Selbstliebe - ist das möglich?

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Irrlicht
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Beitrag Sa., 12.04.2008, 15:01

Hallo Sino,
sino hat geschrieben: Ich denke es geht hier dabei weniger um aufsplitten sondern um das "sich in Beziehung setzen zu jemandem". Kann dieser jemand auch ich (nicht sino gemeint ) sein?
Wie meinst Du das?

Irrlicht

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Beitrag Sa., 12.04.2008, 15:12

@ today,
today hat geschrieben:Nee, Anastasius, das entzieht sich . . .
Ich möchte nicht dagegen argumentieren (wie sollte das auch gehn ); nur sagen, es hört sich, so theoretisch seziert, kompliziert an. In der Praxis ist es (immer laufe aber auch nicht "geteilt" herum ) deutlich leichter. Manchmal erlebe ich diese Perspektive auch als befreiend.

LG
Anastasius

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today
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Beitrag Sa., 12.04.2008, 15:24

Irrlicht, gleichzeitig traurig und wütend zu sein und dann auch noch Verständnis zu haben, geht so was?
Klingt nach ein bißchen von allem und keins davon richtig.

Wenn mein Ich weggeht, werde ich extrem unsicher. Meine Antworten sind dann nicht mehr meine, sondern in meiner Wahrnehmung zunehmend bezugslos. Und wenn "ich" weg ist, dann ist Chaos, und zwar nicht auszuhaltendes und nicht zu beschreibendes. Wie Auflösung im freien Fall durchs Chaos.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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today
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Beitrag Sa., 12.04.2008, 15:29

Anastasius, so ist das halt.
Ich schreib aber nichts theoretisches, sondern erlebtes auf.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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Nurse_with_wound
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Beitrag Sa., 12.04.2008, 15:42

expat hat geschrieben:
Juliette hat geschrieben:Fand, dass thorn wunderbar darauf reagiert hat.
Die Story von dem kleinen Kind empfinde ich jedesmal wieder, wenn sie hier im Forum aufgetischt wird als lachhafte und alberne Verniedlichung eines viel gewaltsameren Prozesses. Das erreicht für mich Märchenebene, die keinem was nützt und auch nichts klärt. Ich habe den Eindruck, dass euch damit die Therapeuten verscheißern, und ihr merkt es nicht.
Was ist der gewaltsame Prozess , der in Verbindung mit "innerem Kind" oder dem "Kindsein" steht?

Ich finde diese Bilder gewaltig aussagereich
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expat
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Beitrag Sa., 12.04.2008, 15:45

Antonia hat geschrieben: Was ist der gewaltsame Prozess , der in Verbindung mit "innerem Kind" oder dem "Kindsein" steht?
Der gewaltsame Prozess ist der der Verdrängung wegen übergroßer Schmerzen.
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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Nurse_with_wound
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Beitrag Sa., 12.04.2008, 15:50

expat hat geschrieben:
Antonia hat geschrieben: Was ist der gewaltsame Prozess , der in Verbindung mit "innerem Kind" oder dem "Kindsein" steht?
Der gewaltsame Prozess ist der der Verdrängung wegen übergroßer Schmerzen.
Aha, interessant. Was für Schmerzen sind das?
Assoziierst Du das mit der Kindheit? *neugierig*
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expat
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Beitrag Sa., 12.04.2008, 15:59

Antonia hat geschrieben: Aha, interessant. Was für Schmerzen sind das?
Mit der Nabelschnur um den Hals auf die Welt kommen.
Bei lebendigem Leibe ohne Narkose die Vorhaut abgeschnitten bekommen (50% aller männlichen Kinder in den USA)
Hunger haben, Durst haben über längere Zeit.
Allein gelassen werden mit oder ohne Schreien über längere Zeit.
Allgemein: Bedürfnisse nicht befriedigt bekommen, keinen oder schlechten Kontakt nach außen.
Gewalt physisch oder psychisch.
Beliebig verlängerbar.
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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sino
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Beitrag Sa., 12.04.2008, 16:01

Hallo Irrlicht,

diese Frage, ist nicht leicht zu beantworten für mich, da mir das Werkzeug der Begriffsgenauigkeit fehlt.

Hier geht es für mich um Erkenntnis meiner selbst einerseits und um die allegemeinen philosphischen Fragen die dahinter stehen andererseits.

Also auch, darum was hat die Beschäftigung mit diesen philsophischen Fragen mit mir zu tun und inwieweit ist das Philosophische in das praktische Leben, mein Leben einzubinden.

Also wo beginne ich mich im akademischen Sinne lächerlich zu machen (weil die Namen zu groß werden), und wo kann ich allen Ernstes behaupten, so ist das, da fährt die Eisenbahn drüber, weil ich etwas aus eigener Erfahrung weiß.

Wer selbst erlebt (hat), dass "Ich" sich auflösen kann, wird über "Ich" anders sprechen als jemand der diese Erfahrung nicht hat.

Konkret zur Frage (Wie meinst du das), wenn ich mich selbst erlebe und mich selbst in Beziehung zu mir setzen kann, was ich aus dem was ich bisher über mich weiß, als gegeben weil erfahren, betrachte, so kann ich sagen ich liebe mich selbst, genauso wie ich die Erfahrung habe, ich hasse mich selbst oder ich mir manchmal auch gleichgültig sein kann oder auch bin.

Die Rechnung in Form erlebter Realität als Reaktion in dieser Haltung zu mir selbst auf mich bekomme ich jedenfalls immer präsentiert.
Da fällt mir noch ein, "das schulde ich mir selbst", ist auch so etwas wo es um die Beziehung zu sich selbst geht.
You were born. And so you're free. So happy birthday. Laurie Anderson

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Nurse_with_wound
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Beitrag Sa., 12.04.2008, 16:19

expat hat geschrieben:
Antonia hat geschrieben: Aha, interessant. Was für Schmerzen sind das?
Mit der Nabelschnur um den Hals auf die Welt kommen.
Bei lebendigem Leibe ohne Narkose die Vorhaut abgeschnitten bekommen (50% aller männlichen Kinder in den USA)
Hunger haben, Durst haben über längere Zeit.
Allein gelassen werden mit oder ohne Schreien über längere Zeit.
Allgemein: Bedürfnisse nicht befriedigt bekommen, keinen oder schlechten Kontakt nach außen.
Gewalt physisch oder psychisch.
Beliebig verlängerbar.
Mit "innerem Kind" hat Verniedlichung gar nichts zu tun http://de.wikipedia.org/wiki/Inneres_Kind
Das „Innere Kind“ gehört zu einer modellhaften Betrachtungsweise innerer Erlebniswelten, die durch Bücher von John Bradshaw und Erika Chopich/ Margaret Paul bekannt wurden. Es bezeichnet und symbolisiert die im Gehirn gespeicherten Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen aus der eigenen Kindheit. Hierzu gehört das ganze Spektrum intensiver Gefühle, wie unbändige Freude, abgrundtiefer Schmerz, Glück und Traurigkeit, Intuition und Neugierde, Gefühle von Verlassenheit, Angst oder Wut. Das Innere Kind umfasst alles innerhalb des Bereiches von Sein, Fühlen und Erleben, welches speziellen Gehirnarealen zugeordnet wird
.
Ich hätte gedacht daß Du hier von eigenen Erinnerungen sprichst. Wirkt zumindest mal so. Weil viele haben auch schöne Erinnerungen an die Kindheit.
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UncleK
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Beitrag Sa., 12.04.2008, 16:24

today hat geschrieben:UncleK, vielleicht ist meine Bedeutung von Subjekt/Objekt eine andere als deine.
Ja, möglich. Mmmmhh ... hast Du im Film oder in der Realität schon mal eine Frau gesehen, die mißhandelt oder vergewaltigt worden ist? Es kommt sehr häufig vor, daß solche Frauen in der Ecke auf dem Boden kauern und sich in ihrem Leid selbst umarmen. Wer/was ist Subjekt und wer/was ist dabei Objekt?
today hat geschrieben:Für mich gilt auch für die Therapie, dass ich mich nicht zum Objekt nehmen kann.
Es könnte sein, daß das eine fehlende/geschwächte Fähigkeit ist, oder? (Nicht falsch verstehen: ich meine das jetzt nicht sarkastisch.)
today hat geschrieben:Versuche ich jedoch das zu "greifen", was diese Gedanken, Gefühle usw. hat, lande ich bei mir selbst als Wahrnehmender und nicht bei irgendeinem losgelösten Objekt.
Weil Du von vornherein Subjekt und Objekt als voneinander getrennte Instanzen betrachtest. Das kann man natürlich machen. Aber dem bin ich nicht zu folgen bereit.

LG
UncleK

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Beitrag Sa., 12.04.2008, 17:51

@ today,
today hat geschrieben:Anastasius, so ist das halt.
Ich schreib aber nichts theoretisches, sondern erlebtes auf.
Sorry, vielleicht gab es da ein Mißverständnis. Dass du dein Erleben beschriebst, war mir schon klar. Das Theoretische bezog sich auf meine Beschreibung (von wegen "sezieren", gemeint war ein Ich mit mehreren Facetten/Funktionen). Allerdings erlebe ich mich manchmal so auch. Das ist für uns eben einfach unterschiedlich.
Versuche ich jedoch das zu "greifen", was diese Gedanken, Gefühle usw. hat, lande ich bei mir selbst als Wahrnehmender und nicht bei irgendeinem losgelösten Objekt.
Ich versuche mal hier nicht zu theoretisieren, obwohl das für mich seinen Reiz hat. Und es hilt mir auch oft, Dinge anders zu sehen. Nicht immer, aber oft hat es emotionale/gefühlsmäßige befreiende Folgen. Aber nicht jeder geht die selben/gleichen Wege. - Ich glaube, ich ahne zumindest, was du beschreibst. Das heißt, du bleibst immer bei dir selbst und landest nicht bei etwas Losgelöstem, oder? - Tut mir leid, wenn ich es aber nicht zutreffend verstanden habe. Vielleicht kann ich mich da auch nicht hineinversetzen. hm*weiß nicht*

LG
Anastasius


LG
Anastasius
Zuletzt geändert von Gast am Sa., 12.04.2008, 18:10, insgesamt 1-mal geändert.

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today
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Beitrag Sa., 12.04.2008, 18:04

Achso Anastasius. Ja, dann hab ich dich missverstanden.

UncleK:
solche Frauen in der Ecke auf dem Boden kauern und sich in ihrem Leid selbst umarmen
Nun, ich habe auch schon Baby mit dem Daumen im Mund und sich aus Stress leckende Hunde gesehen.
Ich weiß schon, was du meinst. Als Konstrukt. Ich hab eben ein anderes (Konstrukt).
Es könnte sein, daß das eine fehlende/geschwächte Fähigkeit ist, oder?
Können kann vieles sein.
Der Thera sagt, ich wäre näher "dran" als andere. Am "Unbewußten".
Was auch immer er damit meint. Ich kenne das "Bewusste" der anderen nicht.
Aber dem bin ich nicht zu folgen bereit
Das innere Kind ist glaube so eine Objekt (Kindteil) - Subjekt (Erwachsenenteil) - Sache.
Schon ein bißchen crazy. Ich geh dann jetzt mal mein Kind baden....
Vielleicht werd ich ja auch sauber dabei.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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Gast
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Beitrag Sa., 12.04.2008, 18:30

@ today,
today hat geschrieben:Ich geh dann jetzt mal mein Kind baden....
Vielleicht werd ich ja auch sauber dabei.
Auch *lol*. Wenn du mit ihm in die Wanne gehst auf jeden Fall.*g*

Im Ernst, ich denke, wenn man etwas für das sog. "innere Kind" tut, dessen Bedürfnisse/Sehnsüchte etc., wird man tatsächlich "sauberer"/ "reiner mit sich selbst".

LG
Anastasius

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today
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Beitrag Sa., 12.04.2008, 19:33

Anastasius
Das heißt, du bleibst immer bei dir selbst und landest nicht bei etwas Losgelöstem
Vielleicht. Losgelöst (dissoziiert) waren streckenweise meine Gedanken, Gefühle, Körper usw.. Das war schwer, da wieder die "Connection" zu bekommen.
Aber das "ich" war niemals geteilt. Bzw. wenn geteilt, dann in Richtung Fragmentierung, Zersplitterung. Das aber ist nicht, was hier gemeint ist und das ist auch sehr unangenehm. Insoweit mag ich es auch nicht, wenn der Thera von Anteilen spricht, mir fehlt der Klebstoff zwischen diesen und er schickt mich damit nicht auf eine Metaebene sondern in die Fragmentierung.

Mit sich im Reinen sein ... bedeutet für mich auch, eher meinem Bauchgefühl als dem Verstand zu folgen. Seitdem fühle ich mich auch besser, authentischer oder so.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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