Übertragung aushalten?
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Es ist auch schlichtweg so, dass andere nicht das Bedürfnis nach Gehört-Werden erfüllen müssen. Sie können, wenn sie wollen (falls sie dazu in der Lage sind).
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Ich finde, es ist nicht so sehr das Bedürfnis nach gehört werden wollen. Zu einem guten und wohltuendem Gespräch gehört es eigentlich für mich dazu, dass man auch auf den Gesprächspartner eingeht. Für mich normal, für viele nicht. Spiegelt auch den Egoismus in der Gesellschaft wieder.Philosophia hat geschrieben: ↑Mo., 18.02.2019, 18:36 Es ist auch schlichtweg so, dass andere nicht das Bedürfnis nach Gehört-Werden erfüllen müssen. Sie können, wenn sie wollen (falls sie dazu in der Lage sind).
LG, CrazyChild
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Ja, natürlich, das stimmt auf jeden Fall! Aber manchmal habe ich auch keine Lust aufs Eingehen, wenn der andere zum Beispiel zu fordernd ist. Oder wenn er sich als besonders leidend darstellt, so dass ich mich eher abgestoßen als wirklich berührt fühle. Und dann kann, nein dann will ich es nicht, weils dann nicht ehrlich wäre von meiner Seite aus.
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Ich glaube besonders leidend und fordernd stelle ich mich nicht da. Ich will halt, dass mein Gegenüber mich sieht, kann das, was mich beschäftigt, aber manchmal nicht so klar benennen. Und habe es dann bei meiner Schwester eben über ne Diagnose versucht. Und das war nicht fordernd sondern langsam ranpirschend und Reaktion abwartend. Aber eigentlich auch nicht neu, dass sie eher bei sich ist.
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Ich finde ehrlich gesagt dass sie gar nicht soooo weit weg von Dir ist, sie bleibt ja immerhin beim "Thema" und trägt dazu etwas aus ihrer Erfahrung heraus bei. Nämlich dass man Diagnosen vielleicht nicht gaaaanz so ernst nehmen sollte, weil sie sich auch verändern können. Ich würde das wohl als Versuch werten mich dahingehend zu beruhigen dass so eine Diagnose kein endgültiges "Urteil" ist oder so.
Total an Dir vorbei fände ich es wenn sie als "Entgegnung" was von einem Kuchenrezept oder so erzählen würde, so Leute gibt es ja auch.
Total an Dir vorbei fände ich es wenn sie als "Entgegnung" was von einem Kuchenrezept oder so erzählen würde, so Leute gibt es ja auch.
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@ Annica: Na dann frag doch mal nach, wie es bei deiner Schwester angekommen ist. Und sag ihr, dass du dir mehr gewünscht hättest. Und frag sie, warum sie nicht mehr auf dich eingegangen ist. Vielleicht weißt du dann mehr. Vielleicht war sie da einfach mit sich selbst beschäftigt. Wie gesagt, niemand ist verpflichtet, dem anderen seine Wünsche (bei dir wärs in dem Fall das Dich-Sehen) zu erfüllen.
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Hmm ich kenne es schon, dass mich das irgendwann wahnsinnig nervt wenn auf alles was ich erzähle eine Narration mit dem Einstieg "Also bei mir war das mal so...." kommt. Das ist manchmal eh okay, nutze ich selbst auch mal, aber es muss nun auch nicht ständig so sein. Das führt schon weg vom Gegenüber und zu sich selbst hin wenn man das einsetzt.
Ja, das sehe ich auch so. Und ich glaube/hoffe, dass sich dieses Gefühl "nicht gehört zu werden" auch nur dann einstellt wenn längerfristig ein grobes Ungleichgewicht herrscht. In einer normalerweise ausgeglichenen Freundschaft muss es drin sein, dass ich mal zwei Treffen lang nicht empathisch zuhöre (weil mir grad nicht danach ist, ich selber viel im Kopf habe,...). Von Fremden ist das ohnehin nicht zu erwarten. Da empfinde ich dieses "Hinschmeißen" von tragischen Geschichten und endlose Erzählungen immer grob grenzüberschreitend.Philosophia hat geschrieben: ↑Mo., 18.02.2019, 18:36 Es ist auch schlichtweg so, dass andere nicht das Bedürfnis nach Gehört-Werden erfüllen müssen. Sie können, wenn sie wollen
Was dann aber letztlich zur Konsequenz hat dass man selbst nicht vorkommen soll... Finde ich jetzt auch nicht so prickelnd. Der ander kann ja daraufhin auch wieder was entgegnen, also in dem Fall zB. sagen: Ja, das mag sein. Aber ich hab schon das Gefühl dass die Diagnose passt und das beschäftigt mich gerade ziemlich... Und schwups, wäre man wieder bei sich. Sind eigentlich ganz "normale" Gesprächsverläufe wie ich finde, wenn jemand jetzt nicht gerade im totalen "Krisenmodus" ist.
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Na, ich könnte mir außerdem auch vorstellen, dass sich das Gefühl des Nicht-Gesehen- bzw. Nicht-Gehört-Werdens auch einstellen kann, wenn einfach der eigene emotionale Mangel so groß ist, dass da übermäßiger Bedarf besteht.
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Ja, letztlich geht es ja darum, dass der andere uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenken soll und möglichst selbst nicht "vorkommen". Aber das ist halt was was Therapeuten machen, gute Freunde zwar auch mal, aber eher in echt schlimmen Situationen und nicht ständig, wenn dann wäre das nämlich für die ziemlich schädlich bzw. würde davon zeugen dass die ein "komplementäres Problem" haben.
Ja, ich finde der andere muss auch nicht immer und ständig vorkommen. Was nicht heißt, dass er gar nicht vorkommen soll. Aber ich kenne es einfach von Bekannten, dass es mich manchmal genervt hat, wenn wirklich auf alles was man von sich erzählte dieses "Ja, so war das bei mir; Ja da hatte ich auch sowas ähnliches" kam.
Das ist mit all meinen Freundinnen nicht so, wenngleich es das natürlich auch gibt. Aber in einer Mischung mit der ich viel besser klar komme, die sich viel stimmiger anfühlt. Die stellen auch viele Fragen zu dem was ich erzähle (und umgekehrt). Da ist wohl auch jeder einfach anders, in dem was er sich wünscht.
Also...ich erlebe es nun aber auch nicht so, dass ich uneingeschränkte Aufmerksamkeit von Freunden erwarten würde, nur weil das in meinen Freundschaften anders ist. Eher ist es vielleicht so, dass wir uns gegenseitig mehrmals im Gespräch im Wechsel uneingechränkte Aufmerksamkeit schenken. Und selbst da trifft das uneingeschränkt nicht gänzlich zu, weil natürlich kommt der andere trotzdem vor, nämlich in den eigenen Gedanken und Fragen dazu...
Also ich muss sagen, dass ich meinen Freunden sehr viel zuhöre und selten wirklich nur von mir erzähle, ohne Bezug auf eines ihrer Probleme. Erst am Freitag hatte ich ein 6-stündiges Telefonat mit meiner besten Freundin und da ging es vllt. 10 Minuten um mich. Mich stört es auch nicht, wenn das mal so ist.
Aber gerade bei meinem Beispiel mit der Freundin und dem SVV hätte ich mir eben doch gewünscht, dass sie nochmal irgendwann darauf eingeht. Heute haben wir Kaffee getrunken und es ging nur sie. Das ist auch okay und gut so. Ich warte einfach ab, werde es aber nicht mehr ansprechen. Es gibt wohl einfach Themen, die man nicht mit jedem besprechen sollte. Und mein Thrma habe ich, ehrlich gesagt, mit noch nie jemandem außer dem Psychologen richtig besprochen. Und weil die Pause jetzt so lang war, hatte ich da vllt. mehr Bedarf.
Außerdem, weil es mir so wichtig ist, gesehen zu werden. Aber in Zukunft werde ich einfach eher abwägen, wem ich so etwas zumuten kann,
Und zu Annica nochmal..wenn solche Themen in deiner Familie vllt. immer eher umgangen werden, vllt. macht sie das dann auch einfach automatisch so?
Aber gerade bei meinem Beispiel mit der Freundin und dem SVV hätte ich mir eben doch gewünscht, dass sie nochmal irgendwann darauf eingeht. Heute haben wir Kaffee getrunken und es ging nur sie. Das ist auch okay und gut so. Ich warte einfach ab, werde es aber nicht mehr ansprechen. Es gibt wohl einfach Themen, die man nicht mit jedem besprechen sollte. Und mein Thrma habe ich, ehrlich gesagt, mit noch nie jemandem außer dem Psychologen richtig besprochen. Und weil die Pause jetzt so lang war, hatte ich da vllt. mehr Bedarf.
Außerdem, weil es mir so wichtig ist, gesehen zu werden. Aber in Zukunft werde ich einfach eher abwägen, wem ich so etwas zumuten kann,
Und zu Annica nochmal..wenn solche Themen in deiner Familie vllt. immer eher umgangen werden, vllt. macht sie das dann auch einfach automatisch so?
Ich versuche mal chronologisch auf die Beiträge einzugehen
Finde ich schon, sie hört Diagnose, assoziiert damit eigene Themen, die gerade in ihrem Leben relevant sind, und weg ist sie von mir und bei sich. Und auch wenn ich das deuten will als "Liebes Schwesterchen, Diagnosen sind nicht alles" finde ich es immer noch weit weg, weil es geht ja nicht darum, wie es mir damit geht, was das mit mir macht.Ich finde ehrlich gesagt dass sie gar nicht soooo weit weg von Dir ist, sie bleibt ja immerhin beim "Thema" und trägt dazu etwas aus ihrer Erfahrung heraus bei.
Ja, das klingt nach einem guten Plan und hätte ich anderen Personen auch geraten. Das selber durchzuführen finde ich aber schwer. Das ruft bei mir schon in Gedanken unwohl sein hervor. Vielleicht sind meine Schwester und ich uns auch ähnlich und wollen den anderen einfach zum gegenseitigen Abladen von issues. Also das was du vorschlägst wäre ja so ein erwachsener Dialog. Irgendwie angstmachend für mich. Weil ich nicht weiß, was kommt und es dann nicht in der Hand habe? Muss ich nochmal drüber nachdenken.@ Annica: Na dann frag doch mal nach, wie es bei deiner Schwester angekommen ist. Und sag ihr, dass du dir mehr gewünscht hättest. Und frag sie, warum sie nicht mehr auf dich eingegangen ist.
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@Federchen: Ein 6-stündiges Telefonat ist auch echt krass... so was würde ich mir nicht (mehr) geben. Früher hab ich das auch gemacht... aber nu ist Schluss. Ich kann doch gar nicht wirklich 6 Stunden für jemanden da sein - und erst recht nicht dann für mich selbst sorgen. Kein Wunder dass es dann auch zu Frust kommt. Wenn ich solche krassen Verrenkungen, wie ewiges Telefonieren, wo nur einer redet, mache, erwarte ich womöglich auch, dass der andere sich auch mal so exzessiv um mich bemühen möge oder so. Nee, so was widerstrebt mir mittlerweile echt.
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Ja, ist eigentlich auch ein generelles Problem meiner Schwester, was mein Bruder auch so sieht. Also sie erzählt generell eher von sich.Und ich glaube/hoffe, dass sich dieses Gefühl "nicht gehört zu werden" auch nur dann einstellt wenn längerfristig ein grobes Ungleichgewicht herrscht.
Das stimmt auf jeden Fall, der ist bei mir groß. Nur agiere ich das vor meiner Schwester nicht aus. Wir telefonieren selten und wenn, dann spricht sie die meiste Zeit. Ich brauche immer einen Moment, um irgendwie warm zu werden, aber dann hat sie schon längst das Zepter in der Hand und führt durch das Telefonat.Na, ich könnte mir außerdem auch vorstellen, dass sich das Gefühl des Nicht-Gesehen- bzw. Nicht-Gehört-Werdens auch einstellen kann, wenn einfach der eigene emotionale Mangel so groß ist, dass da übermäßiger Bedarf besteht.
Naja, wenn es wirklich so ein starkes Ungleichgewicht ist. Das liegt in dem Fall eher auf Seite meiner Schwester. Aber gut, dafür nehme ich mir in anderen Beziehungen vielleicht mehr (bei meinem Freund, meinem Bruder). Und zeige meinen emotionalen Mangel da schon doll, bzw. reguliere den stark über die. Aber so ein Ungleichgewicht ist immer phasenweise und da in meinem Freundeskreis alle irgendwelche issues haben, gleicht sich das da meistens irgendwie aus und führt nicht dazu, dass einzelne gar nicht vorkommen.Ja, letztlich geht es ja darum, dass der andere uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenken soll und möglichst selbst nicht "vorkommen".
Naja, erwarten tue ich uneingeschränkte Aufmerksamkeit auch nicht so recht. Aber wenn es mir schlecht geht, bin ich auf die Aufmerksamkeit meiner Freunde angewiesen, um irgendwie klarzukommen und nicht vollkommen durchzudrehen. Also erwarte ich das vielleicht schon, weil ich da eben nicht selber rauskomme. Aber ich versuche dann trotzdem irgendwie, dem anderen Raum zu geben, was mir meist leider nicht gelingt. Und dann fühlt es sich so an, als ob ich mir so emotionale Mülleimer schaffe und ich entschuldige mich. Aber brauchen (und darum auch erwarten?) tue ich die Aufmerksamkeit schon, was aber ja auch normal ist, denke ich.Also...ich erlebe es nun aber auch nicht so, dass ich uneingeschränkte Aufmerksamkeit von Freunden erwarten würde, nur weil das in meinen Freundschaften anders ist. Eher ist es vielleicht so, dass wir uns gegenseitig mehrmals im Gespräch im Wechsel uneingechränkte Aufmerksamkeit schenken. Und selbst da trifft das uneingeschränkt nicht gänzlich zu, weil natürlich kommt der andere trotzdem vor, nämlich in den eigenen Gedanken und Fragen dazu...
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