Genderwahn

Themen und Smalltalk aller Art - Plaudern, Tratschen, Gedanken, Offtopic-Beiträge (sofern Netiquette-verträglich..) und was immer Sie hier austauschen möchten.

Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mi., 10.03.2010, 16:49

Demzufolge müsste auch jeder der aus moralischen Gründen den Zivildienst macht den inneren Wunsch verspüren eine Frau sein zu wollen.
Frauen müssen aber auch keinen Zivildienst leisten. Welche Funktion haben also die Frauen? Die der Konsumentin?
Schneekugel hat geschrieben:Ich glaub wir sind alt genug um zu wissen, dass der Wunsch sich zu verteidigen bzw. zu kämpfen nichts mit Frau oder Mann zu tun hat, sondern einfach eine persönliche Frage der Moral, Erziehung, Erfahrungen, Gesellschaft usw.... ist.
Und wer spricht hier von Wunsch? Du und Nurse, weil ihr nicht zugeben wollt, daß es gegenüber Männern ungerecht ist, sie zu solchen Zwangsdiensten zu zwingen, und dies eine offenkundige Diskriminierung darstellt.

Werbung

Benutzeravatar

Rezna
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1722

Beitrag Mi., 10.03.2010, 17:22

Schneekugel hat geschrieben:...wenn ich in meine Bewerbung schreiben würde: "Generell bin ich interessiert: Da die Pille noch nicht erfunden ist, kann ich halt keine Garantie abgeben ob ich im Bedarfsfall dann wirklich bereit stehe.
Nun. Wenn Frauen gleich behandelt werden wie Männer, dann werden sie auch keine Bewerbung schreiben. Dann ist es auch egal, wo sie sonst gebraucht werden. Dann ist es auch egal, ob sie Kinder haben oder schwanger sind. Wenn man das so weiter argumentiert und die Pille als eine Chance für Wehrpflicht der Frauen sieht, könnte man auch so weit gehen, dass eine Frau vor Ableistung ihrer Wehrpflicht (oder Zivildienstes) keine Kinder zu bekommen hat. Kontrolle durch Pille oder Abtreibung ist ja möglich. Wer sich dennoch fortpflazt mit der Absicht, keinen ZWANGSDIENST versehen zu müssen, hat mit Haft oder Geldstrafen zu rechnen. Denn genau darum geht es: Es geht um ZWANG!!!! Es geht nicht um Bewerbung, es geht nicht um Selbstverwirklichung irgendeiner (religiösen) Art - sondern darum, dass hier, heute in unserer ach so friedlichen Zeit - Männer in den Wehrdienst GEZWUNGEN werden. Das ist NICHT VERGLEICHBAR damit, sich im Heer nach Lust und Laune selbstverwirklichen zu wollen.
Schneekugel hat geschrieben:Das der Mensch ein Raubtier ist, zeigt sich bei der Nutzung seiner natürlichen Ressourcen sowie dem beschämenden Umgang mit (wirtschaftlich) Unterlegenen.
Zeige mir ein Raubtier, dass die Umwelt in der es lebt bewusst vernichtet. Es ist unser Verstand, der Entwicklungen, Zusammenhänge und Co abstrahiert und künstlich neu definiert und anwendet. Dabei seine Umwelt oder Seinesgleichen zerstört oder schadet. Raubtiere jagen nur was sie aktuell zum fressen brauchen. Sie UNTERWERFEN sich trotzdem der Natur. Der Mensch nicht.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

Benutzeravatar

Schneekugel
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 30
Beiträge: 1065

Beitrag Mi., 10.03.2010, 17:33

Früher: Ich vermute mal sie wollten es sich einfach machen. Im Kriegsfall brauchst du nicht nur Leute an der Front, sondern genauso benötigst du diverse Arbeitsplätze hinter der Front. (Rüstung und Produktion, Logistik wozu auch Nahrungsversorgung gehört - der Grund warum wir derartige landwirtschaftliche Subventionen haben in Österreich lag nicht daran, dass der Regierung die Landwirtschaft so am Herzen liegt, sondern damit Österreich im Bedarfsfall in der Lage ist sich selbst zu ernähren, Pflege von Angehörigen - seien es jetzt Kinder oder Alte usw...), damit das sich ein paar Leute grüne Jacken anziehen und an die Grenze stellen gewinnt man alleine keinen Krieg. Wenn jetzt sowieso nur die Hälfte der Bevölkerung eingesetzt werden kann, welche lässt du zuhause? Die die aufgrund biologischer Vorteile üblicherweise mehr Kraft besitzen, weniger auf empathische Reize reagieren (sprich nicht so schnell Mitgefühl entwickeln) und dir nicht mitten in Stalingrad erzählen, dass ihre Fruchtblase gerade platzt oder halt die andere Hälfte?

Und danach hats schon mal lange genug gedauert, bzw. genug Widerstand gegeben, bis überhaupt mal das Bundesheer wenigstens für Freiwillige Frauen geöffnet wurde. Du gehst halt immer von dir aus, dass Bundesheer doof ist und du es begrüssen würdest, wenn vielleicht mal über die gleichberechtigte Wehrpflicht oder Nicht-Wehrpflicht geredet wird. Genauso gabs aber auch die Frauen die nicht durften, obwohl sie wollten als auch Männer und Frauen die gar kein Interesse haben Frauen in Uniform zu sehen bzw. diese ablehnen.

Und heutzutage ist es einfach Fakt, dass ein Pflichtheer im Bedarfsfall heute keinen Sinn mehr macht. Ich mein wie darf ich mir das vorstellen: Die Ungarn greifen uns an, wir schicken die Rosenberg hin mit der weissen Fahne und bitten die Ungarn doch bitte 2 Wochen zu warten bis unsere Grundwehrdiener die ihren Dienst vor 15 Jahren geleistet haben wieder gelernt haben wie sie ihren Panzer fahren ohne sich selbst umzubringen? O_o

Meine Vorschläge einen offenen Zivildienst schmackhaft zu machen hab ich schon geschrieben.

Ich bin zwar persönlich Gegner der Abtreibung, aber so locker flockig wie du sie darstellst gehts nicht, auch wenn einem das Bild manchmal vermittelt wird.

Als natürliche Feinde haben wir uns eh gegenseitig und ja, es gibt eine ganze Menge sozialer Raubtiere.
Und wer spricht hier von Wunsch? Du und Nurse, weil ihr nicht zugeben wollt, daß es gegenüber Männern ungerecht ist, sie zu solchen Zwangsdiensten zu zwingen, und dies eine offenkundige Diskriminierung darstellt.
Woraus schliesst du das denn schon wieder? Natürlich hat mein Freund die vollen Nachteile tragen müssen, aber Vorteil gabs für mich daran auch nicht, also warum sollte mir daran liegen ein System, dass für meinen Freund nur grosse Nachteile und für mich soziale Nachteile bringt zu erhalten? Der Grund für den Wehrdienst heute sind die unabkömmlichen Zivildiener, meine Lösungsvorschläge habe ich bereits gepostet.

Wenn du unbedingt meine Motivation hinter den letzten Postings wissen willst. Der Grundtenor: "Wer nicht dürr sein will wie ein Magermodel oder Kampfsport betreiben will, möchte ein Mann sein." Das sind alte Vorurteile und ich dachte der Sinn des Threads wäre an uns zu arbeiten diese auszuräumen, auch da wo man sie nicht sofort selbst sieht. Das ist doch eins der Probleme, dass sobald jemand es wagt aus den eingebürgerten Mustern auszubrechen gleich sofort: "Du bist weibisch, du bist eine Schwuchtel, du darfst nicht heulen..." - "Du bist wohl ein Mannweib, lesbisch, blablabla..." kommt.

In deinen Antworten hast du, wie ich bereits bemängelte, mal wieder in die Pauschalisierungskiste gegriffen, was Betroffene eben aufbringt. Du hättest wahrheitsgemäß einfach schreiben können, dass Männer in der Vergangenheit von direkten Konflikten mehr betroffen waren. Hätte 100% gestimmt. Stattdessen kam wieder der Griff in die Pauschalisierungskiste, was die Leute die du damit grundlos schlecht dastehen lässt natürlich aufbringt. Stell dir mal vor ich würde behaupten: "Männer sollen sich zum Thema Kindererziehung nicht einmischen. Schließlich haben die sich ja bisher nie dran beteiligt ausser in absoluten Zwangslagen." Klar stimmt es teilweise, der Schwerpunkt lag eher bei der Frau. Aber genauso wirds genug Väter gegeben haben, die sich liebend gerne um mehr gekümmert haben als gemäß dem damaligem Rollenbild für sie notwendig gewesen wäre, und meine pauschalisierte Aussage würde dich auch mir gegenüber verstimmen. Ich bekam auch den Eindruck, dass mir vorgeworfen würde, was irgendwer vor 1000 Jahren gemacht hat. Also nur ums ganz klar auszudrücken, ich hatte damals mit nichts etwas zu tun.


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mi., 10.03.2010, 18:04

Schneekugel hat geschrieben:Im Kriegsfall brauchst du nicht nur Leute an der Front, sondern genauso benötigst du diverse Arbeitsplätze hinter der Front.
Und das waren die Frauen, wie meine Oma, die die Bomben hergestellt hat, welche dann mein Opa verschossen hat. Nur mit dem Unterschied, daß mein Opa mit einer 30%ige Wahrscheinlichkeit nicht wieder nach Hause kommt. Er hat's dann doch geschafft, war einer der glücklichen Hunde, die wegen einem Beinschuß und darauf folgender Sepsis fast krepiert wäre.
Schneekugel hat geschrieben:damit das sich ein paar Leute grüne Jacken anziehen und an die Grenze stellen gewinnt man alleine keinen Krieg.
Genau, denn man muß noch einmal so viele grüne Jacken über die Grenze entsenden.
Schneekugel hat geschrieben:Du gehst halt immer von dir aus, dass Bundesheer doof ist
Ich gehe sogar noch weiter und sage: Krieg ist doof.
Schneekugel hat geschrieben:Und heutzutage ist es einfach Fakt, dass ein Pflichtheer im Bedarfsfall heute keinen Sinn mehr macht.
Ob das Frau Heinisch-Hosek wohl auch so sieht?
Schneekugel hat geschrieben:Meine Vorschläge einen offenen Zivildienst schmackhaft zu machen hab ich schon geschrieben.
Es geht ja gar nicht um schmackhaft machen! Es geht darum, zu erzwingen, daß aus dem Zang eine Option wird.
Schneekugel hat geschrieben:Ich bin zwar persönlich Gegner der Abtreibung, aber so locker flockig wie du sie darstellst gehts nicht, auch wenn einem das Bild manchmal vermittelt wird.
Kurz nach der Empfängnis schon. Stichwort Mifepriston. Und wer weiß - wenn die Wehrpflicht für Frauen käme, wer weiß schon, was dem Staat noch alles einfallen würde?
Schneekugel hat geschrieben:Woraus schliesst du das denn schon wieder? Natürlich hat mein Freund die vollen Nachteile tragen müssen, aber Vorteil gabs für mich daran auch nicht
Außer vielleicht, daß Dein Freund für Dich diesen Dienst mitgeleistet hat?
Schneekugel hat geschrieben:"Männer sollen sich zum Thema Kindererziehung nicht einmischen. Schließlich haben die sich ja bisher nie dran beteiligt ausser in absoluten Zwangslagen."
Ob Du es glaubst oder nicht, dies ist auch heute noch ein rechtmäßiges Argument vor jedem Familiengericht. Wäre es nicht zum Weinen, könnte ich darüber lachen.

Werbung


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mi., 10.03.2010, 21:35

Nur ein kurzer Einwurf, hat nichts mit Wehrpflicht zu tun. Aber dennoch interessant:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnav ... von-Nonnen

Zurück zur Wehrpflicht...


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mi., 10.03.2010, 22:11



Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mi., 10.03.2010, 22:48

Nachtragend:
Schneekugel hat geschrieben:Du hättest wahrheitsgemäß einfach schreiben können, dass Männer in der Vergangenheit von direkten Konflikten mehr betroffen waren.
Habe ich. Wie darauf reagiert wurde, ist ja nachzulesen.
Schneekugel hat geschrieben:Klar stimmt es teilweise, der Schwerpunkt lag eher bei der Frau.
So einen Satz kannst Du natürlich nicht ohne Relativierung stehen lassen. Summa summarum liegt der Schwerpunkt bei der Frau. Nur, man darf sich dann eben auch nicht wundern, wenn durch dieses Ungleichgewicht Probleme entstehen.
Schneekugel hat geschrieben:Ich bekam auch den Eindruck, dass mir vorgeworfen würde, was irgendwer vor 1000 Jahren gemacht hat.
So, und jetzt stelle Dir mal vor, wie das ist, wenn man(n) damit aufwächst. Mit diesem Vorwurf müssen die Männer seit Jahrzehnten leben. Ich ging in normale Schulen, habe eine normale Ausbildung genossen. Alles Schlechte wurde uns Männern in die Schuhe geschoben, das Gute kam ja immer nur von den Frauen.

Interessant deswegen die Diskussion auch hinsichtlich Wehrpflicht und Krieg: Wenn es um Agriff, Tod, Verstümmelung, Genozid usw geht, ist der Krieg ausschließlich Männersache und schlecht...

...wenn es aber um Ehre, Würde und Landesverteidigung geht, sind die Damen auf einmal gerne dabei...


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mi., 10.03.2010, 23:14

Einfach nur erschütternd:

http://de.wikipedia.org/wiki/John_Money

Und das führt uns zu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Gender_Mainstreaming

Und anschließend:

http://www.gender-mainstreaming.net/gm/ ... litik.html

Da heißt es unter anderem:
Durch die Strategie des Gender Mainstreaming werden die unterschiedlichen Realitäten von Frauen und Männern bewusst und deutlich gemacht; die Beachtung der Geschlechterperspektive wird zu einem wesentlichen Entscheidungskriterium für die Geeignetheit und Qualität der Maßnahme.

Selbstverständlich kann Gender Mainstreaming auch zu Maßnahmen für beide Geschlechter führen, das heißt Männer und Frauen können gleichermaßen durch gleichzeitige, aber unterschiedliche Maßnahmen profitieren. Ein Beispiel hierfür sind unterschiedliche Präventionsmaßnahmen und Anspracheformen im Gesundheitsbereich für Frauen und Männer.

Gender Mainstreaming führt jedoch dann zu gezielter Frauen- oder Männerförderungspolitik, wenn sich aus der Analyse ergibt, dass vor allem geschlechtsspezifische Benachteiligungen zu Lasten eines Geschlechts abzubauen sind.
Und was ist in den letzten vierzig (!) Jahren passiert auf dem Männersektor? Gar nichts...


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mi., 10.03.2010, 23:42

Man beachte vor allem den Text unter "Mission Statement":

http://www.meduniwien.ac.at/index.php?id=297

Da wird Gender Mainstreaming und Frauenförderung in einen Topf geworfen; Tatsächlich handelt es sich dabei aber um zwei verschiedene Prinzipien.


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Do., 11.03.2010, 01:05

Noch mehr interessantes Material:

Über Feminismus und Sexualität: http://www.manndat.de/index.php?id=45
Mythen und Fakten zur häuslichen Gewalt: http://www.manndat.de/index.php?id=39
Ist häusliche Gewalt männlich? http://www.manndat.de/index.php?id=57

Und auf diesen Mythen basieren unsere Gesetze...

Benutzeravatar

Nurse_with_wound
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 2049

Beitrag Do., 11.03.2010, 01:50

Und warum gibt es dann im deutschsprachigen Raum keine Wehrdienstpflicht für Frauen
Weil es Maenner (und leider auch Frauen) wie DICH gibt, die der Meinung sind, dass Kaempfen reine Maennersache ist.
Oder hast du die Meinung etwa geaendert.
Practice what you preach


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Do., 11.03.2010, 02:15

Nurse_with_wound hat geschrieben:Weil es Maenner (und leider auch Frauen) wie DICH gibt, die der Meinung sind, dass Kaempfen reine Maennersache ist.
Oder hast du die Meinung etwa geaendert.
Warum MEINE Meinung? Du und Schneekugel habt doch eindrucksvoll unter Beweis gestellt, daß Frauen schon immer Seite an Seite mit den Männern gekämpft haben. Wenn ja, warum tun sie es dann heute nicht? Vielleicht, weil sie feige, faul, gierig, größenwahnsinnig geworden sind im Einfordern vermeintlicher "Männerechte", welche die Männer so nie hatten? Zumindest liest man das ja in diversen Männerforen. Da sich Frauen weder dafür eingesetzt haben, daß die Wehrpflicht für Männer abgeschafft wird, noch, daß die Wehrpflicht für Frauen eingeführt wird, müßte ich geneigt sein, den Männern in diesen Foren Recht zu geben, oder?

Da ich ja ein Spinner bin und herumphantasiere, weswegen gibst Du dann überhaupt etwas auf meine Meinung? Die war Dir im Verlauf des Threads ja sowieso völlig egal. Ist auch in Ordnung. Aber das ändert nichts an den offiziellen (!) Statistiken.

Nurse, glaube nicht, daß Du mir mit Deinem plumpen Sophismus irgend etwas unterstellen kannst. Ich habe mich schon zur Wehrdienstpflicht mehrmals geäußert, ist ja alles nachzulesen. Alles in allem sind diese Versuche Deinerseits nur ein selbst ausgestelltes Armutszeugnis, weil sie Deinen Mangel an Bereitschaft ausdrücken, Dich auch nur im Mindesten mit dem Inhalt dieses Threads auseinanderzusetzen.

Du würdest Dir lieber einen Finger abbeißen, als zuzugeben, daß an allem, was hier zu lesen ist, auch nur ein Fünkchen Wahrheit dran sein könnte. Nun denn...

...dann wünsche ich Dir zumindest mal guten Appetit.


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Do., 11.03.2010, 03:13

Da ich Verständnis für mögliche technische Probleme habe, welche den Zugang zu den Seiten, auf die ich verlinkt habe, erschweren bis unmöglich machen können, folgt nun der Inhalt einer interessanten Seite, die sich mit dem Thema des erzwungenen Wehrdienstes beschäftigt (Quelle: http://www.manndat.de/index.php?id=40).


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Do., 11.03.2010, 03:15

Wehrpflicht - Muss sie sein?

„Aus gutem Eisen macht man keine Nägel, aus guten Männern keine Soldaten.“
(Sprichwort aus China)

Was ist „Soldat sein“?
[hr][/hr]
Wer kennt sie nicht, die Sprüche, was der Wehrdienst alles Gutes für junge Männer bringt. Man lernt Hemden zusammen zu legen, die Stube zu putzen oder Betten zu machen. Die Wehrpflicht kann sicherlich auch dazu dienen, von Muttern weg zu kommen und ein „richtiger Mann“ zu werden. Und wichtig auch die Einsätze im Katastrophenfall, wie z.B. beim Oderhochwasser, als die Soldaten Hand in Hand mit der betroffenen Bevölkerung Sandsackdämme bauten. Und wer will bestreiten, dass es sinnvoll ist, beim „Bund“ den LKW-Führerschein zu machen. Soldat sein: Ein Abenteuer – und man lernt auch noch was fürs Leben.

Das ist alles recht schön und gut. Aber war da nicht noch etwas anderes? Die Wehrpflicht hat die Aufgabe, Soldaten zu machen. Und der Hauptaufgabe des Soldaten ist sein Einsatz im Krieg oder, wie dies heute heißt, „Verteidigungsfall“. Sagen wir es neutral: Kampfeinsatz. Soldat sein heißt auch, im Kampfeinsatz töten zu müssen, selbst verwundet, verkrüppelt oder gar getötet zu werden. Es wäre zu einfach, diesen Blickwinkel nun einfach beiseite zu schieben. Gerade in heutiger Zeit, in der die Bundeswehr wieder in Kriegsgebieten eingesetzt wird, darf dies nicht in Vergessenheit geraten.


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Do., 11.03.2010, 03:17

Wie kam es zur Wehrpflicht?
[hr][/hr]
Nach dem Mittelalter wurden für Kriege Söldner geworben, die nach getaner „Arbeit“ wieder entlassen wurden. Ende des 17. Jahrhunderts kamen die ersten stehenden Heere in Mode, also Heere, die auch in Friedenszeiten bestanden, um durch ihre Schlagkraft Gegner abzuschrecken bzw. selbst jederzeit angriffsbereit und damit dem Gegner überlegen zu sein. Die stehenden Heere, die im 18.Jahrhundert entstanden, waren kleine Heere. Die Soldaten wurden in Kriegen möglichst schonend eingesetzt. Zu kostbar waren die mühsam mit den komplizierten Handgriffen der Muskete und den taktischen Truppenbewegungen vertraut gemachten und gedrillten Truppen für den Geldgeber – die absolutistischen Monarchen und Monarchinnen. Es gab Feldzüge, die endeten, ohne dass eine Schlacht oder ein größeres Gefecht geschlagen worden wäre. Die Strategie bestand darin, die Nachschubwege des Gegners durch geschickte Truppenbewegungen zu gefährden, so dass dieser wieder den Rückzug antrat. Oder man versuchte, sich strategisch günstig gelegene Festungen des Gegners einzuverleiben. Die Heere bestanden vorwiegend aus Söldnern, jedoch begann auch schon so was ähnliches wie eine „Wehrpflicht“, z.B. in Preußen im 17. Jahrhundert unter dem Großen Kurfürsten:

„Verbindung des Werbesystems mit der Dienstpflicht einheimischer Bauernsöhne, Rekrutierung der Offiziere aus dem eingesessenen Adel, der jetzt massenweise in fremden Heeren diente, ....“ (C. Hinrichs: Der Große Kurfürst, S.234)

Der Begriff des Soldaten als Kanonenfutter wurde erst in den französischen Revolutionskriegen geprägt, als die unerfahrenen Bürgerarmeen die gut gedrillten Heere der absolutistischen Fürsten allein durch die Überlegenheit der Masse in die Knie zwangen.

Im 19. Jahrhundert wurden die Heere immer größer. Die Massen konnten i.d.R. nur noch durch Wehrpflicht erreicht werden. Nach Gründung des deutschen Kaiserreiches im Jahr 1871 wurde sie natürlich auch im gemeinsamen Deutschland eingeführt. Im 20. Jahrhundert standen in Europa schließlich Millionenheere bereit. In der angespannten Lage auf Grund des allgemein verbreiteten Imperialismus und Nationalismus reichte schließlich ein Funke, der das Fass zum Explodieren brachte. Der Erste Weltkrieg als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts war der erste Höhepunkt der Kriege dieser Millionenarmeen. Es galt nicht mehr, nur Teilerfolge zu erringen, sondern als Kriegsziel galt nur noch die totale Unterwerfung und der totale Sieg über den Feind. In reinen Abnutzungsschlachten wurde deshalb kein Opfer an Menschenleben für zu groß erachtet.

Nach den beiden Weltkriegen sollte Deutschland nach dem Willen der Siegermächte bis in Ewigkeit nicht mehr wiederbewaffnet werden. Diese Ewigkeit dauerte nicht lange. In der Bundesrepublik Deutschland wurde 1951 der Bundesgrenzschutz gegründet. Die DDR besaß schon im Dezember 1953 mit der „Kasernierten Volkspolizei“ in einer Stärke von beinahe 100.000 Mann eine militärähnliche Organisation, die nach sowjetischem Muster organisiert und ausgebildet war (vgl. Peter Többicke, Dokumente zur Militärgeschichte „Die Kasernierte Volkspolizei 1952 bis 1956“ des Deutschen Archiv Verlags). Am 1. Juli 1956 wechselte ein großer Teil des Bundesgrenzschutzes zur neuen Bundeswehr über (vgl. Frank Heinz Bauer, Dokumente zur Militärgeschichte „Die Aufstellung des Bundesgrenzschutzes, 1951“ des Deutschen Archiv Verlags). 1957 wurde in der Bundesrepublik die neue Wehrverfassung mit dem Freiwilligen-, Soldaten- und Wehrpflichtgesetz, der Wehrbeschwerde- und Disziplinarordnung mit Wehrstraf-, Wehrsold- und dem Wehrbeauftragtengesetz verabschiedet. Dies, nachdem es 1950 in einer von Adenauer angeforderten militärischen Denkschrift hieß, dass eine „neue deutsche Wehrmacht“ innerlich nach anderen Gesichtspunkten aufgebaut werden müsse als bisher, mit einer demokratischen Grundhaltung und innerpolitischer Überparteilichkeit. (vgl. Peter Többicke, Dokumente zur Militärgeschichte „Innere Führung“, 1953 des Deutschen Archiv Verlags)

Werbung

Gesperrt