fehlt eben doch irgendwie.

Der Tinnitus ist gerade so schlimm, dass ich mir am liebsten ein Messer ins Ohr stechen möchte.

Und ich weiß nicht, wo ich mich Hilfe herbekommen könnte.
Ich würde gern aufarbeiten. Ich bin endlich an dem Punkt, wo ich sage, dass ich es nicht immer gut hatte. Wo ich den anderen zuhören möchte, ohne, dass sie mich überfluten und es auch glauben möchte.
Aber es ist keiner da, der mir dabei helfen möchte.
Und allein da durch, sehe ich ja, was passiert.

Hab auch das Gefühl, je schlechter es mir geht, desto mehr Wechsel gibt es. Und ich habe mehr und mehr das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, auch vor anderen.

Bisher hat tatsächlich immer irgendjemand den Körper gerettet. Vielleicht kann ich mich darauf verlassen. Vielleicht ist es aber auch ein Fluch, dass es immer jemanden geben wird, der nicht zulässt, dass es ein endgültiges Ende geben wird. Keine Ahnung.

Heute Nacht wäre ich wieder fast wahnsinnig geworden, alles hat sich gedreht.
Hab mit 3-4 Unterbrechungen von 4.30 Uhr bis 6.30 Uhr geschlafen. Das ist nicht viel 😣

Irgendwie komme ich aus dem Tief wieder raus.. Irgendwann finde ich bestimmt therapeutische Unterstützung. Und wenn nicht ist zumindest sicher :irgendwann kommt der Frühling. Immerhin :)
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Candykills
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Beitrag Mi., 10.03.2021, 16:41

Unecht hat geschrieben: Mi., 10.03.2021, 16:26
Der Tinnitus ist gerade so schlimm, dass ich mir am liebsten ein Messer ins Ohr stechen möchte.

Nimmst du irgendwelche Medikamente, die ihn verschlimmert haben könnten?
Also: Dosis von Antidepressivum, Neuroleptikum, etc. erhöht oder verändert? Magenschutz wie Pantozol?...
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Unecht
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Beitrag Mi., 10.03.2021, 16:51

Nein. Gar nichts.
Nehme aktuell nichts.
Aber ab heute abend, um vielleicht schlafen zu können.
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Beitrag Do., 11.03.2021, 08:36

Wenn es geht, nimm etwas, damit Du diesem Drehkreis, der sich immer höher dreht, mal einen Stop reinhaust. Hier kommt die Wahrheit: als BaggerT mit mir derart Schlitten gefahren ist, dass ich in der gleichen Situation war - kein Schlaf, nur Gschrei im inneren, innere Wohnung verwüstetm vogelwildes Wechseln (mit " oh... schon März???") bin ich auch eingeknickt und habe etwas genommen, was in der Apotheke erhältlich ist, ein starkes Schlafmittel beinhaltet und von mir nicht mit Sucht beantwortet wird. Nicht zur Nachahmung empfohlen, aber bitte geh zum Arzt und lass Dir was verschreiben.
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Beitrag Do., 11.03.2021, 09:50

Auch ich kann dir nur dringend raten jetzt akut etwas einzunehmen, vor allem um zu schlafen.
Und zwar nicht nur einmal.
Und auch um diese Gedankenspirale zu unterbinden, die inneren Stimmen etwas zu besänftigen.

Denn sonst bist du irgendwann in der Psychiatrie, und dann muss das gehen von dem du die ganze Zeit sagst "geht ja nicht": Nämlich ein Klinikaufenthalt.
Zu dem ich dir aber so und so raten würde, allerdings geplant, in einer guten Fachklinik die sich mit der Problematik auskennt. Die haben leider lange Wartezeiten

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Sadako
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Beitrag Do., 11.03.2021, 10:08

Ich habe für so Zeiten auch ein Schlafmittel am Start. Einfach um mal 6 Stunden wenigstens körperlich zu Ruhe zu kommen und den diese Destabilisierungsspirale zu verlangsamen. Ich finde da ein kurzwirksames Schlafmittel für mich am besten, weil es nicht am Tag drauf noch so benebelnde oder abstumpfende Wirkung hat.

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Unecht
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Beitrag Do., 11.03.2021, 13:29

Ich habe gestern Abend die erste Tablette Olanzapin genommen und ganze zehn Stunden geschlafen. Das allein tat schon echt gut. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass mein Denken arg verlangsamt ist. Ist aber vermutlich auch ganz gut so.

Und vorhin wurden mein Mann und ich geimpft. Das war ein ganz schön erleichterndes Gefühl nach einem Jahr Corona - Wahnsinn.
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Sinarellas
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Beitrag Fr., 19.03.2021, 12:39

leonidensucher hat geschrieben: Mi., 10.03.2021, 12:28 Deine Lebenssituation erinnert mich exakt an meine vor 12- 10 Jahren. Kleines Kind, Hauskauf, von der Therapeutin ohne Vorwarnung verlassen, hochgetriggert durch Schwangerschaft und all die Unbillen des Lebens.

Es war, gelinde gesagt, die Hölle. Auch das, was Du beschreibt - Ohrwürmer, .....- habe ich in extremo erlebt. An Schlaf war nicht zu denken - ich habe eine veritable Valiumabhängigkeit aus meinem ersten Beruf mitgebracht, deshalb musste ich da ohne pharmakologische Hilfe durch.
Das ist durchaus interessant, gleicher Verlauf hier, auch die Geburt, hochtriggerpotential, T-Therapeut abgebrochen (also ich), Kindsvater verlassen, wow. eigentlich, ein wunder, dass man noch da ist, aber auch ich kann bestätigen: Ich bin noch da und es geht jetzt ebenso okayish.
gestockt habe ich beim Thema Ohrwürmer, also mal abgesehen vom Tinni seit letztem Jahr leide ich immer und immer wieder unter extremen Ohrwürmern, die nicht aufhören. Manchmal gehen sie tagelang, sehr nervig und nicht zu durchbrechen.
..:..

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Sintje
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Beitrag Fr., 19.03.2021, 17:53

leonidensucher hat geschrieben: Mi., 10.03.2021, 12:28Auch das, was Du [unecht] beschreibt - Ohrwürmer, .....- habe ich in extremo erlebt.
Sinarellas hat geschrieben: Fr., 19.03.2021, 12:39gestockt habe ich beim Thema Ohrwürmer, also mal abgesehen vom Tinni seit letztem Jahr leide ich immer und immer wieder unter extremen Ohrwürmern, die nicht aufhören. Manchmal gehen sie tagelang, sehr nervig und nicht zu durchbrechen.
Sagt mal, was ist das denn mit den Ohrwürmern? Man könnte hier meinen, dass Dissoziation das begünstigt. Ich kenne es auch zur Genüge. Gerade kriege ich es kaum mit und höre mich dann nur plötzlich laut singen. Aber hatte auch schon sehr anstrengende Zeiten damit, in denen völliges Chaos im Kopf war. Da liefen dann 2-3 versch. Songs parallel wie auf unterschiedlichen Dancefloors im Gehirn + eine Flut aus Gedankenstimmen und Impulsen.
Ich dachte bisher, dass wäre typisch ADHS.

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Beitrag Fr., 19.03.2021, 21:51

Quatsch, auch Gesunde hören oft und schnell Ohrwürmer. Manche Menschen neigen mehr dazu, andere weniger.
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