schwerste Retraumatisierung durch Therapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Di., 31.01.2012, 21:59

Bei mir wurde Asperger diagnostiziert. Klar.

Die Aussage, dass Asperger-Autisten keine Gefühle wahrnehmen und verarbeiten können, ist völliger Nonsens.

Und wüsst' ich es nicht besser, würde ich nun allgemein die Qualität mancher Beiträge anzweifeln - bzw. den Wahrheitsgehalt.

Aber das ist OT.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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Justus
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Beitrag Di., 31.01.2012, 22:02

ExtraordinaryGirl hat geschrieben:Bei mir wurde Asperger diagnostiziert. Klar.

Und die Aussage, dass ich keine Gefühle wahrnehmen und verarbeiten kann, ist völliger Nonsens.

Und wüsst' ich es nicht besser, würde ich nun allgemein die Qualität mancher Beiträge anzweifeln - bzw. den Wahrheitsgehalt.

Aber das ist OT.
Genau das sagt aber die berühmte Temple Grandin (Asperger-Autistin) in ihren Büchern...

...sie wäre wie ein Computer und würde im sozialen Umgang mit anderen nur schauspielern...

Lügt sie jetzt?
Zuletzt geändert von Justus am Di., 31.01.2012, 22:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Dampfnudel
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Beitrag Di., 31.01.2012, 22:03

Liebe Therapietrauma,
Therapietrauma hat geschrieben: Nein, ich bin nicht ausgetickt, weil sie mich beziehungsunfähig genannt hat, sondern weil sie gesagt hat, dass das mein einziges Problem ist, an dem man arbeiten muss und ich ihr schon in der 4. Stunde, als es um Therapieziele ging, gesagt habe, dass ich auf gar keinen Fall durch die Therapie erreichen möchte, mich auf eine Beziehung einlassen zu wollen. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich absoluter Beziehungs-Phobiker bin und es für mich der Super-GAU wäre, wenn ich durch die Therapie den Wunsch nach einer Beziehung bekommen würde.
es geht ja bei Beziehungsfähigkeit oder -willigkeit nicht nur um Paarbeziehungen. Du hast ja zu jedem Menschen, mit dem Du zu tun hast, irgendeine Art von Beziehung, ob gut, schlecht, freundschaftlich, lose, eng, distanziert, zweckmäßig, durch Arbeit oder durch Hobbys bedingt, als Tochter/Sohn, ...
Wenn jemand Defizite in seinem Beziehungsverhalten hat, dann kann das AUCH mit einer Partnerschaft zusammenhängen, bzw. wenn derjenige sich in einer Partnerschaft befindet, wird die dadurch sehr wahrscheinlich auch belastet, und wenn er in keiner Partnerschaft lebt, dann kann das ein Grund dafür sein, warum er keinen Partner findet.

Aber Beziehungsfähigkeit bezieht sich genauso auf die Gestaltung aller anderen sozialen Beziehungen im Leben. Ob man damit konstruktir umgehen kann (oder will, im Fall der Beziehung(un)willigkeit).

Und da soziale Beziehungen nunmal extrem wichtig sind - für jeden Menschen - kann Beziehungsunfähigkeit oder Beziehungsunwilligkeit (auch, wenn sie durch traumatische Erfahrungen bedingt ist) durchaus eine Wurzel sehr vieler, großer Probleme sein, auch von Depressionen, Panikattacken, Dissoziationen usw. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Deine Extherapeutin das gemeint hat.

Liebe Grüße
Dampfnudel

Nachtrag: Und wenn das tatsächlich die Wurzel des Übels ist, dann hat sie recht damit, dass die Beziehungsfähigkeit bzw. -willigkeit das ist, was behandelt werden muss und nicht das Symptom, z. B. Panik oder Depression. Um das Beispiel des gebrochenen Arms aufzunehmen: Klar ist der Schmerz erstmal Dein Hauptproblem. Aber er ist nur ein Symptom. Die Wurzel (Ursache) Deiner Schmerzen ist der gebrochene Knochen bzw. die geschädigte Knochenhaut. Deswegen ist das auch das eigentliche Problem, das behandelt werden muss und nicht der Schmerz. Der Schmerz ist nur eine Auswirkung dieses Problems.
Zuletzt geändert von Dampfnudel am Di., 31.01.2012, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.
Alles hat seine Zeit.

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Therapietrauma
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Beitrag Di., 31.01.2012, 22:05

***elana*** hat geschrieben:@Therapietrauma: Eine Beziehungsphobie ist etwas Anderes als Single-Dasein und Mutterlosigkeit. Die Phobie und Deine Panik, die Du jetzt schon vielfach betont hast in Deinen Beiträgen, ist das Problem, was die Thera meinte. Ich meine, das hat auch psychosomatische Auswirkungen!
Soll heißen, rein in eine Partner-Beziehung und raus aus allen Problemen?
Das kenn ich nur genau im Gegenteil- rein in eine Partner-Beziehung und plötzlich hast du Probleme, die du alleine NIEMALS gehabt hättest und du hörst völlig auf, zu existieren.
Und warum muss ich dann unbedingt und ausschließlich Borderliner sein, wenn ich ein "Beziehungsproblem" habe und warum erklärt die Thera nichts, sondern hämmert mich einfach nur blind nieder?
Das passt alles nicht

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Di., 31.01.2012, 22:05

Ich weiss, wer Temple Grandin ist.

Aber ob du es glaubst oder nicht - nicht alle Asperger ticken in jeder Hinsicht gleich.

Wie auch immer: Bei mir wurde die Diagnose klar gestellt, nach sehr ausführlicher und professioneller diagnostischer Abklärung - und ja, ich kann Gefühle wahrnehmen und verarbeiten.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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Therapietrauma
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Beitrag Di., 31.01.2012, 22:07

ExtraordinaryGirl hat geschrieben:Bei mir wurde Asperger diagnostiziert. Klar.

Die Aussage, dass Asperger-Autisten keine Gefühle wahrnehmen und verarbeiten können, ist völliger Nonsens.

Und wüsst' ich es nicht besser, würde ich nun allgemein die Qualität mancher Beiträge anzweifeln - bzw. den Wahrheitsgehalt.

Aber das ist OT.
Was bedeutet OT?
Und wenn das auf dich überhauptnicht zutrifft, würde ich vermuten, dass du auch eine falsche Diagnose hast- wärst btw. nicht die Einzige

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Justus
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Beitrag Di., 31.01.2012, 22:07

@ ExtraordinaryGirl

Hier noch weiteres Material zu Temple Gradin...

http://autismuskritik.twoday.net/storie ... in-der-sz/

http://autismuskritik.twoday.net/stories/1868211/

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(e)
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Beitrag Di., 31.01.2012, 22:09

@ExtraordinaryGirl: Ja, das weiß ich. Einer meiner Brüder hat auch Asperger. Er hat sogar mehr Gefühle als ich! (Ich bin alexithym und nicht nur gesichtsblind, sondern auch gefühlsblind)
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Dampfnudel
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Beitrag Di., 31.01.2012, 22:10

Therapietrauma hat geschrieben: Was bedeutet OT?
off-topic, also nicht zum eigentlichen Thema gehörend
Alles hat seine Zeit.

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Justus
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Beitrag Di., 31.01.2012, 22:11

@ ***elana***

Hat er wirklich Gefühle oder hat er nur gelernt Gefühle zu simulieren?

So eine Art Pseudogefühle, weil die Umgebung einem vorlebt wie man in der und der Situation zu fühlen hat...
Zuletzt geändert von Justus am Di., 31.01.2012, 22:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Therapietrauma
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Beitrag Di., 31.01.2012, 22:12

Justus hat geschrieben:@ Therapietrauma

Ich hatte auch schon viele Verdachtsdiagnosen Asperger, Borderline, schizoid, ängstlich-vermeidend...

...und der neuste Stand ist, dass ich gar keine Persönlichkeitsstörung habe...

Aber ich bin nie ausgerastet wegen diesen Verdachtsdiagnosen...

...irgendetwas muss auch für die Krankenkasse geschrieben werden...

Mal wieder : Es geht nicht um die Diagnose an sich, sondern um all das, was zuvor/währenddessen/ringsrum passiert ist/gesagt wurde, usw.

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Beitrag Di., 31.01.2012, 22:15

Therapietrauma hat geschrieben:
***elana*** hat geschrieben:@Therapietrauma: Eine Beziehungsphobie ist etwas Anderes als Single-Dasein und Mutterlosigkeit. Die Phobie und Deine Panik, die Du jetzt schon vielfach betont hast in Deinen Beiträgen, ist das Problem, was die Thera meinte. Ich meine, das hat auch psychosomatische Auswirkungen!
Soll heißen, rein in eine Partner-Beziehung und raus aus allen Problemen?
Das kenn ich nur genau im Gegenteil- rein in eine Partner-Beziehung und plötzlich hast du Probleme, die du alleine NIEMALS gehabt hättest und du hörst völlig auf, zu existieren.
Und warum muss ich dann unbedingt und ausschließlich Borderliner sein, wenn ich ein "Beziehungsproblem" habe und warum erklärt die Thera nichts, sondern hämmert mich einfach nur blind nieder?
@Therapietrauma: Was hat die Behandlung einer Phobie damit zu tun, ob Du eine Beziehung mit einem Partner eingehst? Sie meinte wahrscheinlich gar nicht eine sexuell geartete Beziehung, sondern nur Deine Phobie und Panik und damit Distanzierung vor dieser Thematik, das wiederum auf Deinem Trauma basiert, das behandelt werden muss, damit Deine psychosomatischen Panik-Attacken zurückgehen. Dampfnudel hat es gut auf den Punkt gebracht. Du kannst doch allgemein Deine Beziehungsfähigkeit im Allgemeinen verbessern, damit es Dir gesundheitlich besser geht, so ähnlich wie ich es tat, indem ich die Angst vor der tiefen Stimme meines jähzornigen Vaters in den Stimmen anderer Männer verlor. Das ist etwas Allgemeines.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Di., 31.01.2012, 22:22

Justus hat geschrieben:@ ***elana***

Hat er wirklich Gefühle oder hat er nur gelernt Gefühle zu simulieren?

So eine Art Pseudogefühle, weil die Umgebung einem vorlebt wie man in der und der Situation zu fühlen hat...
Ne, Aspies können nur sehr schlecht lügen, tun sie eigentlich nicht. Mein Bruder hat meiner Mutter heftige Vorwürfe gemacht, weil er sich benachteiligt fühlte. Er war erstaunlich emotional, aber ich bin eben alexithym und finde es bald mal zu emotional. Wir sind uns aber in manchen Dingen ähnlich, weil Asperger und die zwanghafte PS und die Alexithymie sich rein äußerlich überschneiden, aber nicht von der Motivation her.
Lieben Gruß
elana

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Therapietrauma
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Beitrag Di., 31.01.2012, 22:24

***elana*** hat geschrieben:
@Therapietrauma: Was hat die Behandlung einer Phobie damit zu tun, ob Du eine Beziehung mit einem Partner eingehst? Sie meinte wahrscheinlich gar nicht eine sexuell geartete Beziehung, sondern nur Deine Phobie und Panik und damit Distanzierung vor dieser Thematik, das wiederum auf Deinem Trauma basiert, das behandelt werden muss, damit Deine psychosomatischen Panik-Attacken zurückgehen. Dampfnudel hat es gut auf den Punkt gebracht. Du kannst doch allgemein Deine Beziehungsfähigkeit im Allgemeinen verbessern, damit es Dir gesundheitlich besser geht,....
Meine sonstige "allgemeine Beziehungsfähigkeit" ist gut, nur sobald es emotional wird, setzt´s aus. Und vor der Thera hab ich emotional sozusagen komplett blank gezogen und war damit so angreifbar und verletzbar wie noch nie zuvor, hab ihr das gesagt und ZACK-PENG stieß sie mit der größten Brutalität zu, die mir je wiederfahren ist!

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Justus
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Beitrag Di., 31.01.2012, 22:25

***elana*** hat geschrieben:
Justus hat geschrieben:@ ***elana***

Hat er wirklich Gefühle oder hat er nur gelernt Gefühle zu simulieren?

So eine Art Pseudogefühle, weil die Umgebung einem vorlebt wie man in der und der Situation zu fühlen hat...
Ne, Aspies können nur sehr schlecht lügen, tun sie eigentlich nicht. Mein Bruder hat meiner Mutter heftige Vorwürfe gemacht, weil er sich benachteiligt fühlte. Er war erstaunlich emotional, aber ich bin eben alexithym und finde es bald mal zu emotional. Wir sind uns aber in manchen Dingen ähnlich, weil Asperger und die zwanghafte PS und die Alexithymie sich rein äußerlich überschneiden, aber nicht von der Motivation her.
@ Elena

Ich meine nicht lügen oder bewusstes Täuschen...

...aber sie "fühlen" sich in Menschen durch Logik ein und das ist nicht wirkliches Fühlen, sondern ein Wahrnehmungsdefekt...

Anderen Menschen emotional Vorwürfe machen hat auch nicht unbedingt etwas mit Fühlen zu tun...

...sondern damit, dass man in unserer Gesellschaft durch Emotionen schneller und besser zum gewünschten Ziel kommt...

Demnach wäre ein emotionaler Ausbruch durchaus LOGISCH...

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