Der Therapeut als Vaterfigur

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

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Natusik
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 10:03

Scars hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 09:32 inkl. dem ganzen Schmerz deiner Vergangenheit, den du aktuell nur auf deinen Therapeuten überträgst. Er ist nicht derjenige, der dich ursprünglich nicht geliebt hat sondern dein eigener Vater.
Ja, das stimmt. Scars, wo kann ich dann überhaupt eine Bestätigung bekommen, dass ich es wert bin, geliebt zu werden?
LG
"Sich selbst zu lieben - ist der Beginn einer lebenslanger Romanze"
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Natusik
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 10:09

Sydney-b hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 09:05 Natusik: Mich beschleicht auch seit einiger Zeit das Gefühl, dass es hier nicht nur um Obsession geht.

Zumindest ich fühle mich stark manipuliert von dir.

Um was geht es wirklich?
Zuwendung vom Forum?
Ich bin dir und den anderen dafür dankbar, daß ihr euch Zeit genommen habt und mir geantwortet habt.
Schade nur, dass es falsch rüberkam. Vielleicht ist es mein Fehler, ich weiß es leider gar nicht mehr.
Ich hätte mir gewünscht, dass jemand schreibt, wie sehr er mich versteht und was für ein ××× der Therapeut ist, wenn er mich nicht als Tochter und toller Mensch sehen will/kann/möchte.
Es ist einfach traurig, daß ich so rüberkam, dass die andere Forummitglieder jetzt wütend sind und sich verabschieden. Das bin aber ich (mit all meinen Macken und Fehlern) und dem tiefen Schmerz in meiner Seele, den ich ich wohl nie weder mit einem Therapeuten noch mit anderen bearbeiten kann.
Trotzdem ein großes Dankeschön an euch alle, die versucht haben mir zu helfen!
Ich wünsche Euch alles Gute!
Natusik
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stern
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 10:14

Eine Therapie, in der sich der Therapeut selbst in einer Übertragungsneurose verstrickt/verstricken lässt, hat keinen Wert. Lese im Forum nach: Öfters artet das in Missbrauch am Patienten aus.
Insofern Glückwunsch zu einem professionell arbeitendem Therapeuten!
Liebe Grüße
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DandyLion
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 10:18

und warum weißt du es nicht zu schätzen, dass er dir noch weitere Stunden gibt, dich nicht im Stich läßt, weiterhin für dich da ist? Du driftest ab in ein "alles oder nichts", verlierst gerade scheinbar den Kopf und die Wahrnehmung für "Grautöne".
Zudem bestimmt nicht er oder sonst irgendjemand oder irgendetwas "deinen Wert", sondern du.
Ich find bedenklich, mit was für einer scheinbaren Selbstvertsändlichkeit du das von ihm real zu erwarten scheinst. Du bist doch in Wahrheit nicht hilflos. Das fühlt sich "nur" manchmal so an. Da ist ein Unterschied zwischen Phantasie und Realität, Wunsch und Möglichkeit. SIehst du das nicht (mehr)?
Zuletzt geändert von DandyLion am Mo., 19.09.2022, 10:20, insgesamt 1-mal geändert.

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stern
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 10:19

Natusik hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 10:03
Ja, das stimmt. Scars, wo kann ich dann überhaupt eine Bestätigung bekommen, dass ich es wert bin, geliebt zu werden?
LG
Im RL zum Beispiel. In deiner Therapie. Dazu braucht es keine Übertragung, um nicht zu sagen: Eine Projektion von Wunschvorstellungen/Übertragung/Traumwelt verhindert das doch eher.
Liebe Grüße
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DandyLion
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 10:34

nichts gegen den Wunsch und dsa Bedürfnis.
Absolutes Verständnis für den Schmerz.
Aber abschieben kannst du das nicht an eine andere Person, den Therapeuten.
Das muss bei dir bleiben und du musst es als deine Aufgabe anerkennen damit umgehen zu lernen, sonst wirst du immer abhängig sein und der Schmerz in dir wird nicht kleiner, vielleicht sogar eher noch größer.
Und den Therapeuten von "deinem Weg" zu überzeugen ist kein Wettbewerb mit Gewinnern und Losern. Du verlierst wenn du dich weiterhin gegen die Realität sperrst. Dein Therapeut kümmert sich und zwar in dem MAße, wie er kann und es für gesund hält und wahrscheinlich tut er das, weil es ihm am Herzen liegt, dass es dir gut geht und weil das sein Job ist und gerade passt du nicht gut auf dich auf, wenn du so etwas, wie hier beschrieben, real willst.
Oder findest du, es wäre eine gute Idee von bspw. einem Vater, dem eigenen Kind die Heroinspritze in die HAnd zu geben, weil das Kind ja findet, dass sich das so gut anfühlt
Zuletzt geändert von DandyLion am Mo., 19.09.2022, 10:38, insgesamt 1-mal geändert.

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LovisTochter
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 10:35

Ich frag jetzt mal "ganz böse" (weil provokant): Gefält es Dir in Deiner Opferrolle so gut, dass Du glaubst, damit alle um Dich herum so manipulieren und benutzen zu können, wie es Dir gerade passt?
Sofort, wenn Du hier Antworten bekommst, die auf Deine Eigenverantwortung abzielen holst Du die große Opferkeule raus damit es für Dich auf keinen Fall zu unbequem wird. Weil, dann "darf" man ja nichts mehr sagen. Keiner kann Dich verstehen, Du bist quasi die Einzige der es schlecht geht, keine liebt Dich, Du ja ach so schlimm und schlecht bist usw. usf. Das empfinde ich als hochgradig manipulativ!

Du erzählst die ganze Zeit etwas von VaterLIEBE. Weisst Du was ich hier noch gar nicht gelesen habe? Auch nur ein Wort, welches auf wirklich echte Liebe hindeutet.
Du willst, dass der Therapeut Deine Arbeit übernimmt (an Dir zu arbeiten), dich bedingungslos annimmt (als Tochter), Dich vollumfänglich um- und versorgt, immer für Dich parat steht, alles tut, was Du willst.
Was hat das mit Liebe zu tun?
Liebe ist keine Einbahnstraße. Wo ist denn Deine Liebe für ihn?
So, wie Du hier schreibst, dient er für Dich nur als Mittel zum Zweck (deine Bedürfnisse zu befriedigen). Dabei vergisst Du aber vollkommen, dass auch er ein Mensch mit Gefühlen, Wünschen, Bedürfnissen ist. Wenn Du ihn wirklich lieben würdest, würde dann nicht eine Deiner Prioritäten sein, dass es ihm mit Dir gut geht? Wenn man jemanden zu etwas zwingen will, dann hat das, zumindest für mich, mal so gar nichts mit Liebe zu tun. Liebe ist, in meiner Welt, bedingungslos!
Nein, Du hasst ihn dann, wenn er nicht so springt wie Du das willst. Wertest ihn massiv ab, denn er schafft ja angeblich gar nichts. Ist das Deine Art, Liebe zu zeigen?
Liebst du eigentlich Deinen Mann und Deine Kinder? Oder sind die auch alle für Dich nur Mittel zum Zweck um Deine Löcher zu stopfen?
Ich empfinde es als ganz furchtbar, wie Du Mittel und Wege suchst um einzig Dein eigenes Ziel zu erreichen und dabei vollkommen verloren geht, was Du damit mit anderen Menschen antust.
Stell Dir doch mal vor, jemand anderes (erwachsenes) hätte sich Dich als Traummutter auserkoren und würde genau das, was Du vom Therapeuten verlangst, von Dir verlangen, erzwingen wollen ohne Rücksicht auf Dich, immer nur das eigene Ziel im Blick. Wie würde es Dir damit gehen? Hättest Du da das Gefühl, dass Du gerne die zugewisene Rolle für diesen Menschen übernehmen wollen würdest? Sicher nicht, oder?

Das war jetzt wahrscheinlich ziemlich hart für Dich. Ich habe aber das Gefühl, dass man bei Dir nur durchkommt, wenn man Klartext spricht. ES ist alles andere als böse gemeint, sondern viel mehr als Rückmeldung dazu, wie Du mit anderen Menschen umgehst und vielleicht fragst Du Dich ja mal, ob es das wirklich ist, was Du willst.
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)


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Natusik
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 10:35

DandyLion hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 10:18 Da ist ein Unterschied zwischen Phantasie und Realität, Wunsch und Möglichkeit. SIehst du das nicht (mehr)?
Doch, schon. Das ungeliebte Kind in mir + die gnadenlos vergewaltigte Psyche sind viel stärker, als die Vernunft, die ich (vielleicht) auch besitze.
Ich wünschte, mir würde jemand endlich mal sagen, was mit mir nicht stimmt und wieso mich niemand lieben kann?
Ob mein Mann mich liebt, kann man auch nicht so 100% bestätigen. Auf der einen Seite ja, wir haben eine tolle und stabile Ehe, auf der anderen: was, wenn er irgendwann eine andere trifft, die ihn dann mehr gefällt als ich? Ich werde nun mal auch nicht jünger und schöner. Außerdem, wie oft liest oder hört man, dass der Ehemann nach Jahren seine Frau sitzen gelassen hat für eine jüngere Dame?
Die einzigen, die ich habe, sind meine drei Kinder. Aber auch sie werden irgendwann erwachsen und brauchen mich nicht mehr so oft und das ist auch völlig legitim
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 10:36

Natusik hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 07:30 Und drittens: Jeder von uns, "Übertragungsgeplagten", braucht andere Hilfe, das kann man nicht mit einem passenden Satz, welcher dir noch so gefallen hat, lösen. Da braucht jeder etwas individuelles

Und du klammerst dich an die Hoffnung, dass wenn du nur jemanden findest der dich diese Sehnsüchte ohne Grenzen ausagieren lässt das deine persönliche Variation dieses Problems lösen würde?


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Natusik
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 10:39

DandyLion hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 10:34
Und den Therapeuten von "deinem Weg" zu überzeugen ist kein Wettbewerb mit Gewinnern und Losern. Du verlierst wenn du dich weiterhin gegen die Realität sperrst.
Danke dir für deine Worte und Denkanstöße. Und dafür, daß du mich nicht verurteilst.
Ich werde mein bestes tun, um da rauszukommen
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 10:40

Shukria hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 07:50 Disney ist ne coole Idee, such dir doch in der märchen/Fabelwelt/Anime eine Figur die für dich die Eigenschaften eines idealen Vaters symbolisiert.

Das ist etwas das Dir immer! bleibt wenn Du es emotional abrufst und immer ideal ist.


Oder such es in der Religion. Ich meine das ganz ernst. Für viele religiöse Menschen erfüllt zB Jesus oder die Jungfrau Maria oder ein all-liebender Gott Vater genau diese emotionale Rolle. Und da das transzendente Gestalten sind (wenn man denn an ihre Existenz glaubt) sind sie erstens stets verfügbar und sind nicht mit weltlichen limitierenden Eigenschaften ausgestattet wie zB "könnte mich zurückweisen".


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Beitrag Mo., 19.09.2022, 10:41

münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 10:36
Und du klammerst dich an die Hoffnung, dass wenn du nur jemanden findest der dich diese Sehnsüchte ohne Grenzen ausagieren lässt das deine persönliche Variation dieses Problems lösen würde?
Na dann wäre zumindest für eine kurze Zeit das Loch in mir gestopft und der Schmerz stillgehalten.
Das wird aber auf Dauer nicht funktionieren, stimmt's?
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Shukria
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 10:41

Natusik hat geschrieben: wo kann ich dann überhaupt eine Bestätigung bekommen, dass ich es wert bin, geliebt zu werden?
LG
Die kannst als Erwachsene nur du dir geben. Niemand anderes.

Schade das du gar nicht die Liebe und Zuwendung deines Mannes fühlen willst, deiner Kinder, deiner Freunde...Zuwendung von Kolleg*innen.... Das ist von außen betrachtet ganz schön abwertend... Dich und die Beziehungen zu den anderen Menschen in deinem Leben

Dann musst du in der emotionalen Abhängigkeit zum Therapeuten bleiben, wenn du es partout nur von ihm und das zu 100%in der Realität zulassen willst.

Was würdest du eigentlich anders in deinem Leben machen (im Kontakt mit Familie/Freunde/Arbeit) wenn du von ihm dieses Bestätigung deines Selbstwertes erfahren würdest. Was wäre dann im Alltag anders?

Ich bin raus.


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Natusik
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 10:42

münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 10:40 Oder such es in der Religion. Ich meine das ganz ernst. Für viele religiöse Menschen erfüllt zB Jesus oder die Jungfrau Maria oder ein all-liebender Gott Vater genau diese emotionale Rolle.
Danke, gute Idee 🙏
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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 10:44

Natusik hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 08:30 Na so schwer wird es für ihn wohl gar nicht sein, wenn er das bisher so gut gemeistert hat. Ich bin ja auch nach der Therapie fest davon überzeugt, dass ich nicht liebenswert bin, da die anderen Menschen (in diesem Fall der Therapeut) das sehen und spüren können,

Naja, aber wenn du so durchs Leben gehst dass Menschen dich entweder als Tochter adoptiern wollen sollen oder aber wenn sie das nicht tun dich nicht mögen und es ausser diesem schwarz und weiss keine Abstufungen gibt dann wirst du mit sozialen Beziehungen immer ein Problem haben.

Das hat auch schon was sehr Borderline-iges, Leute entweder zu idealisieren oder zu denken sie lehnen mich ab.

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