Vorsicht der Stuhl

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Schneerose
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Beitrag Di., 17.02.2015, 18:02

Danke Jenny das ist sehr nett ich kenne mich nämlich mit der Kopiererei nicht aus. U.a. musste diese Bekannte unterschreiben dass sie ihr Eigenheim verkaufen würde sollte sie sich die Therapie nicht mehr leisten können - irre finde ich, auch wenn es nur therapeutisch wirken soll.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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Jenny Doe
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Beitrag Di., 17.02.2015, 18:16

@ Schneerose,

Eigenheim verkaufen ist schon krass. Aber ich denke auch hier, wie grundsätzlich, dass es einzelne Therapeuten sind, die sich daneben verhalten. Auf die gesamte Psychotherapie kann man von solchen Einzelfällen nicht schließen. Ich habe noch nie einen solchen Vertrag vorlegt bekommen. Meine Verträge waren für mich stets nachvollziehbar und auch mit dem Therapeuten diskutierbar.

(Kopieren: Text markieren; dann rechte Maustaste: Kopieren; dann Rechte Maustaste: Einfügen)
Zuletzt geändert von Jenny Doe am Di., 17.02.2015, 18:21, insgesamt 1-mal geändert.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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sandrin
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Beitrag Di., 17.02.2015, 18:20

Schneerose hat geschrieben:U.a. musste diese Bekannte unterschreiben dass sie ihr Eigenheim verkaufen würde sollte sie sich die Therapie nicht mehr leisten können - irre finde ich, auch wenn es nur therapeutisch wirken soll.
Boah... Also manche Therapeuten kommen auf Sachen, die nicht mal ich ihnen zutrauen würde. Wie dreist muss man sein. Unglaublich. Da fehlen einem die Worte!

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Schneerose
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Beitrag Di., 17.02.2015, 18:27

Ich denke ja auch dass solche Sachen krasse Ausnahmen sind, und Therapie GRUNDSÄTZLICH wirklich Gutes bewirken will; nur meist schlittern eh schon missbrauchte Menschen in sowas und wenn denen dann wieder nicht geglaubt wird, können die nie positive Erfahrungen im Leben machen.
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 17.02.2015, 18:40

@ Schneerose,

Ich lese übrigens gerade das Buch "Risiken und Nebenwirkungen von Psychotherapie: Erfassung, Bewältigung, Risikovermeidung" von Michael Linden und Bernhard Strauß.
Ein sehr empfehlenswertes Buch, das recht gut über mögliche Risiken und Nebenwirkungen aufklärt. Ich war überrascht, dass der Autor auch einige meiner Kritikpunkte (Risiken und Nebenwirkungen) an der VT und PA aufgriff.


(Hinweis Admin: Link zum Buch hinzugefügt.)
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


Jenny Doe
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Beitrag Di., 17.02.2015, 18:50

@ montagne,

ich hätte diesen Thread heute wieder reaktiviert, aber Schneerose war schneller

Ich habe noch was gefunden, was Deine frage beantwortet. Die unten genannten Autoren nehmen folgende Einteilung von Risiken, Nebenwirkungen und Schäden vor:
unerwünschtes Ereignis: alle negativen Ereignisse, die parallel zur Therapie in Bezug zum Patienten auftreten
negative Therapiefolgen: alle unerwünschtes Ereignis, die durch die Therapie bedingt sind
Nebenwirkungen: alle negativen Therapiefolgen einer korrekt durchgeführten Therapie
Kunstfehlerfolgen : alle negativen Therapiefolgen einer inkorrekt durchgeführten Therapie
Therapie-Nonresponse: unzureichende Besserung einer Krankheit trotz Therapie
Krankheitsverschlechterung : Verschlechterung einer Krankheit trotz Therapie.
therapeutische Risiken: alle bekannten und absehbaren Nebenwirkungen
Kontraindikationen: alle Patienten-, Situations- oder Ttierapiecharakteristika, die mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarten lassen, dass schwere Nebenwirkungen auftreten
Risiken und Nebenwirkungen von Psychotherapie: Erfassung, Bewältigung, Risikovermeidung.
Michael Linden, Bernhard Strauß. MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. ISBN-10: 3941468642. ISBN-13: 978-3941468641
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Schneerose
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Beitrag Di., 17.02.2015, 18:51

Danke für den Hinweis - das wäre auch was für mich, mal schauen; ich besorge mir gerade Lesestoff ueber Masochismus - vielleicht lerne ich die Dynamik verstehen die sich beziehungsabhaengige unterziehen, auch in Therapie. Ich denke Menschen mit solchen Problemen können nur durch Verstehen selbstwirksam was ändern anfangen - und daher finde ich fifty shades of grey gut, damit man solche Dynamiken besser verstehen lernt. Ein Patient soll sich ja bessern in seinem Verhalten, aber WIE wenn ihm verwehrt wird erkennen zu lernen und dürfen. Ich nehme den Film nur als Beispiel, klar ist das kein Therapie Beispiel.
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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Mi., 18.02.2015, 03:21

pandas hat geschrieben:ah. also quasi auch eine Krankenkasse.

Schon krass, dass die Finanzierungsmodelle von Psychotherapie in D und Ö der KKs so unterschiedlich sind.

Wenn aber Therapeuten verstärkt - wie wohl in Ö - auf selbstzahlende Patienten angewiesen sind, ist das Risiko wohl noch höher, emotionale Abhängigkeit aus wirtschaftlichen Gründen zu forcieren und aufrechtzuerhalten, anstelle fachgerecht zu therapieren ...

Kann auch ganz anders rum sein: Weil die KKs ja eh zahlen brauch sich der Thera keine Mühe zu geben, auch zahlen die in D ( PA ) recht lange. Wenn der Patient/Klient aber selber zahlen muss wir der Patient schon selber besser aussuchen und er wird kaum bereit sein viel Geld für "Nichts" zu zahlen. In einer echten Marktsituation müssen Anbieter sich viel mehr um Qualität kümmern. Bei einer solchen Abhängigkeit werden auch nur sehr gut betuchte wie man es aus US-Fernsehserien kann entsprechend lange zahlen. Normalverdiener der für eine Therapie nicht den Gegenwert eines Luxusautos zahlen kann wird das auch nicht machen er wird sich die Therapie nach Effizienz aussuchen.
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus

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Schneerose
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Beitrag Mi., 18.02.2015, 06:46

Ich kenne eine Hausfrau die sich aufgrund der Abhängigkeit seit 7 Jahren nichts leistet als Therapie.
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Solage
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Beitrag Do., 19.02.2015, 22:54

Jenny Doe hat geschrieben:Ich lese übrigens gerade das Buch "Risiken und Nebenwirkungen von Psychotherapie: Erfassung, Bewältigung, Risikovermeidung" von Michael Linden und Bernhard Strauß.
Ein sehr empfehlenswertes Buch, das recht gut über mögliche Risiken und Nebenwirkungen aufklärt. Ich war überrascht, dass der Autor auch einige meiner Kritikpunkte (Risiken und Nebenwirkungen) an der VT und PA aufgriff.
Ich habe das Buch auch und finde es sehr gut. Überhaupt nicht reißerisch, sondern sehr sachlich. Sehr emfpehlenswert.

Ergänzend lese ich noch: "Tut mein Therapeut mir gut? von Wolfgang Siegel" Ein Begleitbuch für die Psychotherapie. Kurz und prägnant in den Aussagen: Dass eine fehlgeschlagene Therapie eben nicht einfach dem Patienten zugeschoben werden darf, sondern dass die Therapeuten die Hauptverantwortung tragen. Es soll auch helfen nutzlose oder schädigende Therapien frühzeitig zu beenden.

http://www.amazon.de/Tut-mein-Therapeut-Begleitbuch-Psychotherapie/dp/3783123143

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 01.03.2020, 15:39

Schneerose hat geschrieben: Fr., 09.01.2015, 07:32 dann z.B. sowas,
eine Frau erzählt mir, sie ging vor einigen Jahren zu einem Therapeuten,
sie ist übergewichtig (stark),
seine Begrüßung wahr folgende:

sie betritt zum erstenmal den Therapieraum,
sie will sich setzen, er sagt:

"BITTE VORSICHT DER STUHL"...
Aber es wäre doch sicher viel peinlicher gewesen, wenn die Patientin mit dem Stuhl zusammengebrochen wäre.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Philosophia
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Beitrag So., 01.03.2020, 15:49

Dann habe ich als Therapeut eben nicht nur Klappstühle da stehen... ist doch logisch, dass dort auch mal kräftigere Menschen hinkommen
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 01.03.2020, 15:56

Philosophia hat geschrieben: So., 01.03.2020, 15:49 Dann habe ich als Therapeut eben nicht nur Klappstühle da stehen... ist doch logisch, dass dort auch mal kräftigere Menschen hinkommen
Von einem Klappstühle war doch gar nicht die Rede?

Ich finde nicht, dass Therapeuten in der Pflicht sind, ihr Mobiliar pauschal auf Extremschwergewichtler anzupassen. Vielleicht hat er kurz nach der Warnung einen weniger bequemen (aber deutlich robusteren)aus Stuhl aus dem Büro geholt?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Candykills
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Beitrag So., 01.03.2020, 16:11

:lol: ich musste gerade echt laut loslachen wegen dieser Stuhlgeschichte.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Philosophia
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Beitrag So., 01.03.2020, 16:33

Nee, ich habs übertrieben - aber ich meine, dass ein Therapeut einfach Stühle da haben sollte, wo sich das Problem nicht stellt, so dass er um die Stühle fürchten muss.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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