Unterschied Selbstzahler - Kassenfinanzierung
Du bist also Deutsche mit Migrationshintergrund. Und das macht dich jetzt "urdeutscher" als einen Italiener, der hier schon 30 Jahre lebt? Und was, wenn der Bayerische Zaun schon gezogen worden wäre, bevor deine Vorfahren die Alpen überquerten?
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isabe, entschuldige bitte, aber Du schreibst Unfug. Darauf kann ich nicht antworten, weil es sinnfrei ist. Lass es doch gut sein. Ich bemühe mich, Dir vernünftig zu begegnen, könntest Du dieses infantile Ping-Pong-Spiel nicht endlich auch einmal beenden?isabe hat geschrieben:Du bist also Deutsche mit Migrationshintergrund. Und das macht dich jetzt "urdeutscher" als einen Italiener, der hier schon 30 Jahre lebt? Und was, wenn der Bayerische Zaun schon gezogen worden wäre, bevor deine Vorfahren die Alpen überquerten?
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Mich interessiert nur, wieso du dich für urdeutsch hältst, wo sich doch dein Migrationshintergrund kaum von dem anderer Migrantenkinder unterscheidet. Irgendwann wandert jemand irgendwo ein, zeugt Kinder und bleibt. So ist das mit der Migration, schon seit Jahrtausenden. Bei dir und deinen Vorfahren nicht anders als bei Mohammed aus Izmir oder Jusuf aus Kabul.
Ich verstehe schon Deinen gedanklichen Hintergrund, Mondin, finde ihn nur zu "kurz" gedacht. Mit "europäischem Grössenwahn" meinte ich übrigens die Kolonialisierung. Deshalb mein Hinweis auf Kolumbus.
Wenn wir uns immer nur "anderer" bedienen, dann müssen wir uns nicht wundern, wenn das irgendwann auf uns selbst "zurückschlägt". Die Lösung wäre gerecht zu (ver)teilen. Das funktioniert aber nur über gegenseitige Kompromisse.
Unser "Wohlstand" basiert auf der "Armut" anderer Länder.
Menschen leben immer in gegenseitiger Abhängigkeit, kein Mensch ist wirklich autonom, wenn man es runterbricht. Das Problem heutzutage ist, dass wir unsere "Abhängigkeiten" gar nicht mehr überblicken können, weil eben "global". Die "Zusammenhänge" sind längst viel zu groß geworden, als dass ein einzelner Mensch in der Lage wäre, sie zu begreifen.
Wenn Du das jetzt mal auf die Frage "Selbstzahlung ja oder nein?" überträgst, dann spielen da ja auch mehrere Komponenten mit rein:
1. Habe ich überhaupt soviel Geld?
2. Ist es mir das wert?
3. Brauche ich das wirklich?
(4. Warum soll ich für was zahlen, was ich auch umsonst haben kann?)
5. Ist die Leistung eventuell "austauschbar"?
Wenn wir uns immer nur "anderer" bedienen, dann müssen wir uns nicht wundern, wenn das irgendwann auf uns selbst "zurückschlägt". Die Lösung wäre gerecht zu (ver)teilen. Das funktioniert aber nur über gegenseitige Kompromisse.
Unser "Wohlstand" basiert auf der "Armut" anderer Länder.
Menschen leben immer in gegenseitiger Abhängigkeit, kein Mensch ist wirklich autonom, wenn man es runterbricht. Das Problem heutzutage ist, dass wir unsere "Abhängigkeiten" gar nicht mehr überblicken können, weil eben "global". Die "Zusammenhänge" sind längst viel zu groß geworden, als dass ein einzelner Mensch in der Lage wäre, sie zu begreifen.
Wenn Du das jetzt mal auf die Frage "Selbstzahlung ja oder nein?" überträgst, dann spielen da ja auch mehrere Komponenten mit rein:
1. Habe ich überhaupt soviel Geld?
2. Ist es mir das wert?
3. Brauche ich das wirklich?
(4. Warum soll ich für was zahlen, was ich auch umsonst haben kann?)
5. Ist die Leistung eventuell "austauschbar"?
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isabe, -
Ich empfinde mich als Deutsche, weil ich in diese Kultur hineingeboren wurde. Deutschland ist das Land in dem ich lebe. Daher empfinde ich es als gut und richtig, wenn die Interessen der Deutschen auch politisch vertreten würden. Es gibt viele deutsche Bürger mit ausländischen Wurzeln, die seit Generationen hier leben und ebenfalls das Empfinden haben dürften, Deutsche zu sein. Mir geht es nicht um eine genetische Rassengeschichte, falls Du auf sowas anspielst, sondern um eine Mentalität, ein Lebensgefühl, hier eben die/das als Deutscher. Und als deutscher Bürger habe ich das Empfinden, dass gegen diese deutschen Bürger Politik gemacht wird, dass sie immer mehr und dreister ausgeplündert werden und kaum etwas dafür zurückerhalten.
Auch auf dem Gesundheitssektor, womit wir wieder beim Thema wären.
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isabe, -
Ich empfinde mich als Deutsche, weil ich in diese Kultur hineingeboren wurde. Deutschland ist das Land in dem ich lebe. Daher empfinde ich es als gut und richtig, wenn die Interessen der Deutschen auch politisch vertreten würden. Es gibt viele deutsche Bürger mit ausländischen Wurzeln, die seit Generationen hier leben und ebenfalls das Empfinden haben dürften, Deutsche zu sein. Mir geht es nicht um eine genetische Rassengeschichte, falls Du auf sowas anspielst, sondern um eine Mentalität, ein Lebensgefühl, hier eben die/das als Deutscher. Und als deutscher Bürger habe ich das Empfinden, dass gegen diese deutschen Bürger Politik gemacht wird, dass sie immer mehr und dreister ausgeplündert werden und kaum etwas dafür zurückerhalten.
Auch auf dem Gesundheitssektor, womit wir wieder beim Thema wären.
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Was meinst du mit "diese Kultur"? Meinst du, die Menschen aus einem bayerischen Dorf haben dieselbe Kultur wie ein Berliner? Diese und nur eine? Hältst du es nicht für möglich, dass sich manch ein Berliner den hier lebenden "Ausländern" (Türken, Spaniern, Polen, Kroaten, Italienern usw.) sehr viel näher fühlt als einem Bayern aus dem Dorf? Wenn es so etwas gibt wie unterschiedliche Mentalitäten, dann kannst du davon ausgehen, dass die meisten Berliner mit der Bayerischen Mentalität weniger am Hut haben als mit der Mentalität eines Menschen, der hier schon seit Jahren als "Ausländer" lebt und sich trotzdem nicht als Deutscher fühlen möchte (und nicht fühlen muss).
Diese Kriterien funktionieren also nicht.
Weiter werde ich über "Volksfragen" hier nicht diskutieren.
Diese Kriterien funktionieren also nicht.
Weiter werde ich über "Volksfragen" hier nicht diskutieren.
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mio, sicherlich ist das alles multifaktoriell und auch ich hatte Dich bereits verstanden, jedoch schreiben wir aktuell aneinander vorbei, will mir scheinen. Sich aus einem größeren Regierungs-Apparat zu separieren, macht ein Land ja nur von diesem für diese Ebene erzeugten Apparat autark (im besten Falle), nicht jedoch auf allen anderen Ebenen, wie denen des Handels, des Tourismus u. ä. m. Das Land müsste wieder selbst mehr Kompetenzen und Diplomatie aufwenden um seine Interessen im Weltgefüge zu vertreten. Manchmal scheint es mir, das ist der eigentliche Hintergrund der "german Angst". Die Angst davor, nach 1945 ein eigenes Rückgrat zu entwickeln.
Täten wir das nämlich, dann würde es wieder sehr viel mehr von den Bürgern und den Volksvertretern (die diesen Namen dann womöglich auch wieder verdienen würden) abhängen, wie die Gelder in unserem Land gerechter verteilt werden könnten.
Die Armut der Anderen (ergo die Subventionspolitik) ist ebenfalls gesondert zu betrachten.
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mio, sicherlich ist das alles multifaktoriell und auch ich hatte Dich bereits verstanden, jedoch schreiben wir aktuell aneinander vorbei, will mir scheinen. Sich aus einem größeren Regierungs-Apparat zu separieren, macht ein Land ja nur von diesem für diese Ebene erzeugten Apparat autark (im besten Falle), nicht jedoch auf allen anderen Ebenen, wie denen des Handels, des Tourismus u. ä. m. Das Land müsste wieder selbst mehr Kompetenzen und Diplomatie aufwenden um seine Interessen im Weltgefüge zu vertreten. Manchmal scheint es mir, das ist der eigentliche Hintergrund der "german Angst". Die Angst davor, nach 1945 ein eigenes Rückgrat zu entwickeln.
Täten wir das nämlich, dann würde es wieder sehr viel mehr von den Bürgern und den Volksvertretern (die diesen Namen dann womöglich auch wieder verdienen würden) abhängen, wie die Gelder in unserem Land gerechter verteilt werden könnten.
Die Armut der Anderen (ergo die Subventionspolitik) ist ebenfalls gesondert zu betrachten.
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Das ist doch in Ordnung so. Ich würde mir halt wünschen, dass wieder mehr die Interessen derer Menschen im Vordergrund stehen, die sich als Deutsche fühlen und für Deutschland und seine Bürger das Bestmögliche erreichen möchten. Ganz egal ob dieser deutsche Bürger dann Kurt, Ali, Gio oder Aishe heißt. Es geht darum, dass Menschen, die gerne in Deutschland, dem Land in dem sie leben, etwas verbessern möchten, sich in ihren Interessen vertreten fühlen können, durch die Bundesregierung.isabe hat geschrieben:Was meinst du mit "diese Kultur"? Meinst du, die Menschen aus einem bayerischen Dorf haben dieselbe Kultur wie ein Berliner? Diese und nur eine? Hältst du es nicht für möglich, dass sich manch ein Berliner den hier lebenden "Ausländern" (Türken, Spaniern, Polen, Kroaten, Italienern usw.) sehr viel näher fühlt als einem Bayern aus dem Dorf?
Natürlich muss sich niemand als Deutscher fühlen. Aber ich, die ich mich als Deutsche fühle, weil ich hier lebe, ich wünsche mir eben, dass deutsche Interessen im Vordergrund einer deutschen Regierung stehen sollen, weil ich mir davon erhoffe, dass es dann allen Bewohnern Deutschlands besser gehen wird, auch denen, die sich vielleicht nicht als Deutsche fühlen, aber dennoch für eine Regelung, im Sinne der Bürger, profitieren könnten.Wenn es so etwas gibt wie unterschiedliche Mentalitäten, dann kannst du davon ausgehen, dass die meisten Berliner mit der Bayerischen Mentalität weniger am Hut haben als mit der Mentalität eines Menschen, der hier schon seit Jahren als "Ausländer" lebt und sich trotzdem nicht als Deutscher fühlen möchte (und nicht fühlen muss).
Finde ich schon. Du schriebst über Verbesserungen, ich griff das auf und legte dar, wie ich glaube, dass diese zu erreichen wären.Diese Kriterien funktionieren also nicht.
Du kannst es einfach nicht lassen, hm?Weiter werde ich über "Volksfragen" hier nicht diskutieren.
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Und das klappt heutzutage auf lange Sicht nicht mehr rein "inländisch", meiner Meinung nach. Genau da "schlägt" es zurück, wenn wir nicht aufpassen. Wir müssen global denken, wenn wir nicht auf der Strecke bleiben wollen.Mondin hat geschrieben:wie die Gelder in unserem Land gerechter verteilt werden könnten.
Ich erzähl Dir mal eine Geschichte aus der "deutschen Wirtschaft":
Da ist der deutsche "Einkäufer" (im Namen einer großen deutschen Handelskette) der Verhandlungen mit einem von mir aus indischem "Hersteller" führt. Der deutsche "Einkäufer" verspricht dem indischen "Hersteller" ein großes Geschäft. Um das machen zu könnne muss der indische "Hersteller" allerdings expandieren. Naiv und hoffnungsvoll wie dieser ist, tut er es. Schaut aber nicht genau genug hin, um sein "Risiko" vollkommen abschätzen zu können, denn der deutsche "Einkäufer" hat ein paar ganz geschickte "Klauseln" in seinen Vertrag eingebaut um seinen "Gewinn" zu maximieren. Vorsätzlich.
Am Ende moniert der deutsche "Einkäufer" die Qualität der für ihn hergestellten Ware mit "Scheinargumenten" (denn die Monierung ist geplant und Teil des Geschäfts) und drückt den indischen "Hersteller" soweit im Preis, dass sich das Ganze für den nicht mehr lohnt, sondern gerade mal "Schadensbegrenzung" ist. DAS ist deutsche Realität.
Ist für VT auch so. Und nach 2 Jahren Pause oder Wechsel fängt man auch nicht als weißes Blatt an. Der Gutachter bekommt alles was war auf den Tisch und bezieht es natürlich in die Entscheidung mit ein.Solage hat geschrieben:
Danke montagne, dass Du erklärst, dass Du mich nicht angreifen möchtest.
Ich habe es eben genauso gemeint, wie Du es wohl aufgefasst hast: Krankenkasse sagt NEIN, keine weitere Therapie notwendig und deshalb bezahlen wir auch nicht mehr.
Mir wurde gesagt, dass früher wesentlich länger psychoanalytische Therapien finanziert wurden, weil die Gutachter sich eben nicht auf eine feste Stundenzahl festnageln ließen.
Scheint jetzt wohl anders geregelt zu sein. Da sind die Gutachter wohl auch gedeckelt.
Das macht eben schon was mit mir.
Und nee ich wollte dich überhaupt nicht angreifen.
Reg mich bei dem Thema auch auf, was aber nichts mit dir zu tun hat.
Wollte dir eher Mut machen (falls du ihn brauchst). Klar hofft man erstmal, dass ein Schwung Therapie reicht. Denke das wünscht sich jeder. Nur wenn es nicht so ist?
Ich sehe das so: Zu wechseln bietet tatsächlich die Möglichkeit, sowohl vom Vorgehen her, als auch von der Person her nochmal eine andere, gute Erfahrung zu machen.... im Idealfall. Glaub schon, das es was bewirken kann. Bei der Therapeutin zu bleiben (und damit selbst zu zahlen, klar sofern man es sich leisten kann) bietet die Möglichkeit eine gute Bindungserfahrung zu vertiefen. Beides hat sowohl therapeutisch, als auch finanziell Vor- und Nachteile. Aber das kommt eben auf die individuelle Situation an.
Ich sehe das halt längerfristig. Erstmal kostet mich das selbstzahlen meiner Therapie. Zahlt sich aber jetzt schon aus, auch finanziell (da ich in meinem Fall, nach einem recht schweren beruflichen Bruch umgehend wieder auf den Beinen gelandet bin und mit der Hand am Arm arbeiten gehe, was vielen, um nicht zu sagen allen, die ähnliches erlebt haben wie ich (und da habe ich einige kennen gelernt), nicht gelungen ist. Nicht weil ich so gut bin, garnicht, sondern weil die Unterstützung da ist.
Ja... das habe ich auch durch meine Therapie gelernt. Wobei gelernt zu banal klingt, aber letzlich ist es nur das. Ich fühle aber richtig in mir, ich fühle es, ich will mehr als nur überleben... ich will leben.
Da bist Du schon sehr weit montagne!
Das sind vielleicht etliche Patienten (noch) nicht.
Haben doch manche Psychotherapiepatienten ein Selbstwertproblem und wissen noch gar nicht was sie beanspruchen (dürfen).
Mir ging es damals so, dass ich davon ausging, dass ich gar keinen Anspruch habe!
Dass da über mich verfügt wird.
Deshalb bin ich unter anderem in Therapie.
Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich mir das erlauben konnte und noch länger bevor ich mich getraut habe, sowas auch laut zu sagen (wenn es sein muss oder das Thema grad da ist).
Ich glaube tatsächlich auch, dass es in unserer Gesellschaft noch recht verpönt ist, Therapien jeglicher Art in Anspruch zu nehmen. In manchen Kreisen ändert es sich, aber denke in der Breite sieht es anders aus. Es ist okay, sich im Internet Tünneff zu bestellen oder ein dickes Auto zu kaufen, um sich besser zu fühlen. Aber eine Therapie zu bezahlen (und dafür dann eben Rad zu fahren) ist irgendwie weniger okay.
Ich denke einfach, andere laufen ja nicht in meinen Schuhen, andere tragen nicht meine Geschichte mit sich. Andere können sagen und sollen und dürfen, was sie brauchen und was sie wollen. Was mir hilft kann letzendlich (durchaus auch nach Absprache mit Vertrauten und Profis) nur ich entscheiden.
amor fati
Darf ich Dich fragen, wie Du zu dieser Auffassung kommst? Ich erlebe das nämlich in der Tat gegenteilig. Und ich finde es extrem problematisch, wenn so getan wird, als wäre das so. Damit wird ein "Zustand" zementiert, der gar nicht mehr wirklich existiert, für meine Begriffe und aus meiner Erfahrung heraus.montagne hat geschrieben: Ich glaube tatsächlich auch, dass es in unserer Gesellschaft noch recht verpönt ist, Therapien jeglicher Art in Anspruch zu nehmen. In manchen Kreisen ändert es sich, aber denke in der Breite sieht es anders aus. Es ist okay, sich im Internet Tünneff zu bestellen oder ein dickes Auto zu kaufen, um sich besser zu fühlen. Aber eine Therapie zu bezahlen (und dafür dann eben Rad zu fahren) ist irgendwie weniger okay.
Ich fühle mich bei solchen "Aussagen" ein klein wenig zurück versetzt in jene "Hinterweltlischere" Welt der ich glücklich entkommen bin. Aus eigener Kraft.
@mio:
Circa 30 % aller Patienten in Hausarztpraxen sind Psychosomatiker, heißt es aus verschiedenen Quellen. Wenn es okayer wäre Therapie zu machen und psychisch angeschlagen zu sein, als Pillen zu schlucken und körperlich krank zu sein, würden die Leute zum Therapeuten gehen. Tun sie aber nicht.
Gastro-Doc sagte mir mal ganz klar, dass circa 90% (!) seiner Patienten nix haben, außer Hämorrhoiden oder n leichten Reflux, viele nichtmal das, nix was ne Magen- oder Darmspiegelung fachlich rechtfertigt. Die haben einfach nur Angst. Schieben die Angst irgendwo hin... in den Bauch... Aber das darf er den Patienten nicht sagen und deren Hausärzten, die sie überweisen auch nicht, sonst schicken die Hausärzte ihre Patienten nicht mehr zu ihm, nur er hat ein Eigenheim und ne größere Familie damit zu finanzieren, das er den Leuten von früh bis spät in den Hintern und den Schlund guckt. Und dann halt der nächste Kredit für die teuren Geräte.... Und mit dieser Tätigkleit kann man SEHR gut verdienen....
Klar wurde es in den letzten Jahren viel, viel besser, aber wie viele Leute erzählen denn wirklich auf der Arbeit, auf Parties, im Verein, dass sie Therapie machen?
Kann man jetzt als hinterweltlerisch abtun, muss man aber nicht.
Circa 30 % aller Patienten in Hausarztpraxen sind Psychosomatiker, heißt es aus verschiedenen Quellen. Wenn es okayer wäre Therapie zu machen und psychisch angeschlagen zu sein, als Pillen zu schlucken und körperlich krank zu sein, würden die Leute zum Therapeuten gehen. Tun sie aber nicht.
Gastro-Doc sagte mir mal ganz klar, dass circa 90% (!) seiner Patienten nix haben, außer Hämorrhoiden oder n leichten Reflux, viele nichtmal das, nix was ne Magen- oder Darmspiegelung fachlich rechtfertigt. Die haben einfach nur Angst. Schieben die Angst irgendwo hin... in den Bauch... Aber das darf er den Patienten nicht sagen und deren Hausärzten, die sie überweisen auch nicht, sonst schicken die Hausärzte ihre Patienten nicht mehr zu ihm, nur er hat ein Eigenheim und ne größere Familie damit zu finanzieren, das er den Leuten von früh bis spät in den Hintern und den Schlund guckt. Und dann halt der nächste Kredit für die teuren Geräte.... Und mit dieser Tätigkleit kann man SEHR gut verdienen....
Klar wurde es in den letzten Jahren viel, viel besser, aber wie viele Leute erzählen denn wirklich auf der Arbeit, auf Parties, im Verein, dass sie Therapie machen?
Kann man jetzt als hinterweltlerisch abtun, muss man aber nicht.
amor fati
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- Forums-Gruftie
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Erlebt ihr (nicht alle, das hab ich gelesen) "in Therapie sein" wirklich so krass als Stigma?
Als so beschämend, dass man nicht drüber sprechen kann/darf? Das Therapie heute wirkich noch so ein riesen Tabu ist?
Keine Ahnung, ich erleb dies seit mehr als 20 Jahren wirklich anders.
Ich spreche nicht über Diagnosen, aber die Sache an sich, die verschweige ich nicht. Und, ich hatte dadurch nie, wirklich an keiner Stelle (Job, Freunde; FAmilie ist eine andere Sache) auch nur das geringste Problem. Ist das tatsächlich so eine Ausnahme?
Ich will aber auch weder im Job, noch bei meinen Freunden lügen oder Geschichten erfinden. So bitte ich meine Chefs ganz offen um einen früheren Feierabend um zur Therapie gehen zu können (davon profitieren sie ja schlussendlich auch, denn ich arbeite besser oder überhaupt, wenn es mir "gut" geht). Klar könnten sie mich gegen eine funktionierende AN austauschen, aber der gucken sie auch nur vor den Kopf und da können sie auch die "Katze im Sack kaufen". Ich spiel mit offenen Karten. Da wissen sie woran sie sind. So war auch der zweite stationäre Aufenthalt beim gleichen AG kein Problem und wurde vollkommen unterstützt.
Enge Freunde hab ich über den stationären Aufenthalt eingeweit, hab aber allen mit auf den Weg gegeben, dass wenn nach mir gefragt wird, immer die Wahrheit erzählt werden darf. Ich hab doch keinen Bock mir nach der Therapie von 15 verschiedenen Leuten anhören zu müssen wem sie was erzählt haben um dann die Geschichte weiter zu spinnen. Das würde ich meinen Freunden auch nicht zumuten wollen.
Gleiches gilt bei Freunden, ja auch bei Bekannten. Diagnosen sind tabu, dass besprech ich mit meiner Thera oder den ganz eng Vertrauten, aber die Therapie an sich... Who cares? Wer damit nicht umgehen kann, nicht mein Problem und kann sich aus meinem Dunstkreis fernhalten. Und ich habe bis heute wirklich niemanden erlebt (und ich kenne durch meine Arbeit in der Gastronomie unfassbar viele Menschen) der sich wegen der Therapie von mir abgewand hat. Viel mehr werd ich immer mal wieder von Bekannten und Freunden als "Fachfrau" angesprochen. Da wird sich gefreut, dass es jemanden gibt, den sie mal fragen können. Und ich glaube, dass es nur so funktionieren kann, wenn Therapie noch immer ein Tabuthema sein sollte. Wenn wir Betroffenen das vermeindliche Tabu aufrecht erhalten, weil wir Angst vor den Reaktionen, Stigmata haben, wie soll es dann anders werden? Sind wir nicht diejenigen die da ein stückweit das Ruder in der Hand haben?
Ich befinde mich grade in der Situation, dass ich meine Therapie (zum zweiten Mal) selbst zahlen muss. Momentan bekomm ich "nur" noch Krankengeld und da ist die zusätzliche Belastung durch die Therapie schon nicht zu unterschätzen. Aber, ich schaffe es zwar ein paar Wochen zu pausieren, bin aber generell auf die Unterstützung noch angewiesen. Auch wenn ich schon seit sehr vielen Jahren in Therapie bin (bei ein und der selben Therapeutin). Ein Wechsel ist undenkbar. Nicht wegen einer Abhängigkeit sondern viel mehr, weil ich schon allein fast 4 Jahre gebraucht hab um nur ansatzweise vertrauen zu können. Ein Antrag beim Fonds läuft aber und ich hoffe, dass die sich bald durch die Anträge gekämpft haben und ich dann wieder eine Finanzierung habe.
Mir hat meine Therapeutin aber auch angeboten die Behandlung unentgeldlich fortzuführen bis wir die Zusage vom Fonds haben. Hintergrund ist, dass sie verhindern wollte, dass ich glaube, oder das Gefühl bekomme, dass sie nur auf mein Geld aus ist.
Sie ist tatsächlich extrem altruistisch und macht ihren Job (noch immer wobei sie wohl längst nicht mehr müsste), weil es ihr sehr viel "Spass" macht, ihr viel gibt. Und das, obwohl, oder weil sie fast ausschliesslich mit schwerst traumatisierten Menschen arbeitet.
Ich fände es wünschenswert, wenn sich Betroffene mehr aus ihren Schneckenhäusern trauen könnten. Denn ich glaube, dass nur so Tabus abgebaut werden können. Und das gilt nicht nur für den Bereich Psychotherapie. Aber auch hier bin ich ehrlich und gebe zu, dass ich mich da auch noch nicht so richtig weiter traue.
LG,
LovisTochter
Als so beschämend, dass man nicht drüber sprechen kann/darf? Das Therapie heute wirkich noch so ein riesen Tabu ist?
Keine Ahnung, ich erleb dies seit mehr als 20 Jahren wirklich anders.
Ich spreche nicht über Diagnosen, aber die Sache an sich, die verschweige ich nicht. Und, ich hatte dadurch nie, wirklich an keiner Stelle (Job, Freunde; FAmilie ist eine andere Sache) auch nur das geringste Problem. Ist das tatsächlich so eine Ausnahme?
Ich will aber auch weder im Job, noch bei meinen Freunden lügen oder Geschichten erfinden. So bitte ich meine Chefs ganz offen um einen früheren Feierabend um zur Therapie gehen zu können (davon profitieren sie ja schlussendlich auch, denn ich arbeite besser oder überhaupt, wenn es mir "gut" geht). Klar könnten sie mich gegen eine funktionierende AN austauschen, aber der gucken sie auch nur vor den Kopf und da können sie auch die "Katze im Sack kaufen". Ich spiel mit offenen Karten. Da wissen sie woran sie sind. So war auch der zweite stationäre Aufenthalt beim gleichen AG kein Problem und wurde vollkommen unterstützt.
Enge Freunde hab ich über den stationären Aufenthalt eingeweit, hab aber allen mit auf den Weg gegeben, dass wenn nach mir gefragt wird, immer die Wahrheit erzählt werden darf. Ich hab doch keinen Bock mir nach der Therapie von 15 verschiedenen Leuten anhören zu müssen wem sie was erzählt haben um dann die Geschichte weiter zu spinnen. Das würde ich meinen Freunden auch nicht zumuten wollen.
Gleiches gilt bei Freunden, ja auch bei Bekannten. Diagnosen sind tabu, dass besprech ich mit meiner Thera oder den ganz eng Vertrauten, aber die Therapie an sich... Who cares? Wer damit nicht umgehen kann, nicht mein Problem und kann sich aus meinem Dunstkreis fernhalten. Und ich habe bis heute wirklich niemanden erlebt (und ich kenne durch meine Arbeit in der Gastronomie unfassbar viele Menschen) der sich wegen der Therapie von mir abgewand hat. Viel mehr werd ich immer mal wieder von Bekannten und Freunden als "Fachfrau" angesprochen. Da wird sich gefreut, dass es jemanden gibt, den sie mal fragen können. Und ich glaube, dass es nur so funktionieren kann, wenn Therapie noch immer ein Tabuthema sein sollte. Wenn wir Betroffenen das vermeindliche Tabu aufrecht erhalten, weil wir Angst vor den Reaktionen, Stigmata haben, wie soll es dann anders werden? Sind wir nicht diejenigen die da ein stückweit das Ruder in der Hand haben?
Ich befinde mich grade in der Situation, dass ich meine Therapie (zum zweiten Mal) selbst zahlen muss. Momentan bekomm ich "nur" noch Krankengeld und da ist die zusätzliche Belastung durch die Therapie schon nicht zu unterschätzen. Aber, ich schaffe es zwar ein paar Wochen zu pausieren, bin aber generell auf die Unterstützung noch angewiesen. Auch wenn ich schon seit sehr vielen Jahren in Therapie bin (bei ein und der selben Therapeutin). Ein Wechsel ist undenkbar. Nicht wegen einer Abhängigkeit sondern viel mehr, weil ich schon allein fast 4 Jahre gebraucht hab um nur ansatzweise vertrauen zu können. Ein Antrag beim Fonds läuft aber und ich hoffe, dass die sich bald durch die Anträge gekämpft haben und ich dann wieder eine Finanzierung habe.
Mir hat meine Therapeutin aber auch angeboten die Behandlung unentgeldlich fortzuführen bis wir die Zusage vom Fonds haben. Hintergrund ist, dass sie verhindern wollte, dass ich glaube, oder das Gefühl bekomme, dass sie nur auf mein Geld aus ist.
Sie ist tatsächlich extrem altruistisch und macht ihren Job (noch immer wobei sie wohl längst nicht mehr müsste), weil es ihr sehr viel "Spass" macht, ihr viel gibt. Und das, obwohl, oder weil sie fast ausschliesslich mit schwerst traumatisierten Menschen arbeitet.
Ich fände es wünschenswert, wenn sich Betroffene mehr aus ihren Schneckenhäusern trauen könnten. Denn ich glaube, dass nur so Tabus abgebaut werden können. Und das gilt nicht nur für den Bereich Psychotherapie. Aber auch hier bin ich ehrlich und gebe zu, dass ich mich da auch noch nicht so richtig weiter traue.
LG,
LovisTochter
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
Das liegt aber wohl eher am "Verständnis" (oder auch Unverständnis) der Leute, nicht am System. Einen "Somatiker" wirst Du nicht "überzeugen" können, so der das nicht will. Ist ja auch eine Form von Abwehr und Bewältigungstrategie. Da muss ich mir nur meine Mutter anschauen...montagne hat geschrieben: Circa 30 % aller Patienten in Hausarztpraxen sind Psychosomatiker, heißt es aus verschiedenen Quellen. Wenn es okayer wäre Therapie zu machen und psychisch angeschlagen zu sein, als Pillen zu schlucken und körperlich krank zu sein, würden die Leute zum Therapeuten gehen. Tun sie aber nicht.
Wenn Du das "aufbrechen" willst, dann geht das nur darüber es (selbst) zu tun.
Na ja und woher haben Psychosomatiker die unbewusste Idee, dass es okayer ist körperlich krank zu sein, was vorzeigbares zu haben, als psychisch angeschlagen? Warum ist eine körperliche Krankheit vorzeigbarer, als ein psychisches Leiden? Die meisten Krankheiten sieht man doch auch nicht?
Die Häufigkeit und Form psychischer Erkrankungen hat immer auch etwas, mit den Ansichten der Gesellschaft zu tun. Zu Freuds zeiten durften Frauen keine Bedürfnisse haben, erst Recht keine sexuellen. Die wurden krank davon, dann hießt es, die sind hysterisch, Ohnmachtsanfälle, hysterische Lähmung, hysterische Blindheit, sehr krasse dissoziative Symptome würde man heute sagen. Heute gibts das Krankheitsbild der Hysterie garnicht mehr. Weil es okay ist, wnen Frauen Bedürfnisse haben.
Denke wenn es wirklich okay wäre psychische krank zu sein und behandlungsbedürftig, gäbs viel, viel weniger Psychosomatiker.
Die Häufigkeit und Form psychischer Erkrankungen hat immer auch etwas, mit den Ansichten der Gesellschaft zu tun. Zu Freuds zeiten durften Frauen keine Bedürfnisse haben, erst Recht keine sexuellen. Die wurden krank davon, dann hießt es, die sind hysterisch, Ohnmachtsanfälle, hysterische Lähmung, hysterische Blindheit, sehr krasse dissoziative Symptome würde man heute sagen. Heute gibts das Krankheitsbild der Hysterie garnicht mehr. Weil es okay ist, wnen Frauen Bedürfnisse haben.
Denke wenn es wirklich okay wäre psychische krank zu sein und behandlungsbedürftig, gäbs viel, viel weniger Psychosomatiker.
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