Ich hasse es, wenn er sich Bilder von Frauen ansieht

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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debussy
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Beitrag Do., 19.03.2009, 16:57

ich meine damitallerdings nicht, dass man nicht hie und da einen "dreier" machen kann. flott oder weniger flott.

denn dann erfreut sich ja das paar an der dritten person. und diese beziehung dauert ja dann auch nur so lange, bis das taxi da ist oder der frühstückskaffe ausgetrunken ist.

außerdem: eine offene beziehung schützt vor betrug nicht. ganz und gar nicht. im gegenteil. ich denke, dass hier ein großes risiko für sogenannte missverständnisse besteht.

lg
deb

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Katzenmama
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Beitrag Do., 19.03.2009, 18:08

ich kenne mehrere paare, die erfolgreich eine offene beziehung bzw. poly-beziehungen führen. eines davon seit nunmehr 10 jahren, und ein ende ist nicht in sicht ...

ich behaupte auch nicht, dass es einfach ist. es ist wesentlich anspruchsvoller als eine mono-beziehung, und zwar genau aus dem mehrmals angesprochenen grund: ALLE sollen glücklich sein.
[center]Wie hoch auch deine Sehnsucht reicht, ich lasse dich ihr folgen.
Neigt dein Herz sich einem anderen zu, so will ich deine Liebe teilen;
strebt meines nach einem anderen,
so will ich doch niemals dich aus meinem Herzen verbannen.[/center]

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Una
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Beitrag Do., 19.03.2009, 18:56

Es freut mich zu hören, dass wohl aus den hilflosen Anfängen der 70iger Jahre eine Entwicklung stattgefunden hat, die Beteiligte für diese Form zu leben kompetenter gemacht hat.

Und ist Dein Eindruck, katzenmama, das diese Beziehungen die Lebens- oder Liebesqualität steigern? Bekommt jeder mehr von dem was er sich wünscht oder ist es eine ganz andere Lebenshaltung?
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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Torsade_de_pointes
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Beitrag Do., 19.03.2009, 21:51

ich kenne zwei paare, die eine offene beziehung führen, seit vielen jahren. auf den ersten blick scheint es super zu funktionieren, und auch auf den zweiten blick funktioniert es. sie sind ja immer noch beisammen. sie gönnen sich sex außerhalb, aber ohne gefühle. gefühle sind tabu.

ich habe mit beiden männern gesprochen, sie sind rundum damit zufrieden und glücklich. ich habe mit beiden frauen gesprochen, die sind auch damit einverstanden und es paßt auf alle fälle. aber irgendetwas fehlte mir bei deren aussagen, ich kann aber nicht genau festmachen was es war. ich hatte den eindruck, überglücklich sind sie nicht damit, aber auf alle fälle wahnsinnig reif und drüberstehend. aber nicht so richtig autenthisch. vielleicht irre ich auch in meiner wahrnehmung.

bezüglich pornoindustrie für frauen. an mir würden die zugrunde gehen. ich bin einfach alleine schon zu faul, um bildchen oder filme zu suchen... ist mir alles zu mühsam, hab ja bilder im kopf, das reicht. ein paar meiner freundinnen, mit denen ich offen über sex rede, sind ebenso totale pornomuffel. also ob das das große geschäft wird, bezweifle ich. kenne wirklich wenige damen die das nutzen. von einer weiß ichs, aber sie schaut auch nur alle paar monate - und dann so drei wochen täglich durch. und dann wieder lange nichts.

mir ist eingefallen, ich habe meinem zweiten freund - damals mit 21 - immer ökm´s geschenkt, weil er kein geld hatte. und während meine freundin auf kaffee war, hat er mich gebeten, daß ich nicht die schlafzimmertüre öffnen soll, weil er schaut mal ne runde porno und holt sich dabei einen runter.
damals war das kein problem für mich. er hat mir aber sehr viel bedeutet, also es war keine oberflächliche beziehung. es war viel echter und tiefer als meine "erste große liebe".

jetzt frage ich mich gerade, warum ist es ein problem geworden? worin lag der wandel und wann?

lg tdp

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debussy
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Beitrag Do., 19.03.2009, 22:23

hallo katzenmama,

das glaube ich dir nicht.

weil sonst würdest du hier nicht das schreiben:
Katzenmama hat geschrieben:wesentlich anspruchsvoller als eine mono-beziehung
das spricht ja eh bände!!

lg
deb

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Pitt
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Beitrag Do., 19.03.2009, 23:40

debussy hat geschrieben:ich meine damitallerdings nicht, dass man nicht hie und da einen "dreier" machen kann. flott oder weniger flott.
Meiner bescheidenen Einschätzung nach gehört zu einem mehr oder weniger flotten Dreier schon ein weitaus überdurchschnittliches Mass an "Offenheit" hinsichtlich der sexuellen Öffnung der Paarbeziehung.
Nur son Gedanke.
Pitt

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debussy
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Beitrag Fr., 20.03.2009, 07:41

guten morgen tdp,
Torsade_de_pointes hat geschrieben:jetzt frage ich mich gerade, warum ist es ein problem geworden? worin lag der wandel und wann?
und die antwort:
Torsade_de_pointes hat geschrieben:es war viel echter und tiefer
lg
deb

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Katzenmama
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Beitrag Fr., 20.03.2009, 13:40

debussy hat geschrieben:hallo katzenmama,

das glaube ich dir nicht.

weil sonst würdest du hier nicht das schreiben:
Katzenmama hat geschrieben:wesentlich anspruchsvoller als eine mono-beziehung
das spricht ja eh bände!!
hm ...
nun, ich kann nichts dafür tun, dass du mir glaubst, und es ist mir auch keine herzensangelegenheit, insofern - schade, dass du mich nicht für glaubwürdig hältst! aber damit kann ich leben.

und was den hohen anspruch betrifft: ich meine damit, dass es viel mehr beziehungsarbeit erfordert, zb eine dreier-beziehung zu erhalten in der alle beteiligten glücklich sein sollen, oder eine zweier-beziehung, wenn emotionale oder sexuelle kontakte nach "außen" dazugehören. sowas läuft nicht einfach so dahin, es braucht permanente auseinandersetzung mit sich, mit dem partner etc.. im prinzip dasselbe, was man in einer herkömmlichen monogamen zweier-beziehung auch machen sollte! unterm strich sehe ich in meinem umfeld sowohl bei mono- als auch poly-beziehungen die gleiche tendenz: je mehr die partner an der beziehung arbeiten, umso größer ist die chance, dass sie bestehen bleibt. völlig unabhängig davon, welche konstellation vorliegt. aber in beziehungen mit mehr als zwei beteiligten potenziert sich sozusagen der aufwand - aber auch das maß an beziehungs-zufriedenheit, wenn es funktioniert!

deb, was interpretierst du in meine aussage? welche bände spricht das für dich, es ist nicht klar, was du meinst.
Una hat geschrieben: Und ist Dein Eindruck, katzenmama, das diese Beziehungen die Lebens- oder Liebesqualität steigern? Bekommt jeder mehr von dem was er sich wünscht oder ist es eine ganz andere Lebenshaltung?
wie auch oben beschrieben, es steigert die lebens- und beziehungsqualität, aber um den preis, dass man sich viel mehr mit der beziehung beschäftigen muss. ich kenne keine solche beziehung, in der das einfach so nebenbei "passiert", bei allen diesen paaren ist ihre beziehungsform ein wichtiger aspekt ihres lebensstils und eine bewußte entscheidung, die auch regelmäßig überdacht und manchmal auch in frage gestellt wird.
ich beobachte bei diesen paaren, dass sex und liebe nicht als monopol-güter betrachtet werden. es besteht eine sehr starke entschiedenheit, mit wem man zusammenleben und alt werden möchte. man könnte sagen, dass diese menschen sex als beziehungs-bindemittel nicht sehr stark bewerten. die liebe und die bindung, die sie an ihren partner haben, ist so stark, dass sex und auch liebevolle gefühle mit und zu weiteren menschen die beziehung nicht in frage stellen können.
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Entwurf
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Beitrag Fr., 20.03.2009, 18:43

hallo katzenmama!
Katzenmama hat geschrieben:die liebe und die bindung, die sie an ihren partner haben, ist so stark, dass sex und auch liebevolle gefühle mit und zu weiteren menschen die beziehung nicht in frage stellen können.
sind denn die weiteren menschen, zu denen beziehungen aufgenommen werden, mit dem ganzen auch immer so einverstanden?

grüße
entwurf

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Nurse_with_wound
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Beitrag Fr., 20.03.2009, 21:03

Antonia, schreibst du jetzt aus eigener Erfahrung von der Suchtgefahr oder basiert das auf irgendwelchen Quellen oder ist das mehr so eine Vermutung?
Die Verhaltensmuster von denen mein Ex damals berichtete entsprechen einer Sucht.
Practice what you preach

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Nurse_with_wound
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Beitrag Fr., 20.03.2009, 21:17

Es ist ein Vorurteil, dass Männer mehr zu offenen Beziehungen neigen.
Ich würde sogar sagen, Frauen neigen dazu viel mehr. Viele (Haus)frauen arbeiten nicht so viel, haben mehr Zeit.
Ich kann mich nicht erinnern jemals etwas mit einem Mann gehabt zu haben, der mich mit einem anderen teilen würde.
Die meisten Männer verlieben sich fast noch schneller wie Frauen, und wünschen eine Beziehung mit der Frau.
Männer sind auch viel eifersüchtiger, deswegen kommt keine Frau auf die Idee zu fragen, weil es, ganz klar, ihn verletzen würde .
Nur wir Frauen müssen immer so tun als wären wir supertolerant um nicht in der Zicken Schublade zu landen Ein Mann traut sich eher danach zu fragen, weil er nicht dazu erzogen ist, für andere da zu sein, sondern eigene Wünsche zu erfüllen.

Ich bin der Meinung dass die meisten offenen Beziehungen schief gehen weil man nicht davor geschützt wird, sich in einen anderen zu verlieben.
Das passiert sehr schnell und unwillkürlich, bei Männlein und Weiblein.

Ich würde Pornos schauen, bei denen Männer unheimlich gut aussehen. Etwas unter Brad Pitt und Keanu Reaves käme nicht in frage.
Nur die Männer in den Erotikfilmen die ich auf Kabel 1 beim zappen zu sehen bekomme sind so hässlich, aber auch Frauen sind hässlich, und haben Kunsttitten. Männer aber stück hässlicher.

Torsade, interessant, ich frage mich was für Basis gibts überhaupt bei diesen Pärchen? Normale Beziehung mit der Option fremd zu gehen?
Practice what you preach

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Una
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Beitrag Fr., 20.03.2009, 22:04

Guten Abend,
Katzenmama hat geschrieben:ich beobachte bei diesen paaren, dass sex und liebe nicht als monopol-güter betrachtet werden. es besteht eine sehr starke entschiedenheit, mit wem man zusammenleben und alt werden möchte. man könnte sagen, dass diese menschen sex als beziehungs-bindemittel nicht sehr stark bewerten. die liebe und die bindung, die sie an ihren partner haben, ist so stark, dass sex und auch liebevolle gefühle mit und zu weiteren menschen die beziehung nicht in frage stellen können
Ich stelle mir das so vor: Bedingung ist wohl, dass man sich einig ist, auf welcher Beziehungsebene man sich mit dem Dauerpartner befindet.
Eine gute Beziehung hat mehrere Beziehungsschichten.
Auf der untersten, bodenständigsten, stimmt die Wellenlänge zum Partner so gut überein, ist eine solche Sympathie da, dass man sich sehr zu Hause fühlt beieinander. Die Dauer tut ihr übriges Jahr für Jahr dazu.
Auf den darüber befindlichen Schichten kann es heftig hin und her gehen.
Tagesabhängig, Gefühlsabhängig, ect... und eben auch mal eine andere Person dabei auftauchen.

Das Problem ist meist für die dritten von außen dazu kommenden, die im Grunde nichts wollen dürfen in der "Beziehung" zu einem Teil des bestehenden Paares. Was ist aber, wenn dann doch Liebe ins Spiel kommt?
Kann man das überhaupt verbieten? Untersagen?

Man kann es zu einem Tabuthema machen.
Und was ist ein Tabu? Etwas von dem alle wissen, es ist da, aber keiner redet darüber... das führt dann vielleicht zu dem:
Torsade_de_pointes hat geschrieben:ich hatte den eindruck, überglücklich sind sie nicht damit, aber auf alle fälle wahnsinnig reif und drüberstehend. aber nicht so richtig autenthisch.
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Katzenmama
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Beitrag Fr., 20.03.2009, 22:37

Antonia hat geschrieben: Ich bin der Meinung dass die meisten offenen Beziehungen schief gehen weil man nicht davor geschützt wird, sich in einen anderen zu verlieben.
Una hat geschrieben:Das Problem ist meist für die dritten von außen dazu kommenden, die im Grunde nichts wollen dürfen in der "Beziehung" zu einem Teil des bestehenden Paares. Was ist aber, wenn dann doch Liebe ins Spiel kommt?
Kann man das überhaupt verbieten? Untersagen?
der punkt ist, dass in den beziehungen dieser art, die ich kenne, es nicht verboten ist, jemanden anderen auch zu lieben. auch aus dem einfachen grund, dass man es eh nicht verhindern kann (auch in einer monogamen beziehung nicht). die frage ist nicht "wen liebe ich?", sondern "wer ist mein lebenspartner?".
ich für meinen teil verstehe auch nicht, warum sich zu verlieben immer gleichbedeutend wahrgenommen wird mit beziehung-eingehen. ich bin zb in einer sexuell monogamen beziehung, aber emotional bin ich frei, zu lieben wen ich will. ab und zu verliebe ich mich auch, aber das ist doch kein grund, meinen partner zu verlassen.

meistens ist es so, dass der dritte, der zu einer beziehung hinzukommt, nicht dieselben ansprüche hat wie der lebenspartner. wer sich aber auf so eine konstellation einläßt, sollte sich schon im klaren sein, was er will und was nicht möglich ist. wer in eine poly-beziehung einwilligt mit dem hintergedanken, den festen partner rauszudrängen und den anderen wieder in eine mono-beziehung zu zwängen, hat die idee gründlich mißverstanden.

mir ist schon klar, dass diese art von beziehung ein seltenes phänomen ist. sie eignet sich nur für menschen, die liebe nicht damit gleichsetzen, den partner sexuell und emotional für sich alleine zu haben.
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Ayla
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Beitrag Sa., 21.03.2009, 07:51

Leiden entsteht durch die Weigerung, sich zu öffnen.
Sagt David Deida und meiner bisher leider mageren Erfahrung der Öffnung, kann ich dem nur zustimmen.

Diese Erkenntnis ist mein erster Schritt, die Umsetzung mein Weg.
Das größte Problem mit der Kommunikation ist die Illusion, sie sei gelungen
Alle großen Wahrheiten waren anfangs Blasphemien

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Torsade_de_pointes
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Beiträge: 775

Beitrag Sa., 21.03.2009, 20:46

@debussy, ich versteh nicht was du meinst.

weil diese beziehung innig war, bin ich in meinen weiteren beziehungen eifersüchtig und verschlossener geworden?
oder bei ihm war ich es nciht, weil es eine innige beziehung war?

es gab danach auch noch eine gleichermaßen innige beziehung, da lief das aber nicht mehr so locker wie damals.

gruß tdp

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