Hi Gothika,
danke, aber damit wir uns nicht falsch verstehen. Es sind gerade die Ich-Stimmen, welche mir zu schaffen machen. Meine aktuelle Erkenntnis besteht zur Zeit darin, daß ich mich erinnert habe, daß ich alles an Zielstrebigkeit und Erfolg meinen Du-Stimmen verdanke. Durch den Verlust der Du-Stimmen hab ich in den vergangenen Jahren anscheinend genau das verloren, was einmal mein Selbstvertrauen war. Deshalb finde ich auch das Bild "Reiter vs. Pferd" so gut. Man kann kein Pferd lenken ohne ein inniges Vertrauensverhältnis mit dem Tier...
Ich möchte Deine Erfahrung damit nicht kleinreden. Wenn es Dir hilft - großartig. Bei mir ging das ganze Durcheinander los, als ich (vermutlich im Rahmen der Therapievorgabe aus meiner Verhaltenstherapie "Gefühle zuzulassen") anscheinend damit anfing, nur noch in der Ich-Form über mich nachzudenken.
Gothika hat geschrieben:Denk mal drüber nach: Wenn du in DU-Form angesprochen wirst von deinen Anteilen, wer ist dann jenes "DU"? Dann muss ja noch genug ICH vorhanden sein.
"Du" sind in diesem Zusammenhang all meine somatischen Anteile, wahrscheinlich auch die Gefühle, zu denen ich als Kind ja nie richtig Zugang fand. Sie waren immer da, doch hatten sie keinen rechten Platz in meinem Denken. Um etwas daraus zu machen, mußte ich sie tage- und nächtelang "bereden". - "Ich" war hingegen alles, was man vielleicht Verstand oder Vernunft (oder Bewußtsein) nennen könnte. - Und dann war da noch "Man": eher abstrakte Überzeugungen, wie ethische Werte oder Glaubensvorstellungen, halt die Weltanschauung, welcher ich eine allgemeingültige Bedeutung gab. Das mag nicht optimal gewesen sein. Aber es fand eine Kommunikaton statt, welche eben vor allem über die Du-Ebene lief und damit ging es mir damals (jetzt gefühlt, jedenfalls hoffentlich jetzt nicht durch die Erinnerung glorifiziert) wirklich prächtig... Jedenfalls bin ich nun der Überzeugung, jenes liebevolle "DU" war jene Brücke, über die ich Zugang zu mir selbst finden konnte, eben jener zentrale Bestandteil, welcher mir zuletzt gefehlt hat, um über mich und meine Welt einen Überblick zu behalten!
Ob ich jetzt wieder so werden kann, wie ich einmal war, glaube ich ehrlich gesagt nicht. Aber allein das Wissen darüber, wie mein System vor Jahren einmal funktioniert hat, ist ein enormer Fortschritt. Schade, daß ich meine Therapeutin heute nicht befragen konnte, was sie davon hält. Aber, vieleicht ist das sogar besser so, so kann ich in den nächsten Tagen erst einmal testen, ob der Energieschub, den ich gerade verspüre, anhält oder sich wieder verläuft...
LG
MrN
P.S. Steht Deine Yoga-Frage (PN) eigentlich noch, oder hat sich das Problem inzwischen wieder gelegt...?