Alles nur künstliche Therapeuten-Symphatie-Getue

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flowerbomb2
Forums-Gruftie
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Beitrag So., 02.12.2012, 12:03

Also ich würde es auch nicht darauf beziehen, dass du nicht eine ihrer Lieblingspatienten warst. In dem Moment war sie einfach vor den Kopf gestoßen und sie hat dich ja schon früher auch zurecht gewiesen und danach war es wieder okay..

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Tröte
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Beitrag So., 02.12.2012, 12:06

Ja, da könnt ihr recht haben, aber es fühlt sich halt für mich anders an (noch) :\
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(e)
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Beitrag So., 02.12.2012, 12:09

Jemand innerlich abzulehnen, wäre auch unnötig anstrengend. Das kann sich Deine Thera nicht leisten. Es ist leichter, es professionell zu sehen und innerlich Abstand zu nehmen. Große negative Gefühle werden da kaum dabei sein, nur eben diese Irritation. Sonst hätte sie Dir eine richtige Wut-E-Mail geschrieben.
Lieben Gruß
elana

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Fundevogel
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Beitrag So., 02.12.2012, 12:10

Liebe Tröte,

offenbar hat deine Ex-Therapeutin ihre eigenen Grenzen viel weiter weg von sich gezogen
als du deine Grenzen näher bei dir.
Das heißt nicht, daß du generell zu Grenzüberschreitungen neigst,
sondern nur, daß ihre Grenzen anders sind als deine.
Vielleicht, jetzt mal positiv für dich formuliert, kannst du Nähe besser zulassen als sie.

Deine Mail war jedenfalls eindeutig nicht grenzüberschreitend.
Also solltest du dir diesen Schuh von damals nicht nochmal anziehen.

Was du da jetzt noch an Grenzen-Themen aus der Therapie erzählt hast,
das finde ich schon auch irgendwie, ich weiß nicht, lieblos vielleicht?
Natürlich soll sie ihre Grenzen ziehen, aber der Ton macht die Musik wie immer.
Und im Ton hat sie sich auch in ihrem Mail vergriffen - warum auch immer.
Aber der Grund dafür liegt sicher in ihr begraben und nicht in dir.

Und wenn es diese eigenartigen Momente schon damals in der Therapie gab,
dann waren die genauso echt wie die positiven.
Fundevogel

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stern
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Beitrag So., 02.12.2012, 12:19

**AufdemWeg** hat geschrieben:oh....gibt Einiges zu beachten und zu lernen für mich;
meine Therapeutin hat getrunken, sich angezogen etc.
aber im Schaubad an den Patienten zu denken: denkt man da nicht viel eher: riecht aber echt gut oder eben riecht igitt?
Ich habe es noch nicht ausprobiert und werde das auch nicht tun... aber ich vermute sehr stark, dass ich meiner mit Badesalz auch nicht kommen bräuchte. Würde sie vermutlich nicht verwenden. Genau genommen finde ich es ultra-schwer, einem Thera etwas zu schenken. Wie gesagt, dass sie nichts essen würde, weiß ich. Zurückweisen würde sie es mglw. trotzdem nicht.

Bei einem Badesalz würde ICH (aber je nach dem von wem es ist... ich liebe Baden und Badesalz und Parfüm btw.) nicht unbedingt nur an den Geruch denken. Fiktiv: Doch, ein Badesalz, dass mir meine Thera schenken würde, hätte für mich auch irgendeine Bedeutung... und wäre nicht nur irgendein Duft. Ein Badesalz von meinem Zahndoc evtl. eine etwas anders gelagerte Bedeutung *g* (siehe oben). Mit einem Badesalz von einer Freundin würde ich wiederum etwas anderes verbinden (habe ich schon geschenkt bekommen, sehr zu meiner Freude btw.).

-----------
Tröte hat geschrieben:Aber es wirkte auch da schon recht "ruppig" und hart.
Das sehe ich als den Punkt an. Meine hat bei etwas auch schon mal signalisiert, dass sie nichts damit anfangen kann... aber so "lieb", dass ich mich nicht zurückgewiesen oder vor den Kopf gestossen fühlte
Rein vom "Kaufpreis" her waren es nicht mal zehn Euro...es waren kleinere Dinge und gut, da hab ich eben daneben gegriffen.
Insofern finde ich "erschlagen" schon eine sehr metaphorisch-bombastische Formulierung. Überzogen eben. Und was heißt daneben gegriffen: Ich finde es auch megaschwer etwas zu schenken... man kennt den Thera nicht wirklich. Evtl. werden Motive hineininterpretiert, die nicht haltbar sind (war aber bei mir nicht der Fall). Evtl. stößt es auf Ablehnung, obwohl man es eine nette Geste sein sollte (mir auch nicht passiert). Also in anderen Worten: Als Schenker kann man wohl viel falsch machen... als Beschenkter aber genauso.

Daher persönliche Meinung: Man kann es doch einfach annehmen und erstmal unterstellen, das es eine Wertschätzung o.ä. sein könnte, die man nicht mit ultimativer Härte zurückweist. Weil das kann ja wirklich verletzten. Ich würde jedenfalls nichts schenken, was nicht insbes. auch Wertschätzung, Dankbarkeit oder Aufmerksamkeit sein soll... oder jemanden eine Freude bereiten soll, einen Wunsche erfüllt o.ä.
allerdings frage ich mich, ob es dann so hart sein muss zu sagen
nein, muss es nicht. Das stösst ja vor den Kopf. Und mit Distanzlosigkeit verbinde ich etwas anderes als das von dir geschilderte. Mein Eindruck ist vielmehr: Sie hat sehr enge Grenzen... was vielleicht auch erklärt, dass sie dann umso härter reagiert. Aber spekulativ.

Ein anderer Thera hätte sich über den Geschenk auch freuen können... und hätte das nicht als distanzlos empfunden. Würde ich also wirklich insofern relativieren, dass sie anscheinend recht enge Grenzen hat. Denn es war ja, wie du oben treffend beschrieben hast, nicht "Trötes-Liebes-Duft" oder auch nicht "dein Duft"... sondern etwas, dem entspannende Wirkung nachgesagt wird.
Zuletzt geändert von stern am So., 02.12.2012, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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Tigerkind
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Beitrag So., 02.12.2012, 12:22

Meine bescheidene Meinug dazu: Deine Therapeutin hat sich Dir gegenüber sehr lieblos verhalten, da brauchst Du Dich selbst gar nicht in Frage zu stellen.

Warum sie das gemacht keine Ahnung, ich würde Dir empfehlen zu versuchen es noch aufzuklären, weil es Dir ja ein Anliegen ist.
Du bist ja nicht weniger wichtig als sie.

Darauf kann sie dann ja reagieren wie sie möchte, wenn sie noch aggressiver reagiert, ja vielleicht ist es ja dann wirklich so das Du ihr wahres Gesicht erkennst.

Das wäre vermutlich dann sehr schmerzhaft für Dich, das kann ich nachvollziehen, bist Du bereit diesen Schmerz dann auszuhalten?

Wie man Badesalz "intim" finden kann, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, so ziemlich das unpersönlichste was es überhaupt gibt(wird ja auch oft in schon abgepackten Geschenksets angeboten), ist nicht böse gemeint, Tröte, wirklich nicht, ich schenke auch manchmal unpersönliche Dinge, kommt immer darauf an wer es ist.

Also, weit weg von Grenzüberschreitend bist Du aus meiner Sicht allemal.

Liebe Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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Tröte
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Beiträge: 2913

Beitrag So., 02.12.2012, 12:26

Fundevogel hat geschrieben:Liebe Tröte,

offenbar hat deine Ex-Therapeutin ihre eigenen Grenzen viel weiter weg von sich gezogen
als du deine Grenzen näher bei dir.
Das heißt nicht, daß du generell zu Grenzüberschreitungen neigst,
sondern nur, daß ihre Grenzen anders sind als deine.
Vielleicht, jetzt mal positiv für dich formuliert, kannst du Nähe besser zulassen als sie.

Deine Mail war jedenfalls eindeutig nicht grenzüberschreitend.
Also solltest du dir diesen Schuh von damals nicht nochmal anziehen.

Was du da jetzt noch an Grenzen-Themen aus der Therapie erzählt hast,
das finde ich schon auch irgendwie, ich weiß nicht, lieblos vielleicht?
Natürlich soll sie ihre Grenzen ziehen, aber der Ton macht die Musik wie immer.
Und im Ton hat sie sich auch in ihrem Mail vergriffen - warum auch immer.
Aber der Grund dafür liegt sicher in ihr begraben und nicht in dir.

Und wenn es diese eigenartigen Momente schon damals in der Therapie gab,
dann waren die genauso echt wie die positiven.
Ja, das kann gut sein, dass ich bei ihr irgendwas ausgelöst habe, was sie dazu veranlasst hat, sich konsequent abzugrenzen. Bzw. ich weiss nicht, ob sie es nicht bei allen Patienten so macht, keine Ahnung.
Und ich muss dies ja auch akzeptieren und habe dies ja auch getan. Als wir uns dann am Ende der Therapie verabschiedeten, habe ich ihr einen Brief "geschenkt" und sonst nichts mehr. Daran hätte sie merken können, dass ich ihre Grenze respektiere.

Wie gesagt, fühle ich mich wegen der Sache gerade schlecht und ich wollte mal hören, wie diese Sache bei Euch ankommen würde. Es kann ja auch sein, dass ich hier zu sensibel bin und mir was "falsches" eingeredet habe. Aber da Ihr das durch die Bank weg ähnlich empfindet, scheint mein "schock" hier ja richtig zu sein.
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Tröte
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Beitrag So., 02.12.2012, 12:36

stern hat geschrieben: Ich habe es noch nicht ausprobiert und werde das auch nicht tun... aber ich vermute sehr stark, dass ich meiner mit Badesalz auch nicht kommen bräuchte. Würde sie vermutlich nicht verwenden. Genau genommen finde ich es ultra-schwer, einem Thera etwas zu schenken. Wie gesagt, dass sie nichts essen würde, weiß ich. Zurückweisen würde sie es mglw. trotzdem nicht.
wäre doch eine nette Übung jeder schenkt seinem Thera Badesalz (aber bitte das von Kneipp, muss ja authentisch sein) und dann sammeln wir die erfahrungen
Woher weisst Du, dass sie nichts essbares nehmen würde, aus eigener Erfahrung oder habt ihr da mal drüber gesprochen ?
stern hat geschrieben: Das sehe ich als den Punkt an. Meine hat bei etwas auch schon mal signalisiert, dass sie nichts damit anfangen kann... aber so "lieb", dass ich mich nicht zurückgewiesen oder vor den Kopf gestossen fühlte
Ich denke (wenn es denn nicht auch eine Charakterfrage ist), dass hier dann die Feinheiten bzgl. "mögen" und "professionell mit umgeben" zum Tragen kommt.
Wobei ich ehrilcherweise ja auch zugeben muss, dass sie (in meiner Hochübertragungsphase) sich auch bereit erklärt hätte mich mal in den Arm zunehmen (nachdem wir vorher drüber gesprochen hätten etc), aber das habe ich dann doch nicht gemacht.
stern hat geschrieben: Insofern finde ich "erschlagen" schon eine sehr metaphorisch-bombastische Formulierung. Überzogen eben. Und was heißt daneben gegriffen: Ich finde es auch megaschwer etwas zu schenken... man kennt den Thera nicht wirklich. Evtl. werden Motive hineininterpretiert, die nicht haltbar sind (war aber bei mir nicht der Fall). Evtl. stößt es auf Ablehnung, obwohl man es eine nette Geste sein sollte (mir auch nicht passiert). Also in anderen Worten: Als Schenker kann man wohl viel falsch machen... als Beschenkter aber genauso.
"erschlagen" in der "Anzahl der Dinge". Waren ja vier oder fünf Dinge.
Ja, es ist sehr schwer, man kennt nicht viel von den Therapeuten udn ich wollte eine Aufmerksamkeit verschenken.
stern hat geschrieben: Daher persönliche Meinung: Man kann es doch einfach annehmen und erstmal unterstellen, das es eine Wertschätzung o.ä. sein könnte, die man nicht mit ultimativer Härte zurückweist. Weil das kann ja wirklich verletzten. Ich würde jedenfalls nichts schenken, was nicht insbes. auch Wertschätzung, Dankbarkeit oder Aufmerksamkeit sein soll... oder jemanden eine Freude bereiten soll, einen Wunsche erfüllt o.ä.
Genau das ist der Punkt, ich habe mich zurückgewiesen und nicht wertgeschätzt gefühlt.
Ich habe mir mit der Auswahl Mühe gegeben und wollte ihr eine Freude mache und bekam ein
"was soll der Mist denn" zurück. Das hat mich damals sehr verlezt, aber war dann auch der Punkt, an dem
meine Übertragung dann wirklich versiegte.
stern hat geschrieben: Ein anderer Thera hätte sich über den Geschenk auch freuen können... und hätte das nicht als distanzlos empfunden. Würde ich also wirklich insofern relativieren, dass sie anscheinend recht enge Grenzen hat. Denn es war ja, wie du oben treffend beschrieben hast, nicht "Trötes-Liebes-Duft" oder auch nicht "dein Duft"... sondern etwas, dem entspannende Wirkung nachgesagt wird.
Meine jetzige ist da wirklich total anders, sie erzählt auch mal etwas privates von sich, einfach weil sie sagt, dass dies die Beziehung verbessert und weil ein Patient ja auch sehens oll, dass sie ein Mensch ist und es ihn ja auch interessiert. Wobei ich aber auch sagen muss, dass sie keine "normale" niedergelassene Therapeutin ist, sondern sie "gesamtheitlich" arbeitet. Vlt. liegt da auch der Unterschied, ich weiss es nicht.....
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(e)
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Beitrag So., 02.12.2012, 12:38

Ich denke, es geht darum, dass ein Thera die Abstinenzkulisse aufrechterhält und Geschenke per se unpassend sind. Eigentlich sollte der Patient das auch respektieren. Meiner Ansicht nach sollte das schon gegenseitig aufrechterhalten werden. Wenn ein Patient sich nicht daran hält, muss er eben damit rechnen, dass von Therapeutenseite eine klare Grenzziehung stattfindet.

Da meine frühere Zahnärztin keinerlei Grenzen einhielt mir gegenüber und mich in ihre Probleme reinzog und alles mögliche Private ausplauderte über sich, ihre Familie und sogar andere Patienten, finde ich es persönlich wichtig, dass solche Grenzen eingehalten werden und das auch durchgesetzt wird. Ich würde meinem Thera nie etwas schenken und achte immer darauf, ihn nicht privat anzusprechen. Eigentlich möchte ich auch nichts Privates von ihm hören. Deshalb verzichte ich auch gerne auf all die Floskeln und komme gleich zum Thema. Ich bin auch froh, dass sein Praxis-Zimmer neutral ist und nicht irgendwie privat eingerichtet, das würde mich eher irritieren. Ich persönlich brauche klare Strukturen und klare Ordnungen.
Lieben Gruß
elana

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Tröte
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Beitrag So., 02.12.2012, 12:42

Tigerkind hat geschrieben:Meine bescheidene Meinug dazu: Deine Therapeutin hat sich Dir gegenüber sehr lieblos verhalten, da brauchst Du Dich selbst gar nicht in Frage zu stellen.

Warum sie das gemacht keine Ahnung, ich würde Dir empfehlen zu versuchen es noch aufzuklären, weil es Dir ja ein Anliegen ist.
Du bist ja nicht weniger wichtig als sie.

Darauf kann sie dann ja reagieren wie sie möchte, wenn sie noch aggressiver reagiert, ja vielleicht ist es ja dann wirklich so das Du ihr wahres Gesicht erkennst.

Das wäre vermutlich dann sehr schmerzhaft für Dich, das kann ich nachvollziehen, bist Du bereit diesen Schmerz dann auszuhalten?

Wie man Badesalz "intim" finden kann, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, so ziemlich das unpersönlichste was es überhaupt gibt(wird ja auch oft in schon abgepackten Geschenksets angeboten), ist nicht böse gemeint, Tröte, wirklich nicht, ich schenke auch manchmal unpersönliche Dinge, kommt immer darauf an wer es ist.

Also, weit weg von Grenzüberschreitend bist Du aus meiner Sicht allemal.

Liebe Grüße

Tigerkind
Hallo Tigerkind,
genau das ist die Frage, möchte ich mit dem Risiko leben "noch eine gekellt" zu bekommen. Oder sollte ich mich nicht lieber darauf fokussieren, die Therapie als das zu nehmen was sie war (erfolgreich, mit Höhen und Tiefen) und meiner Ex-Thera nicht einfach noch mehr Raum geben ?
Der erste Gedanke bei der Mail war auch, "oh Gott, ich kann jetzt nie wieder zu ihr gehen". Brauch ich auch nicht mehr, ich wohne eh jetzt 300km weit weg und habe eine neue, aber die Frage ist doch, wieviel man sich dann mit der Vergangenheit noch auseinnadersetzen und "belasten" sollte.
Ich habe noch viel an Verarbeitung vor mir und diese "Antwort" kam völlig aus dem off und hat meine aktuellen Verarbeitungsprozess sehr behindert. SOll ich also nochmals auf sie zugehen (wobei sie ja ausdrücklich sagte, dass ich ihre Mailadresse löschen soll und das ja wieder als grenzüberschreitend empfunden werden könnte) mit der Gefahr, ein noch unbefriedigerendes Ergebnis zu erhalten. Oder sollte ich nicht doch lieber an dem Punkt abbrechen, schauen,w ie ich mit dem "damit Leben" leben kann und mich meinen Zielen und Punkten widmen.
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stern
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Beitrag So., 02.12.2012, 12:43

Tigerkind hat geschrieben:Wie man Badesalz "intim" finden kann, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, so ziemlich das unpersönlichste was es überhaupt gibt(wird ja auch oft in schon abgepackten Geschenksets angeboten), ist nicht böse gemeint, Tröte, wirklich nicht, ich schenke auch manchmal unpersönliche Dinge, kommt immer darauf an wer es ist.
Essen sogar lebensnotwendig... trotzdem gibt es Theras, die haben hier eine Grenze.

*lol* ich persönlich liebe gute Düfte. Finde es aber auch immer schwer, einen passenden zu finden (bei Parfüms schwerer wie bei Badezusätzen. Aber auch da finde ich weiß Gott nicht alle ansprechend). ICH KANN NICHT alles riechen... wäre daher sehr schwer mir, einen Duft zu schenken... bzw. dann müsste man mich schon gut kennen, um zu wissen, was ich riechen kann (bzw. bei Pflegesachen: was ich vertrage). Insofern würde ich auch keine Düfte verschenken - außer ich weiß, dass jemand Duft xy mag.

Und ja, das finde ich, wie oben beschrieben auch einfallslos und unpersönlich, ein standartisiertes Geschenkset jemanden zu überreichen - nicht wissend, ob derjenige den nett verpackten Duft überhaupt riechen kann, mag (wenn jemand sehr sinnlich ist, bei Gerüchen nennt man das m.W. olfaktorisch veranlagt ist, dann ist das heikel).

Nichts destotrotz kann der Beschenkte das Geschenk als intim empfinden, auch wenn es für den Schenker unpersönlich ist. Also was man selbst für unpersönlich erachtet, kann für jemanden anderen sehr wohl persönlich sein. Man kann m.M.n. jedenfalls den eigenen Maßstab nicht auf den Beschenkten übertragen.
Tröte hat geschrieben:Woher weisst Du, dass sie nichts essbares nehmen würde, aus eigener Erfahrung oder habt ihr da mal drüber gesprochen ?
Da ging es nicht um ein Geschenk von mir... sondern eher allgemeiner. Kontext im weiteren Sinne war, glaube ich, Grenzen. Und ja, in dem Zuge erwähnte sie mal, dass sie nichts essen könnte, was ihr Patienten schenken. In meiner ersten Therapie fand etwas essbares hingegen mal besonderen Anklang (so dass es mehrmals erwähnt wurde).
Zuletzt geändert von stern am So., 02.12.2012, 12:56, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Grüße
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Tröte
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Beitrag So., 02.12.2012, 12:44

elana hat geschrieben:Ich denke, es geht darum, dass ein Thera die Abstinenzkulisse aufrechterhält und Geschenke per se unpassend sind. Eigentlich sollte der Patient das auch respektieren. Meiner Ansicht nach sollte das schon gegenseitig aufrechterhalten werden. Wenn ein Patient sich nicht daran hält, muss er eben damit rechnen, dass von Therapeutenseite eine klare Grenzziehung stattfindet.
sehe ich ein wenig anders und wie gesagt, andere Geschenke hatte sie auch ohne Probs angenommen.
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Beitrag So., 02.12.2012, 12:47

aber man sieht auch hier einfach, wie unterschiedlich Ansichten und Meinungen sein können.

WEnn jemandem mein Geschenk nicht gefällt, muss und kann ich damit leben, wenn es in einem für mich nachvollziehbarem Rahmen erklärt wird und das Gefühl ahtte ich nciht. Und jetzt im Zusammenhang mit dieser "kuriosen" Mailantwort fallen solche Dinge für mich einfach gravierender ins Gewicht.
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**AufdemWeg**
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Beitrag So., 02.12.2012, 12:50

Bei uns im Heim: die alten Menschen schenken soooo gerne
auch Äpfel, Kekse, Schokolade...in Taschentücher eingewickelt...voller Freude...
ich esse es nicht, natürlich nicht
aber ich nehme es an
weil ich das annehmen kann was sie damit zum Ausdruck bringen möchten
es kommt bei mir an und DAS kann ich wertschätzen
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(e)
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Beitrag So., 02.12.2012, 12:53

Meine Schwester arbeitet schon sehr lange in einem Altersheim und bekommt auch oft Süßigkeiten geschenkt, die werden auch gegessen. Solange sie verpackt sind ... aber dazu muss ich sagen, dass meine Schwester zu den Alten eine besonders innige Beziehung hat bis in ihr Sterben. Das ist dann schon noch eine andere Dimension.
Lieben Gruß
elana

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