Machen Psychotherapien abhängig?
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Wenn es sehr verheddert ist, kannst du dich ja an einen anderen Th. wenden. Mir hat das geholfen; es hat an der Therapie-Situation zwar nichts geändert, aber es hat mir sehr geholfen, wieder auf die Beine zu kommen und vor allem zu sehen, wo das Problem lag. Denn wenn die Verstrickung zu groß ist, hilft nur noch der Blick von außen.
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Ich glaube auch, es sollten eher unabhängige Leute sein, die das einschätzen, und nicht Leute, die mehrheitlich wieder einen Berufsstand hochhalten wollen.
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Ich War während meiner ersten Therapie zweimal bei je anderen Theras, mir hat es insofern nichts geholfen weil ich mit dem Therapie Gehabe nicht mehr könnte, es nervte einfach nur mehr wahnsinnig, das "ach Sie haben Augen wie ein Engel" oder das "mir hat eine Katze ins Zimmer gepieselt, die kam wohl durch das Fenster rein - im 1.Stock ohne Leiter??? Also ich hab einfach nicht mehr ausgehalten dieses Spiel mit der Wahrnehmung, gebunden werden...echt. meine heutige psycho soziale Beraterin hilft mir hingegen zu einem klaren Blick und dafür bin ich sowas von dankbar. Ich bin durch sie wieder ein eigenständiges Wesen geworden.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht"
.. wobei genau DAS eigentlich IMMER das primäre ziel zu sein hat!
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AMEN☺viciente hat geschrieben:.. wobei genau DAS eigentlich IMMER das primäre ziel zu sein hat!
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht"
@ Schneerose
Heute habe ich aus den Erfahrungen gelernt und denke heute anders als früher und habe heute andere Erwartungen an meinen Therapeuten. Heute lege ich Wert darauf, dass mir meine Therapie langfristig hilft und nicht mehr nur kurzfristig durch schöne Gefühle, die meine Probleme überdecken.
Zustimm. Ich finde es gar nicht so einfach aus Abhängigkeiten wieder rauszukommen. Die Einstellung, die ich hier verteten habe, habe ich erst seit ca. 10 Jahren. Davor war es für mich sehr schwierig. Denn es hat ja auch was mit Selbstehrlichkeit zu tun. Ich habe so manches mal gespürt, dass ich abhängig bin. Aber es fühlte sich ja gut an. Es war toll von der Therapeutin zu träumen, in ihrer Nähe zu sein, ... das fühlte sich so gut an, so gut, dass ich all die negativen depressiven Symptome nicht mehr spürte. Wäre ich so selbstehrlich gewesen und hätte mir eingestanden, dass es mir nur deshalb gut geht, weil ich in der Beziehung zu meiner Therapeutin aufblühe, dann wäre ich wieder bei mir gelandet und dem, was mich veranlasst hatte, in Therapie zu gehen. Es war schwer für mich etwas loszulassen, was sich so gut anfühlt, und was mir mein Leid erträglich machte bzw. ganz nahm. Aber das war eben nur von kurzer Dauer. Als die Therapie zu Ende war, da waren dann wieder die depressiven Gefühle da, mit denen ich einst in Therapie gegangen war. Es ist sauschwer sich selbst etwas zu nehmen, was einem scheinbar gut tut. Mir hätte eine außenstehende Beratung sicherlich ganz gut getan.Schneerose hat geschrieben:Mir hätte es geholfen! Aber das gilt natürlich nicht für jeden. Wäre nur eine Möglichkeit für verfahrene Therapie Situationen, die oft für beide Seiten nicht einfach ist.
Heute habe ich aus den Erfahrungen gelernt und denke heute anders als früher und habe heute andere Erwartungen an meinen Therapeuten. Heute lege ich Wert darauf, dass mir meine Therapie langfristig hilft und nicht mehr nur kurzfristig durch schöne Gefühle, die meine Probleme überdecken.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Liebe Jenny Doe,
konntest du über die Abhängigkeit, die damals auf positive Weise erlebt hast, nicht mit deiner Therapeutin besprechen? Konntest du nicht mit deiner Therapeutin über das Loslassen sprechen?
Ich finde es sehr interessant, was du schreibst.
lg Fify
konntest du über die Abhängigkeit, die damals auf positive Weise erlebt hast, nicht mit deiner Therapeutin besprechen? Konntest du nicht mit deiner Therapeutin über das Loslassen sprechen?
Ich finde es sehr interessant, was du schreibst.
lg Fify
.. vielleicht sollt man das ja in phasen betrachten, jenny. wie du sagtest - ist ja ein begrüssen/geniessen von guten gefühlen an sich nichts schlimmes - im gegenteil; vor allem nicht am anfang, weil man ja keine therapie machen würde, würde man nix "brauchen". ich denk mir, der "witz" liegt darin, diese beziehung erst mal sehr wohl aufzubauen, dann im verlauf jedoch genau DURCH (und auf basis) diese beziehung die abhängigkeit von der person an sich wieder zum verschwinden zu bringen. also, die anfangs glücklichen gefühle (u.a. des aufgehoben seins und ähnlichem) von der therapie bzw. person des therapeuten wieder loszulösen.
.. dann beginnt jemand mit dem deperessiven gefühl, ohne das ganze nicht (leben) zu können - bekommt dann, was benötigt wird um da mal rauszukommen - um bei erfolg am ende den therapeuten nicht mehr dafür zu brauchen.
.. dann beginnt jemand mit dem deperessiven gefühl, ohne das ganze nicht (leben) zu können - bekommt dann, was benötigt wird um da mal rauszukommen - um bei erfolg am ende den therapeuten nicht mehr dafür zu brauchen.
Hallo Fify,
Für mich war das Problem, dass ich begann, die Realität mit dem zu vergleichen, was ich in meiner Therapie bekam. Dadurch hatte ich völlig unrealistische Erwartungen an die Realität entwickelt. Denn so aufmerksam, warm, harmonisch, empathisch, mitfühlend, ... wie die Therapie, ist die Realität nicht. Ich habe Probleme bekommen, mich in der Realität zurechtzufinden. Ich begann zu leiden unten "dem wenigen", was man in der Realität bekommt. Daran sind ja dann auch meine Beziehung und Freundschaften kaputt gegangen. Es hat seine Weile gedauert, bis ich wieder in der Realität ankam und wieder realistische Erwartungen entwickelte. Genau aus dieser Erfahrung heraus habe ich heute das Bedürfnis und die Erwartung an meine Therapeutin, dass meine Therapie realistisch verlaufen soll und nicht wieder so unrealistisch.
Ich habe mit der (bzw. den) Thera(s) darüber geredet. Sie sagte(n), dass es darum ginge, dass ich mir das außerhalb der Therapie suche. Aber sie sagten mir nicht wie.konntest du über die Abhängigkeit, die damals auf positive Weise erlebt hast, nicht mit deiner Therapeutin besprechen? Konntest du nicht mit deiner Therapeutin über das Loslassen sprechen?
Für mich war das Problem, dass ich begann, die Realität mit dem zu vergleichen, was ich in meiner Therapie bekam. Dadurch hatte ich völlig unrealistische Erwartungen an die Realität entwickelt. Denn so aufmerksam, warm, harmonisch, empathisch, mitfühlend, ... wie die Therapie, ist die Realität nicht. Ich habe Probleme bekommen, mich in der Realität zurechtzufinden. Ich begann zu leiden unten "dem wenigen", was man in der Realität bekommt. Daran sind ja dann auch meine Beziehung und Freundschaften kaputt gegangen. Es hat seine Weile gedauert, bis ich wieder in der Realität ankam und wieder realistische Erwartungen entwickelte. Genau aus dieser Erfahrung heraus habe ich heute das Bedürfnis und die Erwartung an meine Therapeutin, dass meine Therapie realistisch verlaufen soll und nicht wieder so unrealistisch.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Zwei wichtige Erkenntnisse nehme ich mir aus der vergangenen Therapie mit: 1. Ich erkenne heute wie ich in solche Abhängigkeiten gerate und 2. Ich würde nie mehr zu einem Therapeuten gehen, den ich über andere Wege kennenlernte - ich nehme nur mehr völlig neutrale Hilfe in Anspruch. @Fify, nicht jede Therapie Schwärmerei wird als angenehm empfunden, wie kommen Theras auf diese Idee?
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht"
Hallo viciente
So habe ich damals auch gedacht. Das Problem ist jedoch, dass nicht jeder Klient so funktioniert. Ich kann mir vorstellen, dass das Menschen hilft, deren Depressionen ihre Ursache im zwischenmenschlichen Bereich haben. Das war bei mir nicht der Fall. Meine Depression rührte von meiner Arbeitssituation her. Das war für mich wie, wenn man verliebt ist. Die Welt ist rosa und alles geht plötzlich so leicht. So habe ich auch die Therapie erlebt. Alles fühlte sich so gut an, dass die Depressionsymptome überdeckt wurden und damit auch nicht mehr bearbeitbar waren; denn ich spürte sie ja nicht mehr.viciente hat geschrieben:.. dann beginnt jemand mit dem deperessiven gefühl, ohne das ganze nicht (leben) zu können - bekommt dann, was benötigt wird um da mal rauszukommen - um bei erfolg am ende den therapeuten nicht mehr dafür zu brauchen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Die Erfahrungen, die ihr gemacht habt, habe ich noch nicht gemacht. Ich mache ja auch meine erste Therapie.
Was ich denke, was von Vorteil sein kann, dass ein Analytiker eine Lehranalyse gemacht hat und sich auch in eine Abhängigkeit begeben hat.
@ Jenny Doe
Wie war das, wenn dein Therapeut Urlaub hatte? Hattest du da keine Probleme?
Was ich denke, was von Vorteil sein kann, dass ein Analytiker eine Lehranalyse gemacht hat und sich auch in eine Abhängigkeit begeben hat.
@ Jenny Doe
Wie war das, wenn dein Therapeut Urlaub hatte? Hattest du da keine Probleme?
@ Fify
Das war ein Weltuntergang.Wie war das, wenn dein Therapeut Urlaub hatte? Hattest du da keine Probleme?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Liebe Jenny Doe,
das ist schrecklich und sie hat dir nicht geholfen, dass die Pausen kein Weltuntergang mehr sind?
Lieber Gruß
fify
das ist schrecklich und sie hat dir nicht geholfen, dass die Pausen kein Weltuntergang mehr sind?
Lieber Gruß
fify
.. ja, das ist dann auch verständlich, weist aber - wie du selbst sagtest - auf eine diesbezüglich in dem fall für dich nicht ganz "passende" therapie hin. (liest sich irgend wie nach vielleicht ein bissl zu "rührselig" und/oder selbstbezogen seitens der therapeutin).Jenny Doe hat geschrieben:Das war für mich wie, wenn man verliebt ist. Die Welt ist rosa und alles geht plötzlich so leicht. So habe ich auch die Therapie erlebt. Alles fühlte sich so gut an, dass die Depressionsymptome überdeckt wurden und damit auch nicht mehr bearbeitbar waren; denn ich spürte sie ja nicht mehr.
.. diese unterscheidung hier versteh ich zwar jetzt nicht so ganz (geht ja in beiden fällen um DICH), möcht aber gar ned zu weiteren erklärungen deinerseits verleiten weil ich denk, das würd hier ohnehin in vieler hinsicht zu weit gehen.Jenny Doe hat geschrieben:Ich kann mir vorstellen, dass das Menschen hilft, deren Depressionen ihre Ursache im zwischenmenschlichen Bereich haben. Das war bei mir nicht der Fall. Meine Depression rührte von meiner Arbeitssituation her.
.. auf jeden fall schön, dass du das jetzt alles für dich geklärt und stabilisiert hast; das ist ja (samt lerneffekten) letztlich das wesentliche.
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