Austausch zwischen Uno's und Multi's
Ich möchte euch allen Vielen hier danken für die Information, die ihr preisgebt. Es sind sehr persönliche Dinge, die ihr hier darstellt und veröffentlicht. Ich wusste bis jetzt fast nichts über DIS, DANKE für euer Offen-Sein und die Möglichkeit für mich, hier mitzulesen. Es erweitert meinen Horizont, und - ja - ich kann das irgendwie nachvollziehen. Hut ab!
Themis
Themis
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Hallo Vincent,
Lieben Gruss,
mio
(Pöh!)
ja, verstehe ich. Aber ich schreibe hier oft was, was nicht "klar" dem Adressaten zuzuordnen ist, sozusagen. Deshalb mache ich das so. Für mich ist das einfach eine Form von "Übersichtlichkeit". Ich hasse unübersichtliche "Dinge"/"Zustände" - warum wohlVincent hat geschrieben: Na gut. 'Notwendig' war die natürlich nicht, die Bemerkung. Ich wollte bloß by the way zum Ausdruck bringen, dass diese 'Formeln' (zumindest mir) manchmal leicht übertrieben förmlich anmuten. Aber du richtest dich doch 'damit' an Menschen, mit denen du bereits im Dialog bist, oder?
Lieben Gruss,
mio
(Pöh!)
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Ich würde gern nochmal etwas zur Namensgebung sagen:
Immer wieder lese ich hier, man würde Namen vergeben, das ist einfach Unsinn. Das mag bei induzierter DIS der Fall sein, dass man diese bewusst vergibt, nur diese unterscheidet sich auch gewiss von einer echten DIS. Ich habe meinen Anteilen nicht Namen gegeben, sie hießen einfach so, zumindest die, von denen ich überhaupt weiß, dass es sie gibt,selbst wenn kein Kontakt besteht. Hinzu kommt, dass vielleicht ein emotionaler Anteil ohne Namen existieren kann, aber ein "Anscheinend normaler Anteil" eben nicht, weil dieser ein völlig eigenständiges Leben führt - hat man mehrere davon, gibt es auch keinen wirklichen Host mehr, weil es keine Grundpersönlichkeit mehr gibt. Es ist also logisch, dass diese Anteile mit ihrem Eigenleben irgendwie ihr Leben genauso mit Namen verleben, wie jeder andere Mensch. Das macht ja auch eine Integration nochmal besonders schwer, weil wen soll man bei ANP's in wen integrieren?! Bei uns ist das so, dass wohl jeder ANP darauf besteht die Grundperson zu sein, das tu ich auch.... das macht's für Therapeuten auch nicht grade einfach, schätze ich. Deswegen ist eine Integration nicht das oberste Ziel. Kann auch gar nicht. Sonst integriert man irgendwann mehr, als dass man lebt.
LG Candy
Immer wieder lese ich hier, man würde Namen vergeben, das ist einfach Unsinn. Das mag bei induzierter DIS der Fall sein, dass man diese bewusst vergibt, nur diese unterscheidet sich auch gewiss von einer echten DIS. Ich habe meinen Anteilen nicht Namen gegeben, sie hießen einfach so, zumindest die, von denen ich überhaupt weiß, dass es sie gibt,selbst wenn kein Kontakt besteht. Hinzu kommt, dass vielleicht ein emotionaler Anteil ohne Namen existieren kann, aber ein "Anscheinend normaler Anteil" eben nicht, weil dieser ein völlig eigenständiges Leben führt - hat man mehrere davon, gibt es auch keinen wirklichen Host mehr, weil es keine Grundpersönlichkeit mehr gibt. Es ist also logisch, dass diese Anteile mit ihrem Eigenleben irgendwie ihr Leben genauso mit Namen verleben, wie jeder andere Mensch. Das macht ja auch eine Integration nochmal besonders schwer, weil wen soll man bei ANP's in wen integrieren?! Bei uns ist das so, dass wohl jeder ANP darauf besteht die Grundperson zu sein, das tu ich auch.... das macht's für Therapeuten auch nicht grade einfach, schätze ich. Deswegen ist eine Integration nicht das oberste Ziel. Kann auch gar nicht. Sonst integriert man irgendwann mehr, als dass man lebt.
LG Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Hallo mio,
Bis jetzt habe ich mir immer vorgestellt, du würdest möglicherweise auch in einer Face-to-Face-Unterhaltung je immer erst 'hallo Soundso' sagen, bevor du wieder sprichst, und am Ende jedes Mal 'lieb grüßen'... äh 'grüssen' (du hast ja den Buchstaben 'ß' offenbar gänzlich verbannt... )
Lieben Gruß,
Vincent
Also machst du das nur hier so - aus den genannten Gründen? Dann verstehe ich das.mio hat geschrieben:ja, verstehe ich. Aber ich schreibe hier oft was, was nicht "klar" dem Adressaten zuzuordnen ist, sozusagen. Deshalb mache ich das so. Für mich ist das einfach eine Form von "Übersichtlichkeit". Ich hasse unübersichtliche "Dinge"/"Zustände" - warum wohl
Bis jetzt habe ich mir immer vorgestellt, du würdest möglicherweise auch in einer Face-to-Face-Unterhaltung je immer erst 'hallo Soundso' sagen, bevor du wieder sprichst, und am Ende jedes Mal 'lieb grüßen'... äh 'grüssen' (du hast ja den Buchstaben 'ß' offenbar gänzlich verbannt... )
Lieben Gruß,
Vincent
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
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Hallo Candy,
jetzt bin ich verwirrt.
Also ich hatte ja geschrieben, dass meine Innis keine Namen haben, sondern nur Bezeichnungen. Jetzt frage ich mich doch, ob ich dann keine DIS habe, nur weil meine Anteile keinen Namen haben ?!? Hm, ist alles ein bißchen schwierig, weil man sich ja nicht immer mit anderen vergleichen soll...
LG Lilu
jetzt bin ich verwirrt.
Also ich hatte ja geschrieben, dass meine Innis keine Namen haben, sondern nur Bezeichnungen. Jetzt frage ich mich doch, ob ich dann keine DIS habe, nur weil meine Anteile keinen Namen haben ?!? Hm, ist alles ein bißchen schwierig, weil man sich ja nicht immer mit anderen vergleichen soll...
LG Lilu
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.
Goethe
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Liebe Lilu
Müssen sie ja auch nicht, ich glaube auch nicht, dass jeder Anteil Namen hat. Aber die, die öfter für dich einkäuft hat sicher nen Namen, wenn die Verkäuferin sie fragen würde, selbst wenn du ihn (noch) nicht weißt, weil du sie ja nicht mitbekommst. Zumindest vermute ich das sehr stark.Kann auch der selbe Namen sein. Bei mir heißen drei kleine Anteile gleich. Das wird einem ja entweder von anderen zugetragen, wie die jeweilige Person sich vorstellt oder sie teilen es selbst mit über ein Therapiebuch...
LG
Candy
Müssen sie ja auch nicht, ich glaube auch nicht, dass jeder Anteil Namen hat. Aber die, die öfter für dich einkäuft hat sicher nen Namen, wenn die Verkäuferin sie fragen würde, selbst wenn du ihn (noch) nicht weißt, weil du sie ja nicht mitbekommst. Zumindest vermute ich das sehr stark.Kann auch der selbe Namen sein. Bei mir heißen drei kleine Anteile gleich. Das wird einem ja entweder von anderen zugetragen, wie die jeweilige Person sich vorstellt oder sie teilen es selbst mit über ein Therapiebuch...
LG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Ach so, kann sein...OK. Danke Candy
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Goethe
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lilu hat geschrieben:Ach so, kann sein...OK. Danke Candy
Und wenn sie keine Namen haben, soll ja auch mal vorkommen, ist es doch auch gut!
Ist ja nicht bei jedem gleich..
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Hallo Vincent,
Lieben Gruss,
mio
mal ganz ehrlich: Du kannst sowas doch nicht ersthaft annehmen, oder? Das mit der "Rechtschreibkorrektur" überlese ich gepflegt...Vincent hat geschrieben: Also machst du das nur hier so - aus den genannten Gründen? Dann verstehe ich das.
Bis jetzt habe ich mir immer vorgestellt, du würdest möglicherweise auch in einer Face-to-Face-Unterhaltung je immer erst 'hallo Soundso' sagen, bevor du wieder sprichst, und am Ende jedes Mal 'lieb grüßen'... äh 'grüssen' (du hast ja den Buchstaben 'ß' offenbar gänzlich verbannt... )
Lieben Gruss,
mio
Ein paar Worte zur Integration bei Multiplen: Ich denke, das sollte jede einzelne DIS-Klientin für sich selbst entscheiden, ob sie das will oder nicht. Wir Unos nehmen uns ja auch das Recht raus zu entscheiden, ob wir eine Psychoanalyse machen wollen und uns in dieser mit unseren verdrängten Inhalten beschäftigen wollen oder wir uns auf eine verhaltensmodifizierende Verhaltenstherapie beschränken möchten; ob wir unsere traumatischen Erinnerungen ins autobiografische Gedächtnis integrieren wollen oder nicht; ob wir uns mit einem Thema beschäftigen möchten oder nicht; ob wir hinschauen oder wegschauen wollen; ob wir akzeptieren wollen, dass etwas zu uns gehört oder nicht; ... auch Unos stehen in ihren Psychotherapien vor der Integrationsfrage. Auch ich. Ich stehe in meiner derzeitigen Therapie vor der Frage "Beschäftigung mit dem traumatischen Ereignis oder ruhen lassen und lernen damit zu leben". Ich möchte solche Entscheidungen selber treffen dürfen, ohne Druck von Außen. Und ich denke, dass wir alle dieses Recht auch Multiplen lassen sollten. Unsere "Uno-Vorstellung", wie mensch sein sollte muss nicht zwangsläufig auch für alle die richtige und hilfreiche Vorstellung sein.
Ich habe mit einer DIS-Frau in einer Beziehung gelebt. Sie hat sich entschieden alle "Persönlichkeiten" zu integrieren bis auf drei oder vier. Bei diesen drei/vier sagt sie ganz klar, dass sie sich diese erhalten möchte. Sie hat gute Gründe dafür. Für mich sprach nichts dagegen. Ob ich nun mit einer Frau zusammen bin, die zwischen "Persönlichkeiten" wechselt oder einer Frau, deren Stimmung heute so und morgen so ist, ... macht für mich keinen Unterschied. Ich muss eine Uno-Frau in ihrer ganzen Vielfalt nehmen wie sie ist, warum dann nicht auch einen DIS-Menschen?
Ich habe mit einer DIS-Frau in einer Beziehung gelebt. Sie hat sich entschieden alle "Persönlichkeiten" zu integrieren bis auf drei oder vier. Bei diesen drei/vier sagt sie ganz klar, dass sie sich diese erhalten möchte. Sie hat gute Gründe dafür. Für mich sprach nichts dagegen. Ob ich nun mit einer Frau zusammen bin, die zwischen "Persönlichkeiten" wechselt oder einer Frau, deren Stimmung heute so und morgen so ist, ... macht für mich keinen Unterschied. Ich muss eine Uno-Frau in ihrer ganzen Vielfalt nehmen wie sie ist, warum dann nicht auch einen DIS-Menschen?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Ich möcht auch nochmal kurz was zu Integration schreiben:
So manches System ist aber weitaus mehr dran interessiert,eine „Integration“ der Einzelnen ins Team hinzukriegen.
Ich selbst hab dieses „Verschmelzen“ erlebt.Und zwar nach und nach.
Dazu „entscheidet“ man/ das Team/einzelne Innis sich nicht unbedingt,sondern ich hab das so erlebt,daß die Notwendigkeit der „kompletten“ Abspaltung in ne „Autonomie“ weggefallen ist durch Verarbeitung – Integration - der Traumatisierung.
Die DIS ist ja eigentlich „nur“ die Bewältigungsstrategie.Das „Mittel der Wahl“ in dem Moment,wo`s gebraucht wird,um das Überleben des „Ganzen“ gesichert/ermöglicht zu bekommen.
Als wir die ersten Traumatisierungen integriert bekommen hatten,veränderte sich unser Miteinander von selber und ohne unser Zutun.
Erst wuchsen 3 der „Hauptverantwortlichen“ im Team einfach näher zusammen.Wäre aber jederzeit wieder „teilbar“ geworden.
Dann passiert es,daß diese Drei „verschmolzen“ und zu einer (einer!) „Neuen“ wurden.
Dabei ging von den Dreien nix „verloren“ oder so.Aber es wurde eben ne „Neue“ draus.
Ich erkläre das gerne mit nem Bild : Wenn man die Farben Blau und Gelb mischt,dann entsteht ja auch nicht „Blau-Gelb“ als „neue“ Farbe – oder „Gelb-Blau“.
Es entsteht Grün.Eine neue Farbe.Gelb und Blau an sich nicht mehr erkennbar – aber auch nicht „verlorengegangen“,sondern ohne die beiden Farben gäbe es das Grün erst gar nicht.
Also : Die drei Innies waren nicht „weg“,sondern in der „Neuen“ enthalten.
Und die Anderen von uns standen dann vor der Aufgabe,die kennenzulernen und das Team wieder neu zu bilden,denn die war „anders“.Obwohl sie einfach nur das „integriert“ hatte,was vorher in drei Einzelne aufgeteilt war.
Die Integration,die sich Theras und sog. „Fachleute“ als Idealziel vorstellen,ist das,was du „Verschmelzung“ nennst.Quatsch hat geschrieben:Was aber ist nun Integration? Integration in das Team oder Integration in die Hauptperson; also eine Verschmelzung (mir fällt kein besseres Wort ein)? Was sagen dann die anderen Personen, wenn dann plötzlich eine/r 'weg' ist?
So manches System ist aber weitaus mehr dran interessiert,eine „Integration“ der Einzelnen ins Team hinzukriegen.
Ich selbst hab dieses „Verschmelzen“ erlebt.Und zwar nach und nach.
Dazu „entscheidet“ man/ das Team/einzelne Innis sich nicht unbedingt,sondern ich hab das so erlebt,daß die Notwendigkeit der „kompletten“ Abspaltung in ne „Autonomie“ weggefallen ist durch Verarbeitung – Integration - der Traumatisierung.
Die DIS ist ja eigentlich „nur“ die Bewältigungsstrategie.Das „Mittel der Wahl“ in dem Moment,wo`s gebraucht wird,um das Überleben des „Ganzen“ gesichert/ermöglicht zu bekommen.
Als wir die ersten Traumatisierungen integriert bekommen hatten,veränderte sich unser Miteinander von selber und ohne unser Zutun.
Erst wuchsen 3 der „Hauptverantwortlichen“ im Team einfach näher zusammen.Wäre aber jederzeit wieder „teilbar“ geworden.
Dann passiert es,daß diese Drei „verschmolzen“ und zu einer (einer!) „Neuen“ wurden.
Dabei ging von den Dreien nix „verloren“ oder so.Aber es wurde eben ne „Neue“ draus.
Ich erkläre das gerne mit nem Bild : Wenn man die Farben Blau und Gelb mischt,dann entsteht ja auch nicht „Blau-Gelb“ als „neue“ Farbe – oder „Gelb-Blau“.
Es entsteht Grün.Eine neue Farbe.Gelb und Blau an sich nicht mehr erkennbar – aber auch nicht „verlorengegangen“,sondern ohne die beiden Farben gäbe es das Grün erst gar nicht.
Also : Die drei Innies waren nicht „weg“,sondern in der „Neuen“ enthalten.
Und die Anderen von uns standen dann vor der Aufgabe,die kennenzulernen und das Team wieder neu zu bilden,denn die war „anders“.Obwohl sie einfach nur das „integriert“ hatte,was vorher in drei Einzelne aufgeteilt war.
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Und noch was zur Namensgebung:
Das scheint es tatsächlich zu geben,nämlich bei denen,die sich die DIS (wie früher hier im Thread schon mal beschrieben) tatsächlich wünschen – und sie sich sowas wie selbst „konstruieren“.
Ich hab da mal – in Fachkreisen - das Wort/die Bezeichnung „Pseudo-DIS“ oder „(selbst)induzierte DIS“ dafür gehört.
Bei DISlern an sich ist mir sowas noch nicht übern Weg gelaufen.
Von mir selber kenn ich das auch nicht.Da wurde nicht „benannt“,sondern da hat mal einer den Namen eines Anderen vielleicht verraten.Und zwei der Kleineren haben sich tatsächlich Namen (im Sinne „Kosenamen“,denn so einen hatte ich Zeit meines Lebens nie gehabt,aber immer gewünscht/ersehnt) gewünscht und dann gabs Vorschläge von den Anderen und sie konnten sich was aussuchen.
Alle anderen Namen (oder anderweitige Bezeichnungen) „waren“ einfach.Die „gab“ es einfach.Und es gab auch einige Wenige,die hatten keinen Namen und wollten auch keinen.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen,daß sich bei uns aber kein bissl irgendwas in Bezug auf Integration hätte verändern können durch Namen weglassen oder dergleichen.Also durch ne "ignorierende oder gar negierende Haltung" den Innies gegenüber.
Es hätte uns einfach nur retraumatisiert : Stell dir mal vor,deiner Umgebung wird „verboten“,dich beim Namen zu nennen – damit du „ausgelöscht“ werden kannst,als „eigentlich gar nicht existent“ erklärt werden kannst.
Sowas ist pure Entwürdigung.
Und die hatte ich in meiner Kindheit mehr als zur Genüge schon erlebt.Ich wurde grade mal in der Schule mit Namen angeredet,von den Lehrern.Ansonsten war ich zuhause „Die“ - oder „Das“.Ohne weitere „Bezeichnung“,außer man brauchte Schimpfworte,um mich beschrieben zu bekommen.
Und für Freunde und andere Kinder war ich „die Kleine“ oder „die Dicke“ oder sowas in der Art.
Du scheinst ja echte Gruselvorstellungen von Multis zu haben...Hast du denn mal schlechte Erfahrungen gemacht?
Nach meiner Erfahrung hat ein DISler ebenso viele und intensive Beziehungen wie jeder andere Traumatisierte auch.Eher noch ein paar mehr.
Weil die einzelnen Innies mehr an Kontakten – durchs sich untereinander Aufteilen - möglich machen können.
Und da waren sogar in meiner Kindheit schon sehr innige,nahe Beziehungen mit dabei.
Mein Partner z.B. hat unser Innenleben ja „mitentdeckt“ und somit auch kennengelernt.Er konnte die Einzelnen auch recht gut unterscheiden.
Womit ich ihn verschont hab : Mit Traumainhalten.Mit dem „Ausbaden“ der Folgen davon.Da bin ich/sind wir lieber gegangen – und dann wußte er auch warum – wenn wir da unsere Krisen hatten.
Ich hätte ihn sonst "mit"-traumatisiert. (Im Sinne eines Sekundär-Traumas)
Ich hab dich jetzt so verstanden,daß du denkst,durch „Aufrechterhaltung“ der Namen für Innies würde ein DISler nicht „einsehen und akzeptieren“,daß er eigentlich ja „eins“ ist.Vincent hat geschrieben:Aber als Betroffene/r muss man ja auch erstmal 'wollen'. Oder überhaupt zu allererst: Einsehen und akzeptieren.
Das scheint es tatsächlich zu geben,nämlich bei denen,die sich die DIS (wie früher hier im Thread schon mal beschrieben) tatsächlich wünschen – und sie sich sowas wie selbst „konstruieren“.
Ich hab da mal – in Fachkreisen - das Wort/die Bezeichnung „Pseudo-DIS“ oder „(selbst)induzierte DIS“ dafür gehört.
Bei DISlern an sich ist mir sowas noch nicht übern Weg gelaufen.
Von mir selber kenn ich das auch nicht.Da wurde nicht „benannt“,sondern da hat mal einer den Namen eines Anderen vielleicht verraten.Und zwei der Kleineren haben sich tatsächlich Namen (im Sinne „Kosenamen“,denn so einen hatte ich Zeit meines Lebens nie gehabt,aber immer gewünscht/ersehnt) gewünscht und dann gabs Vorschläge von den Anderen und sie konnten sich was aussuchen.
Alle anderen Namen (oder anderweitige Bezeichnungen) „waren“ einfach.Die „gab“ es einfach.Und es gab auch einige Wenige,die hatten keinen Namen und wollten auch keinen.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen,daß sich bei uns aber kein bissl irgendwas in Bezug auf Integration hätte verändern können durch Namen weglassen oder dergleichen.Also durch ne "ignorierende oder gar negierende Haltung" den Innies gegenüber.
Es hätte uns einfach nur retraumatisiert : Stell dir mal vor,deiner Umgebung wird „verboten“,dich beim Namen zu nennen – damit du „ausgelöscht“ werden kannst,als „eigentlich gar nicht existent“ erklärt werden kannst.
Sowas ist pure Entwürdigung.
Und die hatte ich in meiner Kindheit mehr als zur Genüge schon erlebt.Ich wurde grade mal in der Schule mit Namen angeredet,von den Lehrern.Ansonsten war ich zuhause „Die“ - oder „Das“.Ohne weitere „Bezeichnung“,außer man brauchte Schimpfworte,um mich beschrieben zu bekommen.
Und für Freunde und andere Kinder war ich „die Kleine“ oder „die Dicke“ oder sowas in der Art.
Weit gefehlt,Vincent!Vincent hat geschrieben:Jemand anderen als einen 'Thera' lassen die meisten 'Multis' doch gar nicht in ihr Leben, oder?
Du scheinst ja echte Gruselvorstellungen von Multis zu haben...Hast du denn mal schlechte Erfahrungen gemacht?
Nach meiner Erfahrung hat ein DISler ebenso viele und intensive Beziehungen wie jeder andere Traumatisierte auch.Eher noch ein paar mehr.
Weil die einzelnen Innies mehr an Kontakten – durchs sich untereinander Aufteilen - möglich machen können.
Und da waren sogar in meiner Kindheit schon sehr innige,nahe Beziehungen mit dabei.
Mein Partner z.B. hat unser Innenleben ja „mitentdeckt“ und somit auch kennengelernt.Er konnte die Einzelnen auch recht gut unterscheiden.
Womit ich ihn verschont hab : Mit Traumainhalten.Mit dem „Ausbaden“ der Folgen davon.Da bin ich/sind wir lieber gegangen – und dann wußte er auch warum – wenn wir da unsere Krisen hatten.
Ich hätte ihn sonst "mit"-traumatisiert. (Im Sinne eines Sekundär-Traumas)
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Waldschratin, integriert man ANPs entsteht also am Ende eine neue ANP? Weißt du wie das für diese 3 Anteile mit dem Integrieren war? Ich habe da totale Vernichtungsängste...hatten deine 3 Anteile diese auch? bei den emotionalen Anteilen habe ich das nicht so, die fühlen sich für mich eh näher an.
LG
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Würde ich so jetzt nicht sehen.Candykills hat geschrieben:Waldschratin, integriert man ANPs entsteht also am Ende eine neue ANP?
Integriert wurde bei uns ja v.a. die Traumatisierung/das Traumaerleben.
Und das beinhaltete die Integration von sowohl ANPs als auch EPs.
Ja,hatten die auch.Candykills hat geschrieben:Weißt du wie das für diese 3 Anteile mit dem Integrieren war? Ich habe da totale Vernichtungsängste...hatten deine 3 Anteile diese auch?
Hatte jeder Anteil.Bis zur ersten Erfahrung,dann war allen klar,daß da eben gar nix "vernichtet" wurde.
Ansonsten ist die Integration ja einfach passiert - da gabs keine Alternativen irgendwie...Das "ging" einfach "vonstatten",grade beim ersten Mal.Dauerte zwar ne Weile,ein paar Wochen insgesamt.War ne unglaublich intensive Zeit mit dem "hochgefahrenen" Erleben,sehr "energiegeladen".
Wir hatten das Gefühl,so ein bissl was wie "high" zu sein.
Es war,als ob durch die Integration,also die Aufhebung der Abspaltung,enorm viel "gebundene" Energie frei wurde.
Ich hab in der Zeit begeistert gelernt. Mir Bücher und Arbeiten reingezogen,für die mir vorher die Konzentration gefehlt hat.
Das war ein Erleben von Freiheit... Denk ich heute noch mit Begeisterung zurück.
Daneben hats natürlich auch Angst gemacht.Weils ja wieder ein Erleben von "mir fremd sein" bedeutete.Und ich soooo viel neu lernen mußte...Ganz banale Dinge manchmal,z.B. Schleifen binden.
Die ersten Drei,das waren eine Kleine,eine Rechts- und eine Linkshänderin. Kannst dir vorstellen,wie "Schleife binden" plötzlich "anders" war
Bei uns war das gar nicht so deutlich getrennt in ANPs und EPs.Candykills hat geschrieben:bei den emotionalen Anteilen habe ich das nicht so, die fühlen sich für mich eh näher an.
Klar,die Kleinen waren samt und sonders EPs.Aber die Größeren...Von daher gabs da auch kein "näher sein".
Vielleicht auch deshalb,weil wir keinen "Host" hatten.Da war die "Hülle",die sozusagen der Körper war und sowas wie ein "stellvertretender Anwesender",der aber selbst keine "Persönlichkeit" war.
Und ansonsten gabs ja einige Erwachsene mehr als Kids.Deshalb auch für jedes Kleine nen "zuständigen" Erwachsenen,dazu dann die eher "Helfenden" , die "Berater" und die "Notfaller".Dann die,die im Hintergrund beobachteten und nur eingriffen,wenn es sein mußte.Da waren auch "EP"-Behaftete dabei...
Ich sags ja,jedes System ist anders.
Hallo mio,
Nein, das war - obwohl OT - wirklich eher humoristisch gemeint.
(Und die Rechtschreibkorrektur war gar keine Rechtschreibkorrektur, sondern nur eine Feststellung, dass du kein Eszett mehr verwendest, was ja im Übrigen manche nicht mehr machen, als würden sie diesen Buchstaben verachten).
Lieben Gruß,
Vincent
Ach, mio - ich dachte, mit dir kann man scherzen. Du bist doch total cool, oder?mio hat geschrieben:mal ganz ehrlich: Du kannst sowas doch nicht ersthaft annehmen, oder? Das mit der "Rechtschreibkorrektur" überlese ich gepflegt...
Nein, das war - obwohl OT - wirklich eher humoristisch gemeint.
(Und die Rechtschreibkorrektur war gar keine Rechtschreibkorrektur, sondern nur eine Feststellung, dass du kein Eszett mehr verwendest, was ja im Übrigen manche nicht mehr machen, als würden sie diesen Buchstaben verachten).
Lieben Gruß,
Vincent
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
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