Ich denke schon, aber ich denke auch, dass Du das bei ihr lassen solltest. Du wirkst jetzt nicht gerade wie jemand, der sowas "gnadenlos ausnutzt" sondern eher wie jemand der sehr stark versucht die Grenzen des anderen zu schützen. Stellvertretend, sozusagen. Nur: Deine Therapeutin kann das allein. Es ist nicht Deine Verantwortung. Was aber in der Tat passieren könnte ist, dass sie Dich begrenzt, wenn es ihr zu viel wird. Da kannst Du nur selbst kucken, was Du Dir insgeheim eventuell wünschst von ihr (bzw. OB das so ist) und das würde ich dann auch ansprechen. Denn "grenzenlos" ist sie sicher nicht, sie begegnet Dir einfach nur erst mal offen.Louisenkind hat geschrieben: ↑Mo., 27.11.2017, 00:26 Eigentlich möchte ich schon gerne auch ihre Grenzen kennen und wahren. Aber wenn ich ihr immer schreiben darf, gerne auch längere Mails und sie das gerne liest und auch darüber freut, dass ich mich melde... dann weiß ich nicht so genau, ob es da überhaupt eine Grenze gibt. Ob ich ihr bis zum "get no" schreiben kann, sie zutexte ohne Ende und sie sich immer noch darüber freut. Ich möchte es nicht austesten, traue mich im Moment aber auch noch nicht das anzusprechen. Muss ich aber irgendwann wohl oder übel, wenn es so weiter geht. Ich will nicht, dass irgendwann mal kommt "Frau Louisenkind, es reicht jetzt wirklich, das ist mir zu viel mit Ihnen.", "Aber Sie meinten doch, ich kann Ihnen immer schreiben..."
Weißt du, was ich meine?
Das würde ich auch versuchen anzusprechen. Denn wenn Du Schwierigkeiten hättest NEIN zu sagen, obwohl Du was nicht möchtest, dann sollte sie das auch wissen. Nur so kann sie darauf für Dich passend reagieren. Und mit Dir daran arbeiten.Louisenkind hat geschrieben: ↑Mo., 27.11.2017, 00:26Auch was die körperlichen Sachen angeht. Mit Sicherheit hat sie das zu 100% gemacht und es mir angeboten, um Trost zu spenden, um da zu sein. Und das fand ich eigentlich auch schön, bringt bei mir aber irgendwie die Gefahr der Abhängigkeit mit ins Spiel. Ich hätte es anfangs nie für möglich gehalten, dass sie mir das anbietet. Da dachte ich wirklich hätte sie eine Grenze, dass sie körperliche Berührungen nicht zulässt. Deshalb werde ich auch nicht nein sagen können, wenn nochmals die Frage nach einer Umarmung o.Ä. kommt. Deshalb bin ich mir bei meinen eigenen Grenzen auch gar nicht so sicher, ob ich überhaupt welche habe. Ich möchte zwar niemanden an mich heranlassen, weder emotional noch körperlich, habe aber irgendwie dennoch keine Grenze. Im Endeffekt könnte der Mensch doch alles mit mir machen, wenn ich ihm nur vertraue.
Ziemlich kompliziert alles und ich zerdenke auch viel, ich weiß...
Wenn Du es mal faktisch betrachtest, dann kann sie Dir nur dann was "tun", wenn Du sozusagen die "Kontrolle" über die Situation (Dich/Dein eigenes) verlierst. Dh. wenn Du nicht mehr "handlungsfähig" wärst oder "sein darfst". Wenn Du diese Gefahr siehst, dann würde ich das ansprechen.
Wenn Du in erster Linie DIR vertraust (also Deine Grenzen und Fähigkeiten kennst), dann kann Dir niemand was tun, nur weil Du ihm (auch) vertraust. Nur bist da eben DU gefragt, nicht sie. Sie kann da nur "mitgehen" mit Dir.