Ja - deshalb finde ich auch, dass ein Therapeut, der einen Knochenjob macht, wenn er diesen wirklich ordentlich macht, auch ordentlich verdienen sollte. Ich verstehe da die Sätze schon, die viele Theras verlangen.stern hat geschrieben:Mir macht der Thread mal wieder bewusster, dass es ganz schön viel ist, was Therapeuten für ihre Patienten tun (meistens bzw die meisten Therapeuten zumindest, nehme ich an) - egal ob man das als bezahlte Dienstleistung ansieht/empfindet oder als Liebesakt (natürlich im weiteren Sinn gemeint).
Wenn es für einen Patienten hilfreich ist sich zu verlieben, dann kann man ihn nur wünschen, dass er an einen fähigen und mit Herzblut motivivierten, verantwortungsvollen Thera gerät, das das Ganze konstruktiv zu nutzen weiß. Ich, als schwerst Missbrauchte, bin froh, dass ich mir eine solche Erfahrung (mich verlieben) ersparen konnte und stattdessen, neben einiger Reinfälle, wo es schlicht nicht passte, auch auf einige Theras traf, mit denen ich ganz wunderbare Momente hatte und die mir sehr geholfen haben.(Evtl. sogar gegenseitige) Wertschätzung (die im Eingangsposting genannt ist) würde ich wohl ebenfalls einer Verliebtheit vorziehen (hätte ich die Wahl).
Mein Analytiker, ein alter Mann, der aussah wie der fleischgewordene Kindertraum vom Weihnachtsmann, war zu Verlieben nicht geeignet, aber für ein sehr schönes, intensives Vertrauensverhältnis, das mir sehr hilfreich war und für das ich heute noch dankbar bin. Ich bevorzuge Dinge wie Vertrauen, Stabilität, Integrität, Loyalität u. ä. m. um zu einem stabilen Selbst zu gelangen. "Liebe" ist mir in solchen Zusammemhängen viel zu hoch gegriffen. Es gibt so viele hilfreiche und heilsame Abstufungen, dass dieses in meinen Ohren viel zu pathetische "Liebe", für mich im Vergleich dazu fast lächerlich, da völlig überzogen wirkt. Liebe, das ist etwas, das Menschen und Tieren in Momenten vorbehalten ist, die mir wirklich nah und wichtig sind und die ich wirklich kenne. Eine "liebevolle" im Sinne von "wohlwollende" Grundhaltung, die bezeichne ich nicht als "Liebe", sondern diese ist mAn schlicht selbstverständlich, will man sein Leben zufriedenstellend und glücklich gestalten.
LG
Mondin