Therapeut will Therapieabbruch..wie verhalten?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Wandelröschen
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 50
Beiträge: 994

Beitrag Mi., 06.08.2014, 08:39

Ja, Krang2, kenne ich genau.
Und inzwischen weiß ich, dass ich mich darauf verlassen kann, egal, was andere sagen.
Tat ich es nämlich nicht, erlitt ich immer schiffbruch. Nur ist es manchmal echt schwierig herauszufinden, was hinter diesem Bauchgefühl steckt, wovor ich gewarnt werden soll.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Krang2
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1691

Beitrag Do., 07.08.2014, 23:47

Danke @Wandelröschen, ging mir immer genauso. Leider entschied ich zu oft nach "objektiven", rational erfaßbaren Anhaltspunkten, nicht nach diesem Bauchgefühl. Vielleicht brauche ich noch mehr Mut, um meiner inneren Stimme, mir selbst noch mehr zu vertrauen? Wenn das Gefühl zu diffus, schwammig ist, kriege ich mittlerweile schnell heraus, was dahintersteckt, nur kriege ich nicht heraus, auf welchen vermeintlichen Informationen es beruht, die meinem Bewußtsein nicht zugänglich scheinen. Ich will mich nicht auf Hirngespinste verlassen, andererseits scheint es, wie du selbst sagst, tatsächlich auf echten zusätzlichen Informationen zu beruhen.

@Candle, meist ist es eine Vorahnung, die sich auf die Zukunft bezieht. Ich "weiß" oft vorher von Leuten, die ich noch nicht gut genug kenne, um ihr Verhalten im voraus beurteilen zu können, ob sie zuverlässig sein werden oder nicht, ob sie lügen oder nicht, was ihre Motive sind, wenn sie etwas wollen oder sagen. Z.B. erzählte mir ein Bekannter von einer neuen Geschäftsidee und ich spürte sofort, daß er das nie durchziehen wird, nur reden will und herumträumt. Dabei kenne ich seinen Lebenslauf nicht, es wäre unfair, das offen zu behaupten. Oder wenn ich ein Geschäft abschließe oder eine Reklamation mache oder privat etwas inseriere, habe ich manchmal schon ein gutes oder schlechtes Gefühl und "weiß", was passieren wird. Und dann passiert es immer genau so, wie ich es vorausahnte, obwohl ich gar nicht genügend Informationen über die Leute oder die Gesamtsituation hatte, um das zu beurteilen.

Das Problem ist nun, daß mir das Gefühl natürlich auch einen Hinweis darauf gibt, wie ich mich dann am besten verhalten sollte. Meist will ich das aber nicht wahrhaben, weil ich es als Vorurteil sehe (auch positive Erwartungen können auf Vorurteilen beruhen), welches mich einschränkt (ich will ja frei entscheiden, aus Vernunft, nicht aus einem unbegründeten Gefühl heraus). Aber dann nachträglich merke ich, daß mein Bauchgefühl genau richtig war, und wie Wandelröschen richtig bemerkte, entsteht dann zuweilen ein Schaden oder es entgeht mir auch etwas Positives. Das Gefühl läßt sich allerdings nicht "herbeizaubern", d.h. es kommt spontan in bestimmten Situationen. Das klingt jetzt sicher etwas esoterisch und in so einem Psychoforum nach "wahnhaft", aber ich bin mittlerweile der festen Überzeugung, daß ich besser auf meine Gefühle hören sollte.

So, und mein allerletztes, aktuelles Beispiel ist, daß ich bei meinem neuen Therapeuten, der wie gesagt nach über drei Monaten keine Kostenübernahme für mich erreicht oder beantragt hat, ein ganz mieses Gefühl habe. Und das hatte ich von der ersten Sitzung an, gleich nach seinem abwertenden Spruch. Kurz gesagt, daß er kein echtes Interesse hat, mir zu helfen, ganz im Gegensatz zu meinem ersten Therapeuten. Bei einem Anwalt war es vor einem Jahr genauso, und da geschah es dann auch genauso, daß mein Fall nie weiter bearbeitet wurde. Ich hatte beim Anwalt schon nach dem Einreichen meiner Unterlagen das Gefühl, daß der das eigentlich gar nicht übernehmen will und es nur nicht sagte. Trotz mehrfacher Nachfragen saß der das dann einfach aus, hatte nicht mal den Schneid anzurufen und mir zu sagen, daß er es sich anders überlegt habe. Naja, und jetzt habe ich dasselbe Gefühl bei meinem neuen Therapeuten.

Aber andererseits will ich dem Therapeuten nicht unrecht tun: Vielleicht ist wirklich etwas liegen geblieben oder er hatte beim letzten Mal einen schlechten Tag, oder etwas anderes, was nichts mit mir zu tun hat, ist die Ursache. Vielleicht ist er gerade im Urlaub oder schwer erkrankt. Es gibt eine Menge guter Gründe, warum sich bisher nichts getan hat. Und dann gibt es eben noch mein Bauchgefühl, das mir sagt, bei dem ist kein Blumentopf zu gewinnen. Dabei würde ich jetzt gern so eine richtige wöchentliche Therapie anfangen, ich fühle mich jetzt bereit für Veränderung, für gezielte Arbeit an mir selbst mit Hilfe von außen.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Krang2
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1691

Beitrag Do., 07.08.2014, 23:54

noch mehr Beispiele:
Wenn ich verabredet bin, habe ich manchmal das sichere Gefühl "kommt / kommt nicht", und dann ist das immer so.
Wenn ich in den Fetischforen jemanden kennenlerne, "weiß" ich nach ein paar Sätzen, wie ernst/ehrlich er meint, was er schreibt. Oder jemand schreibt ein paar Sätze mit einem Frauenprofil, und plötzlich denke ich: Das ist ein Mann - ohne daß ich es an einem bestimmten Satz festmachen kann. Da stellt sich die Frage, wenn ich dem Gefühl vertrauen kann, ist es richtig und fair, das Gespräch entsprechend abzukürzen? Ich will auch keinem Unrecht tun.

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15212

Beitrag Fr., 08.08.2014, 00:15

Moin!

Erstmal: OK, das ist mir auch nicht unbekannt!
Das Problem ist nun, daß mir das Gefühl natürlich auch einen Hinweis darauf gibt, wie ich mich dann am besten verhalten sollte. Meist will ich das aber nicht wahrhaben, weil ich es als Vorurteil sehe (auch positive Erwartungen können auf Vorurteilen beruhen), welches mich einschränkt (ich will ja frei entscheiden, aus Vernunft, nicht aus einem unbegründeten Gefühl heraus).
Nun ja, bei obigen Beispielen würde ich es fast als unnütze Grübeleien bezeichnen. Klar, den Träumer willst du vielleicht nicht vor den Kopf stoßen. OK. Aber der Bezug zu Verkäufen ist mir dann nicht schlüssig, wobei ich auch spüre, wenn etwas glatt läuft oder mies, aber das müssen wir wohl so hinnehmen.
Aber dann nachträglich merke ich, daß mein Bauchgefühl genau richtig war, und wie Wandelröschen richtig bemerkte, entsteht dann zuweilen ein Schaden oder es entgeht mir auch etwas Positives.
Was denn für ein Schaden?
So, und mein allerletztes, aktuelles Beispiel ist, daß ich bei meinem neuen Therapeuten, der wie gesagt nach über drei Monaten keine Kostenübernahme für mich erreicht oder beantragt hat, ein ganz mieses Gefühl habe.
Hätte ich auch! Was sagt er denn dazu? Vielleicht geht dir es aktuell auch nur um diese Sache nur mit Umweg- Beispielen.
Aber andererseits will ich dem Therapeuten nicht unrecht tun: Vielleicht ist wirklich etwas liegen geblieben...
Also wirklich Krang, nachfragen würde helfen und diese sinnlosen Gedanken abkürzen.

Also dieses Bauchgefühl kennt wohl jeder. Die andere Seite ist dann was du daraus machst und da wirkst du sehr unsicher. Das wäre sicher ein gutes Therapiethema.

Nächtliche Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Krang2
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1691

Beitrag Di., 12.08.2014, 14:21

Danke @candle, deine Nachfragen und Eingaben helfen mir immer, Dinge klarer zu benennen und zu erkennen und auch bei mir selbst nachzuhaken!

Das stimmt, ich stoße ungern Leute vor den Kopf. Der Bezug zu Verkäufen ist, daß ich mitunter vorher schon "weiß", ob ein Geschäft glatt laufen wird oder nicht, egal ob bei eBay oder persönlich, egal ob als Käufer oder Verkäufer. Der Schaden ist in solchen Fällen oft Ärger, teilweise bis hin zum Betrug, oder eben meistens "nur" Zeitverschwendung, in anderen Fällen einfach nur Ärger auf mich selbst, daß ich nicht gleich auf mein Gefühl gehört habe (z.B. wenn mich Leute enttäuschen, da bin ich dann weniger auf die als auf mich selbst sauer). Es geht mir aber tatsächlich um mein Verhalten gegenüber solchen "Eingaben" allgemein, und zwar auf die Zukunft bezogen!

Und da ist der Therapeut tatsächlich das aktuellste Beispiel. Er sagt gar nichts dazu, ich habe ihn sogar angerufen und ihm auf den AB gesprochen. Ja, vielleicht ist er im Urlaub, und ja, vielleicht hat er einfach nur vergessen, den Kostenübernahmeantrag weiterzureichen, aber dieses "Gefühl" sagt mir eben, daß ich lieber froh sein sollte, daß er sich nicht zurückmeldet. Bei meinem ersten Therapeuten hatte ich das Gefühl, daß ihm etwas an mir liegt und er mir helfen möchte, das habe ich hier gar nicht.

Würde ich nun direkt auf mein Gefühl hören, würde ich keinen Gedanken mehr an den Therapeuten verschwenden und ihm absagen, selbst wenn er sich noch einmal meldet. Ja, ich bin SEHR unsicher, was ich aus dem Bauchgefühl machen soll, weil ich mich in der Vergangenheit sehr auf meinen Verstand verlassen habe. Vieles habe ich rational versucht zu lösen, zu begreifen, und eben auch zu entscheiden. Meine Erfahrung, wenn ich so ein Bauchgefühl hatte, war aber immer die, daß es im Nachhinein ein zuverlässigerer Ratgeber gewesen wäre als mein Verstand. Ich tu mich schwer damit, einem "unbegründeten" Gefühl so wie einer Kristallkugel oder einem Pendel zu vertrauen und zuweilen wider Logik und Regeln zu entscheiden. Beispielsweise Fremden zu vertrauen, weil ich ein gutes Gefühl habe oder mich von Bekannten abzugrenzen, weil ich ein schlechtes Gefühl habe. Das bezieht sich meist auf eine konkrete Entscheidung wie Geld-ausleihen, Treffen, gemeinsame Planungen, was auch immer.

Ich glaube, meine Abneigung bzw. Unsicherheit rührt daher, daß meine Mutter und andere psychisch Kranke aufgrund von "unguten Gefühlen" sehr schlechte Entscheidungen getroffen haben und oft die Realität "uminterpretierten". Um das zu vermeiden, verließ ich mich bisher sehr auf Logik und Argumente. Und jetzt möchte ich lernen, mich mehr auf meine Gefühle zu verlassen, d.h. sie nicht nur anzunehmen, sondern auch als Signale zu werten und danach zu handeln. Mein letzter Therapeut hat mich dazu in gewisser Weise ermutigt.

Liebe Grüße zurück!

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15212

Beitrag Di., 12.08.2014, 14:41

Krang2 hat geschrieben: Und da ist der Therapeut tatsächlich das aktuellste Beispiel. Er sagt gar nichts dazu, ich habe ihn sogar angerufen und ihm auf den AB gesprochen. Ja, vielleicht ist er im Urlaub, und ja, vielleicht hat er einfach nur vergessen, den Kostenübernahmeantrag weiterzureichen, aber dieses "Gefühl" sagt mir eben, daß ich lieber froh sein sollte, daß er sich nicht zurückmeldet. Bei meinem ersten Therapeuten hatte ich das Gefühl, daß ihm etwas an mir liegt und er mir helfen möchte, das habe ich hier gar nicht.
Merkwürdig! Hat er denn auf der Bandansage irgendwas was auf Urlaub hinweist? Wie oft hast du denn angerufen und in welchen Zeitabständen? Es wäre gut, wenn da ein Rückruf käme für dein Gefühl.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Krang2
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1691

Beitrag Di., 12.08.2014, 14:51

Nein, nichts, ich habe auf den AB gesprochen und meine Daten hinterlassen und um Rückruf gebeten. Wenn ich aber lernen will, nach meinem Bauchgefühl zu entscheiden, müßte ich entscheiden, BEVOR ich weiß, ob er im Urlaub war oder nicht, als erster Ernstfall sozusagen. Wenn ich weiter sachliche Informationen sammele, bin ich wieder auf der Schiene, auf der ich immer war.

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15212

Beitrag Di., 12.08.2014, 14:52

Krang2 hat geschrieben:Nein, nichts, ich habe auf den AB gesprochen und meine Daten hinterlassen und um Rückruf gebeten. Wenn ich aber lernen will, nach meinem Bauchgefühl zu entscheiden, müßte ich entscheiden, BEVOR ich weiß, ob er im Urlaub war oder nicht, als erster Ernstfall sozusagen. Wenn ich weiter sachliche Informationen sammele, bin ich wieder auf der Schiene, auf der ich immer war.
Wie jetzt?

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Krang2
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1691

Beitrag Di., 12.08.2014, 22:24

Sollte er sich melden, schreibe ich das hier. Ein Fortsetzungsroman.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Krang2
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1691

Beitrag Do., 14.08.2014, 19:30

So, nun bin ich ,was die Beiträge hier angeht, vierstellig geworden, aber habe noch nie eine Therapie machen dürfen. Auch keine schlechte Statistik, oder?

Benutzeravatar

Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag Fr., 15.08.2014, 08:30

Zum Threadthmea:

vermutlich provoziert (inszininiert) der Therapeut deinen persönlichen
TIEFPUNKT!

Was die einzelnen Person daraus macht, ist jedem selbst überlassen (inklusive mir )

LG
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Krang2
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1691

Beitrag Mo., 18.08.2014, 10:15

@Schneerose,
ja seltsam eigentlich, mir geht es seit dem Ende der letzten Therapie stetig immer besser, zwar nicht materiell, aber psychisch.
Der neue Therapeut hat "provoziert", daß ich die fünf Sitzungen bei ihm als Zeitverschwendung ansehe. Hat dein Therapeut einen Tiefpunkt bei dir provoziert, und falls ja, wozu? Ist das nicht gefährlich, immerhin bist du nur ambulant dort oder?

Benutzeravatar

Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag Mo., 18.08.2014, 11:14

Liebe Krang2,

ich erzähle das nur wirklich aus meiner persönlichen Sicht - ok!
Also, meine eigene Erkenntnis über meinen ganzen Therapieverlauf ist der,
ich denke, dass ich unter einer mehr oder weniger ausgeprägten Charaktereigenschaft leide, die einer narzisstischen Störung ähneln kann (jedoch überwiegt bei mir mehr Aschenputtel statt Schneewittchen, weiters läuft mir ab und an Rapunzel über den Weg, manches spiegle ich auch aus der Gänsemagd wieder...naja von überall etwas)...

meine massive Zuneigung war stets das Problem in der 1. Therapie -
mein damaliger Therapeut gab mir stets die Möglichkeit, dass ich bleiben kann,
er würde mich nie rauswerfen,
jedoch PROVOZIERTE er insofern schon, dass ich mich häufig nicht sonderlich wohl fühlte bei ihm,
um mir wohl darüber klar zu werden,
OB ICH DEN THERAPIEPROZESS WIRKLICH WILL...

nun ja, das ist mir aber erst jetzt nach einem gewissen Abstand zu ihm klar.

Klar ist mir auch,
seine Art von Therapie war für mich zu HART und teils wirklich auch "unmenschlich",
aber das sieht sicher jeder anders...ist einfach ein ganz persönlicher Weg...
Meine Erwartungshaltung an ihn war ziemlich groß - eher schön überfordernd, grenzüberschreitend für beide Seiten...
da ich an dieser Traumwelt jedoch festhalten wollte, mich stets dem Widerstand hingab,
anstatt mich "zu bewegen", setzte er DURCH MEIN EIGENES HANDELN meinen Tiefpunkt...
ich reagierte im Affekt und brach die Therapie ab...
er meinte daraufhin, er fühlt sich dazu verpflichtet meine Entscheidung zu vollziehen...

also war ich es selbst, durch ihn provoziert...
wenn man sich selber dann mit dem Thema mehr befasst, narzisstische Störung, insbesondere mit Bärbel Wardetzki,
versteht man, dass der TIEFPUNKT unumgänglich ist, um ein neues Leben beginnen zu können...
ich verstand das immer, vom Kopf her, nur fühlen wollte diesen wahnsinns Schmerz nicht,
jetzt kann ich nicht mehr aus...

ich denke ich könnte vielleicht auch nochmal zum ihm zurück, mit meiner Einsicht,
ich will aber nicht mehr,
da ich zwar jetzt einiges kapiere,
er mir jedoch für einen traumatisierten Menschen zu hart vorgeht...

ich fühle mich jetzt bei meiner neuen Therapeutin sehr wohl,
die da ansetzt, wo die andere Therapie endete...
Jetzt bin ich auch bereit mit dem Herzen hinzuschauen,
DENN JETZT WILL ICH MICH ÄNDERN,
denn ich möchte diesen Schmerz einfach nicht mein Leben lang mit mir herum schleppen...

meinem ehemaligem Therapeuten möchte ich in einem halben Jahr oder Jahr gerne noch mal für ein Gespräch konatktieren,
einfach, damit sich dieses Erlebnis runder anfühlt.

für mich hat das ganze schon einen Sinn jetzt,
was aber nicht heißt,
dass jeder Therapeut(in) gut ist, sie machen alle diese Schule,
jedoch ist auch nicht jeder Lehrer gut, der mal auf der Pädag war...
man muss einfach ein Gefühl für sich selbst entwickeln lernen,
und
ohne geht es nicht,
MAN MUSS WOLLEN DASS SICH IM EIGENEN LEBEN WAS ÄNDERT, sonst wird nichts anders.
Mir tut meine Kindheit auch weh, aber das kann keiner für mich lösen,
ich kann nur loslassen
und weiterziehen - auf in ein neues schöneres Dasein.

LG
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Krang2
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1691

Beitrag Di., 19.08.2014, 08:23

Liebe Schneerose,

danke, daß du dein persönliches Erlebnis hier für mich aufgeschrieben hast. Warst du von vornherein wegen einer Persönlichkeitsstörung in Behandlung? Das war bei mir nicht der Fall, erst später kam das Thema auf und ich wollte dann von mir aus einige hinderliche Einstellungen und Verhaltensweisen ändern und suche dafür bis jetzt einen geeigneten Therapeuten. Bei meinem ersten Therapeuten fühlte ich mich immer wohl, selbst wenn es mal unschön wurde.
Ich kann es zwar nicht ausschließen, glaube aber nicht, daß mein Therapeut so etwas provoziert hat, weil der Therapieabbruch mit einem Ereignis in Verbindung stand, was ich hier beschrieben hatte und was unser gegenseitiges Vertrauen ineinander auch erschüttert hatte. Er wollte mir meine Motive nicht glauben. Ich habe auch viel über Narzißmus gelesen, denke, das ist allgemein ein wichtiges Thema, finde mich aber in der Diagnose nicht so wieder (eher meine Mutter, die aber an Schizophrenie leidet). Durch meine Eltern habe ich (glaube ich, weiß ich aber nicht) viele Elemente einer paranoiden Persönlichkeitsstörung, die sich nicht aus allgemeinem Mißtrauen, sondern aus bestimmten als bedrohlich empfundenen Situationen speist. Auch bei mir hat das mit der Vergangenheit zu tun, auch mit der Vergangenheit meiner Eltern, da gab es mehrere bedrohliche Ereignisse und manches hing wie ein Damoklesschwert über mir, wovon ich mich erst jetzt so langsam freimache (gefühlsmäßig). Ich denke jetzt, daß ich zu sehr Konflikte meiner Eltern verinnerlicht habe, die nicht mein "wahres Selbst" sind.
Zu meinem ersten Therapeuten könnte ich wohl zurück, ich habe darüber auch schon nachgedacht, ABER:
Da ist das finanzielle Problem. Beim zweiten hätte die Kasse alle Kosten übernommen. Gerade eine langwierige Therapie mit offenem Ausgang sollte entweder finanziell abgesichert sein oder nicht erst angefangen werden. Sonst endet sie noch wie der BER.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Krang2
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1691

Beitrag Mi., 20.08.2014, 14:44

Tja, mein Bauchgefühl hat tatsächlich gestimmt: Ich fragte gestern meine Krankenkasse, die riefen umgehend zurück und erklärten mir, daß bis heute nie ein Kostenübernahmeantrag gestellt worden ist.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag