Therapeutin möchte Therapie abbrechen

[Montana]

Nächstes mal ist entweder das letzte mal oder ich mache jetzt so mit

Das hier könnte auch das letzte Mal gewesen sein. Du musst da nicht nochmal hin, wenn du die Therapie dort nicht weiterführen wirst. Denk daran, dass die Zahl der Stunden begrenzt ist, auch beim Therapeutenwechsel. Es sei denn, du wechselst auch das Verfahren.
"Jetzt so mitmachen" ist ja wohl keine Option? Therapie ist DEIN ganz individueller Prozess, dessen Verlauf sich an DIR orientiert. Es gibt kein "Programm" wie im Schulunterricht, wo man Punkt für Punkt abarbeitet. So funktioniert Therapie nicht. Wenn die Therapeutin dir sagt "mach dies", "mach das", dann hilft das nicht. Therapie ist eine Entdeckungsreise zu dir selbst. Und zwar DEINE. Der Therapeut ist nur deine Begleitung. Kennst du dieses Phänomen, dass man Matheaufgaben selber besser versteht, wenn man sie jemand anderem erklärt? So läuft Therapie. DU erklärst, wie du dich und die Welt siehst.

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[MariJane]

Ganz klar: Sei es dir wert, und sage ihr ab. Lass dich beraten zu der Thematik und beschwere dich ggf. offiziell...

Ich finde die Nummer krass- sie kann sich vorstellen, dass du dir was antust, nach ihren Auftritten und verfährt dennoch derart? Sorry, das ist nicht verantwortungsvoll aus meiner Sicht. Und Augenrollen: Abwertung pur- Abwertung deiner Emotionen. Boah, ich werde hier wirklich sauer!

[RoboCat]

sie kann sich vorstellen, dass du dir was antust, nach ihren Auftritten und verfährt dennoch derart? Sorry, das ist nicht verantwortungsvoll aus meiner Sicht.

Darüber bin ich auch gestolpert. Vollkommen unreflektiert bezüglich des eigenen Verhaltens.
Geht gar nicht. Schon aus Selbstschutz solltest du da nicht mehr hingehen. Oder zumindest nicht alleine sein danach, wenn du dich verabschieden willst. Wenn du da weiter machst, machst du dich selbst kaputt und wirst immer kleiner. Das merkst du doch selbst, Cat...

[mio]

Cat, was hast Du eigentlich für eine Diagnose?

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[cat42]

Ich weiß auch nicht ob ich nochmal gehe, obwohl sie ja in einigen Punkten Recht hat wie mit dem dass ich mich dauernd beklage, aber dann nichts ändere.
Sie sagte auch noch, dass sie nur mit den Augen nicht bei mir sei aber mit allen anderen Sinnen und mit dem Herzen .
Ich warte jetzt morgen den Termin bei der Psychiaterin ab und dann entscheide ich.
Diagnose: Angst, Depressionen, emotional instabile Persönlichkeitsstörung...
warum komme ich von ihr nicht los?

[Anna-Luisa]

Sie sagte auch noch, dass sie nur mit den Augen nicht bei mir sei aber mit allen anderen Sinnen und mit dem Herzen .

Über wie viele Sinne glaubt die "Therapeutin" denn zu verfügen?

1)Sehen, 2)riechen, 3)hören,4) schmecken, 5)fühlen

Deine Therapeutin sieht dich nicht. Wenn du kein aufdringliches Parfüm benutzt, riecht sie dich nicht. Schmecken wird sie dich sicher auch nicht. Und fühlen auch nicht. Insofern kannst du, das sinnlich-herzliche Geschwafel wohl als leeres Geschwätz abtun.

[Salzstreuerin]

Und (er)hören tut sie Deine Not offensichtlich auch nicht...

[Montana]

Ja, was sollst du denn ändern? Und wie? Als wenn Veränderung so einfach wäre. Niemand kann sich dadurch verändern, dass jemand sagt: "Ändere Dich!"

[Salzstreuerin]

... und wohl noch weniger, wenn jemand sagt, ändere Dich, aber ich glaub eh nicht dran, dass Du das kannst

[mio]

Sie sagte auch noch, dass sie nur mit den Augen nicht bei mir sei aber mit allen anderen Sinnen und mit dem Herzen .

Ich kann schon nachvollziehen, was sie damit bewirken will, aber ich befürchte es erreicht Dich so nicht. Sagt Dir "Objektkonstanz" etwas? Meine Vermutung ist, dass sie versucht Dich da ein Stück weit mehr zu "befähigen", nur dass das für Dich so einfach (noch) nicht greifbar zu sein scheint. Auch wenn sie Dich nicht sieht, hört sie Dich, nimmt Dich "atmosphärisch" wahr, "fühlt" Dich, kann "emotional mitgehen".

Ich warte jetzt morgen den Termin bei der Psychiaterin ab und dann entscheide ich.
Diagnose: Angst, Depressionen, emotional instabile Persönlichkeitsstörung...

Vielleicht wäre es sinnvoll da nochmal eine umfassendere Diagnostik machen zu lassen um zu klären welche Form der Therapie für Dich geeignet/hilfreich wäre. Ich könnte mir vorstellen dass Du von einer Therapieform die stärker auf das "emotional instabile" abzielt mehr profitieren würdest. Die momentane Situation bei Deiner Psychiaterin anzusprechen ist sicher eine gute Idee!

warum komme ich von ihr nicht los?

Weil Du emotional von ihr abhängig bist würde ich mal vermuten und Schwierigkeiten hast Dich aus dieser Abhängigkeit zu lösen. Das hast Du doch im Grunde selbst schon so erkannt/benannt.

[Montana]

Natürlich hat sie Probleme mit der Objektkonstanz, das zeichnet die emotional instabile Persönlichkeit ja aus. Aber sie befähigen zu wollen, indem man aus dem Kontakt geht, ist in etwa so, als würde man einen Nichtschwimmer zum Schwimmenlernen gleich in den Atlantik schmeißen.
Liebe TE: das bedeutet, dass du kein konstantes Bild von einer Person in deiner Vorstellung aufrecht erhalten kannst. Du brauchst dafür den direkten Kontakt. An den therapiefreien Tagen kommst du ins Schwimmen. Mal ist die Therapeutin die Gute, die für dich eine wertvolle Bezugsperson wurde, mal die Böse, die dich nicht versteht. Tatsächlich ist sie aber beides gleichzeitig und zur gleichen Zeit. Das zusammenzubringen fällt dir schwer. Ein Säugling kann das auch nicht. Diese Fähigkeit muss das reifende Gehirn erst entwickeln. Dazu braucht es den richtigen Umgang mit dem kleinen Kind, im Wesentlichen verlässliche, stabile Bindungen. Ist das nicht gegeben, kann diese Entwicklungsleistung nicht erbracht werden. Das ist also nichts, was du einfach "ändern" kannst. Es prägt aber deinen Umgang mit deinen Mitmenschen und auch die Erwartungshaltung daran, wie andere mit dir umgehen. Du musst quasi für Dinge, die andere intuitiv richtig erfassen, deinen Gehirnschmalz anstrengen und dir das Beziehungsgeschehen bewusst machen. Dann überrollt es dich nicht mehr.
Auch wenn ich selten mit mio einer Meinung bin: da gibt es spezielle Therapiekonzepte. In der Richtung solltest du dich mal schlau machen.

[cat42]

Ich hoffe ich nerve Euch nicht mit der vielen Schreiberei, aber ist so schön von Euch so verschiedene Meinungen zu hören.
Ich muss noch sagen, auch wenn es bestimmt ganz schlimm war es zu verheimlichen. Ich habe der Therapeutin anfangs nur gesagt dass ich wegen der Depression behandelt wurde und nichts anderes habe. War blöd, aber jetzt hab ich immer das Gefühl ich muss es noch sagen dass da doch mehr Diagnosen waren .
Das schlimme ist , dass hier jeder sagt, dass ich aufhören sollte bei ihr, ich jetzt aber schon wieder denke was ich nächstes mal sagen kann damit ich bei ihr bleiben kann.

[mio]

Aber sie befähigen zu wollen, indem man aus dem Kontakt geht, ist in etwa so, als würde man einen Nichtschwimmer zum Schwimmenlernen gleich in den Atlantik schmeißen.

Deshalb hatte ich nach der Diagnose gefragt. Mich wundert es ehrlich gesagt, dass da dann überhaupt eine Analyse empfohlen wurde. Also entweder wurde da der Schwerpunkt "übersehen" (was ich vermute) oder aber es liegt halt diese ja scheinbar doch recht verbreitete "Analytikerallmachtsphantasie" bei der Therapeutin vor.

Emotionale Instabilität sagt so für sich genommen ja nur bedingt etwas aus, meint: Nicht jeder Mensch der ein Problem mit der Regulation seiner Emotionen hat hat auch automatisch ein Problem mit der Objektkonstanz. Das kann so sein, muss aber nicht würde ich mal sagen. Hier scheint es jedoch ein ausgeprägtes Problem diesbezüglich zu geben was wahrscheinlich in seiner Tragweite übersehen wurde.

Für mich - als Mensch ohne Probleme mit der Objektkonstanz - ist ein "wegsehen" zB. nicht automatisch ein "aus dem Kontakt gehen". Weshalb es für mich auch kein "einen Nichtschwimmer in den Atlantik schmeißen" ist sondern eher ein "im Nichtschwimmerbecken mal die Schwimmflügelchen abnehmen". Ich gehe davon aus, dass die Therapeutin das ähnlich sieht, aber es scheint eben dennoch falsch zu sein für Cat, weil Cat das eben nicht als "ich nehme Dir jetzt mal die Schwimmflügelchen ab" realisieren kann sondern es wohl eher so wie von Dir beschrieben erlebt. Und dann ist das Vorgehen definitiv noch "zu viel verlangt".

[MariJane]

Du hast nicht all deine Diagnosen genannt? Eigentlich egal, weil die sich selbst ihr Bild machen.

So, und jetzt grundsätzlich: Die Frau wird nur so mit dir arbeiten, das hat sie klar gesagt. Und du erträgst das nicht. Also heißt das: Ende Gelände. Sei doch mal gut zu dir! Erwarte nicht, dass andere gut zu dir sind, wenn du das selbst nicht mal im Ansatz hinbekommst. (Und ja, ich finde die Therapeutin total verstrickt, aber das ist letztlich fast egal, wenn du dir mal Gutes tust...)

[mio]

Ich habe der Therapeutin anfangs nur gesagt dass ich wegen der Depression behandelt wurde und nichts anderes habe. War blöd, aber jetzt hab ich immer das Gefühl ich muss es noch sagen dass da doch mehr Diagnosen waren .
Das schlimme ist , dass hier jeder sagt, dass ich aufhören sollte bei ihr, ich jetzt aber schon wieder denke was ich nächstes mal sagen kann damit ich bei ihr bleiben kann.

Du schneidest Dir in einer Tour ins eigene Fleisch, merkst Du das eigentlich?

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