Beitrag
Mi., 24.02.2010, 16:56
Hi Lingaroni,
ich bin ja auch nur auf dem Weg, nicht am Ziel.
Aber vielleicht ist in meinen Gedanken etwas für dich dabei:
Ganz allgemein: Erst der letzte Wassertropfen wird den Fels sprengen. Die Milliarden davor nicht.
Du bist eben nicht der letzte Wassertropfen. Du bist nur milliardenwichtig.
Und wenn du dieses Wassertropfendasein als einen deiner Jobs auf dieser Erde ansehen kannst, dann kannst du auch in dir finden, ein starker Wassertropfen sein zu wollen.
Solche Wassertropfen sind glaube nicht die, die sich grämen, hadern, resignieren, sondern das sind die, die den Gram, die Hader, die Resignation, die Verlorenheit durchwandert und dabei gefunden haben, wieso sie trotzdem an was Schönes glauben, glauben wollen.
Man muss das wollen in sich.
Man darf nicht die Welt verändern müssen.
Ich weiß nicht, ob dieses für alle Lebenslagen funktionieren kann.
Ich weiß, dass ich (auch) derzeit zerstörende Gefühle produziere und mir gehts 5 Tage die Woche schlecht und oft habe ich Angst, dass ich schon krank bin von dem, was nicht nur psychisch weh tut.
Ich weiß auch, dass es mir ganz kleinschrittig besser geht und so lange ists ja noch nicht her.
Jeder dieser kleinen Schritte war aufhören, die Welt verändern zu müssen, war leben wollen und der Gegenwart den wichtigeren Platz einzuräumen. Dort kann ich etwas bewirken. Oder wieder.
Und das ist keinesfalls so selbstverständlich, wie es scheint.
Aber vielleicht ist es so wie mit allem - Relationen verändern sich, wenn die Bezugsgrößen sich verändern.
Und müssen fängt erst dort an, wo die Qual (Leidensdruck) so groß ist, dass man mit seinem alten Denkgefüge nicht mehr überleben kann, ein neues finden muss, um nicht zugrunde zu gehen an sich selber.
Ich denke verzeihen kann man auch trotz unbewältigter Gefühle.
Auch einfach deshalb, weil nicht alle Gefühle bewältigbar sind.
Ich denke, es ist die Richtung dieser Gefühle, die sich beim Verzeihen ändert. So lange sie an demjenigen kleben, der zugefügt hat, ist es bestimmt nicht verziehen haben.
Manches Zugefügte ist glaube ein Stoß in diejenigen Wahrheiten, die wir nicht haben wollen.
Insofern täten wir besser daran, uns selber mit dieser Wahrheit zu konfrontieren, statt sie an menschen zu kleben.
Bedeutet:
Na klar ist das doof. Aber es ist so, wie es ist. Du kannst es nicht ändern. Nimm es als Zutat, die du nicht ändern kannst. Und dann mach damit was. Was schöneres, was anderes.
Erst das Leid, was du selber gefühlt hast, wirst du im anderen erahnen können.
Es beschenkt dich auch. Mit Mitgefühl, mit Einfühlungsvermögen.
So bißchen verworren geworden, aber das bin ich ja auch.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier