Mama aus Telefon verbannt

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Seerose47
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Beitrag Di., 12.02.2019, 12:13

Philosophia hat geschrieben: Mo., 11.02.2019, 21:41 Wenn sie dir gleichgültig ist, kannst du ja auch den Kontakt sein lassen. Das kann also so nicht stimmen, was du schreibst.

Wollte nur kurz schreiben was ich über das denke was du geschrieben hast. Da kommt was unwohles in mir hoch, ich finde man sollte vorsichtig damit sein zu schreiben "das kann also so nicht stimmen." Das kann arg triggernd sein und gerade bei Tupsy. Wir wissen ja dass ihre Mutter bis heute nicht hinsieht und ihr unterstellt es stimmt nicht.

Und ich finde, gerade bei Frauen denen das passiert ist wie Tupsy und leider vielen, zu vielen anderen, ist es wichtig dass man geäußerte Empfindungen nicht als unwahr abtut. Da es meiner Meinung nach sehr wichtig ist dass Frauen denen das angetan wurde ihre Empfindungen wahrnehmen und auch äußern.

Meine Mutter ist mir übrigens auch größtenteils egal, also zu 99 Prozent. Wenn ich in meiner eigenen Wohnung wohnen würde, würde ich kaum Kontakt zu ihr halten, und auch sonst nichts. Trotzdem versuche ich sogar noch sie aufzumuntern wenn sie über ihre "Probleme" jammert, und es ihr so leicht wie möglich zu machen.

Und der 1 Prozent "nicht egal sein" kommt nur daher dass sie meine Mutter ist und ich zu sensibel bin und zu lieb dafür dass mir jemand wirklich egal sein kann.
Philosophia hat geschrieben: Mo., 11.02.2019, 21:41 Auch dass du ihr nicht böse sein kannst.
Ich zum Beispiel kann meiner Mutter auch nicht böse sein. Und sie tut mir immer noch weh.

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Le_na
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Beitrag Di., 12.02.2019, 13:00

Na ja, jetzt bitte nicht gleich wieder als "Boshaftigkeit" bewerten, so ist es nicht gemeint: aber lügt ihr euch nicht vor allem selbst an, wenn ihr sagt, dass euch eure Mütter völlig egal sind? Man liest doch aus den Zeilen heraus, wie viel emotionale Involviertheit es da noch gibt. Das ist ja per se nicht schlimm, nein, es ist sogar sehr verständlich, weil es verdammt schwierig ist die aufzulösen (ich weiß wovon ich rede). Die Gleichgültigkeit liest sich für mich aber in erster Linie wie ein Selbstschutz um die unangenehmen Gefühle (darüber, dass sie einem noch weh tun kann, darüber dass man in ihrer Gegenwart einfach nicht "groß" sein kann) nicht zu spüren. Kennt man ja irgendwie auch aus anderen Situationen. Man wird verletzt, will sich damit nicht beschäftigen und auseinandersetzen (weil es eben weh tut!) und sagt "Ist mir aber eigentlich ohnehin egal."
Ich finde diese Art des Selbstschutz ist ja irgendwie auch okay. Vielleicht ist es (im Moment) wirklich zu schmerzhaft das zu fühlen was da ist. Ich weiß nur nicht, ob man damit jemals emotional wirklich loskommt aus diesen verletzenden Beziehungen.

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Philosophia
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Beitrag Di., 12.02.2019, 13:16

Seerose, hab doch auch nicht gesagt, dass Tupsys Empfindungen falsch sind - kann ich gar nicht. Aber dass in den Worten selbst etwas nicht zusammenpasst, das kann ich sehr wohl sagen. Und wenn einem etwas ernsthaft egal ist, also aus tiefstem Herzen nicht tangiert, dann berührt es einen auch nicht. Sonst ist es eine Pseudo-Egal-Haltung. Nicht mehr und nicht Weniger. Wie Le_na sagte, Selbstschutz. Ist ok, aber die Wahrheit ist, dass es keine wahrhaftige Egal-Haltung ist. Und ich kann auch immer noch nicht sagen, dass mir meine Mutter völlig egal ist, denn obwohl sie keinen Kontakt zu mir haben darf (von meiner Seite aus) und sich dann trotzdem meldet (bei mir nahestehenden Personen), macht mich das sauer. Das heißt, sie ist mir auch nicht egal. So. Ich hätte gern eine komplette Egal-Haltung. Kann man nicht erzwingen. Und Seerose, du lässt dir aber auch von dir Mutter wehtun, indem du bei ihr bleibst - aber darüber hatten wir ja schon xmal diskutiert.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Tupsy71
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Beitrag Do., 14.02.2019, 22:50

Mh Selbstschutz? Klingt irgendwie logisch. Und dass das Egal sein und Nicht Verletzen Wollen ein Wiederspruch ist, war mir gar nicht bewusst. Danke.
Vielleicht ist ja doch etwas Wut auf sie da, doch darf das denn sein? Sie würde es nicht verstehen. Abgesehen davon, ich will ja nicht Schuld haben, wenn es ihr wegen mir schlecht ginge.
Trotzdem, eure Gedanken haben mich sehr zum Nachdenken gebracht. Danke nochmals

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Pianolullaby
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Beitrag Do., 14.02.2019, 23:21

Ihr SOLLTE es schlecht gehen Deinetwegen, schliesslich hat sie weg gesehen.
Und ja die Wut darf sein, muss sogar sein, auch wenn sie sie es nicht versteht.
Gerade deswegen
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Tupsy71
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Beitrag Sa., 16.02.2019, 19:38

Mütter sind schon so ein verquertes Thema. Ich bin ja auch eine von zwei J und zwei M. Meine sind längst erwachsen und das ist gut so. Die Jüngste hat nur mehr die "kranke" Mutter kennen gelernt. Dabei war ich im Prinzip doch immer schon gestört, irgendwie, ich funktionierte nur nicht mehr so wie davor. Auch wenn der Selbsthass stets ein Teil von mir war und ist, ich habe meinen Kids lieber Bücher vorgelesen oder was gespielt, als den Haushalt gründlich hinbekommen. Auch wenn alle Kids ne Ausbildung haben und arbeiten, sie haben alle wegen mir Beziehungsschwierigkeiten.
Ich schreibe das jetzt hier, weil ich mich frage, ob es jemals möglich wäre eine gute Mutter zu sein. Alle machen Fehler, ich sehr viele und meine Mutter eben halt auch.
Ich entschuldige mich bei meinen Kids oft für meine Fehler. Hoffe sie können trotzdem noch glücklich werden. Meine Mutter entschuldigte sich auch schon, leugnet aber das geschehene. Sehr vereirrend

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Tupsy71
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Beitrag Sa., 16.02.2019, 19:46

Verwirrend deshalb, weil, wie kann man sagen " tut mir leid was dir passiert ist." und " hätte ich es gewusst, hätte ich es niemals zugelassen!" und gleichzeitig aber leugnen trotz den schriftlichen Beweisen usw.. o.k. Mama wirkt so sehr unschuldig am Telefon oder real, dass man ihr einfach nicht böse sein kann. Manchmal wünschte ich halt ich könnte sauer sein und ihr auf Augenhöhe begegnen und nicht immer ich klein und sie mächtig. Was voll absurd ist, weil sie das doch nicht ist. Ich sollte eher sauer auf die Täter sein können ( nicht mal das krieg ich hin) sorry ich schreibe jetzt eigentlich nur, weil ich der ES gerecht werden will und endlich erbrechen gehen können möchte. Ich muss noch warten und das macht unruhig

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blade
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Beitrag Sa., 16.02.2019, 20:56

Mitgefühl wird immer / oft als Softskill gesehen.

Stell Dir einfach mal vor, wie Du drauf sein müsstest um das abzuliefern, was Deine Mutter abliefert.

Mama. Ist immer fein draußen. Oder etwa nicht?
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Whale
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Beitrag So., 17.02.2019, 11:21

Tupsy71 hat geschrieben: Sa., 16.02.2019, 19:46 ...wünschte ich halt ich könnte sauer sein und ihr auf Augenhöhe begegnen und nicht immer ich klein und sie mächtig.
Die "Schräglage" beim Augenkontakt kommt daher, weil deine Mutter immer auf dich runter gesehen hat. Sie groß und mächtig - du klein und unwissend. Und aus dieser Position hat sie dich nie entlassen. Und weil dir das nie bewusst war, agierst du im Kontakt mir ihr immer noch aus dieser niedrigeren Position heraus.

Die frohe Botschaft ist: Du musst nicht mehr von ihr entlassen werden. Du kannst da selber rausgehen. Ändere dein inneres Bild von euch beiden. Dann stehen sich nämlich zwei Erwachsene gegenüber, auf Augenhöhe. Und so kannst du sie dann auch behandeln. Wie einen dir gleichwertigen Erwachsenen.

Whale

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Tupsy71
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Beitrag Mo., 18.02.2019, 21:48

Mh- ob mir das je gelingt? Ich erfühle einfach eine unwissende Mutter die ganz unschuldig ist. Doch wenn ich mich dann erinnere gibt es eben diese komischen Facetten von ihr. Z.b. ist meine Sis krank, doch sie will ihr nicht mit den Kids helfen kommen, da sie sich ja sonst anstecken würde. Das zeugt doch ziemlich ich bezogen oder,? Es ist alles so verwirrend. Beim Papa war das in gewisser Weise auch so, nur eben anders. Wie soll man da je wissen woran man bei den Menschen ist, wenn die so krass konträr sind zu den verschiedensten Zeiten. Und ich, ich bin glsubr ich auch krass unterschiedlich und verwirrend. Ich kenne mich bei mir selber ja kaum aus. Wie soll dann ein Kind sich bei mir auskennrn und wie sollte ich mich als Kind bei meinen Eltern auskennen. Ich habe mein ganzes Leben lang nur funktioniert. Und war gehorsam. Und irgendwie ist das noch immer so


montagne
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Beitrag Fr., 08.03.2019, 10:27

Ich glaube Täter verwischen ihre Spuren. Die Verwirrung ist Teil der Machenschaften. Sie erzeugen im Kind das Bild, das sie brauchen von sich. Das Kind, auch als Erwachsene sieht sie als unschuldig, unwissend, liebend, usw.

Aber es ist nicht so. Wenn Dinge zugelassen werden, von denen sie wissen, wenn sie selbst demütigen, misshandelt und das sind absichtlich Handlungen, dann kann objektiv keine Unschuld, keine wirkliche Liebe dagewesen sein.
Wenn sie einen dann noch verwirren, die Gedanken im Kopf rumdrehen
Man ist nicht verwirrt oder blöde, man würde verwirrt.

Nun kann man sich aber entscheiden, als Erwachsene aus dem System auszusteigen, es nicht mehr mitzumachen, sich nicht mehr verwirren zu lassen.
Und sich nicht mehr verarschen zu lassen. Sich entschuldigen und doch leugnen ist krank. Und es ist der Versuch einen in dem kranken System zu halten. Weil sie merken, man entfernt sich und sie brauchen einen ja in dem kranken System und sie haben Schiss im Alter alleine dazustehen. Wieder geht's nur um sie.

Wie gesagt, eigene Entscheidung für jeden Erwachsenen weiter mitzumachen oder auszusteigen. Seitenwechsel qusi, vom eigenen Feind zum eigenen Freund.
amor fati

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Whale
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Beitrag Fr., 08.03.2019, 16:04

Zum Beitrag von montagne:

Siehe Alice Miller: Du sollst nicht merken

Whale

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blade
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Beitrag Fr., 08.03.2019, 16:19

Tupsy schrieb: ich erfühle einfach eine unwissende Mutter die ganz unschuldig ist.

ich glaube eine Mutter hat sehr viel Möglichkeiten und Gelegenheit

ihr Kind zu besprechen, während sie Handlungen setzt, während sie weh tut.

Ein Kind mit einem Schlaflied zu beruhigen, weil es einen schlimmen "Traum" hatte.
Ist letztlich nichts anderes als die Wahrnehmung des Kindes zu überschreiben.

Klar will man als Erwachsener Trost spenden.

Doch ...das ist auch Macht. Macht über die Wahrnehmung eines anderen Menschen.

Wenn eine Mutter zB im intimen nahen Augen- und Körperkontakt ihrem Kind immer wieder etwas zuflüstert...
in mütterlich gurrendem freundlichen Ton so wie "Du bist ja nur ein Kind, Du weißt ja gar nicht was passiert. Vergiss es einfach. Alles wird gut. Mutter weiß schon was richtig ist."

Was wird mit dieser Botschaft passieren?

Im Zuge der Selbsterforschung und Versenkung tauchten bei mir Erinnerungen auf.
Z.B daran wie meine Mutter mir einerseits das Klettern verboten hat, weil es viel zu gefährlich ist und ich mich dabei verletzen würde und andererseits an eine Erbschaftsstreitigkeit (es ging um einen Haufen Schrott und Müll) im Zuge dessen sie mich als kleines Kind auf eine Mauer gezwungen hatte, raufzuklettern gezwungen hat und dann von mir velangte auf der anderen Seite runterzuspringen um das Tor zu öffnen, von innen für sie und ihren Handwagen, mit dem die vorhatte möglichst viel Beute wegzuschleppen, illegal und unrechtmäßig.

Ich trug kurze Hosen und und ein T-Shirt (viel freie Haut) unter mir war ein Schotterhaufen überwuchert mit Brennesseln.
Ich erinnere mich daran wie ich sagte: Ich kann nicht springen (es hätten genau so gut rostige spitze Armiereisen sein können). Sie hat mich als Feigling beschimpft. Dann hat sie mich gestossen. Ich landete in den Brennesseln und schrieh (auf der anderen Seite der Mauer). Irgendwie habe ich es dann "mit Mutters Hilfe" geschafft den Hebel zu ziehen und das Tor zu öffen. Das erste was sie sagte "Wieso hast Du nichts gesagt?!" Dann hat sie den Leiterwagen vollgeladen.

Später, als junger Erwachsener hatte ich die Erinnerung wieder und konfrontierte sie damit.

Sie hielt kurz inne und wusste offenbar nicht was sie sagen sollte.
"Was daran erinnerst Du Dich?" (sie war nur erstaunt, keine Spur von schlechtem Gewissen)

"Aber Du hast doch nacher sicher eine Belohnung von mir gekriegt?" sie fragte es tatsächlich, weil sie es nicht mehr genau wusste in dem Moment. Es war ihr völlig egal. Natürlich sollte ich das nicht merken.
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blade
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Beitrag Fr., 08.03.2019, 17:05



Ich weiß wer ich bin.
Niemand kann mich brechen.
Weh tun können sie mir, mehr aber auch nicht.
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Tupsy71
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Beitrag Sa., 09.03.2019, 18:00

Ach blade. Es tut mir sehr leid für dich, dass du so schlimme Erfahrungen machen musstest.

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