Jenny Doe hat geschrieben: ↑Mi., 13.02.2019, 08:11
Ich denke auch, dass du selbst beurteilen musst ob dir das Verhalten deiner Therapeutin hilft oder nicht. Du kennst dich und deine Probleme am besten.
Ich habe es bisher positiv beurteilt. Ich bin sehr selbstständig in allem Tun und Sein. Bevor ich diese Therapie begonnen hatte, habe ich viel Zeit in der Klinik verbracht und dies war anfangs insbesondere Thema der Therapie. Mir war nicht bewusst, welche merkwürdigen Muster ich am Laufen habe und dass meine Therapeutin dies so anhand meiner Erzählungen erkannte und ansprach war schon "befremdlich" und nicht schön. Wenn ich in Not bin, "mache und tu ich" um auf mein Leid aufmerksam zu machen, mit unbewusst kontraproduktiven und selbstschädigenden Strategien. Von nicht mehr reden, nicht mehr essen zu Betäubung und Selbstverletzung. Und trotzdem gleichzeitig dem ständigen Funktionieren, alles machen, alles schaffen, alles einhalten, stark sein, hey, ich komm schon klar. So paradox. Ach aber... und bitte sieht doch jemand mal, wie schlecht es mir geht.
Anstatt einfach auf die entsprechenden Menschen (da Klinik) zuzugehen und zu sagen: Mir geht es nicht gut. Ich bin in Not. Ich brauch da was.
Ernten würde ich dann eben genau das Gegenteil von dem, was ich eigentlich brauche. So hat sie es mir erklärt.
Und ich habe irgendwann aufgrund dem darauf geschlossen, dass sie mir eben deshalb diese Angebote machte wie dass ich sie anrufen darf. Ich würde sie nie wegen jedem kleinen Problem anrufen. Einmal habe ich sie angerufen und erreicht und es hat mich tatsächlich für den Moment beruhigt und von blöden Verhaltensweisen abgehalten. Viel mache ich aber auch mit mir selbst aus. Weil ich ja eben auch weiß: Sie kann nicht immer da sein und ich muss auch was alleine schaffen und irgendwann wird sie nicht mehr da sein.
Ich finde nicht, dass sie mir je etwas aufgedrängt hat. Sie hat mich nur hin und wieder beiläufig drauf aufmerksam gemacht, dass es dieses Angebot gibt. Auch jetzt wo ich dieses Angebot inzwischen ja schon genutzt habe, bin ich dennoch weiterhin äußerst selbstständig. In gewisser Weise abhängig bin ich wohl von ihr, ja. Aber das versuche ich nicht zu dramatisieren, da ich wirklich schon oft von anderen Therapeuten gehört und gelesen habe, dass dies normal ist und zu dem Prozess dazugehört. Ich mag das nicht, das fühlt sich nicht schön an, aber dennoch geht mein Leben ja weiter. Ich gehe arbeiten, ich halte Kontakt zu meinem sozialen Netz, ich versorge das Pony, die Kinder, nehme deren und meine Termine wahr etc.
Diese Selbstständigkeit und das gute Funktionieren selbst in Krisensituationen sind eben meine große Stärke (und dabei manchmal eben auch hinderlich in gewissen Bereichen, sehr anstrengend und erschöpfend. Aber als Mutter muss man ja)
Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Mi., 13.02.2019, 10:31
Doch Wirbel-Uschi, so etwas schreibe ich. Vielleicht ist deiner Aufmerksamkeit das von mir gesetzte Fragezeichen entgangen?
Soll ich dir künftig unterstellen, dass die Dinge die du hier schreibst, überspitzt zusammengereimt sind?
Dass du unüberlegte Aussagen ins Forum stellst?
Dass man dich also weniger ernst nehmen sollte? Ich kann es mir nicht recht vorstellen.
"laut deiner Therapeutin" - darum geht's. Ich habe es als Frage erkannt, ja.
Dennoch waren das meine Gedankengänge und Interpretationen und keine Aussage meiner Therapeutin.
Ja, ich stelle unüberlegte Aussagen ins Forum. Ich habe eben nochmal nachgedacht und mir ist bewusst geworden, dass dies wieder so ein typisches Ding von mir ist, wilde Spekulationen über die Gedanken und Empfindungen und Bewertungen anderer. Das kenne ich aus allen Bereichen. Eine Freundin wies mich da auch schon mal freundlich drauf hin, dass sie mir schon sagen würde, wenn was wäre und ich mir da keine Eventualitäten zusammenreimen soll, was sie evtl denkt oder denken und empfinden könnte.
Das sind meine Fantasien. Die sich in meinem Inneren als wahr anfühlen und in einem aufgeregten Moment gestern habe ich hier sowas geschrieben. Durchaus unüberlegt weil mir nicht bewusst war, dass es sich wieder um meine Fantasien handelt, die der Realität vermutlich gar nicht entsprechen.
Das ist ein großes Problem von mir: Was ich denke/befürchte, was andere (meist schlechtes, abwertendes) von mir denken könnten.
Doch, ernst nehmen sollte man mich schon aber vielleicht eben auf einer anderen Ebene. Diese Gedanken/Ängste kommen ja nicht von ungefähr.
Nur hast du mit deiner Auffassung meiner Therapeutin möglicherweise Unrecht getan.
Das ist jetzt natürlich mein Problem, ein Ergebnis meins unüberlegten aufgebrachten Handelns hier. ich sollte künftig lieber nichts mehr schreiben, wenn ich nicht in der Lage bin, mich bewusst überlegt zu äußern.
Aber weißt du: Ich bin halt noch auf dem Weg. Noch nicht gesund. Sieh es mir einfach nach als eine noch bestehende Schwäche.