Soll man Thera überhaupt sagen dass man 'verliebt' ist?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Alyssa
Forums-Gruftie
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Beitrag So., 31.07.2016, 13:49

Schade, dass eine eigtl. spannende Diskussion so zerhackt wurde.

Ziegenkind:
Ich fand deine Antwort auf meine eingangs gestellte Frage unmöglich.

Du bist ein sehr anstrengender Forumsteilnehmer. Du siehst nur dich, und du willst auf Teufel komm raus deine Sichtweise durchsetzen. Du bist nicht bereit, andere Meinungen auch nur ansatzweise zu versuchen zu verstehen. Du gibst gebetsmühlenartig immer und immer wieder deine ureigenste Sicht zur Liebe kund und verlangst, dass das alle dann auch so akzeptieren. Wer dir an den Karren fährt, wird niedergemacht und beleidigt. Du diskutierst nicht, du zerpflückst kritische Beiträge von anderen auf formaler Ebene.
Gute Hilfe leistet dir da Auf dem Weg.
Ich wünsche euch beiden alles Gute.

Und dem Rest der hier im Thread verweilenden weiterhin frohes gegenseitiges fertig machen.

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Mondin
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Beitrag So., 31.07.2016, 13:54

**AufdemWeg** hat geschrieben:Mondin,
du diffamierst dich selbst
in dem du nicht müde wirst andere User zu beleidigen.
Das Neueste: hysterisch.
So, ich habe das "hysterisch" entfernt. Im Sinne dessen, dass ich kein Interesse an weiteren Streitereien habe.
Ich hoffe, damit können wir uns nun wieder dem Thema zuwenden.

Grüßerle
Mondin

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**AufdemWeg**
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Beitrag So., 31.07.2016, 13:59

Ich finde das nun ehrlich freundlich von dir,
denn inhaltlich ist das, was du sagst, in meinen Augen durchaus auch stimmig.
Ich kann es gut nachvollziehen und davon etwas mit nehmen.
Genauo wie aus isabes oder sterns Beiträgen auch.
Was mich nur verletzt hat, war, dass immer das abwertende mitschwang
wenn du solche Worte wie z.B. lächerlich, hysterisch benutzt hast oder anderen Usern ihre Erfahrungen nicht glaubst.
Ich weiss, dass es um den Inhalt ging
aber es hat mich gestört, so, dass ich Mühe hatte den Inhalt deiner Beiträge noch lesen zu wollen
obwohl dieser -wie gesagt- für mich in sich auch stimmig ist.
Deswegen freu ich mich jetzt ein klein bisschen, dass du das Wort raus genommen hast
denn das Thema an sich finde ich spannend.
Offline


isabe
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Beitrag So., 31.07.2016, 14:02

Alyssa:
Ich finde es auch krass (ein anderes Wort fällt mir echt nicht ein), dass deine Frage nach der VERLIEBTHEIT des PATIENTEN so umgedreht wurde, dass daraus ein "Monolog über die Liebe des Therapeuten zum Patienten" wurde, dem man dann noch nicht mal etwas entgegensetzen darf, z.B. die Frage nach einer Definition von einer solchen Liebe.

Mir selbst fällt es nicht schwer, zwischen Verliebtsein und anderen, vielleicht sogar ähnlichen Gefühlen zu unterscheiden. Ich freue mich auch auf die Stunden, ich beschäftige mich gedanklich mit ihm, habe (sogar?) sexuelle Phantasien mit ihm. Aber es gibt da das sichere Gefühl, dass es nur die Situation ist, die diese Gefühle herstellt. Ich könnte mir niemals vorstellen, mit diesem Menschen länger als ein Wochenende zu überstehen. Und da ich einige Analytiker privat kenne, weiß ich (also, wissen wird das wohl jeder, aber ich hab es erlebt), dass diese Menschen im Privatleben keinesfalls attraktiver, spannender, empathischer oder sonstwie anders sind als andere Menschen. Es ist nur die Situation, die anders ist. Und klar: die Fähigkeit des Analytikers, eine solche Situation herzustellen, mit ihr zu arbeiten, sie also produktiv zu nutzen und sich selbst auch durch sie verändern zu lassen.

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**AufdemWeg**
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Beiträge: 3753

Beitrag So., 31.07.2016, 14:17

Alyssa,

du fragst:

Was macht das Verliebtsein aus, und was unterscheidet es von dem Gefühl, einfach eine gute therapeutische Beziehung zu haben.

Ganz einfach und konkret geantwortet:

Bei mir das Unterscheidungskriterium schlichtweg : Sex.
Offline


isabe
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Beitrag So., 31.07.2016, 14:19

Itraconazol hat geschrieben: Oder lässt sowas den Therapeut/in völlig kalt? Das kann ich mir aber schwer vorstellen, immerhin ist man Mensch.
Ach so, noch mal zur Ausgangsfrage (btw, womöglich ist die TE inzwischen längst verheiratet, natürlich nicht mit ihrem Therapeuten ):
In dem Moment, in dem sich ein Patient vorstellt, er sei der einzige Patient (und diese Vorstellung ist an sich vollkommen "normal"), ist es natürlich naheliegend, sich ebenso vorzustellen, dass es den Therapeuten nicht unberührt lassen kann, so etwas zu hören, selbst wenn die Gefühle so nicht erwidert werden (was meistens der Fall sein dürfte).

In dem Moment aber, in dem man sich vergegenwärtigt, dass man selbst zu einem bestimmten Zeitpunkt vielleicht einer von fünf oder gar zehn Analysanden ist; und dass man selbst den Therapeuten nur für ca. drei bis vier Jahre sieht, während er insgesamt ca. 30 bis 40 Jahre lang behandelt; und dass es ferner in einer Stadt wie Berlin mehrere hundert (editiert) Analytiker gibt; und dass es in Deutschland viele weitere Therapeuten gibt, wie auch auf sämtlichen anderen Kontinenten - in diesem Moment wird ganz schlagartig klar, wie wenig einzigartig dieses Verliebtsein ist, selbst wenn sich natürlich nicht jeder Patient verliebt.

Für den Patienten ist dies ein ganz großes Gefühl; und das soll und darf es auch sein. Für den Therapeuten ist es Alltag. Ein Alltag, mit dem er schon aufgrund seiner Ausbildung vertraut ist. Er weiß diese Gefühle einzuordnen, wie er auch die anderen Gefühle wie Neid oder Wut einzuordnen weiß. Natürlich lässt es nicht kalt; aber es löst auch nichts aus, was bedeutsam wäre für ihn. Und wenn es so wäre, könnte er nicht arbeiten. Sein Job ist es nicht, sich lieben zu lassen; sein Job ist es zu verstehen.

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Lockenkopf
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Beitrag So., 31.07.2016, 14:34

isabe hat geschrieben:
In dem Moment aber, in dem man sich vergegenwärtigt, dass man selbst zu einem bestimmten Zeitpunkt vielleicht einer von fünf oder gar zehn Analysanden ist; und dass man selbst den Therapeuten nur für ca. drei bis vier Jahre sieht, während er insgesamt ca. 30 bis 40 Jahre lang behandelt; und dass es ferner in einer Stadt wie Berlin ca. 1000 (laut KV) Analytiker gibt; und dass es in Deutschland viele weitere Therapeuten gibt, wie auch auf sämtlichen anderen Kontinenten - in diesem Moment wird ganz schlagartig klar, wie wenig einzigartig dieses Verliebtsein ist, selbst wenn sich natürlich nicht jeder Patient verliebt.
Geh mal von bis zu 40 Pat. in der Woche aus, bei 1 Sitzung/Woche je Pat. Bei höherer Frequenz entsprechend weniger.
Liebe Grüße
Lockenkopf


ziegenkind
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Beitrag So., 31.07.2016, 14:38

alyssa, ich finde meine antwort auf deine frage mittlerweile auch nicht mehr gut. mir passiert das manchmal, dass ich herablassend und besserwisserisch werde. das tut mir leid. ich arbeite dran. bei dir möchte ich mich entschuldigen.

zudem: ich habe etwas in deine worte hineingelesen, was da wirklich nicht stand. ich dachte, es ginge wieder mal darum, sich über diejenigen, die sich verlieben zu erhöhen. ich glaub das passiert. das falsch verstehen, meine ich. aber: dann hab ich mir wieder mal das rcherkostüm angezogen und wollte mich über dich erhöhen. zwei mal nicht in ordnung. rächerkostüm nicht und das andere eh nicht.

den rest sehe ich anders. ich brauche es nicht, dass meine sicht akzeptiert wird. ich mag aber auch nicht schweigen, wenn ich lächerlich gemacht werde oder wenn man mir sagt, ich lüge oder bilde mir dinge ein. obwohl: irgendwann ist das auch egal.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Mondin
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Beitrag So., 31.07.2016, 14:43

**AufdemWeg** hat geschrieben: Was mich nur verletzt hat, war, dass immer das abwertende mitschwang
wenn du solche Worte wie z.B. lächerlich, hysterisch benutzt hast oder anderen Usern ihre Erfahrungen nicht glaubst.
Und genau diese Art und Weise, mir Aussagen zu unterstellen, hat mich gestört. Denn das habe ich gar nicht geschrieben. Ich schrieb nicht: "Ich glaube nicht, dass die Analytikerin das gesagt hat." Ich glaube durchaus, dass sie das gesagt hat. Aber was genau sie damit zum Ausdruck bringen wollte, das ist Interpretation desjenigen, der den Satz hört/liest.

ziegenkind geht davon aus, dass sie ihn genau so meinte, wie sie ihn sagte. Also dass die Therapeutin Liebe für ihre Patienten (denjenigen, in eben jenem Moment, höchstpersönlich) empfindet.

Ich wiederum interpretiere es so, dass sie Liebe für ihren Job (generell) empfindet, von dem die Patienten ein Teil sind. Ich begründete auch, warum ich das so interpretiere und nicht anders.

Es ist nur eine Interpretation. Es muss mAn nach möglich sein, dies in den Raum zu stellen, ohne dass sich jemand der anders interpretiert, direkt persönlich angegriffen fühlt.

Grüßerle
Mondin

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candle.
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Beitrag So., 31.07.2016, 15:33

Mondin hat geschrieben: Ich wiederum interpretiere es so, dass sie Liebe für ihren Job (generell) empfindet, von dem die Patienten ein Teil sind. Ich begründete auch, warum ich das so interpretiere und nicht anders.
Ich denke auch schon, dass es eine berufliche Befriedigung ist, wenn bei einem Klienten "ein Knoten platzt" oder eine sichtbare Veränderung/ Wahrnehmung eintritt. Das darf man wohl auch nicht vergessen, dass jeder Mensch in seinem Job auch Erfolgserlebnisse verspüren möchte.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild


ziegenkind
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Beitrag So., 31.07.2016, 15:51

ja candel, das glaube ich auch. ich glaube aber auch und ich erlebe es so, dass solche momente eine verbindung zwischen zwei menschen schaffen, auch weil wahrscheinlich das strukturprinzip solcher durchbrüche ziemlich ähnlich ist, die ereignisse, in denen sie sich artikulieren, aber jedes mal anders sein können.

wie man solche momente und eine aus dem teilen solcher momente erwachsende bindung dann nennt, ist wahrscheinlich ziemlich unwichtig. wichtig war es für mich, darüber zu sprechen, klar, ohne vermutungen, andeutungen, immer wieder, bis klar war wer welche worte wie meint. ich glaube, das verankert solche momente besser in einem und es schützt einen vor illusionen und täuschungen, die immer da auftreten, wo symbiotisch gewusst, aber nicht klar gesprochen wird.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Mondin
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Beitrag So., 31.07.2016, 15:52

candle. hat geschrieben: Ich denke auch schon, dass es eine berufliche Befriedigung ist, wenn bei einem Klienten "ein Knoten platzt" oder eine sichtbare Veränderung/ Wahrnehmung eintritt. Das darf man wohl auch nicht vergessen, dass jeder Mensch in seinem Job auch Erfolgserlebnisse verspüren möchte.

candle
Eben, ein Thera ist auch nur ein Mensch, der eine schwierige Gratwanderung hinbekommen muss. Aber ich könnte mir vorstellen, dass ein socher Ausspruch vergleichbar ist mit einer Situation, in der einem etwas wirklich gut gelingt und man glücklich ausruft: "Ha! Ich liebe es!"

Eine solche Assoziation hatte ich, als ich die Beschreibung las und das fände ich auch durchaus verständlich und menschlich. Leider aber auch problematisch, weil ein Patient in aller Regel sein eigenes Päckchen aus Wünschen, Hofffnungen, Träumen und auch Defiziten, kurz, seine höchstpersönlichen Baustellen mitbringt. Und insofern würde ich mir von einem Thera wünschen, dass er auf unverfänglichere Formulierungen ausweicht. Zum Beispiel sowas wie: "Das bewegt mich nun auch ungemein und feut mich sehr, dass sie das geschafft haben...." o. s. ä.

LG
Mondin

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Lockenkopf
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Beitrag So., 31.07.2016, 16:19

Ich denke, das es nichts ungewöhnliches ist, seine Pat. auf ein bestimmte Art zu lieben.
Ich jedenfalls spüre diese besondere Verbundenheit zu sehr vielen meiner Pat.
Ich teile sie aber meinen Pat. nicht mit.

Und natürlich liebe ich meine Arbeit, sehr sogar. Aber eben auch die Menschen die ich therapiere.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Mondin
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Beitrag So., 31.07.2016, 16:30

Ui, Lockenkopf, das ist jetzt spannend, finde ich! Jetzt bekommt man es dann ja quasi aus "erster Hand". Verzeih wenn ich Dich jetzt löchere.....
Lockenkopf hat geschrieben:Ich denke, das es nichts ungewöhnliches ist, seine Pat. auf ein bestimmte Art zu lieben.
Könntet Du das präzisieren, bitte? Ist das eine eher generelle oder doch mehr persönliche Art?
Also eher sowas wie: "Ich liebe es, diesen Menschen helfen zu können. Ich liebe (generell) Menschen, besonders die, denen ich helfen kann."

Oder ist es ein: "Ich liebe Patient XY als Person und XZ auch und XX ebenfalls."
Ich jedenfalls spüre diese besondere Verbundenheit zu sehr vielen meiner Pat.
Ich teile sie aber meinen Pat. nicht mit.
Was würdest Du als Grund für dieses "nicht Mitteilen" benennen?
Und natürlich liebe ich meine Arbeit, sehr sogar. Aber eben auch die Menschen die ich therapiere.
Da frage ich mich eben wieder, wie persönlich diese Bindung ist? Würdest Du mit solch einem Patienten, bei dem Du diese "besondere Verbundenheit" spürst, auch privat ein Verhältnis (Freundschaft/Parnerschaft) unterhalten wollen?

LG
Mondin
Zuletzt geändert von Mondin am So., 31.07.2016, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.


isabe
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Beitrag So., 31.07.2016, 16:32

Lockenkopf ist kein Psychotherapeut...

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