Hallo Lilli,
ich kann mich sehr mit Dir freuen, das Islam Dir inneren Frieden schenkt.
Das ist etwas großes und das es Dir besser geht, Du also Deinen Weg gefunden hast,
ist großartig. Ich kann mir, trotz nur geringer Kenntnis, gut vorstellen, dass der Islam als solcher
eine intelligente Lehre ist, die Menschen durch das Leben hilft.
Ähnlich sehe ich das auch für das Christentum. Die heutige Kirche ist eine genauso
entartete hierarchische und pervertierte Form des Urglaubens, wie es eben auch im Islam
in manchen, vor allem armen Ländern vorkommt.
Unter dem Deckmantel des Christentums wurden grausige Dinge auf der Welt angerichtet.
Ob nun die Kreuzzüge im Mittelalter, die Eroberung Amerikas, die Hexenverfolgung in Europa,
die unsägliche Missionierung Afrikas. Es hat unterm Strich mehr Unheil angerichtet als gute Dinge bewirkt.
Aber es war immer Mißbrauch der eigentlichen Religion.
Ich sehe das so: Christus war ein Philosoph der in seiner Zeit den richtigen Gegengedanken zum damals üblichen Mainstream verkündete:
Liebe Deinen Nächsten, statt: beute ihn aus (Sklaverei) und bring ihn um (Krieg und Eroberung - oder Gladiatorenkämpfe und ähnliches.
Respekt vor dem anderen Mensch und der Natur, Respekt vor dem Leben.
Was wurde daraus? Hauptsächlich-> Macht euch die Erde untertan, Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Die Bibel heißt überzetzt: Die Bücher. Da klingt "Verkündung" schon etwas gewichtiger.
Ich finde es traurig das der Islam sowie auch das Christentum verzerrt werden, mißbraucht werden.
Beide meinen es im Grunde gut mit den Menschen.
Ich glaube an keinen Gott, ich war auf einer christlichen Grundschule, das war mit die schlimmste Zeit meines Lebens. Soviel Gehorsam gegenüber so wenig Menschlichkeit, Strenge und ständiges: Du sollst Glauben und nichts fragen. Das war eine Erziehung zum Untertanen.
Weil ich Fragen stellte (war ja nicht christlich erzogen), fiel ich aus dem Rahmen, so wie Du heute mit Deiner Kleidung und wurde von der Klasse gemobt.
Auch meine Mutter litt unter ihrer katholischen Erziehung mehr, als das ihr etwas gutes von diesem Glauben blieb. Nur Schuldgefühle, Sünde, Beichte, verdrängte Sexualtität.
Deshalb trat sie als junge Erwachsene aus.
Glaubst Du nun so richtig an Allah, Lilly? An einen anderen Gott als den Deiner Kindheit?
Oder wer ist Allah? Darf man sich von Allah ein Bild machen?
Geht das überhaupt?
Lilli1968 hat geschrieben:Auf sozilaler Ebene ist Ö immer noch ein Schlaraffenland und vom Wertesystem top.
Ebenso Deutschland und die EU. Auch wenn ganz viele Dinge schief liegen, es ist insgesamt ein Wohlstandsleben.
Lilli1968 hat geschrieben:z.B. aus Ägypten bestätigen. Im Vergleich zu Ö ist der Schnitt der Gesellschaft äusserst brutal, fatalistisch, der stärkere überlebt. Und das trotz Islam, die Gründe sind z.B. an dem "demokratische gewählten Diktator" zusuchen, unter anderem. Das da Strömung entstehen auf religiöser Basis und der Nährboden für Fundamentalismus vorhanden ist, wird allerdings vom Zentrum des Islams in Al Azhar erkannt und ist ganz und gar nicht in derem Sinn.
Ich denke im Mittelalter waren es Gier und Größenwahn, die zum Krieg gegen die "Ungläubigen" aufriefen, während die Fundamentalisten des Islam heute eher aus ihrem Lebenselend heraus wollen und das Feindbild basteln, dass ihnen einen Schuldigen für das schlechte Leben liefert.
So wie in Deutschland die jungen verzweifelten Leute ohne Perspektive statt zu Religionsfanatikern eben Neo-Nazis werden. Statt in der Psyche und letztlich psychosomatisch zu erkranken, werden sie fremdaggressiv und saufen.
Leider fällt ihnen wohl ebenso wie das in armen islamischen Ländern ist, außer draufschlagen nicht viel ein. Man könnte ja auch für andere Bedingungen politisch aktiv werden, aber das setzt Zugang zu Bildung und Reflektiertheit voraus. Wer nicht gelernt hat selbst zu denken, der muß auf andere hören und dabei
kann es leicht wieder zu etwas kommen, was hier 1937 passiert ist:
Ein Fanatiker wird an die Macht gelassen und richtet unglaublich viel schlimmes an.
Lilli1968 hat geschrieben:Niemals....ich lerne von meinem Mann und by myself
Also muß man keine Koranschule besuchen um dem Islam anzugehören?
Welche Rituale machen aus einer Christin ein Muslima? (Schon wieder neugierig, ich weiß)
Also wie gesagt, ich freue mich sehr für Dich, werde aber trotzdem diese Verhüllung nie als sinnvoll sehen können. Ich respektiere das als religiöses Statement, wobei es da ja nicht mal eine Niqab sein müßte.
Wie bist Du denn darauf gekommen? Warum reicht nicht ein Kopftuch und ein weites Gewand?
Ist das wegen den Angriffen auf eine muslimische Frau, die eindeutig aus Österreich kommt?
Dein Mann verlangt nicht von Dir, Dich auf der Straße zu verhüllen?