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**AufdemWeg**
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Beitrag So., 02.12.2012, 11:10

elana, inwiefern findest du das Geschenk grenzüberschreitend?
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(e)
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Beitrag So., 02.12.2012, 11:11

Badesalz ist nun wirklich etwas sehr Intimes und Privates, das kann man der Schwester schenken, aber nicht der Thera.

Außerdem sind Geschenke sowieso heikel, wenn von Therapeutenseite eine Abstinenzregel gewahrt wird.
Lieben Gruß
elana

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**AufdemWeg**
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Beitrag So., 02.12.2012, 11:13

Mein Opa sagte immer: verschenke nie Parfüm das ist eine Beleidung nach dem Motto: ich kann dich nicht riechen.

Daher meine Frage.

Wobei ich gerade Parfüm und Badesalz als das Gegenteil von intim sondern eher gewöhnlich empfinde...

Ich habe meiner Therapeutin zweimal etwas von mir aus geschenkt
und zweimal hat sie sich von mir etwas gewünscht, was sie auch bekommen hat.
Da hat sie mich wohl nah an sich herankommen lassen.
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(e)
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Beitrag So., 02.12.2012, 11:25

Ich lasse mir nicht einmal von Freundinnen gern etwas geben. Als angemessen gelten wirklich nur ganz kleine Dinge wie eine Karte, eine Zeichnung, eine selbstgebastelte Kerze, aber es kann sehr schnell unpassend werden. Ein Geschenk ist auch eine Verpflichtung für den Empfänger. Deshalb ist es wichtig, es wenigstens als Dank hinzustellen für etwas schon Gegebenes, damit eben nicht dieses Verpflichtungsgefühl entsteht.

Ich schenkte besagter Person, die ich schon erwähnte, auch einmal etwas zu Weihnachten, einen selbstgeschnitzten Kerzenhalter mit Karte. Er war sehr unsicher, ob er das annehmen kann, aber ich drückte ihm damit meinen Dank für seine Hilfe aus, wodurch sich sein Gesicht aufhellte, weil er dem Geschenk dadurch eine Berechtigung geben konnte für etwas, was er mir vorgängig gegeben hat. Aber danach gab ich ihm nie mehr ein Geschenk, weil schon das hart an der Grenze war.

Auch ich mag das nicht, wenn mir jemand aus heiterem Himmel etwas schenkt. Jeder ist anders und wenn jemand bereits vorher Grenzen gesetzt hat, sollte man schon Rückschlüsse ziehen und vorsichtig werden. Eine Entschuldigung wäre sicher gut. Ich sehe es eher so, dass die Ex-Thera als Thera geantwortet hat und ihrer Ex-Klientin wieder einmal die Grenzen aufzeigte, ohne dass jetzt eine sonstige professionelle Kontaktaufnahme gefährdet wäre. Ich denke, das sieht die Ex-Thera sicherlich rein beruflich.
Lieben Gruß
elana

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**AufdemWeg**
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Beitrag So., 02.12.2012, 11:29

da bin ich irgendwie anders: gehe davon aus, dass jemand mir etwas schenkt weil er mich mag, mir etwas Gutes tun, eine Freude machen möchte und nicht weil er dafür eine Gegenleistung erwartet.
So lange mir jemand nicht sein Leben schenken möchte oder sich finanziell ruiniert habe ich damit kein Problem.
Gut, mag im therapeutischen Kontext anders aussehen aber tröte und ihre Ex Therapeutin sind in keinem therapeutischen Kontakt mehr.
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flowerbomb2
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Beitrag So., 02.12.2012, 11:32

Ja genau, es ist ja auch beruflich sehr adäquat, einfach angepisst eine unverschämte Mail zu schicken, als ordentlich zu erklären, was Sache ist, wenn es was zu klären gibt.

Also Entschuldigung, die meisten Menschen auf dieser Welt haben mit Geschenken kein Problem. Nur weil es die Thera anders sieht, kann man das ja vorher nicht wissen.

Die einzige, die sich hier entschuldigen muss ist die, die sich im Ton vergriffen hat.

Im Forum besteht sowieso der Hang dazu, immer nur das Verhalten des Patienten (und sei es noch so normal) zu pathologisieren. Die Therapeuten machen immer alles richtig und keiner von denen hat einen Schaden..so einfach ist es nicht.

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stern
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Beitrag So., 02.12.2012, 11:33

Tröte hat geschrieben:@Stern: SIe aht auch "merkwürdig" reagiert, als ich Ihr mein letztes Weihnachtsgeschenk gemacht habe. Sie hatte eine schwere gesundheitliche Zeit hinter sich (gefallen Schulterprellung, dann Fussbruch), so dass ich ihr ein kleines "wellnesspaket" (mit Tee, Kerze, Kalender, Kneipp Badesalz) zusammen"gestellt" hatte. Das hat sie mit der Begründung nicht angenommen, dass sie sich "erschlagen" fühlte und es vielzuviel wäre ausserdem (beim Thema Badesalz) würde ich ja dann wissen wie sie riecht, wenn sie das benutzt. Ich sollte mir dann zwei "Teile" aussuchen und ihr schenken und das habe ich dann auch gemacht. Fand ich damals auch übertrieben, gut mit dem Badealz war vlt. zu privat (wobei wir hier nicht von "Trötes - Liebes- Duft-Badeessenzen" sprechenn, sodnern von diesen Kräuterentspannungsbad im Tütchen für0,95€). Da war dann auch bei mir die "Restübertragung" weg. Nun ja...
O.k. ... hätte ich früher anders gesehen. Aber mittlerweile: Ja, Badesalz ist schon etwas heikler.

Trotzdem finde ich... als Patient kann, darf man alles schenken. Und man darf dem Thera überlassen, wie er damit umgeht... und das sollte er auch können. Deine hat sich gegen manches abgegrenzt... nun ja, man mag es konsequent nennen, da sie dich ja (zu recht oder unrecht) als grenzüberschreitend wahrnimmt. Nochmals zum Salz: Also ich kann mir schon vorstellen, dass man beim Bad dann evtl. an den Patienten denkt bzw. etwas dann zu sehr mit dem Patienten verbindet. Und dass man (als Therapeut) darauf etwas aufpassen muss. Die Begründung "wissen wie der Thera riecht", na ja... wenn sie damit ein Problem hat. Will heißen: Man kann es auch so sehen, dass es ihr obliegt, sich abzugrenzen. Also "du bist grenzüberschreitend" ist also etwas einseitig. Denn das kannst du nur soweit sein wie sie sich nicht abgrenzen kann. Und es ist auch ihr Job, darauf zu achten... und das möglichst nicht so rigoros wie mglw. gestrickt ist. Eine Abgrenzung muss nicht mit ultimativer Härte versehenes sein... sondern das sehe ich eher dann angebracht, wenn angemesseneZurückweisungen nicht fruchten.

Weiß nicht, ob das Geschenk erschlagend ist... das Badesalz ist heikel... aber ansonsten: Kerzen kann sie ja in ihrer Praxis verwenden. Allerdings hätte ich die Einschränkung: es ist nicht dein Job, sich um sie zu kümmern (Stichwort "wellness").

Allerdings kann ich nicht abschätzen, ob in die Richtung auch etwas dahinter steckt (bzw. sie ortete dahinter anscheinend zu viel Nähegesuch). Und was ist nur reine Aufmerksamkeit ohne bewusste oder unbewusste sonstige Motivation. Im letzteren Fall weiß ich nicht, ob man knallhart zurückweisen muss. Denn das kann auch mehr kaputt machen als es das wert ist. Sie braucht das Salz ja nicht verwenden, mein Gott. Sie wählte nicht diese Alternative sondern wollte wohl ihre Grenze aufzeigen. Ob die etwas eng ist... nun ja, aus der Ferne schwer abschätzbar. Aber es wirkt auf mich auch etwas überzogen. Nun ja.
AdW hat geschrieben:Wobei ich gerade Parfüm und Badesalz als das Gegenteil von intim sondern eher gewöhnlich empfinde...
Finde ich auch intim. Beim Badesalz ist man beim Gebrauch sogar nackt. Aber Grenzen bzw. was als zu intim empfunden wird sind wohl individuell. Und wer sich gut abgrenzen kann (insbes. auch innerlich) kann damit vielleicht auch anders umgehen, wenn etwas als zu nah empfunden wird.
Zuletzt geändert von stern am So., 02.12.2012, 11:37, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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Tröte
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Beitrag So., 02.12.2012, 11:33

feuerpferd hat geschrieben:Tröte Du hast zwei Alternativen:

a) Nicht nachfragen

Im positiven Fall stempelst Du die Mail als schrullig und verschroben ab, behälst die Therapie selbst aber in guter Erinnerung, weil sie Dir ja was gebracht hat.
Im negativen Fall nagt die Ungewissheit so an Dir, dass Du (wie Deine Threadauswahl vermuten lässt) die ganze Therapie in Frage stellst.

b) Nachfragen

Im positiven Fall bekommst Du eine für Dich nachvollziehbare Mail-Antwort mit Erklärung. Alles ist wieder zurecht gerückt.
Im negativen Fall bekommst Du keine Antwort oder eine erneute pampige Mail. Dann kannst Du die ganze Therapie wieder in Frage stellen oder evtl. mit Deiner neuen Thera daran arbeiten.

Um hier zu entscheiden musst Du Dich selbst einschätzen und zwar anhand Punkt a). Kannst Du abhaken? Oder belastet Dich die Ungewissheit zu stark?
Das geht ja hier Schlag auf Schlag mit dem Antworten h ier.

Je genau ich muss für mich entscheiden, welcher Weg für mich gangbar wäre.
Ich bin gerade generell dabei mein Umfeld sehr genau zu betrachten und zu schauen, was mir gut und nicht so gut tut. Generell ist gerade umfeldmässig bei mir vieles im Umbruch und ich bin mit Hilfe meiner Thera auch dabei alte Zöpfe abzuschneiden, auch wenn dies bedeutet, mich von fast allem "Altem" zu trennen.
Die Frge ist also, was es mir bringt, wenn ich es so stehen lasse, bzw. welche Chancen/aber auch Risiken ich habe, wenn ich Kontakt aufnehme. Was wenn sie gar nicht reagiert, dass wäre ja auch noch eine Option.

Fragen über Fragen
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Beitrag So., 02.12.2012, 11:37

krass, für mich sind Cremes, Parfüm, Badesalz echt so ziemlich das Langweiligste und Einfallsloseste was man mir schenken könnte. (Tröte ich will damit nicht dich beschimpfen, klar, oder?)
Finde ich sehr interessant, dass es als intim empfunden werden kann.
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Beitrag So., 02.12.2012, 11:41

@stern: Ich bin da auch ziemlich rigoros, wenn das wiederholt passiert, weil ich erfahrungsgemäß weiß, dass nur das fruchtet. Ich denke, wenn das schon Thema in der Therapie war, wird mehr dahinterstecken. Es ist wahrscheinlich schon so, dass Tröte schon vorgängig immer wieder Grenzen nicht akzeptierte, obwohl darauf hingewiesen wurde. Wenn das öfter passiert, wird eben auch die Reaktion härter.

Meine Mutter und meine Schwester z. B. sind derart extrem übergreifend, dass ich sie förmlich aus meinem Zimmer werfen muss. Es gibt Menschen, die einfach kein Gefühl haben für die Grenzen der anderen. Das zeigt sich dann immer wieder. Aber mehr als eine Grenzzurechtweisung ist es nicht, auch wenn es rigoros klingt. Man darf das dann nicht zu persönlich nehmen. Es bedeutet nicht, dass der andere nun als Mensch abgelehnt wird, es werden eben nur die Grenzen durchgesetzt, weil sie wieder einmal verletzt wurden.
Lieben Gruß
elana

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Tröte
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Beitrag So., 02.12.2012, 11:45

**AufdemWeg** hat geschrieben:Tröte,


warum bist du dir sicher, dass die Aussicht auf Erfolg eher negativ als positiv ist?
Weil ich sie dahingehen nach drei Jahren Therapie vlt. schon ein wenig einschätzen kann.
Ja ihr Verhalten war (leider) sehr ehrlich und authentisch
elana hat geschrieben:Liebe Tröte

Ich muss ehrlich sagen, dass ich ähnlich reagiert hätte bei Deiner Badesalzgeschichte. Du bist da wirklich zu weit gegangen und scheinst überhaupt kein Gefühl für Grenzüberschreitungen zu haben. Das ist einfach nicht passend, der Thera solche Geschenke zu machen.
mittlerweile sehe ich es auch so und würde ich heute auch nciht mehr machen, wobei es für mich eher einen medizinischen, als einen erotischen Hintergrund hatte.
Mir ging es da auch eher um die Art und Weise, wie sie es rüberbrachte, ich fühlte mich so
"mri sind IHre Geschenke scheiss egal und zuviel und grenzüberschreitend, das geht gar nicht, aber 1-2 Geschenke und den netten Brief hätte ich schon gern". Am liebsten hätte ich die Sachen da gelassen und gesagt, dass sie sie gerne entsorgen kann.
elana hat geschrieben: Außerdem sind Geschenke sowieso heikel, wenn von Therapeutenseite eine Abstinenzregel gewahrt wird.
Ich hatte Ihr zuvor schon eine CD und eine Muschel (aus meinem Urlaub) geschenkt, also Geschenken generell war sie nicht abgeneigt.
elana hat geschrieben:Ich lasse mir nicht einmal von Freundinnen gern etwas geben. Als angemessen gelten wirklich nur ganz kleine Dinge wie eine Karte, eine Zeichnung, eine selbstgebastelte Kerze, aber es kann sehr schnell unpassend werden. Ein Geschenk ist auch eine Verpflichtung für den Empfänger. Deshalb ist es wichtig, es wenigstens als Dank hinzustellen für etwas schon Gegebenes, damit eben nicht dieses Verpflichtungsgefühl entsteht.

.....

Auch ich mag das nicht, wenn mir jemand aus heiterem Himmel etwas schenkt. Jeder ist anders und wenn jemand bereits vorher Grenzen gesetzt hat, sollte man schon Rückschlüsse ziehen und vorsichtig werden. Eine Entschuldigung wäre sicher gut. Ich sehe es eher so, dass die Ex-Thera als Thera geantwortet hat und ihrer Ex-Klientin wieder einmal die Grenzen aufzeigte, ohne dass jetzt eine sonstige professionelle Kontaktaufnahme gefährdet wäre. Ich denke, das sieht die Ex-Thera sicherlich rein beruflich.
Meine derzeitige Partnerin sieht das mit dem schenken übrigens ähnlich wie Du und wir schenken uns nur noch Kleinigkeiten, was ich auch erst "lernen" musste. Aber gut, wir schenken uns dann viel schönere und innigere Dinge (aber das ist nun ein anderes Thema ).

Naja aus "heiterem" Himmel kam mein Geschenk ja nicht, es war ein Weihnachtsgeschenk und das Jahr davor hatte sie meins auch angenommen und als ich ihr "spontan und aus heiterem Himmel" eine Muschel aus meinem Urlaub mitbrachte, hat sie sich auch drüber gefreut und sie angenommen.
**AufdemWeg** hat geschrieben:da bin ich irgendwie anders: gehe davon aus, dass jemand mir etwas schenkt weil er mich mag, mir etwas Gutes tun, eine Freude machen möchte und nicht weil er dafür eine Gegenleistung erwartet.
So lange mir jemand nicht sein Leben schenken möchte oder sich finanziell ruiniert habe ich damit kein Problem.
Gut, mag im therapeutischen Kontext anders aussehen aber tröte und ihre Ex Therapeutin sind in keinem therapeutischen Kontakt mehr.
so habe ich es früher auch gesehen, wie gesagt, meine Freundin hat hierzu auch eine andere Einstellung (wenn auch die Begründung eine andere ist).
Das Geschenk schenkte ich, als wir noch in der Therapie waren.
flowerbomb2 hat geschrieben:Ja genau, es ist ja auch beruflich sehr adäquat, einfach angepisst eine unverschämte Mail zu schicken, als ordentlich zu erklären, was Sache ist, wenn es was zu klären gibt.

Also Entschuldigung, die meisten Menschen auf dieser Welt haben mit Geschenken kein Problem. Nur weil es die Thera anders sieht, kann man das ja vorher nicht wissen.

Die einzige, die sich hier entschuldigen muss ist die, die sich im Ton vergriffen hat.

Im Forum besteht sowieso der Hang dazu, immer nur das Verhalten des Patienten (und sei es noch so normal) zu pathologisieren. Die Therapeuten machen immer alles richtig und keiner von denen hat einen Schaden..so einfach ist es nicht.
Ganz so drastisch sehe ich es nicht, denn auch meine jetzige Thera meint, dass das Verhalten einfach unprofessionell und unverschämt war. Die Tendenz hier im Forum ist manchmal aber so, da gebe ich Dir recht, wobei ich mich jetzt hier nicht so fühle
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stern
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Beitrag So., 02.12.2012, 11:47

**AufdemWeg** hat geschrieben:krass, für mich sind Cremes, Parfüm, Badesalz echt so ziemlich das Langweiligste und Einfallsloseste was man mir schenken könnte. (Tröte ich will damit nicht dich beschimpfen, klar, oder?)
Finde ich sehr interessant, dass es als intim empfunden werden kann.
Moment... intim und einfallslos sind für mich keine Gegensatzpaare. Sondern für mich kann etwas einfallslos und intim/persönlich zugleich sein.

Einen Duft finde ich etwas persönliches (wenn es gedankenlos verschenkt ist, dann wäre es auch einfallslos)... doch man kann auch Düfte mit Personen verbinden. Und wenn man ein Badesalz schenkt, dann denkt man (normal im unbekleideten Zustand) evtl. auch an den Schenker, hier: Patient. So dass das berufliche (vielleicht auch Patientenprobleme) ins persönlich-private übertragen werden (während des Bades). Fiktiv: Wenn mir mein Zahndoc ein Entspannungsbad schenken würde, wäre aus ähnlichen Gründen vielleicht auch mein Entspannungseffekt etwas abgemildert, weil dann zuviel "Zahnarzt" und was ich damit verbinde quasi mitbadet, in meinem Bereich. Kann es nicht gut erklären.

Aber nicht jeder dürfte das so eng sehen. Aber bei meiner Thera weiß ich, sie würde nichts essen. Ist aber auch jeder anders.
Zuletzt geändert von stern am So., 02.12.2012, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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Beitrag So., 02.12.2012, 11:50

oh....gibt Einiges zu beachten und zu lernen für mich;
meine Therapeutin hat getrunken, sich angezogen etc.
aber im Schaubad an den Patienten zu denken: denkt man da nicht viel eher: riecht aber echt gut oder eben riecht igitt?
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Tröte
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Beitrag So., 02.12.2012, 11:53

stern hat geschrieben: O.k. ... hätte ich früher anders gesehen. Aber mittlerweile: Ja, Badesalz ist schon etwas heikler.
sehe ich heute vielleicht auch differenzierter, allerdings tat sie mir leid, weil ihr soviel "schlechtes" passiert ist und ich wollte ihr eine Freude machen, weil sie auch überarbeitet wirkte. Und wie gesagt, es war kein 50€ "Duftisalz" sondern, wirklich ein medizinisches Bad.
Aber mich hat auch eher die Art der Zurückweisung geärgert. Wenn sie es mir so wie Du oder Elena erklärt hätte, hätte ich damit besser umgehen können. Aber es wirkte auch da schon recht "ruppig" und hart.
stern hat geschrieben: Trotzdem finde ich... als Patient kann, darf man alles schenken. Und man darf dem Thera überlassen, wie er damit umgeht... und das sollte er auch können. Deine hat sich gegen manches abgegrenzt... nun ja, man mag es konsequent nennen, da sie dich ja (zu recht oder unrecht) als grenzüberschreitend wahrnimmt. Nochmals zum Salz: Also ich kann mir schon vorstellen, dass man beim Bad dann evtl. an den Patienten denkt bzw. etwas dann zu sehr mit dem Patienten verbindet. Und dass man (als Therapeut) darauf etwas aufpassen muss. Die Begründung "wissen wie der Thera riecht", na ja... wenn sie damit ein Problem hat. Will heißen: Man kann es auch so sehen, dass es ihr obliegt, sich abzugrenzen. Also "du bist grenzüberschreitend" ist also etwas einseitig. Denn das kannst du nur soweit sein wie sie sich nicht abgrenzen kann. Und es ist auch ihr Job, darauf zu achten... und das möglichst nicht so rigoros wie mglw. gestrickt ist. Eine Abgrenzung muss nicht mit ultimativer Härte versehenes sein... sondern das sehe ich eher dann angebracht, wenn angemesseneZurückweisungen nicht fruchten.
kann ich hundertpro unterschreiben, genauso sehe ich es (mittlerweile) auch.
Man kann einem auch "nett" sagen, dass das nicht okay ist was er tut und da finde ich, dass das nicht gut
geklappt hat. UNd umsomehr zeigt es ja hier auch in der Mailantwort, dass ich wohl eher nicht die Lieblingspatientin war.
stern hat geschrieben: Weiß nicht, ob das Geschenk erschlagend ist... das Badesalz ist heikel... aber ansonsten: Kerzen kann sie ja in ihrer Praxis verwenden. Allerdings hätte ich die Einschränkung: es ist nicht dein Job, sich um sie zu kümmern (Stichwort "wellness").

Rein vom "Kaufpreis" her waren es nicht mal zehn Euro...es waren kleinere Dinge und gut, da hab ich eben daneben gegriffen.Ich wollte nett sein und da ich nicht, weiss, ob sie überhaupt Tee trinkt etc. habe ich halt mehreres besorgt. Ich habe ihr übrigens die Kerze und den Tee gegeben
stern hat geschrieben: Allerdings kann ich nicht abschätzen, ob in die Richtung auch etwas dahinter steckt (bzw. sie ortete dahinter anscheinend zu viel Nähegesuch). Und was ist nur reine Aufmerksamkeit ohne bewusste oder unbewusste sonstige Motivation. Im letzteren Fall weiß ich nicht, ob man knallhart zurückweisen muss. Denn das kann auch mehr kaputt machen als es das wert ist. Sie braucht das Salz ja nicht verwenden, mein Gott. Sie wählte nicht diese Alternative sondern wollte wohl ihre Grenze aufzeigen. Ob die etwas eng ist... nun ja, aus der Ferne schwer abschätzbar. Aber es wirkt auf mich auch etwas überzogen. Nun ja.
Ich weiss es nicht, was sie konkret für ein Problem hatte. Und vlt. hat sie ja mit der Distanslosigkeit und Grenzüberschreitung auch recht. Ich kann das für mich schlecht einordnen, allerdings frage ich mich, ob es dann so hart sein muss zu sagen, bzw. ob man nicht in anderer "Umgebung" darüber sprechen und es thematisieren hätte können.
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Beitrag So., 02.12.2012, 12:00

Also wenn sie das mit dem Rollstuhl damals beim zweiten Türezumachen so negativ empfunden hat, denke ich, dass sie einfach auch der rigorose Typ ist und keine Unsympathie dahinterstecken muss. Wenn jemand so ehrlich ist, sind auch die guten Momente ehrlich gewesen. Das denke ich schon.
Lieben Gruß
elana

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