Wie authentisch/offen/ehrlich dürfen Psychotherapeuten sein?

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tipsy
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Beitrag Do., 02.01.2020, 23:14

Naja, die Zeitung bringt mir jede Woche der Postbote. Ich habe mir lange Zeit einiges von Therapie versprochen und lange Zeit nicht so gedacht, wie heute.

Edit: Und die "Dramaturgie" des Artikels entstammt ja den Zeitungsmachern und den Kommentaren der Autoren. Das waren ja eben nicht meine Unkenrufe.

Edit 2: Und ich gehöre nicht zur Generation Babyboomer zwischen 50 und 60, wie von der Therapeutin erwähnt. Und da ich auch nie ein persönliches Gespräch mit ihr hatte, fällt auch jede Übertragung, Gegenübertragung, und wie die Scherze alle heißen, auch weg. Und trotzdem ist diese Therapeutin der Prototyp von Therapeuten, die ich zur Zeit antreffe.

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Anna-Luisa
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 00:45

tipsy hat geschrieben: Do., 02.01.2020, 22:46 Dieser Artikel hat mir meine Vorbehalte gegenüber Therapie und TherapeutInnen zu 100% bestätigt. Tut mir leid für alle Fans der Psychotherapie, aber:
Wie gut, dass keine Ansprache von einem Zahnarzt kam. Vermutlich würden alle "Fans" der Zahnmedizin abtrünnig werden...nicht auszudenken!
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)


Coriolan
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 01:13

tipsy hat geschrieben: Do., 02.01.2020, 17:33 Finde, TherapeutInnen sollten, bevor sie ihre Approbation erhalten und den Hintern nicht mehr aus der eigenen Komfortzone des Sessels im Therapieraum rauskriegen, Praktikas in der Real Word machen.
- 1 Woche obdachlos
- 1 Woche in der Pflege
- 1 Woche im Kriegsgebiet
[...]
Ernsthaft?!

Wer sagt mir denn, ob nicht mein Therapeut die eine oder andere Erfahrung durchaus selbst gemacht hat?

Der/die wird ja auch nicht in der rosa Plüschwolke aufgewachsen sein.

Klar gibt es unter Therapeuten auch schwarze Schafe (warum sollte es ausgerechnet bei denen anders sein als in anderen Berufen?) aber ich finde, das ist noch kein Grund, über alle Therapeuten so abwertend zu schreiben als wären das alles nur inkompetente Menschen, die Probleme nur vom Hörensagen kennen und nie echte eigene Probleme hatten. :kopfschuettel:

Deine Therapie(n)?, Tipsy sind vielleicht nicht nach deinen Vorstellungen verlaufen - das ist bedauerlich, aber deswegen kann man doch nicht die ganze Zunft über einen Kamm scheren?
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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Anna-Luisa
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 01:31

tipsy hat geschrieben: Do., 02.01.2020, 22:46 Und da ich auch nie ein persönliches Gespräch mit ihr hatte, fällt auch jede Übertragung, Gegenübertragung, und wie die Scherze alle heißen, auch weg. Und trotzdem ist diese Therapeutin der Prototyp von Therapeuten, die ich zur Zeit antreffe.

(…)

Dieser Artikel hat mir meine Vorbehalte gegenüber Therapie und TherapeutInnen zu 100% bestätigt. Tut mir leid für alle Fans der Psychotherapie, aber:
Für mich liest es sich schon so, als würdest du da etwas auf alle Psychotherapeuten übertragen. Mehr noch, es klingt so, als würdest du erwarten, dass die Fans (!?) sich nun bedauernswert finden sollten, da sie dir leid tun? Warum eigentlich?
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stern
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 06:44

tipsy hat geschrieben: Do., 02.01.2020, 20:26 Der Artikel steht nicht nur in der Online-Ausgabe der Zeitung, sondern auch in der Printausgabe, die von mir regulär bezahlt wurde.
Vielleicht weil es damit ist es ein Artikel ist, für den Leute zahlen sollen (der nur gegen Bezahlung lesbar ist und lesbar sein soll)? Z+ Artikel / Printartikel.
...............

Inhaltlich würde ich es auch so sehen, dass es Therapeuten mit unterschiedlicher Lebenserfahrung gibt. Und so würde ich auch sagen, dass eine Therapeutin in der Tat beachten sollte, dass sie vom warmen Sessel aus spricht, wenn sie z.B. jemanden vor sich hat, der z.B. den 2. WK (oder einen anderen Krieg) miterlebte und traumatisiert ist oder der anderes erlebte, das sie bestenfalls vom Hörensagen kennt. Hier können durchaus Welten aufeinander treffen. Nicht umsonst gehören Ärzte und PT zu den Berufsgruppen, wo ein steigendes Alter aufgrund der Erfahrung eher honoriert wird als in manch' anderen Berufen.

Mir gehen eher bestimmte Typen von Selbstopimierungs-Choaches auf den Senkel. Aber darauf bin ich nicht angewiesen.

Im Zweifel würde ich darauf achten, wie jemand auf Probleme eingeht... natürlich gibt es hier Unterschiede. Auch dahingehend, wie hilfreich ich das erlebe.

Was man nicht weiß: Wie lange die Zeit suchen mussten, um jemanden zu finden, der der Zeitung ehrlich genug ist.
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tipsy
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 07:35

In mir keimt der Gedanke, dass die Therapeutin, die im Artikel spricht, mit den 50+ Babyboomern Recht haben könnte und wenn diese so zahlreich in Psychotherapien sitzen, dann Psychotherapiepatienten nicht meine Peer-Group sind.

Werdet bitte nicht persönlich, mit meinen Therapien hat dieser Artikel nichts zu tun. Es ist ein Artikel, der im Rahmen eines gesellschaftlichen Diskurses stattfindet und diesen würde ich auch hier gerne führen. Meine Erfahrung der menschlichen Haltung und des Verständnisses für Patienten (von Therapeuten als mangelhaft erlebt) deckt sich mit der Selbstoffenbarung der Therapeutin in DIE ZEIT. Aber vielleicht passt ihre Kritik auf Babyboomer, die sie ja noch mal direkt mit "Liebe Patienten, Liebe Babyboomer" angesprochen hat.

Deshalb schrieb ich auch, dass ich erwäge, mittlerweile wieder mehr geistreiche und empathische Anstöße für meine Entwicklung und mein Leben in den Sonntagsgedanken der Kirchen zu finden. Keine Ironie. Weil die Therapeuten zu angenervt von 50+ sind und mir deshalb keine Hilfe.

Ist jetzt schade, dass die Therapeutin im Zitat nicht mehr gelesen werden kann, so wird noch deutlicher, wie manche hier unbedingt aufeinander kloppen wollen, ihre Worte waren sehr deutlich und so denken nach meiner Erfahrung momentan alle TherapeutInnen, die ich in letzter Zeit für ein Erst- und Zweitgespräch aufgesucht habe.

EDIT an Coriolan und Anna-Luisa: Die Therapeutin hatte sich im Artikel darüber beklagt, dass ihr keine Fälle der Patienten von 2019 mehr im Gedächtnis sind, weil sie alle, bis zu 100 Patienten, zu ähnlich sind. Nur dieses Wort hat sie nicht genannt, aber gemeint: "alles Jammerlappen".
Zuletzt geändert von tipsy am Fr., 03.01.2020, 08:08, insgesamt 1-mal geändert.

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stern
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 08:01

Eine Therapeutin im Alter von 32 verkörpert auch eine recht junge Generation von Therapeuten (recht frisch nach der Uni und der Therapeutenausbildung). Wenn ich mich recht entsinne, ging es in dem Artikel auch um Bedürfnisse... und dass das nach Ansicht dieser Therapeutin manche nicht verstünden, wenn sie etwas von "auf Bedürfnisse achten" erzählt.

Aber wenn ich ehrlich bin: Wen wundert's. :lol: Ich würde jedenfalls schon sagen, dass hier auch Generationenunterschiede eine erhebliche Rolle spielen können... und es dann schon etwas lebensfremd wirken kann, wenn solche Aspekte missachtet werden. Also wenn jemand in eine Zeit hineingeboren wurden, in der Selbstentfaltung, Bedürfnisbefriedigung eine große Rolle spielten und Möglichkeiten ausgebaut wurden, nach der eigenen Facon leben zu können, so IST das etwas anderes als für jemanden mit ganz anderen Lebensthemen, bei denen Maßstab weniger die eigenen Bedürfnisse sein konnten, sondern andere Notwendigkeiten. Inwieweit Bedürfnisoptimierung erstrebenswert ist, wäre uU auch ein Thema (oder ob das vielleicht auch viele andere Nebenwirkungen haben kann. Diese Therapeutin schien Bedürfnisorientierung als erstrebenswert vorauszusetzen. Stichwort z.B. Narzisstische Gesellschaft, die dafür mitunter beklagt wird). Oder manche kennen und nehmen ihre Bedürfnisse aus anderen Gründen nicht ohne weiteres wahr. Klar kann ein Therapeut nicht alles persönlich erlebt haben, womit er konfrontiert wird... aber ich denke schon, dass Therapien auch daran scheitern können, dass dem Therapeuten manche Lebenswirklichkeiten zu fremd sind und bleiben, so dass das unzureichend nachvollzogen werden kann, worum es dem anderen geht. Beidseitig.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 03.01.2020, 08:28, insgesamt 1-mal geändert.
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tipsy
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 08:12

Wie gesagt, wenn ich mir mittlerweile in Therapien abholen kann, was ich mir an jeder Straßenecke von bis zu 80 % der Menschen abholen/sagen lassen kann ("Du Jammerlappen, mach doch, was Du wirklich willst"), weiß ich nicht mehr, was ich dort suche. Die Therapeutin war sicher VTlerin, aber von Psychoanalyse habe ich mich nach eingehender Informationsbeschaffung vor 10 Jahren abgewandt. Die guten Denkansätze und Theorien von PA sind längst in der VT und anderen Richtungen aufgegangen bzw. verwurstet worden. Da muss man keine PA mehr machen, weil ich dann die negativen, also Gefahr der inkompetenten, Effekte davon für zu gefährlich halte.

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Beitrag Fr., 03.01.2020, 09:26

Eines noch - bevor ich missverstanden werde und Kritik über mich hereinbricht -
Ein Gedanke zur Frage Generationenkonflikt:

Die anderen, mal geschätzt, 2/3 der sogenannten Babybommer um die 50+ (die Kinder des Wirtschaftswachstums sind) ohne psychische Erkrankung haben doch die Mähr erst erfunden, von wegen, du kannst alles machen, wenn du nur willst. Und diese wiederum, die Psychotherapeuten geworden sind, haben die heute 32jährigen Psychotherapeuten ausgebildet.

Vielleicht sind die angeblichen Jammerlappen wütend, wenn sie nun erkennen, dass es bei der Sache mit den Bedürfnissen eine Grenze gibt, nämlich begrenzte Ressourcen, Gesundheit/Krankheit. Und dass es bei "wenn du alles bekommen kannst, was du willst" Verlierer auf der anderen Seite geben muss! Vielleicht sind sie eher sauer über die Anmaßung, dass ihnen nun die Ellenbogenmentalität der 2/3 Babyboomer, die auch vorgaben oder daran glaubten, im bunten Wirtschaftswunder Hand in Hand gemeinsam ins Glück zu tanzen, als eigenes Versagen in der Verantwortung vorgehalten wird.

Wenn ich manchmal hier lese, von Usern mit Haus, Kindern, Partner, Beruf und Karriere, frage ich mich tatsächlich schon, wie extrem hoch die Anforderungen der Babyboomer-Generation sind und welchen Floh sie der nachfolgenden Generation (30+) ins Ohr gesetzt hat, die gar nicht mehr zu hinterfragen scheint, wie unmenschlich dieser entfesselte Kapitalismus bis hinein in die Psyche des Menschen ist.

Im Grunde sitzen alle im selben Boot, ob 52jährig oder 32jährig, aber wenige haben Respekt voreinander/vor den Problemen eines anderen.

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stern
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 09:41

Der Artikel ist auf einem Autorenprofil auch mit "Reißt euch endlich mal zusammen!" umschrieben. Ich wäre mir auch nicht so sicher, über wen das mehr aussagt, wenn diesbzgl. alle Patienten gleich wahrgenommen werden. Kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, das jeder Patient jammert (selbst wenn es sich "nur" auf die Boomer bezog, die ich selbst aber gar nicht so als große Jammerer sehen würde). Wenn man schwierige Erfahrungen machte, sehe ich das nicht automatisch als Jammern an, wenn in einer PT darüber berichtet wird. Es wäre vielmehr despektierlich, Erfahrungen als Jammern abzuqualifizieren. Und vielleicht wäre es auch für das Verständnis wichtig, warum jemand an bestimmten Erfahrungen knabbert... fatal, wenn die Bedeutung verkannt wird, weil es als Jammern verkannt wird. Wie dem auch sei:

Auch Psychotherapeuten sind letztlich Kinder der Zeit bzw. der Orten, in die sie geboren wurden. Freud z.B. verwechselte sozusagen das vorherrschende gesellschaftliche Frauenbild mit deren Natur bzw. mit Psychologismen (wie viele andere in der damaligen Zeit). Welche Werte heutzutage zählen, kann sich jeder selbst überlegen. Jammern eher nicht. Dann schon mehr Ökonomisierung, Leistung/Erfolg, Individualität, Selbstverwirklichung, Achtsamkeit, Selbstoptimierung, Opfer als Schimpfwort und bäh Opferrolle, usw. In der einen oder anderen Form wird sich auch das in Psychotherapien niederschlagen... und wenn es um die Effizienz von Methoden geht oder warum Patient xy schon so und so lange Therapie macht und noch nicht ausreichend erfolgreich! war, usw. Wenn man sich ein Burnout eingefangen hat, darf man dann vielleicht auch Entschleunigung (wie es dann heißt) lernen und sich leisten. ;)
Zuletzt geändert von stern am Fr., 03.01.2020, 10:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 10:14

tipsy hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 07:35 EDIT an Coriolan und Anna-Luisa: Die Therapeutin hatte sich im Artikel darüber beklagt, dass ihr keine Fälle der Patienten von 2019 mehr im Gedächtnis sind, weil sie alle, bis zu 100 Patienten, zu ähnlich sind. Nur dieses Wort hat sie nicht genannt, aber gemeint: "alles Jammerlappen".
Und warum teilst du mir das jetzt mit? Worüber sie sich beklagt hat, ist mir ebenso gleichgültig wie das, was sie, deiner Ansicht nach, gemeint hat.
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 10:16

Wenn diese Therapeutin das so sieht, dann sollte sie besser den Beruf wechseln. Ich gehe davon aus, dass ihre Haltung nicht repräsentativ für die Mehrheit der Therapeuten ist.
Zwar wird für einen Therapeuten auch nicht jeder Tag spannend sein, aber die meisten werden doch einen persönlichen Bezug zu ihren Klienten aufbauen, und sich daher auch noch eine Weile an sie erinnern.

Wenn ich manchmal hier lese, von Usern mit Haus, Kindern, Partner, Beruf und Karriere, frage ich mich tatsächlich schon, wie extrem hoch die Anforderungen der Babyboomer-Generation sind und welchen Floh sie der nachfolgenden Generation (30+) ins Ohr gesetzt hat, die gar nicht mehr zu hinterfragen scheint, wie unmenschlich dieser entfesselte Kapitalismus bis hinein in die Psyche des Menschen ist.
Ja, schon schade, dass dieses Modell mit Familie Haus Beruf und Karriere das Standardmodell zu sein scheint. Aber es gibt schon auch Leute, die sich anders orientieren, und zwischenzeitlich sehe ich dafür auch Toleranz (noch ausbaufähig).

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tipsy
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 10:17

stern hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 09:41 Wenn man sich ein Burnout eingefangen hat, darf man dann vielleicht auch Entschleunigung (wie es dann heißt) lernen und sich leisten. ;)
Ich weiß nicht. Wenn ich dann von ehemaligen Bankern lese, die jetzt im Mittelmeer auf einem maroden Kutter kurven und Plastikmüll einsammeln und von ihrer Läuterung zur Entschleunigung und Achtsamkeit berichten, aber von ihrem zuvor in Aktien angelegten Besitz leben, den sie im Leben Nr. 1 angehäuft haben (natürlich auf Kosten eines achtsamen Miteinanders) scheint das für mich eher der Gipfel der Dekadenz zu sein.
Wenn diejenigen, die zuvor die Räder so beschleunigt haben, dass einige nicht mehr mitkommen können, nun von der Langsamkeit und Genügsamkeit des Lebens predigen (ehe sie in Karriere Nr. 2 starten)... :roll:

Nervig auch die Läuterungsberichte der Extremsportler, die abgestürzt oder ect. sind, und gerade noch mit dem Leben davonkamen, und jetzt mit ernster Miene von Traumatisierung und den wahren Werten im Leben reden.

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Anna-Luisa
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 10:21

tipsy hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 08:12 Da muss man keine PA mehr machen, weil ich dann die negativen, also Gefahr der inkompetenten, Effekte davon für zu gefährlich halte.
Zum Glück MUSS niemand eine PA machen. Allerdings klingt es etwas schräg, wenn du schreibst, MAN müsse keine PA machen, weil DU da etwas für zu gefährlich hältst.

Inkompetene Effekte existieren nicht.
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 10:24

tipsy hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 10:17 Nervig auch die Läuterungsberichte der Extremsportler, die abgestürzt oder ect. sind, und gerade noch mit dem Leben davonkamen, und jetzt mit ernster Miene von Traumatisierung und den wahren Werten im Leben reden.
Warum lässt du dich von ihnen nerven?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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