Mutter meiner Tochter beschuldigt mich des Missbrauchs

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Rib-eye
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Beitrag Mi., 21.12.2011, 13:03

Elana hat geschrieben:@Rib-eye: Ich würde an Deiner Stelle Begriffe wie Helfermafia, DIE Feministen u. Ä. in Deinem Sorgerechtsstreit lieber aussparen.
Das tue ich selbstverständlich.
Dafür gibt es ja auch u.a. dieses Forum.
Elana hat geschrieben: Es wirkt alles sehr überzogen und schon fast paranoid.
Natürlich muss das für Nichtwissende, Aussenstehende und damit nur bedingt Erkenntnisfähige Menschen so wirken.
Das kann jeder Vater bestätigen, der nicht gewillt ist, sich diskriminieren zu lassen und wie Sisyphos immer und immer wieder den Felsbrocken hinaufrollt.
Elana hat geschrieben: Ich wünsche Dir viel Kraft und komm auf den Boden zurück, sonst kannst Du Deinem Kind auch nicht mehr gerecht werden.
Je öfter ich in diesem Staat gegen Mauern laufe, desto mehr Bodenhaftung und Erkenntnis geht damit einher.
"Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, daß etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, daß etwas Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht." - Václav Havel

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Beitrag Mi., 21.12.2011, 13:32

Hallo Rib-eye

Ich hab auch schon Happiges erlebt, auch mit Diskriminierung bei einem Amt. Trotzdem darfst Du das wirklich nicht so direkt erzählen, sonst wirst Du unglaubhaft. Denke darüber nach: Wir hier in diesem Psychotherapie-Forum sind nicht unbedingt Durschschnitt, haben teilweise auch sehr viel Krasses erlebt, wodurch wir nun therapiebedürftig sind und als "unnormal" gelten für viele. Wenn Dir also sogar hier so viel Verständnislosigkeit entgegenkam, musst Du draußen im normalen Leben erst recht damit rechnen. Wenn Du also schon von persönlichkeitsgestörten Menschen als paranoid empfunden wirst, hast Du bei den Ämtern und bei Gericht keine Chance, wenn Du nur ansatzweise das anklingen lässt, was Du hier so geschrieben hast.

Lass das lieber Deinen Anwalt machen und achte auf das, was Du sagst. Viel Glück! Ich verstehe Dich schon, aber eben ... pass auf. Boote Dich nicht selbst aus. Und alles Liebe für Deine süße Tochter!
Lieben Gruß
elana

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Rib-eye
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Beitrag Mi., 21.12.2011, 14:55

... sehr gut beschrieben:

Der traumatische Kreidekreis

Die zwischen Vätern und Kindern praktizierte Apartheid, formuliert es der Schriftsteller Raoul Schrott, ist wohl das größte Skandalon unserer Gesellschaft

Im 19. Jahrhundert waren alle Rechte den Vätern überlassen, ledige Mütter rechtlos. Dies hat sich bei den Umwälzungen des 20. Jahrhunderts ins Gegenteil verkehrt. Ausgeglichen hat sie das Rollenspiel erst wieder in den letzten zwei Jahrzehnten - nicht überall. Während in 18 von 27 EU-Staaten unverheiratete Eltern weitgehend gleichgestellt sind und automatisch ein gemeinsames Sorge-recht erhalten, laborieren Österreicher und Deutsche weiter unter ihren Altlasten: Unser Sorgerecht stammt aus der Nazi-. unser Mutterbild aus der Nachkriegszeit.
(...)
Der Schaden, den unsere Rechtsprechung anrichtet, ist dabei umso größer, als die Anwesenheit von Vätern in der frühen Kindheit entscheidend ist. Wird der Umgang mit ihnen boykottiert, hat dies Folgen für die Entwicklung. Kinderpsychologische Studien zählen dazu eine erschwerte und verzögerte Individuation des Kindes, Schwierigkeiten im Umgang mit Ambivalenz und Aggression; Depressionen, Konzentrations- und Schlafprobleme; Verunsicherungen im Bereich der Geschlechtsidentität; ein idealisiertes oder abgewertetes Vaterbild, und später Schwierigkeiten im Umgang mit der eigenen Elternschaft und der Beziehung zu den eigenen Kindern. Zusammengefasst werden diese Symptome unter dem Begriff "Elterliches Entfremdungssyndrom".
(...)
In Österreich betrifft dies jährlich etwa 10.000 Väter, in Deutschland sind es 1,5 Millionen, denen der Kontakt zu ihren Kindern erschwert wird.
(...)
Rachegefühle allein erklären solche, meist die gesamte Kindheit währenden Missbräuche kaum, da irgendwann jede Trennung bewältigt ist. Was bringt Mütter dazu, ihre Kinder als ihren Besitz zu betrachten? Offensichtlich ein Gefühl von Schwäche. Dazu aber kommt bei jenen, die sich einer einvernehmlichen Lösung verweigern - das ist immerhin bei allen mir geschilderten Fällen so -, eine Haltung zum Vorschein, die einer narzisstischen Symptomatik zum Verwechseln ähnlich sieht. Damit ist nicht übergroße Eitelkeit gemeint, sondern eine Persönlichkeitsstörung, deren Wurzel in geringem Selbstwertgefühl zu suchen ist. Jede verantwortlich handelnde Mutter wird - bei einem dementsprechend agierenden Vater - nach erfolgter Trennung das Kind über die privaten Konflikte stellen. Frauen mit geringen Selbstwertgefühlen tendieren dazu, Kinder zu instrumentalisieren, um über sie Konflikte austragen zu können.
Quelle:
http://derstandard.at/1323916644373/Der ... =%22_blank

Anm.
Hervorhebungen von mir
"Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, daß etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, daß etwas Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht." - Václav Havel

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Beitrag Mi., 21.12.2011, 15:08

Hi Rib-eye

Ich gebe Dir da im Prinzip Recht, doch wenn Du gleich der ganzen Gesellschaft den Kampf ansagst wie Kohlhaas, kannst Du nur verlieren. Backe kleinere Brötchen und gewinne durch vernünftige Schritte. Du musst nur gegen regionale Ämter kämpfen und nicht gleich einen globalen Weltverbesserungskrieg gewinnen, das schaffst Du nämlich nicht. Außerdem klingt es eben schon auch nach einer ganz eigenen Persönlichkeitsstörung, wenn Du gleich in diesen überhöhten Dimensionen argumentierst. Da kannst Du noch so Recht haben, es wird Dich nur in den Diagnoseverdacht einer z. B. paranoid angehauchten, zwanghaften Persönlichkeitsstörung hineinmanövrieren. Es ist ja nicht so, dass nur Mütter psychisch krank sein können. Wenn es hart auf hart kommt, wirst Du genauso unter die Lupe genommen und Du bist nun mal sehr "auffällig". Sobald es vor Gericht geht, wirst Du in solche Beurteilungskriterien hineingezogen, vielleicht erhältst Du ein Gutachten verpasst, womit Du dann leben musst.
Lieben Gruß
elana

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Rezna
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Beitrag Mi., 21.12.2011, 20:24

Elana hat geschrieben: "es war doch nicht alles schlecht ..."
Und das stimmt ja auch. Denn in jedem Guten steckt das Schlechte und in jedem Schlechte steckt das Gute. Alles hat zwei Seiten, jedes seinen Preis. Daher ist es auch völlig normal, dass auch in Regimes genausoviel Gutes steckt, wie in allen anderen Dingen, so, wie eben auch viel Schlechts drin steckt. Und würden wir das nicht so sehen, dann hätten wir nicht so viel aus diesen Zeiten für uns als adäquat übernommen, sondern würden ALLES ablehnen. Wir schälen uns nur gerne das Gute heraus und entwenden es dem, den wir ablehnen.
Rib-eye hat geschrieben:Dein Vater war vermutlich schon allein durch diese ungeheuerliche Anschuldigung wehrlos gesetzt worden, er hatte keine Kraft, um die dreiste und ekelhafte Straftat zu verfolgen und sich zur Wehr zu setzen.
Er war insofern vor allem perplex, als meine Mutter das noch nicht einmal mit ihm, oder im Zuge einer Verhandlung mit den Anwälten ansprach, sondern damit hausieren ging. Ich lebe in einer Kleinstadt, in der wir als Familie recht bekannt waren... und dort wusste jeder von den angeblichen Vergewaltigungen, ehe der Wind das meinem Vater zutrug. Das war eine echt grausige Geschichte, da man einen Vorwurf, erst einmal in die Welt gesetzt, nicht mehr los wird. Selbst wenn die Unschuld hundertmal bewiesen ist, denken die Leute: Wer weiß... solche Anschuldigungen kommen ja nicht von nichts.... Eigentlich das selbe wie dir hier im Thread immer wieder entgegenschlägt. Es gibt einfach Dinge, die bleiben haften, erzeugen einen immerwährenden Zweifel... damit zu leben lernen, ist eine Kunst. Ich glaube, das können Frauen insofern nicht nachvollziehen, da es nichts diesbezüglich adäquates gibt, keine Anschuldigung, die man einer Frau an den Kopf werfen könnte, die sie nachhaltig in der Gesellschaft für alle Zeit die Reputation kostet. Oft ist die einzige Notwehr die bleibt: Sie ist psychisch gestört. Denn, und das stimmt schon, ein GESUNDER Mensch kommt auf solche kranken Manipulationsversuche erst gar nicht. Ich bin sogar so weit, zu sagen: Jeder Mensch (meist eben Frauen) die Missbrauch oder Vergewaltigung erfinden, um einem Mann zu schaden, zu erpressen... ist psychisch krank, selbst dann, wenn es noch nicht diagnostiziert wird. Dafür hagelt es vielleicht Schläge hier.

Bezüglich der Ausdrücke "Helfermafia" und Konsorten. Ich denke, und ich meine das aus Rib-Eyes Zeilen schon gelesen zu haben, verwendet er diese Ausdrücke hier, um seinem Mißmut Luft zu machen. So wie auch ich gerne bestimmte Worte verwende, um Systeme anzukreiden, wie eben der "Deppenkurs" auf dem AMS. Natürlich sitze ich nicht beim Berater und verwende solche Worte... aber in einem Forum, in dem ich das schriftlich verarbeite, sehe ich da kein Problem damit. So wie manche auch von ihrer "Märtyrermutter" schreiben oder dergleichen... sagt sicher auch keiner direkt vor Ort oder im Gespräch über sie. Und insofern habe ich auch bisher immer wieder herausgelesen, dass Rib-Eye sehr wohl diesen Zorn über die Helfermafia von Ex und Kind weglässt und das lieber anderorts kommuniziert. Was anderes wäre auch insofern kontraproduktiv, da damit sofort alle auf Stur schalten und sich gegen ihn vereinnahmen würden.

Und was die Paranoia angeht: So gesehen waren die Frauen die den Feminismus ins Leben gerufen haben ebenso höchst paranoid, haben sie doch an allen Ecken und Enden diskriminierung gefunden. Zweifellos, haben sie sich in ihrem Kampf mit diesem Vorwurf auseinandersetzen müssen. Aber sie haben dennoch gekämpft. Es ist nur allzu logisch, dass man Väterrechtlern ebenso Paranoia vorwirft.
Manchmal frage ich mich ja schon, ob ich einen Gendefekt habe, oder es daran liegt, viele Schwestern zu haben... aber ich habe mich immer gut in die Rolle der Männer hineindenken können, was immer gold Wert war, wenn eine meiner Schwestern mit Beziehungsproblemen zu mir kam. Auch die Väterproblematik, das Männerbashing durch die Medien (und Bund) ist für mich immer schon, schon als Kind, unverständlich gewesen... stand meiner Meinung nach dem Sexismus in keinem Deut nach, wie der, den Feministen gerne anprangern.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
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Beitrag Mi., 21.12.2011, 20:58

Also ich finde diese Verallgemeinerungen auch gegenüber Männern nicht korrekt, es geht ja jetzt hier um einen ganz konkreten Fall, wo diese allgemeinen Schelten eher vom Problem wegführen. Es ist Zeit- und Kraftverschwendung, das eigene Problem nun irgendwo gesellschaftsdimensional duchzufechten. Es geht konkret um 1 Mädchen und seinen Pa, damit diese beiden zusammen bleiben können, damit diese Familie nicht noch mehr zu Schaden kommt. Alles andere kann ausgeblendet werden, denn es führt nur weg vom Problem und verbrennt nur unnötig Kraft, die das Mädchen und der Papa für sich brauchen.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Mi., 21.12.2011, 21:36

Schon klar, Elana. Aber das Große und das Kleine bedingen einander.

Das Problem hier, ist ja entstanden aufgrund einer Tendenz, einer Praxis die aktuell üblich ist. Sie stellt in all ihrer Grausamkeit keinen Einzelfall dar. Schlimmer noch, wird der Einzelfall zu einem unter Vielen. Wäre es ein wirklicher Einzelfall, und keine gängige Praxis, würde auf die Missbrauchsvorwürfe und das ganze Drum herum völlig anders reagiert werden. Es wäre viel mehr eine Strafsache, als ein gescheiterter Manipulationsversuch.

Denkst du wirklich, dass die Energie abgezogen wird, wenn man seinem Ärger Luft macht? Meine Erfahrung ist eher, dass man dann weniger Verstopft, eher wie nach einem Gewitter, eine klarere Sicht hat. Und um Hass, wie Rib-Eye sagt, geht es gar nicht.

Hm. Ich frage mich, ob es wirklich so schräg ist, im Großen zu kämpfen wenn das Kleine hakt. Oft kommt man wegen der persönlichen Dinge überhaupt dahin. Ich vermute, die meisten Parteigründungen, oder altruistische Organisationen, wuchsen aus der Verzweiflung Einzelner die begriffen, dass sie so einzeln nicht sind. Und haben viel geändert.

Auch der Feminismus. Man hätte doch all den Frauen sagen können, sie sollten sich doch lieber um ihr eigenes kleines Leben kümmern sollen, anstatt das System als Bedrohung zu sehen. Und ich wette, jede hatte ihre persönlichen Kämpfe zu tragen und wäre ohne den politischen Kampf an sich energetisch besser klar gekommen. Anderererseits kann man doch daraus auch wieder Kraft und neuen Mut ziehen. Wenn Rib-Eye erkennt, es war kein Einzelfall, nicht alleine seine Ex so eine schlimme Frau, sondern es ist Teil einer gängigen Sache, dann macht das auf der anderen Seite auch wieder etwas. Es entlastet die Frau auf der einen Seite, und es stärkt das Gefühl, in Gesellschaft zu sein, auch wenn in trauriger. Das Selbsthilfegruppenphänomen quasi. Da könnte man auch sagen: Wozu sich auch noch mit dem tragischen Mist anderer befassen? Offenbar ist der Mensch so gestrickt, dass ihm das hilft. Und genau das hat schon viele große Änderungen bewirkt... aus dem großen Leid Einzelner.

Ich denke, es ist unter anderem auch eine Bewältigungsstrategie.
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Rib-eye
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Beitrag Mi., 21.12.2011, 22:16

Arta hat geschrieben:Ich glaube, das können Frauen insofern nicht nachvollziehen, da es nichts diesbezüglich adäquates gibt, keine Anschuldigung, die man einer Frau an den Kopf werfen könnte, die sie nachhaltig in der Gesellschaft für alle Zeit die Reputation kostet.
In der Tat, soweit habe ich noch gar nicht gedacht.
Und noch weiter: was auch immer man schlimmes einer Frau vorwirft, sofort kommt doch eine entschuldigende, verharmlosende Erklärung.
"Kein Wunder, bei dem Mann; schließlich musste sie so viel durchmachen; das musste ja passieren; die arme Frau etc."
Der Mann ist einfach nur aufgrund seines Geschlechts schuldig, Erklärungen braucht da kein Mensch mehr.
Arta hat geschrieben: Ich bin sogar so weit, zu sagen: Jeder Mensch (meist eben Frauen) die Missbrauch oder Vergewaltigung erfinden, um einem Mann zu schaden, zu erpressen... ist psychisch krank, selbst dann, wenn es noch nicht diagnostiziert wird.
Jeder einigermaßen intelligente Mensch muss zu diesem Schluss kommen.
Der Gutachter Günter Köhnken, der im Kachelmannprozess wesentlich zur Aufklärung beigetragen hat, gab schon 2008 der ZEIT ein Interview:
"Die gefährlichsten Falschbeschuldiger sind Menschen mit unauffälligen psychischen Störungen, sagt der Gutachter Günter Köhnken"
http://www.zeit.de/2008/15/Interview-Koehnken

Das Thema Persönlichkeitsstörung wird - nach meiner inzwischen recht umfassenden Erfahrung - viel zu selten vor Gericht und besonders den Familiengerichten berücksichtigt.
Jeder Vater wird sich tunlichst hüten, der Kindesmutter eine solche vorzuwerfen, selbst wenn diese diagnostiziert wäre.
Solange die Mutter keine Mitarbeit signalisiert, ist eine solche Aussage ein sicherer Garant, seine Kinder noch weniger zu sehen ...
Das hattest Du schon ganz richtig dargelegt:
Arta hat geschrieben: Und insofern habe ich auch bisher immer wieder herausgelesen, dass Rib-Eye sehr wohl diesen Zorn über die Helfermafia von Ex und Kind weglässt und das lieber anderorts kommuniziert. Was anderes wäre auch insofern kontraproduktiv, da damit sofort alle auf Stur schalten und sich gegen ihn vereinnahmen würden.
Arta hat geschrieben: Manchmal frage ich mich ja schon, ob ich einen Gendefekt habe, oder es daran liegt, viele Schwestern zu haben... aber ich habe mich immer gut in die Rolle der Männer hineindenken können, was immer gold Wert war, wenn eine meiner Schwestern mit Beziehungsproblemen zu mir kam.
Das kann doch nur z.B. für Deine eigene Partnerschaft ein Vorteil sein.
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Rib-eye
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Beitrag Mi., 21.12.2011, 22:30

Arta hat geschrieben:Ich denke, es ist unter anderem auch eine Bewältigungsstrategie.
Bewältigungsmöglichkeit trifft es besser.
Das Forum hat mir besonders in den ganz schlimmen Stunden geholfen, einfach durch den regen Austausch, der so im realen Leben nie hätte stattfinden können.
Denn es gibt ein weiteres Problem bei Falschbeschuldigungen: man findet kaum noch Menschen im Freundeskreis, die bereit sind, sich ständig dieses Elend anzuhören.
Mir wurde sogar auf dem Höhepunkt der Problematik gesagt, ich solle mich doch nicht allzusehr damit beschäftigen.
Zu diesem Zeitpunkt war es noch nicht eimal ausgeschlossen, dass ich durch widrige Umstände tatsächlich im Gefängnis gelandet wäre - als Kinderschänder, die unterste Stufe im Knast, mit allen damit verbundenen Folgen ...

So gesehen hat das Forum sogar therapeutische Funktion für mich, sicher hat es sogar dabei geholfen, meine Angst-und Panikattacken wieder loszuwerden.
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Beitrag Mi., 21.12.2011, 22:39

Also solche Parteigründungen etc. finde ich ja okay und da sehe ich schon das gesuchte Ventil, ja, aber es geht in dieser Sache eben nicht allein um den Staat, sondern um ein Mädchen, das zwischen den Eltern zerrieben wird. Wenn sich die Fronten derart verhärten, wird die Chance kleiner, dass es doch noch zu einem irgendwie gearteten versöhnlichen Ende kommen soll. Ich meine, die Kleine liebt ihre Mutter offensichtlich auch. Es ist alles nicht so leicht. Es muss ja nicht so wie bei Dir kommen, Arta. Vielleicht weichen sich die Fronten auf, wenn dieser "Krieg" in seinem lodernden Feuer heruntergeschraubt wird. Und wie gesagt, es gibt sehr unterschiedliche Persönlichkeitsstörungen. Rib-eye könnte durchaus auch eine haben, es besteht ja kein Gutachten, dass es nicht so ist. Die Mutter könnte ebenso gut diesen Vorwurf machen. Vielleicht haben beide eine Persönlichkeitsstörung, es sind statistisch gesehen sowieso nur etwa 30% der Bevölkerung psychisch gesund.
Lieben Gruß
elana

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debussy
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Beitrag Do., 22.12.2011, 07:47

guten morgen rib,

glaubst du würdest du es schaffen, dich emotional von deiner tochter EIN WENIG zu lösen? nur ein bisschen.
es würde dein ganzes leben ziemlich erleichtern.

du hast nun mal ein kind mit einer kranken frau. das ist nicht gleichzusetzen mit einem um eine person erweiterten rosenkrieg. das ist nicht mit den "normalen" trennungsproblemen zu vergleichen.

du hast ein kind mit einer irren. das kannst du nicht wieder gut machen. nimm dich ein wenig zurück. bleib cool. das ist wesentlich gesünder, als irgendwelche gerichtsszenarien im geiste durchzuspielen. genau das ist es, was diese frauen wollen. macht! und du bist das beste beispiel dafür, wie sie diese ausspielen können.

eröffne ein sparbuch und zahl jedes monat 100 euro ein. losungswort: "therapieunterstützung für meine tochter".
damit hast du ihr wesentlich mehr geholfen als mit diesem krieg.
Rib-eye hat geschrieben:Zu diesem Zeitpunkt war es noch nicht eimal ausgeschlossen, dass ich durch widrige Umstände tatsächlich im Gefängnis gelandet wäre
ich denke schon, dass das ausgeschlossen war. aber ich kann nachvollziehen, dass du in den ganz schweren stunden vielleicht ein wenig den blick für die realtät verloren hast.

ein bisschen aus der schusslinie gehen. kräfte sammeln und schauen, ob man den blickwinkel nicht doch verändern kann.

alles gute


Tommi69
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Beitrag Do., 22.12.2011, 21:52

hallo Rib-eye
ich habe die letzten beiden Abende damit verbracht diesen Thread zu lesen, da ich in einer ähnlichen Situation bin. Ich finde es bewundernswert wie Du mit den ganzen Problemen umgehst. Du scheinst immer und bei jeder Gelegenheit einen kühlen Kopf zu bewahren. Das ist wohl auch der Schlüssel zum Erfolg. Ein bischen zweifeln tu ich allerdings auch, ob es langfristig erfolgreich sein wird, immer wieder gerichtlich etwas zu erzwingen. Der Idealfall wäre doch der, dass Deine Ex einsieht, dass mit ihr was nicht stimmt und dann etwas ändert, wie z.B eine Therapie macht.
Eine Frage hätte ich, (auch an die anderen Teilnehmer )die sich auf Deinen ersten Beitrag bezieht. Wie verhalte ich mich einer solchen Frau gegenüber? Im Hinblick darauf, sie zu einer Therapie zu bewegen, oder zumindest mal die Realität anzuerkennen, was folglich auch den Wunsch einer Besserung mit sich bringen müsste. Gibt es hier (bei histrionischen Persönlichkeiten) psychologische Grundsätze, was man tun sollte, oder was man auf keinen Fall tun sollte?
LG Tommi

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Beitrag Do., 22.12.2011, 22:23

Hallo Tommi

Guter Ansatz, finde ich. Wär vielleicht gut, wenn Du einschlägige Therapeutenliteratur liest, um evtl. einen Weg zu finden, die Kindsmutter richtig zu behandeln Warum nicht die Ratschläge an die Therapeuten für Dich selbst anwenden im Umgang mit ihr, um besser an sie heranzukommen und empathischer mit ihr umgehen können. Und wenn Du sie dadurch besser verstehst ... warum nicht.
Lieben Gruß
elana

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Rib-eye
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Beitrag Do., 22.12.2011, 22:28

Hallo Tommi,
Tommi69 hat geschrieben: ich habe die letzten beiden Abende damit verbracht diesen Thread zu lesen, da ich in einer ähnlichen Situation bin.
Ich würde Dich bitten, dazu einen eigenen Thread zu eröffnen, da jeder Fall sich zunächst ähnelt, aber eben doch jeder Fall ein Einzelfall ist.
Dort antworte ich Dir auch gern zu Deinem Fall.
Tommi69 hat geschrieben: Ein bischen zweifeln tu ich allerdings auch, ob es langfristig erfolgreich sein wird, immer wieder gerichtlich etwas zu erzwingen. Der Idealfall wäre doch der, dass Deine Ex einsieht, dass mit ihr was nicht stimmt und dann etwas ändert, wie z.B eine Therapie macht.
Bislang habe ich zumindest erreicht, dass der Umgang mit meiner Tochter nun fast wieder den Umfang umfasst wie vor den Falschbeschuldigungen. Ob das nun langfristig ist, sei dahingestellt.
Es gibt gar keine andere (zu verantwortende) Möglichkeit, als sich juristisch weiterzubilden und hartnäckig bei jeder neuen Blockade juristische Wege zu verfolgen.
Es sei denn, ich würde aufgeben und das Kind der Willkür der Mutter überlassen - das kann ich nicht.

Und zum Idealfall:
ich weiß, dass sie bereits therapeutisch betreut wurde, wie es gegenwätig ist, weiß ich nicht.
Der Kur-Aufenthalt von 6 Wochen im Sommer deutet auch in diese Richtung.
Ob dies nun dazu beigetragen hat, dass ich doch inzwischen viel für mich und mein Kind erreicht habe, kann ich nicht beurteilen. Was ich jedoch beurteilen kann, ist ihr völliges Fehlen jeglichen Unrechtsbewusstseins.
Niemals würde sie erkennen wollen (oder können), dass sie - salopp gesagt - zu weit gegangen ist.
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Rezna
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Beitrag Do., 22.12.2011, 22:36

Als Laie und noch dazu (wie im vorliegenden Falle) als Kontrahent in einer Rechtssache kann man absolut nichts sagen und machen. Nicht einmal, wenn man jemanden liebt kann man jemanden zu einer Therapie überreden. Diagnosen hat ausser dem passenden Mediziner keiner zu stellen, weder ein Angehöriger, Richter, Anwalt, Berater... noch der Patient selber. Selbst wenn ich von mir selber sage, ich hätte Depressionen, ist das keine Diagnose und der behandelnde Arzt könnte zu einer anderen Einschätzung kommen. Sicher, für sich, im stillen Kämmerchen, um sich absurdes Verhalten zu erklären, kann man spekulieren soviel man will. Je nachdem wie psychologisch versiert man ist (oft ist es so, dass man, als selber Betroffener, sich über Jahrzehnte ein recht umfassendes Wissen anliest - und durchaus auch an Mitpatienten lernt), kann man für sich selber durchaus zur Erkenntnis gelangen, jemand hätte die ein oder andere Persönlichkeitsstörung oder Erkrankung. Aber so, wie der Laie vielleicht den Hinweis geben kann: "Du, das schaut nach Diabetes aus, lass dich mal untersuchen." kanns nie mehr als ein Tip, ein Hinweis sein. Ob das Gegenüber den Rat annimmt oder von sich weist, ist seine eigene Angelegenheit. Vor allem einen Menschen auf mögliche Schwächen anzusprechen geht selten gut, wenn das ungefragt passiert. Es ist etwas anderes, auf jemanden zuzugehen und zu sagen: "Du, ich glaub du bist depressiv, lass dich checken." oder, ob jemand bei einem Rat sucht, seine Symptome schildert und von einem auch deine hilfreiche Antwort wie diese erwartet. Die erste Methode geht meistens schief, die Leute wollen nicht bedrängt werden, fühlen sich beleidigt, als Person in Frage gestellt... so schafft man sich schnell Gegner. Die zweite Methode ist hilfreich und gerne eine Einleitung zu einer Behandlung.

Als Ex bleibt nur: Klappe halten. Wenn die Frau ein Problem hat, das sie nicht bewältigen kann, ihr Leben belastet, und sie nach einer Lösung sucht, dann sucht sie schon nach Hilfe. Aber es ist schwer, zuzusehen, vor allem dann, wenn ein Kind in die Probleme hineingezogen wird (und das wird es meiner Meinung nach IMMER, da darf sich niemand etwas vor machen).

Debussys Vorschlag ist Hammerhart! Da sperrt sich alles. Aber es ist realistisch. Manchmal kann man wirklich nichts weiter tun, als zuzusehen wie der Unfall in Zeitlupe passiert und Verletzte hinterlässt. Manches entzieht sich der Kontrolle, auch wenn es anders aus schaut.

Ich wünschte mir nur, meine Eltern hätten auch ein Therapiesparbuch angelegt.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
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