Kann Therapie nicht vergessen

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Shukria
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Beitrag Fr., 06.01.2023, 07:21

Manipulativ ist es auch die Krankenkasse und deinen Hausarzt um die Diagnosen/Berichte anzufragen, statt Dich direkt an das Institut zu wenden und dort direkt die Anträge Berichte einzufordern die dir rechtlich zustehen.

Du bist in einem ausgeprägtem Vetmeidungsverhalten und ja setzt indirekte Wege ein um trotzdem zu einem Ergebnis zu kommen welches nie umfassend sein kann.

Auch zu überlegen ob und wie du deiner neuen Therapeutin reinen Wein einschenkst ist wenn man es hart formuliert Manipulieren. Dir fällt es schwer die Wahrheit zu sagen , dich mit der auseinander zu setzen.

Klar aus Angst vor negativen Konsequenzen aber der Weg ist ungesund und hilft dir nicht. Und ja vielleicht hat dein ehemaliger Therapeut das mit dir besprochen und du hast das genauso für dich beiseite geschoben wie du hier die Hinweise beiseite schiebst die nicht in dein Bild von dir passen.

Wenn du dir selber einen Gefallen tun willst, sei ehrlich und direkt mit deiner neuen Therapeutin. Das fängt bei der Frage nach Diagnosen, behsndlungsmethoden und dem Wunsch nach Rinsicht in die Berichte an und geht weiter über inhaltliche Ehrlichkeit

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Montana
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Beitrag Fr., 06.01.2023, 09:19

Auf dem Antrag steht gar keine Diagnose. Jedenfalls nicht auf dem Blatt, das man als Patient unterschreiben muss. Das ist auch logisch, denn die Mitarbeiter der Kasse geht das nichts an.

Wird ein Gutachten eingereicht zur Beantragung einer Langzeittherapie, dann steht da eine Menge Interessantes drin. Deshalb bekommt das auch kein Mitarbeiter der Kasse zu sehen, sondern es geht in einem geschlossenen Umschlag und anonym zum Gutachter. In diesem Fall gab es nun gar kein solches Gutachten, also kann man das auch nicht vom Institut anfordern.

Was es aber geben muss, das ist irgendeine Art von Dokumentation der Therapie. Und die kann man sich in Kopie geben lassen.

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Tatsaechlichmaja
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Beitrag Fr., 06.01.2023, 09:20

Shukria hat geschrieben: Fr., 06.01.2023, 07:21 Manipulativ ist es auch die Krankenkasse und deinen Hausarzt um die Diagnosen/Berichte anzufragen, statt Dich direkt an das Institut zu wenden und dort direkt die Anträge Berichte einzufordern die dir rechtlich zustehen.

Wäre ich noch Behandlung hätte ich den Thera danach gefragt. So wie es aber nun auseinander gegangen ist und wie ich mich insgesamt fühle, denke ich es wäre eher unklug gewesen nochmal den Kontakt zu ihm zu suchen. Und das Institut hat mir damals - als ich einen Wechsel angesprochen habe - gesagt, dass immer alles über meinen Thera laufen muss. Sprich, wenn ich einen Bericht von denen will, muss ich mich bei ihm melden. Hinzu kommen die Probleme, die ich habe, dass es
1. so aussieht, als würde mein Thera schlecht arbeiten.ich möchte ihn ja nicht damit in die Pfanne hauen
2. Ich möchte ihn jetzt nicht nerven

Zum Thema ob er mit mir darüber gesprochen hat: nein hat er nicht. Er hat lediglich 2-3 mal gesagt, dass er bei mir keine Störung finden konnte. Ganz am Anfang habe ich nachdgefragt. Da fasste er alles zusammen und wir sprachen über Depressionen. Ganz am Ende kam das Thema nochmal auf, weil ich meine Sorgen mitteilte, dass ich vllt was habe, weil ich mich weiter beobachtet habe und nicht weiß, ob ich vllt doch „unnormal“ bin. Daraufhin wiederholte er das alles und sagte, dass bei mir meine Störung vorliegt. Er hätte lediglich am Anfang für einen kurzen Moment den Verdacht gehabt, den er aus dem Weg geräumt hat. Er hat mir dann 2-3 Sachen zu dieser Haltung gesagt und das war’s. Ich hatte für den Moment auch keine Nachfrage, weil er’s ja nicht bei mir gesehen hat. Aufgegriffen hab ich es dann in der nächsten Sitzung nochmal. Ich hatte ein wenig nachgelesen und konnte zB das Thema Drama-Queen in mir wieder finden. Nun sei’s drum, er hat’s dann auch nicht weiter aufgegriffen. Also sehe ich nicht, dass er mit mir darüber reden wollte. Ich laufe ehrlicherweise ganz ok Gegenteil nicht davon. Ich habe lieber eine handfeste Diagnose und einen Plan wie ich daran arbeiten kann als therapeutische Tests, aus denen ich meine eigene Diagnose herleiten soll und meine Zeit da dann verschwende. Und ich hab mich ja jede Woche gefragt, was er mir nun damit sagen will. Habe ich dies, habe ich das usw. Was ich auch bei ihm angesprochen habe. Ich kann mich eben aber auch nur der Wahrheit stellen, wenn man sie klar ausdrückt.

Zum Thema Therapeutin: ja ich denke darüber nach, weil ich nicht weiß ob es nicht besser ist, ihr einen neutralen Blick zu geben. Sollte sie dann die gleiche Erkenntnis haben, kann ich mir zumindest sicher sein. Gebe ich ihr aber die info, ist sie vllt voreingenommen. Es geht mir nicht um weglaufen einer Diagnose. Histrioniker lügen nunmal leider bzw erfinden Geschichten. Sie würde vllt auch erstmal alle Storys in Frage stellen wie mein Ex Thera (Gewalt in der Kindheit usw.). Ich erfinde aber nicht, dass ich als Kind geschlafen wurde. Ich kann’s aber auch nicht beweisen. Wie auch. Hinzu kommen lange Erinnerungslücken.
Ich werde sie heute einfach mal fragen, ob sie in mir schon was sieht.

Im Grunde wäre ja alles manipulativ, wenn man darüber nachdenkt, ob es klug ist diese oder jene Handlung zu machen. Manchmal ist es eben einfach nur abwägen, ob die Handlung wirklich klug wäre oder wie im Falle meines Ex Theras fair. Ich hatte ihn das übrigens auch gefragt: ob ich manipuliere. Das hat er verneint.

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Tatsaechlichmaja
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Beitrag Fr., 06.01.2023, 09:22

Montana hat geschrieben: Fr., 06.01.2023, 09:19 Auf dem Antrag steht gar keine Diagnose. Jedenfalls nicht auf dem Blatt, das man als Patient unterschreiben muss. Das ist auch logisch, denn die Mitarbeiter der Kasse geht das nichts an.

Doch, ich glaube oben rechts stehen Diagnoseschlüssel. So wie auf einer Krankmeldung. Er hatte immer nur gesagt, dass er das Formular noch ausfüllt und ich hier einfach nur unterschreiben soll. Die Diagnoseschlüssel sind auch das, was mir der Mitarbeiter der Krankenkasse geschickt hat. Und er sagte wiederum, dass ich den Durchschlag hätte bekommen sollen von meinem Thera.

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Montana
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Beitrag Fr., 06.01.2023, 09:32

Shukria hat geschrieben: Fr., 06.01.2023, 07:21 Manipulativ ist es auch die Krankenkasse und deinen Hausarzt um die Diagnosen/Berichte anzufragen, statt Dich direkt an das Institut zu wenden und dort direkt die Anträge Berichte einzufordern die dir rechtlich zustehen.
Nein, ganz und gar nicht. Wer wird denn dadurch manipuliert? Niemand.

Den Hausarzt zu fragen hat außerdem noch einen anderen Nutzen. Ich würde das nicht nur machen, um einen Bericht zu bekommen, sondern auch um zu erfahren, welche Informationen der Hausarzt bekommen hat. Selbst einen Bericht zu haben ist ja gut, aber ich würde wissen wollen, ob der Hausarzt diesen auch hat. Vor allem dann, wenn ich mit dem Inhalt nicht einverstanden bin. Da gäbe es dann Gesprächsbedarf. Ein solches Gespräch habe ich mal mit meiner früheren Hausärztin geführt, nachdem sich ein Neurologe für meine Unwilligkeit nochmal zu kommen, mit einem krassen Fax gerächt hatte. Ich war voller Sorge, bekam aber zu hören, dass sie mich ja nun schon Jahre kennen würde und daher dieses Fax sehr gut einordnen könne. Und dass es immer mal wieder vorkomme, dass sehr unpassende Berichte kommen über Patienten. Darüber zu sprechen war wichtig und hat mich sehr beruhigt. Eine Kopie des Faxes befindet sich in meiner persönlichen Kuriositäten-Sammlung.

Ich habe gerade Anträge von mir angeschaut, da steht kein Diagnoseschlüssel drauf.

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Beitrag Fr., 06.01.2023, 09:41

Montana hat geschrieben: Fr., 06.01.2023, 09:32

Ich habe gerade Anträge von mir angeschaut, da steht kein Diagnoseschlüssel drauf.
Okay interessant. Ich war mir auch erst unsicher, ob das da überhaupt draufstand. Der Herr von der Krankenkasse meinte eben nur das mit dem Durchschlag und das ich damit die Diagnose ja wissen müsste. Am Ende wollte ich nur wissen, was er gemeldet hat. Ja klar hätte ich auch ihn fragen können, aber Kontakt zu ihm zu suchen halte ich aktuell einfach nicht für klug. Wenn ich dabei mal an mich denke. Ich weiß, dass ich wieder jedes Wort in seiner email umdrehen würde. Tagelang auf Antwort warten würde und vermutlich nach 5-6 Tagen ohne Antwort glauben würde, dass er mich absichtlich ignoriert. Das Chaos ist da bei mir schon vorprogrammiert. Und DAS ist halt auch wirklich ein Problem bei mir.

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Beitrag Fr., 06.01.2023, 09:49

Shukria hat geschrieben: Fr., 06.01.2023, 07:21

Klar aus Angst vor negativen Konsequenzen aber der Weg ist ungesund und hilft dir nicht. Und ja vielleicht hat dein ehemaliger Therapeut das mit dir besprochen und du hast das genauso für dich beiseite geschoben wie du hier die Hinweise beiseite schiebst die nicht in dein Bild von dir passen.
Magst du mir kurz sagen, welche Hinweise du meinst? Ich denke eigentlich über alles nach, was ihr mir so schreibt. Ich antworte nur nicht auf alles. Gestern hatte ich ja dann sogar die Erkenntnis dadurch, dass er mir damit vllt was aufzeigen wollte mit seinem Verhalten. Mich spiegeln wollte. Manche Dinge fallen mir aber schwer sie anzunehmen - wie zB dss Sexualität bei mir zu sehr im Vordergrund der Therapie steht. Weil ja, das ist so. Aber es ist mein Problemthema und das sehe ich bei mir nicht als krankhaft. Jeder geht mir Sexualität anders um und nur, weil der eine dies offener tut, ist er nicht direkt krank. Das ist jetzt ein Beispiel, wo ich weiß, dass ich den Tipp nicht angenommen habe und auch nicht werde. Mir würde es nichts bringen, wenn ich in meiner Therapie relevante Themen ausklammere.

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Beitrag Fr., 06.01.2023, 09:54

Montana hat geschrieben: Fr., 06.01.2023, 09:32

Den Hausarzt zu fragen hat außerdem noch einen anderen Nutzen. Ich würde das nicht nur machen, um einen Bericht zu bekommen, sondern auch um zu erfahren, welche Informationen der Hausarzt bekommen hat.
Kannst du mir vllt noch sagen, was es so für Berichte gibt: Abschlussbericht vermutlich. Aber gibt es auch zwischendurch mal Berichte?
Mein Hausarzt spricht idR über Berichte, Briefe etc mit mir, wenn ich irgendwann mal wieder bei ihm bin zu irgendeiner Untersuchung. Jetzt in dem Fall hatte ich erstmal angefragt, ob überhaupt schon was da ist. Und manchmal ist es vllt wirklich nicht verkehrt etwas für die eigenen Unterlagen zu haben :)

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Tatsaechlichmaja
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Beitrag Fr., 06.01.2023, 10:01

Ich habe mir nun auch überlegt, dass ich das „wie geht es ihnen“ ehrlich beantworten werde in Bezug auf gestern. Ich werde das Kind nur erstmal nicht beim Namen nennen sondern vllt einfach den „Vorfall“ an sich beschreiben. Wenn sie dann explizit nachfragt, um welche Störung es ging, kann ich ihr dies ja sagen. Manche Therapeuten wollen das vllt auch selber gern neutral betrachten können. Meinem Ex Thera hatte ich auch meinen Bericht vom Erstgespräch mit dem Verdacht auf eine andere PS gegeben, welchen er nicht sehen wollte

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Montana
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Beitrag Fr., 06.01.2023, 10:20

Tatsaechlichmaja hat geschrieben: Fr., 06.01.2023, 09:54 Kannst du mir vllt noch sagen, was es so für Berichte gibt: Abschlussbericht vermutlich. Aber gibt es auch zwischendurch mal Berichte?
Das kann ich dir nicht beantworten. Ich würde niemals zustimmen, dass ein Therapeut etwas an einen Hausarzt schickt. Einen Hausarzt in dem Sinne habe ich auch gar nicht. Also, es gibt niemanden außer mir, der meine Krankengeschichte komplett kennt. Meine alte Hausärztin ging in den Ruhestand, ich selbst bin mehrfach umgezogen, und ich kann von keinem neuen Arzt erwarten, dass er einen fetten Ordner durchliest. Alle Unterlagen sind bei mir, und ich übergebe immer das in Kopie, was gerade relevant ist.

Nur wenn du ursprünglich mal mit Überweisung vom Hausarzt zu diesem Institut gekommen bist, können und sollen die Berichte an den Hausarzt schicken. Sofern du nichts dagegen hast. Man kann aber auch ohne Überweisung zum Therapeuten gehen, und dann fällt das mit den Berichten automatisch weg. Ehrlich gesagt, ich habe noch nicht von jemandem gehört, der tatsächlich Berichte an den Hausarzt schicken lässt. Eine Psychotherapie ist was ziemlich privates und darüber würde ich nur mit sehr gutem Grund jemanden etwas wissen lassen. Keinesfalls als Automatismus.

Was ich an Berichten habe, das ist das was Therapeuten für Gutachter geschrieben haben. Das habe ich mir geben lassen.

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lisbeth
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Beitrag Fr., 06.01.2023, 10:47

Tatsaechlichmaja hat geschrieben: Fr., 06.01.2023, 09:20 Ich werde sie heute einfach mal fragen, ob sie in mir schon was sieht.
Du scheinst irgendwie extrem darauf fixiert zu sein, wie das Gegenüber dich sieht, was das Gegenüber in dir sieht. Als ob die Sicht des anderen dich erst definiert und du ansonsten nicht existent bist. Wer bist DU denn, ohne Spiegelung durch den anderen. Kannst du ohne "Spiegel" überhaupt irgendwas in dir sehen oder spüren? Oder muss das immer vom anderen in dich hinein gelegt werden, damit du überhaupt da bist?

Letztlich gehst du mit einem konkreten Problem, das DEIN Problem ist, in die Therapie, weil du das Problem loswerden möchtest. Welches Etikett da von Therapeutenseite drangeklebt wird, kann dir doch eigentlich ziemlich egal sein, solange du dich deinem Problem widmen kannst, bzw. das Problem loszuwerden, und du von Therapeutinnenseite darin unterstützt wirst, dass du es loswirst.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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BluePoint
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Beitrag Fr., 06.01.2023, 10:50

Tatsaechlichmaja hat geschrieben: Do., 05.01.2023, 23:44

Das weglaufen bezieht sich eher auf die Histrionik.wenn ich ihr erzählen würde, dass ich das im Nachgang gesehen habe, was er diagnostiziert hat. Solch Menschen können ja arg manipulativ sein.
Er hat vielleicht zu früh seine Diagnose abgegeben (vielleicht müssen sie am Anfang schon was angeben?)
Und dann hat er sich von allen Möglichkeiten die evtl. zutreffen, eben diese ausgesucht. Ich finde gerade diese PS hat jetzt durch die Medien einen echt komischen Beigeschmack bekommen.
Aber im Grunde dienen Diagnosen, auch die einer PS, nur dazu sich einfacher verständigen zu können. Man fasst eben gewisse Verhaltensweisen zusammen, und gibt dem einen Namen. Die Ausprägung kann unterschiedlich stark sein, und auch in welchem Bereich es mehr zutrifft und in welchem weniger.

Ich finde es sehr schade, dass es sich für dich so anfühlt, als ob man damit stigmatisiert wird. Versuch es etwas im weiteren Sinne zu verstehen. Er hat das nicht gemacht um dich hinterrücks zu beleidigen.

Ich verstehe aber, dass du dich falsch verstanden fühlst.
Schau, bei der histrionischen Persönlichkeitsstörung steht im Vordergrund, dass diese Menschen Aufmerksamkeit brauchen. Im Grunde braucht jeder von uns Aufmerksamkeit. Und wenn da ein Mangel ist, holt man sich das auf unterschiedlichste Weise. Meist auf die Art, die auch schon früher funktioniert hat. Die Diagnose hilft einem nur, die ausgeprägtesten Verhaltensweisern zusammenzufassen. Man kann eine Diagnose auch weglassen und mühsam alle einzeln zusammentragen, dann klingt dann vielleicht weniger abschreckend, ist aber mehr arbeit für dich.

Eine Diagnose ist nur das zusammenfassen einiger Ausprägungen.
Um es besser zu verstehen und besser daran arbeiten zu können.
Aber ja, er hätte es mit dir besprechen müssen, du musst ja daran arbeiten, das geht schwer wenn man dich im Dunkeln tapsen lässt.

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Beitrag Fr., 06.01.2023, 11:32

lisbeth hat geschrieben: Fr., 06.01.2023, 10:47

Wer bist DU denn, ohne Spiegelung durch den anderen. Kannst du ohne "Spiegel" überhaupt irgendwas in dir sehen oder spüren? Oder muss das immer vom anderen in dich hinein gelegt werden, damit du überhaupt da bist?
Ja kann ich. Ich weiß wie ich bin: was mich ausmacht und Vorallem auch was ich in meinem Leben erreichen möchte. Ich stimme dir zu, dass ich eine gewisse Lenkung brauche. Quasi Unterstützung ob ich alles korrekt wahrnehme und ob mein Handel zB fair war. Ob ich vllt einen fiesen Ton gewählt habe. Ich hole mir da schon Rückmeldung. Vor meinem Ex ging es mir mehr oder weniger blendend. Ich habe mein Verhalten nie hinterfragt. Seit der Therapie denke ich natürlich vermehrt darüber nach. War das egoistisch? War das unfair? War das übertrieben?
Manchmal tappe ich damit etwas im Dunkeln und weiß es nicht. Ich habe meine Sicht, aber ich weiß eben auch, dass die nicht immer korrekt ist. Und mein Ziel ist es ja schon langfristig mein Verhalten zu reflektieren um soziale Kontakte langfristig pflegen zu können. Wenn ich ok meinem Muster bleibe und mir denke „so bin ich, passt schon“, dann bräuchte ich ja keine Therapie. Meik Wunsch ist es aber eine eigene Familie zu haben. Das mit dem Kind wird sicherlich nicht leicht, weil ich selber keine bekommen kann. Trotzdem möchte ich gerne Kinder. Einen Partner.
Ich würde mich selber als sehr herzlich und verspielt bezeichnen. Ich bin recht natürlich und lege nicht viel wert auf Schickimicki. Mir ist es wichtig, dass ein Partner meinen Charakter liebt und nicht meinen flachen Bauch.

Was ich Konkret mit diesem Satz hier meinte war, ob sie eine Störung in mir sieht oder Verhaltensweise die schädlich sind. Ich fixiere mich da jetzt vllt drauf, weil ich diesen Diagnoseschlüsswl bekommen habe. Vermutlich ist diese Frage aber sowieso viel zu früh. Ich denke schon, dass es irgendwo auch wichtig ist ik einer Therapie schädliches Verhalten gespiegelt zu bekommen. Das heißt nicht, dass ich mich selber nicht kenne. Aber genau deshalb geht man doch zur Therapie. Wäre es mir egal ob ich schädliches Verhalten anwende, bräuchte ich nicht zur Therapie gehen. Und gehe ich zur Therapie sollte ein Gespräch über dieses Thema auch sinnvoll sein. Aber da scheint es auch hier unterschiedliche Meinungen im Thread zu geben. Auf der einen Seite sollte man offen über alles reden beim Thera und auch erfragen, auf der anderen Seite wird dann gesagt, dass man sich zu sehr fixiert. Was denn nun?!
Edit: zumal ich ja nun auch mehrfach gesagt habe, dass ich die Ansicht meines Theras nicht zu 100% teile. Also ich weiß schon, wer ich bin und wie ich bin.

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Tatsaechlichmaja
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Beitrag Fr., 06.01.2023, 11:51

BluePoint hat geschrieben: Fr., 06.01.2023, 10:50 Um es besser zu verstehen und besser daran arbeiten zu können.
Aber ja, er hätte es mit dir besprechen müssen, du musst ja daran arbeiten, das geht schwer wenn man dich im Dunkeln tapsen lässt.
Ja, das ist leider so ein wenig der Punkt. Die PS hat einen negativen Beigeschmack bekommen. So nach dem Motto „Die wahnsinnige Irre Lügnerin“. Und deshalb denke ich auch, dass es stigmatisiert wird und ich selber vermutlich auch tu. Denn niemand schaut dahinter und beschäftigt sich damit. Ich kann schon unterstreichen, dass ich gewisse Dinge aus dieser PS bei mir wiederfinde. Es kann sehr anstrengend mit mir sein, ich bin teilweise kindlich/spielerisch – was ich wiederum sehr an mir mag und definitiv nicht ändern möchte. Ich denke auch nicht, dass ich damit jmd schade. Klar, das Anstrengende ist jetzt wiederum nicht die beste Eigenschaft. Aber wovon ich mich eben weit weg sehe ich das Thema „Rache und Lügnerin“. Ich lüge durchaus mal (wie denke ich jeder von uns), aber ich erfinde keine Geschichten oder möchte Leuten dann damit schaden. So im krassen Fall würden die Menschen nun sich in meinem konkreten Fall sagen „ach ich verpfeife den jetzt einfach mal irgendwo, denn er hat mich verletzt. Denke mir dann aus, dass mein Thera mich sexuell belästigt hat und vllt sogar noch, dass er mit mir geschlafen hat“. Und das ist halt wirklich eine krasse Ausprägung, die ich auf jeden Fall nicht habe. Und das ist eben das, was durch Amber Heard einfach so hängengeblieben ist. Dadurch fühle ich mich falsch gesehen, habe Angst, dass Leute sich abwenden und will alles dafür tun, zu beweisen, dass ich nicht so bin. Was wiederum echt ein problematisches Verhalten von mir ist. Gerade im Zusammenhang mit meinem Thera triggert mich das sehr, weil ich ihn mag und ich jetzt selber denke, dass er voll schlecht von mir denkt. Und da habe ich das Bedürfnis dies klären zu wollen, beweisen zu wollen. Aber eben, weil ich ihn mag und weil ich will, dass er ebenso empfindet. Versteht ihr?
Bei meiner neun Thera wird es mir sehr wahrscheinlich nicht so gehen. Wäre genau der Fall bei ihr eingetreten, wäre ich vllt kurz stinkig, würde aber nicht so einen Aufriss machen, weil eben keine Gefühle für sie da waren/sind.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 06.01.2023, 12:07

Tatsaechlichmaja hat geschrieben: Fr., 06.01.2023, 11:51 Gerade im Zusammenhang mit meinem Thera triggert mich das sehr, weil ich ihn mag und ich jetzt selber denke, dass er voll schlecht von mir denkt. Und da habe ich das Bedürfnis dies klären zu wollen, beweisen zu wollen. Aber eben, weil ich ihn mag und weil ich will, dass er ebenso empfindet. Versteht ihr?
ja, ich verstehe dich da.
Aber ich möchte dir dringend raten dich den Realitäten zu stellen:
Der Therapeut ist weg. Er ist nicht mehr dein Therapeut, er ist nicht dein Freund oder Bekannter oder Partner.
Du wirst ihn nie mehr wieder sehen. Es ist völlig egal was er denkt, gedacht haben könnte, vielleicht annahm etc.

Lös dich aus diesem Kreislauf, der dich nur von dir ablenkt und dich immer tiefer in diese "was wäre wenn" Spirale zieht
Du hast eine neue Therapeutin und es ist gut DEINE Themen dort zu bearbeiten.

Im übrigen sind Therapeuten eben dafür da verschiedene Störungen zu behandeln, eben auch Persönlichkeitsstörungen. Da geht es nicht in erster Linie darum den Patienten sehr zu mögen.

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