Waldschratin hat geschrieben: Di., 13.06.2017, 02:55
Was sich aus den Traumatisierungen ergibt an "HS", hat für mich immer den Beigeschmack von "Panik", das aus der "anlagebedingten" HS mündet bei zu hoher Intensität eher in Ärger.
Wenn ich jetzt mal das Problem der Geräuscheempfindlichkeit nehme, dann ist das eindeutig nicht hochsensibel, sondern meiner PTBS geschuldet. Jetzt ist es ja nicht mehr so schlimm, aber eine Weile haben mich viele Geräusche geängstigt, und ich habe mich immer sehr erschrocken.
Und das laute Geräusche krank machen, ist ja kein Geheimnis, kenne das von früher noch, wenn man in einer Flugzeugeinflugschneise wohnt. Das ist dann immerhin meßbar. Ob meßbar ist wie aushaltbar Hochsensible versus "normal" Sensible das finden, weiß ich nicht. Damit sage ich, dass mir das Thema wissenschaftlich einfach zu wenig gefestigt ist. Ich habe auch bisher keine weiteren Studien entdeckt außer denen der Bundeswehr. Finde ich auch seltsam... ausgerechnet Bundeswehr?!
Oder anders gesagt: Mir ist das selber ja quasi gar nicht aufgefallen. Ich bin halt so. Es fiel wohl nur auf, weil ich mich dann für andere Leute etwas seltsam verhalte, wobei seltsam nicht das richtige Wort ist. Wenn ich länger an Obst im Supermarkt schnuppere, scheint das komisch zu wirken. Macht mir nichts, ich liebe dann den Geruch und genieße. Mache ich bei Kaffee auch mal, dass ich vorher nur dran schnuppere.
Es ist ja bei jeder Diagnose so, dass so und so viel Paramater zusammen auftreten müssen um dann als das auch diagnostisch zu gelten, aber ich lese eben immer nur von sehr wenigen Aspekten allgemein und wie gesagt meistens von Lärm. Und das läßt sich ja, wie wir hier gelesen haben, beheben. Und dann? Nix mehr mit Hochsensibilität?
Wenn ich aber vor allem an die Jugend denke in Discotheken, dann hatte ich immer mit dem Bass Probleme. Ich habe immer das Gefühl, dass das mit den "Schlägen" mein Herz zum Stillstand bringen könnte. Das erlebe ich heute auch noch so, allerdings extrem selten, weil ich ja kaum noch unterwegs bin.
Entscheidend ist für mich da die "Intensität" meines Erlebens.
Woher weiß man nun, dass die eigene Intensität extrem hoch ist im Vergleich zu anderen Leuten?
dass ich mich manchmal "überfordert" fühle von der Intensität. Dann hab ich manchmal den Eindruck, "eins" zu werden mit der Musik/den Klängen/dem Rhythmus und all dem gleichzeitig und mich drin "aufzulösen". Und das ist dann nicht mehr "gut" und angenehm, sondern kostet mich Kraft und Energie, meine "Struktur" darin bewahren zu können.
Wenn ich jetzt mal so ein Freiluft Dingens für mich hervorziehe als Beispiel, dann gehe ich da auch voll auf, auch im Fernsehen, fast als wäre ich zwar nicht ein Protagonist, aber ich bin drin, ich bin in der Zeit, ich habe ein ganz anderes Gefühl, manchmal bewege ich mich auch unter Spannung, drücke auf einmal Däumchen, auflösen würde ich nicht sagen, aber ich gehe, wenn mich das anfixt voll mit und es gibt dann kein Außen mehr, sondern nur das- gefühlt. Für mich ist das total schön, manchmal trage ich diese Gefühle noch tage mit mir rum, was auch total schön ist. Und ich bin nicht überfordert. Was ist das?
Meist ist es aber einfach so, dass dann Tränen fließen bei mir, einfach weils mich halt tiefer berührt. Ist dann manchmal schon schwer, wenn ne Ausstellung ist und ich dort von Bild zu Bild geh und dauernd mich schneuze.

Mir fällt halt auf, dass es den meisten anderen Leuten um mich rum NICHT so geht.
Naja, ich denke, dass sich die Berührtheit eben auch unterschiedlich zeigen kann. Ich bin traurig, dann weine ich, Freudentränen kenne ich eher nicht so. Da mache ich dann eher so:
Ausschlaggebend für mein Wohlgefühl ist da bei mir die Intensität, die etwas hat für mich. Gerüche überfordern mich meist schnell. Von daher stresst es mich einfach, wenn ich dem nicht aus dem Weg gehen kann, morgens im Bus z.B.
Im Bus ist das aber auch oft extrem eklig, finde ich. Keine Ahnung wie Andere das empfinden.
Und das ist mit ALLEM Intensiven so. Von daher muß ich "dosieren" und "ausgleichen", weil ich einfach nicht schaffe, da von vorneherein etwas "auszublenden". Ich kanns nur etwas "runterregeln" durch das andere Bewerten.
Naja, wenn dem so ist, ist die Frage wie man das dann runterregeln kann- gerade im Beruf. Gestresst war ich da auch immer in der Medizin, aber das halte ich auch für normal, wenn du mit zig Leuten zu tun hast.
Mir ist mal so aufgefallen, dass ich manchmal das Gefühl habe in Dokus, dass die Menschen, die meinen hochsensibel zu sein ein Mangel an Konzentrationsfähigkeit zu haben. Wenn ich in meine Arbeit vertieft bin, dann lasse ich mich da dann auch gar nicht vom Außen beeinflussen.
Vielleicht wird ja auch Stress mit Hochsensibilität verwechselt?
LG candle