Trigger durch Therapeuten

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urmely
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Beitrag Sa., 23.10.2021, 10:18

Waldschratin hat geschrieben: Sa., 23.10.2021, 07:47 Liebe urmely,
da drin seh ich den eigentlichen Knackpunkt. :ja:

Wenn du auf dieser Grundlage in dir agierst und reagierst diesem Psychiater gegenüber, dann kann das keine Auseinandersetzung auf Augenhöhe werden.
So sehr du das möchtest.
Da hilft dann auch kein noch so viel dir vornehmen, dass..., oder dich zusammennehmen oder oder oder. (Weiß ich aus eigener Erfahrung. :roll:)
Ich sollte das eigentlich jetzt langsam gelernt haben und akzeptieren können. Kognitiv ist mir so vieles klar, aber ich kann dieses Gefühl eines großen Verlustes, das ich gerade habe, einfach nicht abstellen. Ich hoffe nur, dass ich bis Dienstag nicht wieder irgendwelchen Müll mache, doch ne Mail schreibe oder so was.

Waldschratin hat geschrieben: Jetzt geht es , klar, noch um diesen Bericht von ihm für deine Klinikeinweisung. Dass er das wenigstens noch hinbekommt, in der richtigen Zeit, damit dir da nichts entgeht, nur weil er in "Widerstand" geht.
Hast du da wirklich-wirklich keine, gar keine andere Alternative in deinem Umkreis als ihn? Immerhin fährst du ja auch zu ihm schon 30 min einfache Fahrt.
Nein, tatsächlich keine Alternative aktuell. Die Psychiaterin hat mich bisher 1 x gesehen und mir gleich die kPTBS abgesprochen und Zweifel an meiner ADHS-Diagnose geäußert. Für sie bin ich wieder mal einfach nur eine Depressive im Klimakterium.
Mir wäre es halt auch recht, ich hätte mal einen Bericht, in dem mal alles zusammengefasst steht. Darauf hoffe ich gerade. Die Klinik hat allerdings wohl auch ohne Bericht meine Unterlagen schon besprochen. Am Telefon bekam ich gestern die Auskunft, dass ich per Post eine Einladung zum Vorgespräch erhalten werde. Die Sekretärin meinte, dass eigentlich nicht ohne Bericht des Therapeuten besprochen wird, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er so schnell direkt etwas dort hin geschickt haben könnte. Er hatte ja auf der Einweisung den Platz schon genutzt, um ein paar Dinge zu notieren.

Waldschratin hat geschrieben: Andererseits : Ja, er kennt dich jetzt gut genug, um so einen Bericht auch schreiben zu können.
Wenn du also das bei ihm noch durchziehen möchtest, dann musst ganz klar du dich jetzt "rausnehmen", was Erwartungen und Anforderungen an ihn angeht.
Du willst dieses Schreiben noch von ihm, alles andere ist er erwiesenermaßen nicht bereit, dir zu geben : Das gilt es momentan mal "einfach" so zu respektieren.
Daran arbeite ich. Aber ich merk jetzt schon, dass mein Hirn die ganze Zeit mögliche Gesprächsverläufe am Dienstag durchcheckt. Es kann ja auch gut sein, dass er mich am Dienstag vor die Türe setzt.
Waldschratin hat geschrieben: Deinen Ärger über ihn, deinen Frust und auch deine Enttäuschung (und was das alles in deinem Inneren in Gang setzt...) kann ich gut verstehen. :hugs:
Da ist er aber nicht (mehr) der richtige Ansprechpartner dafür...
Wenn ich nur mein Hirn und mein Inneres irgendwie zusammenbringen könnte. Dieses kleine Kind jammert ständig rum "aber, aber, aber... da und da, da war er sooo nett"

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 23.10.2021, 11:28

urmely hat geschrieben: Sa., 23.10.2021, 10:18 Nein, tatsächlich keine Alternative aktuell. Die Psychiaterin hat mich bisher 1 x gesehen und mir gleich die kPTBS abgesprochen und Zweifel an meiner ADHS-Diagnose geäußert. Für sie bin ich wieder mal einfach nur eine Depressive im Klimakterium.


Kenne ich. Bei mir war das sogar ein Traumatherapeut. Dass ich keine Traumafolgestörung haben kann hat er daran festgemacht dass ich keine Flashbacks habe. :kopfwand:

Psychiater kannst du fast alle in die Tonne treten. Die können maximal a paar Psychopharmaka nach Symptomlage verschreiben, zu mehr ist die überwältigende Mehrheit davon absolut unbrauchbar.

Für Trauma gibt es keine festgelegten Kriterien was für eine Art von Gewalt es auslösen kann oder nicht und wie genau du individuell dann reagierst. Es ist völlig subjektiv wer von was eine Traumafolgestörung bekommt. Oder nicht.

Und wenn fortgesetztes Schulmobbing eine PTBS auslösen kann, dann kann das selbstverständlich auch Mobbing durch die Herkunftsfamilie tun. Flashbacks kann es nur bei Monotraumata geben, da man bei steter Tropfen höhlt den Stein Traumatisierungen nicht das eine Ereignis gibt das man dann wiedererlebt. Wenn es viele Ereignisse über einen langen zeitraum sind, dann resultiert das in einem Gefühl von anhaltender ständiger Unsicherheit. Und das nimmt einem klarerweise auf Dauer den ganzen Lebensmut und die Freude an der eigenen Existenz.

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Takli
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Beitrag Sa., 23.10.2021, 12:02

urmely hat geschrieben: Sa., 23.10.2021, 10:18 Wenn ich nur mein Hirn und mein Inneres irgendwie zusammenbringen könnte. Dieses kleine Kind jammert ständig rum "aber, aber, aber... da und da, da war er sooo nett"
Zu einem guten Therapeuten gehört halt nicht nur Empathie und Einfühlungsvermögen, sondern auch zuverlässige Strukturen. Ich denke dem guten Mann ist nicht bewußt, welchen negativen Einfluß seine chronische Überlastung (die sich durch seine Vorwürfe einer zu hohen Erwartungshaltung und die unbeständige Terminvergabe annehmen läßt) auf die Beziehungsgestaltung hat. Besser wäre, wenn er sich da seiner eigenen Grenzen bewußter wäre. Vielleicht wäre er sogar ein guter Therapeut, wenn er mehr Kapazitäten frei hätte. Blöd halt für dich, daß du nach entsprechenden Erfahrungen jetzt die Konsequenzen ziehen mußt, weil es so nicht funktioniert.

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urmely
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Beitrag Sa., 23.10.2021, 12:21

münchnerkindl hat geschrieben: Sa., 23.10.2021, 11:28 Kenne ich. Bei mir war das sogar ein Traumatherapeut. Dass ich keine Traumafolgestörung haben kann hat er daran festgemacht dass ich keine Flashbacks habe. :kopfwand:
...

Für Trauma gibt es keine festgelegten Kriterien was für eine Art von Gewalt es auslösen kann oder nicht und wie genau du individuell dann reagierst. Es ist völlig subjektiv wer von was eine Traumafolgestörung bekommt. Oder nicht.
Mein frühestes Trauma ist quasi als Familienlegende für meinen Starrkopf dokumentiert. Meine Mutter wollte mich mit 8 Wochen abstillen und an die Flasche gewöhnen. Ich habe lieber gehungert, als die Flasche zu nehmen. Dann hat man eine alte Tante, Kinderschwester im Ruhestand (ich bin in den 60ern geboren, also kann man sich gut vorstellen, welche Schule diese Kinderschwester im Hintergrund hatte) ins Haus geholt, die es 1 Woche lang versucht hat, auch ohne Erfolg. Meine Mutter musste mich erst mal weiter stillen.
Im Kindergarten- und Grundschulalter gab es immer Stress bezüglich Essen. Ich habe im Kindergarten Stunden im Büro der Schwester vor dem Schneewittchen-Wandbehang verbracht, weil ich mein Vesperbrot nicht essen wollte und erst wieder raus durfte, wenn ich es gegessen hatte. Zuhause wolle ich oft nicht essen (warum weiß ich allerdings nicht, also ob es am Essen oder an mir lag). Dann wurde ich schon mal zwangsgefüttert und bei Misserfolg in den Tankraum zum Öltank gesperrt, wo ich ohne Hilfe nicht raus konnte, da die Luke weiter oben in der Wand war.

Ich bringe das alles aber erst seit kurzem mit dem Thema Trauma in Verbindung, dank meiner Körpertherapeutin. Vorher habe ich das höchstens auch als Beispiel dafür erzählt, dass ich eben schon immer einen sehr eigenen Kopf hatte...

Die Körpertherapeutin hat mir auch geraten, solche Sachen aufzuschreiben und gesammelt zum nächsten Termin bei der Psychiaterin mitzunehmen.

Mal abgesehen von der ganzen Traumageschichte steht bei mir auch immer noch der Verdacht auf eine Autismusspektrumsstörung im Raum, ich warte schon seit 1 Jahr auf einen Platz zur Diagnostik. Mein Therapeut hatte diesen Verdacht auch schon geäußert, dann aber irgendwann aufgehört davon zu reden.

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urmely
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Beitrag Sa., 23.10.2021, 12:26

Takli hat geschrieben: Sa., 23.10.2021, 12:02 Ich denke dem guten Mann ist nicht bewußt, welchen negativen Einfluß seine chronische Überlastung (die sich durch seine Vorwürfe einer zu hohen Erwartungshaltung und die unbeständige Terminvergabe annehmen läßt) auf die Beziehungsgestaltung hat. Besser wäre, wenn er sich da seiner eigenen Grenzen bewußter wäre. Vielleicht wäre er sogar ein guter Therapeut, wenn er mehr Kapazitäten frei hätte. Blöd halt für dich, daß du nach entsprechenden Erfahrungen jetzt die Konsequenzen ziehen mußt, weil es so nicht funktioniert.
Eigentlich sollte es ihm in Bezug auf mich schon bewusst sein. Das ist seit Monaten mein Mantra: dass ich von ihm die Sicherheit brauche, dass es mich jedes Mal komplett umwirft, wenn sich kurzfristig der Termin ändert. Er bekommt es von mir bei vielen Gelegenheiten gesagt, schon öfter mal per Mail geschickt und auch in Texten, die ich zum Termin mitbringe. Letztendlich geht es seit Wochen nicht voran, weil mich diese Unsicherheiten immer wieder aus dem Konzept bringen, in Kombination mit den spärlichen und kurzen Terminen.

Ich glaube tatsächlich, dass er sich übernimmt, weil er viele Leute in Not sieht und allen irgendwie helfen will. Statt zu sagen: mehr geht nicht, nimmt er immer wieder neue Leute an und kann dann eben keine vernünftige Therapie machen, bzw. redet es sich schön, dass das seine Art der Therapie sei und schon seine Richtigkeit hätte. Mich hat er ja auch "aufgenommen" obwohl er gesagt hat, dass er eigentlich voll ist. Leider wirft er mir das heute ab und an vor, wenn ich ihm zu fordernd bin. Das macht es mir aber zum Teil auch so schwer, mich von ihm zu lösen.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 23.10.2021, 18:56

urmely hat geschrieben: Sa., 23.10.2021, 12:21 Im Kindergarten- und Grundschulalter gab es immer Stress bezüglich Essen. Ich habe im Kindergarten Stunden im Büro der Schwester vor dem Schneewittchen-Wandbehang verbracht, weil ich mein Vesperbrot nicht essen wollte und erst wieder raus durfte, wenn ich es gegessen hatte. Zuhause wolle ich oft nicht essen (warum weiß ich allerdings nicht, also ob es am Essen oder an mir lag). Dann wurde ich schon mal zwangsgefüttert und bei Misserfolg in den Tankraum zum Öltank gesperrt, wo ich ohne Hilfe nicht raus konnte, da die Luke weiter oben in der Wand war.


In dem Alter definitiv traumatisierend.

Ich glaube bei Autismusspektrum ist Probleme mit Nahrungsmitteln doch auch häufig, oder?

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urmely
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Beitrag Sa., 23.10.2021, 19:11

münchnerkindl hat geschrieben: Sa., 23.10.2021, 18:56 In dem Alter definitiv traumatisierend.

Ich glaube bei Autismusspektrum ist Probleme mit Nahrungsmitteln doch auch häufig, oder?
Wenn ich mir meine Autistenkinder anschaue, definitiv. Jeder isst nur bestimmte Dinge und ganz vieles nicht, meistens wegen der Konsistenz.
Ich kann mich halt bei mir nicht daran erinnern, warum ich nicht essen wollte. Vielleicht hing das auch mit dem Abstillversuch zusammen und ich hatte da schon eine Essstörung, wer weiß.

Das sind die Dinge, die ich eigentlich in einer Therapie besprechen wollte und nicht, warum ich zu fordernd, grenzüberschreitend oder kratzbürstig zu meinem Therapeuten bin.

Die letzten Stunden sind richtig übel gewesen, nur in der Kletterhalle habe ich Ruhe im Kopf. Kaum war ich draußen auf dem Weg nach Hause ging es wieder lso: Alle paar Minuten sitz ich plötzlich in seinem Sprechzimmer ihm gegenüber. Der Magen zieht sich zusammen, ich hol mich raus, atme, orientiere mich im jetzt, beruhige mich, mach irgendwas und plötzlich geht es wieder von vorne los. Mein linker Arm ist schon ganz blau, weil ich mich da immer zwicken muss um die Spannung abzubauen. :-(
Ich würde ja verstehen, dass mich die Situation so belastet, wenn ich weiter das Gefühl hätte, dass er der einzige ist, der mir helfen kann. Aber ich habe ja selbst am Mittwoch für mich festgestellt, dass ich bei ihm nicht bleiben kann. Warum regt mich das dann so auf und lässt sich nicht abstellen? Das kann doch nicht die nächsten 2,5 Tage so weiter gehen :kopfschuettel:

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 23.10.2021, 23:49

urmely hat geschrieben: Sa., 23.10.2021, 19:11
Das sind die Dinge, die ich eigentlich in einer Therapie besprechen wollte und nicht, warum ich zu fordernd, grenzüberschreitend oder kratzbürstig zu meinem Therapeuten bin.

Die letzten Stunden sind richtig übel gewesen, nur in der Kletterhalle habe ich Ruhe im Kopf. Kaum war ich draußen auf dem Weg nach Hause ging es wieder lso: Alle paar Minuten sitz ich plötzlich in seinem Sprechzimmer ihm gegenüber. Der Magen zieht sich zusammen, ich hol mich raus, atme, orientiere mich im jetzt, beruhige mich, mach irgendwas und plötzlich geht es wieder von vorne los. Mein linker Arm ist schon ganz blau, weil ich mich da immer zwicken muss um die Spannung abzubauen. :-(

Naja, es ist ja nun nicht so dass du mit dem Mann zwangsverheiratet bist.

Bist du ihm irgendwie hörig oder sonstwie massiv emotional abhängig?

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Takli
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Beitrag So., 24.10.2021, 09:07

urmely hat geschrieben: Sa., 23.10.2021, 19:11 Warum regt mich das dann so auf und lässt sich nicht abstellen?
Kennst du denn die Gefühle aus der Kindheit? Waren deine Eltern vielleicht auch gestreßt oder überlastet und haben deine normalen Bedürfnisse als zu fordernd empfunden? Das würde schon erklären, warum dich das so sehr beschäftigt, wenn ein alter Konflikt wieder auflebt. Der Therapeut läßt sich ja nicht auf die von dir empfundene Beziehungsstörung ein, so daß sich gemeinsam keine einvernehmliche Lösung finden läßt.

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urmely
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Beitrag So., 24.10.2021, 09:20

münchnerkindl hat geschrieben: Sa., 23.10.2021, 23:49 ... oder sonstwie massiv emotional abhängig?
Mittlerweile befürchte ich das, ja. Sonst lässt sich für mich nicht erklären, wieso mich das immer noch so umtreibt, obwohl ich vom Kopf her schon seit Tagen weiß, dass ich diese Therapie verlassen muss.

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chrysokoll
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Beitrag So., 24.10.2021, 09:23

urmely hat geschrieben: Sa., 23.10.2021, 19:11 Aber ich habe ja selbst am Mittwoch für mich festgestellt, dass ich bei ihm nicht bleiben kann. Warum regt mich das dann so auf und lässt sich nicht abstellen? Das kann doch nicht die nächsten 2,5 Tage so weiter gehen :kopfschuettel:
Die Frage warum dich das so aufregt kannst du letztlich nur selber beantworten, vermutlich nur mit therapeutischer Hilfe.
Und es ist jetzt auch nicht zentral wichtig dem auf den Grund zu gehen. Es regt dich auf, das ist so, das solltest du erst mal "einfach" akzeptieren. Natürlich ist das nicht wirklich einfach. Aber du bist ein erwachsener Mensch, du kannst Entscheidungen treffen. Z.B. die Entscheidung dich damit jetzt nicht weiter zu befassen, dem Ganzen nicht unendlich Raum zu geben.
Es ist jetzt auch nicht wichtig die Psychiaterin vom Trauma zu überzeugen.
Du brauchst die Dame jetzt nur kurz und für ganz bestimmte Dinge, nicht mehr.

Kennst du Techniken z.B. zum Gedankenstopp?

Ich kann dir nur dringend raten diese immense Energie jetzt nicht mehr für diesen Therapeuten aufzuwenden, sondern für den kommenden Klinikaufenthalt, und für die Suche nach einem guten neuen Therapeuten für dich.

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urmely
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Beitrag So., 24.10.2021, 09:30

Takli hat geschrieben: So., 24.10.2021, 09:07 Kennst du denn die Gefühle aus der Kindheit? Waren deine Eltern vielleicht auch gestreßt oder überlastet und haben deine normalen Bedürfnisse als zu fordernd empfunden? Das würde schon erklären, warum dich das so sehr beschäftigt, wenn ein alter Konflikt wieder auflebt. Der Therapeut läßt sich ja nicht auf die von dir empfundene Beziehungsstörung ein, so daß sich gemeinsam keine einvernehmliche Lösung finden läßt.
Genau diese Theorie habe ich auch.
Das habe ich ihm Ende September, am Tag vor meinem vorletzten Termin, in einer Mail geschrieben:
"Es kommt mir vor, als ob sich aktuell in den Terminen mit Ihnen genau das wiederholt, was ich schon lange kenne:
Ich darf nicht fordernd sein, ich muss gehorchen, ich muss brav sein, ich darf nicht nerven. Meine Bedürfnisse sind nicht wichtig, ich soll mich nicht so anstellen, andere haben es noch schwerer. Ich muss pflegeleicht sein. „Du hast schon so viel bekommen, jetzt sei endlich zufrieden und dankbar“. Wenn ich mich dem füge, werde ich vielleicht gemocht und/oder mit Beachtung belohnt
."

Es war eine längere Mail, wo es letztendlich insgesamt um meinen Wunsch nach mehr Sicherheit geht und die damit endet, dass ich darum bitte, dass wir da am nächsten Tag, trotz nur 25 Minuten, darüber reden.

Seine Antwort:
"Liebe Frau urmely,

gerne können wir darüber reden, gerne würde ich auch über die stat.
Behandlung reden.

Mit freundlichen Grüssen
"

Und darüber geredet haben wir dann gar nicht.

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Takli
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Beitrag So., 24.10.2021, 10:34

Ja, jetzt stell dir vor er hätte geantwortet:

Liebe Frau urmely!
Leider bin ich auf Grund von zu viel Arbeit in der Praxis nicht in der Lage ihnen öftere bzw. längere Therapiestunden anzubieten. Ich sehe, daß sie mehr brauchen, meine Kapazitäten lassen das aber einfach nicht zu. Ich kann ihnen bis zur stat. Behandlung nur weiterhin eine Notunterstützung anbieten und hoffe daß sie in der Klinik eine angemessene Betreuung finden.


Wie wäre das emotional für dich?

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urmely
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Beitrag So., 24.10.2021, 11:10

Takli hat geschrieben: So., 24.10.2021, 10:34 Ja, jetzt stell dir vor er hätte geantwortet:

Liebe Frau urmely!
Leider bin ich auf Grund von zu viel Arbeit in der Praxis nicht in der Lage ihnen öftere bzw. längere Therapiestunden anzubieten. Ich sehe, daß sie mehr brauchen, meine Kapazitäten lassen das aber einfach nicht zu. Ich kann ihnen bis zur stat. Behandlung nur weiterhin eine Notunterstützung anbieten und hoffe daß sie in der Klinik eine angemessene Betreuung finden.


Wie wäre das emotional für dich?
Damit könnte ich besser leben, denn das wäre für mich eine nachvollziehbare Antwort. Ich hätte mich "gesehen" gefühlt und ich hätte mich nicht "beschuldigt" gefühlt.

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Takli
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Beitrag So., 24.10.2021, 11:30

Vielleicht hat er ein https://de.m.wikipedia.org/wiki/Helfersyndrom. Das würde erklären, warum er sich seine Grenzen nicht eingestehen kann und er wenig Interesse zeigt zu erkennen, daß sein Hilfsangebot dir so nicht dienlich ist.

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