Die Arbeit mit dem inneren Kind

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

hungryheart
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 1968

Beitrag Mi., 13.01.2010, 17:32

Aditi hat geschrieben:mir hilft, wenn ich mir die lebensgeschichte meiner eltern vor augen halte. sie haben gegeben, wozu sie fähig waren. betrachte ich ihre lebensgeschichte, so leuchtet mir ein, dass mehr nicht "drinnen" war, denn sie selber haben wenig liebe, verständnis ect. erfahren.
das lässt mich aus der opferrolle aussteigen und mich im hier und jetzt umschauen
das war auch für mich hilfreich.

Tröte hat geschrieben: dass ich es so nie mehr erfahren werde).
dafür kannst du anderes erfahren und bekommen. du musst nur lernen, hinzuschauen


Tröte hat geschrieben:wenn man eine schlechte kindheit hatte und ohne mutter/elternliebe aufgewachsen ist, so kann man (gerade weil man es nicht kennt) doch seine kinder
ganz so einfach ist es nicht....
das haben sich meine eltern wohl auch so gedacht.
und aditis und deine vielleicht (wahrscheinlich ) auch ....

und ich übrigens auch...

aber wir machen dann doch alle wieder fehler.
Nimm was du willst und zahl dafür.

Werbung

Benutzeravatar

Aditi
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 53
Beiträge: 1089

Beitrag Mi., 13.01.2010, 17:35

Wildkatze hat geschrieben: Ich kann für meine Kinder doch auch eine andere, eine gute, liebevolle, verständnisvolle, tolerante Mutter sein, obwohl ich es als Kind nicht so erlebt habe!!!

Warum konnten meine Eltern es denn nicht?
Sie haben gegeben, wozu sie fähig waren, ja, aber sie haben es sich damit einfach gemacht. Weil sie ihr Verhalten, ihr Leben nie hinterfragt haben, sondern nur an sich gedacht haben, wenn es anstrengend wurde.
mir war es auch möglich, eine andere mutter sein zu können und ich bin sehr dankbar dafür. was meine eltern betrifft, so denke ich, bzw. mein verstehen für sie resultiert daraus, dass es damals bei weitem oder überhaupt nicht die möglichkeit gegeben hat, eine therapie zu machen. das war überhaupt kein thema, damals. diese erkenntnis lässt mich barmherziger sein mit meinem eltern.
ich denke auch, bzw. ich gehe davon aus, dass eltern es sich grundsätzlich nicht einfach machen. sie tun, was für sie möglich ist. ich brauch da nur an mich selber denken: ich tu auch, was für mich möglich ist.
"sie haben ihr leben nie hinterfragt" - haben sie jemals gelernt ihr leben zu hinterfragen? was wurde ihnen von ihren eltern vermittelt?

@all
ich bin mir bewusst, dass meine gedanken bei euch viel abwehr erzeugen können. vor einigen jahren war es mir ebenfalls nicht möglich andere gedanken zu denken. ich möchte nur mitteilen, dass gedankenänderung möglich ist. nach vielen jahren therapie bei mir.

Benutzeravatar

Aditi
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 53
Beiträge: 1089

Beitrag Mi., 13.01.2010, 17:43

noch etwas aus meiner erfahrung .... und womöglich hilfreich.

im laufe meiner therapie erlebte ich große/extreme schwankungen von . . . bis. so als müsste alles ausgelotet werden um dann in balance kommen zu können. darum: eure wut, euer hass, euer loch, euer unverständnis ect. ist not-wendend um in balance kommen zu können.
ich wollte einen ausblick geben: der hass, die wut kann verwandelt werden. das loch wird immer weniger tief.

mlg
aditi

Benutzeravatar

Xanny
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 36
Beiträge: 1063

Beitrag Mi., 13.01.2010, 18:42

Wildkatze hat geschrieben: Sie haben gegeben, wozu sie fähig waren, ja, aber sie haben es sich damit einfach gemacht. Weil sie ihr Verhalten, ihr Leben nie hinterfragt haben, sondern nur an sich gedacht haben, wenn es anstrengend wurde.
(
Genau so sehe ich das auch. Meine Eltern hätten sich auch ein wenig mehr Mühe geben können. Sie waren beide noch minderjährig, ok. Ich wuchs bis zur Volljährigkeit meiner Eltern in einer Pflegefamilie auf. Und dann hat man mich bei der Oma geparkt, weil es eben doch anstrengend ist, ein Kind zu erziehen. Als ich dann aus dem Gröbsten raus war, fiel meinen Eltern dann ein, jetzt doch das Kind zu sich zu nehmen. Verantwortung zu übernehmen haben sie nie gelernt und es auch nicht mal versucht. DAs ist es auch, was mein Kind so verletzt. Es hat sich niemand die Mühe gemacht, in die Seele des Kindes zu blicken. Ein liebes Wort, eine Umarmung, alles nur lästig. Bei meinen Eltern zählte nur Leistung. Das ein Kind aber kein kleiner ERwachsener ist, zählte nicht.

Wenns schwierig wurde, dann wurde ich zum Jugendamt geschleppt mit der Bitte, mich ins Heim zu stecken, weil meine Mutter (mittlerweile alleinerziehend) mit mir überfordert war.

Ich kann nur versuchen, es bei meinen Kindern besser zu machen und auch für mich war das ein Lernprozess, die körperliche Nähe auszudrücken und zuzulassen, weil es mich oft verletzlich an meine eigene Kindheit erinnert. Aber man kann Liebe geben und zeigen. Jeder im Rahmen seiner Möglichkeit.

Wenn Eltern es sich einfach leicht machen und die Folgen ihrer Unachtsamkeit nicht aushalten können, macht mich das nur wütend und traurig. Mich hat schließlich niemand gefragt, ob ich diese Eltern haben wollte. Ich konnte mir nicht mal für ein paar Jahre andere Eltern aussuchen..

Oh sorry, aber ich gerate grad in Rage. Da kommt mein verletztes Kind wohl wieder mal zum Vorschein...
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

Werbung

Benutzeravatar

Xanny
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 36
Beiträge: 1063

Beitrag Mi., 13.01.2010, 18:43

Aditi hat geschrieben: ich wollte einen ausblick geben: der hass, die wut kann verwandelt werden. das loch wird immer weniger tief.
Ich hoffe sehr, dass Du damit recht hast. Das lässt hoffen, das die Wunden doch irgendwie heilen können
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

Benutzeravatar

Wildkatze
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 51
Beiträge: 206

Beitrag Mi., 13.01.2010, 19:43

Aditi hat geschrieben:was meine eltern betrifft, so denke ich, bzw. mein verstehen für sie resultiert daraus, dass es damals bei weitem oder überhaupt nicht die möglichkeit gegeben hat, eine therapie zu machen. das war überhaupt kein thema, damals. diese erkenntnis lässt mich barmherziger sein mit meinem eltern.
Ja, Aditi, das stimmt.
Ich denke aber, eine Therapie ist nicht unbedingt notwendig, um sich mal ein bisschen zu hinterfragen.

Aber meine Eltern lebten in schwierigen Zeiten. Sie sind im Krieg oder in der Nachkriegszeit großgeworden. Da war wenig Zeit, um auf Kinder einzugehen.

Meine Eltern hatten sicherlich sehr viel schwierigere Rahmenbedingungen als ich sie hatte.
Trotzdem hätte es auch in diesem eng gesteckten Rahmen mehr Möglichkeiten gegeben.

Dennoch ist der Gedanke, dass meine Eltern in schwerern Zeiten lebten und so wenig Möglichkeiten hatten, vielleicht ein Anfang, um mich mit meiner Kindheit auszusöhnen.
Aber während ich das hier schreibe, denke ich an schlimme Sachen aus meiner Kindheit, bei denen es so einfach gewesen wäre, auf mich einzugehen.

Hm, aber ich werde diesen Gedanken weiter verfolgen.
Aditi hat geschrieben:ich wollte einen ausblick geben: der hass, die wut kann verwandelt werden. das loch wird immer weniger tief.
Liebe Aditi,

du klingst so, als wenn Du mittlerweile austherapiert bist. (was für ein schreckliches Wort!).

Wie lange hast Du Therapie gemacht und wie lange ist das her?

LG

Wildkatze

Benutzeravatar

Wildkatze
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 51
Beiträge: 206

Beitrag Mi., 13.01.2010, 20:25

Ey, Tröte, wir stehen bei den Top-Postern der letzten 24 Stunden!

Das habe ich noch nie geschafft.

Das liegt nur daran, weil unsere inneren Kinder so viel zu sagen haben!

LG

Wildkatze

Benutzeravatar

Aditi
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 53
Beiträge: 1089

Beitrag Sa., 16.01.2010, 16:39

Xanny hat geschrieben: Genau so sehe ich das auch. Meine Eltern hätten sich auch ein wenig mehr Mühe geben können.
Oh sorry, aber ich gerate grad in Rage. Da kommt mein verletztes Kind wohl wieder mal zum Vorschein...
liebe xanny,
mein mitgefühl, dass deine eltern sich mehr mühe hätten geben können kann ich voll nachvollziehen.
viele von uns sind mütter. ich auch. und manchmal denke ich mir: hätte ich nicht noch mehr geben können? und weiß inzwischen genau: ich gab das, was mir damals möglich war. alles "hätte" und "könnte" und "würde" katapultiert mich nur in die vergangenheit, die nicht mehr zu ändern ist.
wenn ich mich auf mich besinne, ich habe gegeben, was mir damals und ich gebe was mir heute möglich ist. ich denke, meinen eltern erging es genauso.

diese erkenntnis lässt mich "barmherzig" mit mir selber umgehen. ich denke nämlich, sich selber zu verzeihen, ist eine noch viel größere herausforderung.

mlg
aditi

Benutzeravatar

Xanny
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 36
Beiträge: 1063

Beitrag So., 17.01.2010, 12:06

Ich bin auch Mutter. Und ich glaube schon, das ich mein Bestes gebe. Ich bin trotz allem in der Lage, liebevolle Gefühle zu empfinden, auch wenn ich mich mit dem Zeigen manchmal sehr schwer tue.
Aber leider bin ich auch manchmal neidisch auf andere Kinder, Eltern, liebevollen Umgang, offene Zuneigung. Das passiert auch, wenn sich Menschen in der STadt begegne, die Arm in Arm spazierengehen. Ein Blick in die Augen anderer Menschen und ich sehe etwas, das mein Kind nicht bekommen hat. Stundenlanges Einsperren im Kinderzimmer, damit man nur nicht auf die Nerven geht. Eingeschlossen mit der Einsamkeit eines Kindes, das sich nur wünscht, in den Arm genommen zu werden. Ein Kind, das möchte, das Papa unter dem Bett nachsieht, ob das wirklich nichts gefährliches ist.

Ich kann meinen Eltern nicht verzeihen, weil ich damit noch lange nicht abgeschlossen habe. Ich bin immer noch auf der Suche. Ich fühle mich immer noch klein und möchte beweisen, dass ich doch ein guter Mensch bin, der seinen Platz hier auf Erden verdient hat.

Mit meiner Mutter habe ich seit 10 Jahren nicht mehr gesprochen. Und neulich bin ich ihr begegnet. Ich hätte sie gerne mal gefragt, was ich ihr angetan habe, was ein Kind seiner Mutter antun kann, dass sie es nicht mehr haben will.

Ich glaube, jeder Mensch kann Empathie für jemanden entwickeln. Warum blickt mir in den Augen meiner Eltern nur Gleichgültigkeit entgegen?

Ich hoffe sehr, das meine Kinder später wissen, dass ich es gut mit ihnen gemeint habe und das ich mein Möglichstes getan habe.
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Laura13
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 29
Beiträge: 643

Beitrag Do., 28.01.2010, 18:38

Laura13 hat geschrieben:Warum spüre ich nun plötzlich wieder diesen großen Schmerz?
Es ist ein "kindlicher" Schmerz, da bin ich mir sicher.
Es ist wie so ein "Erleichterungsweinen", weil der Papi/die Mami da ist....
mein Thera ist wieder da....der Urlaub ist zu Ende....ich glaube, ich habe es gut gemacht...die Zeit gut überstanden...
und doch ist da nun soviel Trauer....warum? ...vielleicht, weil ich weiß, dass die Zeit mit ihm morgen, wieder viel zu schnell zu ende sein wird....? weil ich weiß, dass er "nur" mein Thera sein kann und nicht all das andere, was ich mir von ihm wünsche?....weil ich Alkohol getrunken ahbe und sich nun alles in mir löst...Spannungen sich abbauen?....
Es ist das Kind, das weint....ganz tief in mir...und ICH kann es einfach nicht trösten....nur ER kann das...ich brauche ihn so sehr...ich liebe ihn so sehr.

Laura
Das ist immer noch so.....außer die Sache mit dem Alkohol...das ist wieder okay...ich kann zur Zeit einfach nicht schreiben, habe eine enorme Blockade...das ist auch der Grund, weshalb ich nicht mehr so aktiv hier im Forum bin...obwohl ich euch alle vermisse...dich auch, liebe Wildkatze, danke für die PM...ich kann im Moment einfach nicht...sorry....

Liebe Grüße an euch alle hier....
Laura
Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten
aus deinem Haar vergeßnen Sonnenschein.
Schau, ich will nichts, als deine Hände halten
und still und gut und voller Frieden sein.

Rainer Maria Rilke

Benutzeravatar

Elfchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 2845

Beitrag Do., 28.01.2010, 19:27

Liebe Laura

Lass dir doch alle Zeit, die du brauchst.

Manchmal tut der Abstand auch gut. Ich bin dir so dankbar für dieses Thema; konnte und kann ich doch auch so weitere Schritte machen.

Denk immer daran, auch wenn man mal stagniert oder gar zurückfällt: es geht immer wieder weiter, immer wieder kommt ein neuer Tag, immer kommt die Sonne wieder.

Von Herzen alles Liebe!
.... und du bist niemals vergessen!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet


montagne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 4600

Beitrag Do., 28.01.2010, 22:05

Ich sehe das bei meiner Familie schon auch. Die Vergangenheit, die Umstände, die vieles schwer gemacht hat und verbaut hat. Flucht, Vertreibung, vieles zu frühe Todesfälle. Das schränkt die Möglichkeiten ein. Aber ich sehe auch eine Verantwortungslosigkeit sich selbst gegenüber, die zu einer so desolaten lage geführt hat, das es auch zu Verantwortungslosigkeit der nächsten generation, den Kindern gegenüber kam (ich bin da wahrscheinlich noch glimpflich bei weggekommen).

Und das macht mich wütend, diese Verantwortungslosigkeit. Dieses, wenns schwierig wird, nur an sich denken und dann nicht mal die Konsequenzen aushalten können. Ein Egoismus, der mir zwar sehr verständlich ist, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, wnen man erstmal desolat genug ist. Aber diese Bedrängnis hat man sich ja teilweise auch selbst eingebrockt. DAS macht mich wütend.

Heute saß ich mit meiner Therapeutin zusammen, wir hatten öfters und haben noch unsere Differenzen, ist auch nicht alles rosarot. Aber sie hat sich bemüht, verdammt nochmal und sie ist ne fremde Frau, im Grunde. Sie bemüht sich schon lange. Und dann kommt auch etwas dabei heraus. Sie kneift nicht wenns schwierig wird. Und dann kann ich mich auch bemühen.
Wir haben heute so dagesessen und geredet, waren offen, nahe, trotzdem wissend um die Differenzen, und ich hab so ein Gefühl gehabt, genau das hätte ich gerne jetzt als erwachsene Frau mit meiner Mutter oder mit einer anderen Person, die mal für mich "erziehungsberechtigt" war.
Sas berührt mich auf der einen Seite, das ich zumindest mit ihr so etwas haben darf, das sie loyal ist, das berührt mich so.. ganz tief... weiß auch nicht... da kommen mir die Tränen vor Berührung.
Aber die Tränen kommen mir auch vor Wut, Enttäuschung und Trauer.

Ich kenne auch andere Menschen, die konnten ihren Kindern eine innere Sichehreit und Zuversicht geben, von derich vllt. immer nur träumen kann, die ich vllt. nie haben werde, keine Ahnung.
Ja das macht mich echt wütend.
amor fati

Benutzeravatar

Wildkatze
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 51
Beiträge: 206

Beitrag Do., 28.01.2010, 23:39

Liebe Laura,

ich freue mich so sehr, wieder von Dir zu hören!

Es ist gut, dass Du den Alkohol im Griff hast. Bei mir ist es auch viel besser geworden.
Aber ich bin da labil und ich weiß das und bin froh, wenn ich das im Griff habe.

Wenn Du im Moment nicht schreiben kannst, ist es doch ok.
Du liest hier mit und siehst, wie wir anderen auch immer weiter kämpfen.
Vielleicht ist ja der eine oder andere hilfreiche Gedanke für Dich dabei.

Mir hilft das Forum im Moment sehr viel. Vor allem bin ich so froh zu sehen, dass ich mit meinen Problemen nicht alleine bin. Für mich ist der Austausch hier im Moment sehr hilfreich.

Ich habe das Gefühl, als wenn ich mich allmählich einem Wendepunkt in meiner Entwicklung nähere. Das ist so positiv für mich.

Obwohl ausgerechnet heute war nun gerade mal wieder nicht viel von einem Wendepunkt zu merken.
Ich war voller Angst und Panik. Es war eher ein Kreisel, in dem ich heute mal wieder routierte.
Meine Thera vermisse ich auch immer noch sooo sehr zwischen den Terminen.
Aber ich habe das beruhigende Gefühl, dass sie bei mir ist und bleibt.
Heute hatte ich den ganzen Tag das Gefühl, als wenn sie wie eine gute Fee um mich herumschwirrte. Ich fühlte sie körperlich ganz nahe, als wäre sie in meiner Nähe und beobachtet und beschützt mich.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich den ganzen Tag wieder im Geiste mit ihr geredet habe.

Ich denke an Dich, liebe Laura.
Kannst ja mal ab und zu ein Lebenszeichen von Dir geben. Und wenn Du nur einen Smiley in Deinem Thread positionierst.

Liebe Grüße

Wildkatze

Benutzeravatar

Elfchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 2845

Beitrag Fr., 29.01.2010, 09:44

Liebe vallée

Das ist aber ein Geschenk, diese Stunde mit der Therapeutin, und vielmehr noch, dass du das erkennen kannst!

So tief konnte ich das noch nie empfinden; wohl aber tiefe Dankbarkeit.
Irgendwie scheint es mir logisch, dass du diese Art der "Mutter" gerne gehabt hättest. Dadurch, dass du mit ihr Differenzen hast und sie trotzdem immer wieder an dir bleibt und nicht aufgibt zeigt sie eine Form der Zuneigung, die eigentlich einer Mutter zugedacht sind.
"Es ist schwierig- du bist schwierig, aber ich verlasse dich nicht, ich bleibe an deiner Seite und ich verstehe dich"

Das ist einfach nur schön.
vallée hat geschrieben:... die konnten ihren Kindern eine innere Sichehreit und Zuversicht geben, von derich vllt. immer nur träumen kann, die ich vllt. nie haben werde, keine Ahnung.
Nein, ich denke, davon muss man nicht nur träumen.
Ich persönlich suche das mehr in mir selber. Dieses Urvertrauen, diese Sicherheit, die ich ja auch nicht kenne und in der Form- als Selbstverständlichkeit von den Eltern- nie bekommen habe und nie erleben werde, muss ich mir nun selber geben.

Keine leichte Aufgabe.
Ich geh mal meine Wut und Trauer suchen.....

Dir en schöne Tag!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

Benutzeravatar

TimpeTe
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 58
Beiträge: 467

Beitrag Fr., 29.01.2010, 10:28

auch hier....guten morgen euch allen....ganz speziell zu dir liebe Laura....wenn du vielleicht doch mitliest...

Ich möchte euch kurz eine (für mich) ganz eindrückliche Geschicht zum Thema "inneres Kind" erzählen. Ich hatte einen ganz schlechten Zugang zu meinem inneren Kind, eigentlich hab ich es am anfang meiner Therapie gar nicht spüren können. Als es sich dann bemerkbar machte bin ich fast verzweifelt. Wenn ich gekonnt hätte, so hätte ich es grad nochmals erwürgt,...nur damit es endlich schweigt. Ich konnte es kaum ertragen. Und irgendwann...ich bin die Treppe hinauf zu meiner Wohnung gegangen...da war das Kind einfach neben mir. Ich hab mich selbst neben mir gesehen, mit Zöpfen und Kleidchen....und das Kind hat mich angelächelt...fragend...So als wolle es mich fragen, warum ich es so ablehne. Und ich habe gespürt wie es seine kleine Hand vertrauensvoll in meine legte und wir sind zusammen in meine Wohnung gegangen. Mir sind die Tränen nur so die Wangen runtergekullert. Es war auf einmal ein tiefes Gefühl von Frieden in mir. Ich habe meinen Medusa-Bär in den Arm genommen und hab erst mal ganz lange geweint.
Ich glaube einfach, dass es nicht möglich ist , dieses Kind -schmerzlos -in sich wiederzufinden. Das tut einfach höllisch weh und zerreisst einem manchmal fast die Seele. Und man wäre ja ein Masochist, wenn man diesen Schmerz nicht abzuwehren versuchte. Aber irgendwann erobert das Kind uns...und ich bin mir sicher...es bleibt nicht so wie es ist. Es wird sich verändern, die Not geht vorbei. Zurück bleibt (bei mir) eine grosse Traurigkeit, aber die fühlt sich gut an, weil in dieser Traurigkeit keine Verzweiflung mehr ist. Es fühlt sich friedvoll an, versöhnt.

Ich wünsche euch allen einen ganz schönen Tag.....medusa
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag