schwerste Retraumatisierung durch Therapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Di., 31.01.2012, 20:56

Ich glaube, ich erkenne jetzt, wo das Problem liegt. Danke.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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Therapietrauma
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Beitrag Di., 31.01.2012, 20:56

Justus hat geschrieben:@ Therapietrauma

Ich verstehe nicht warum die Borderline-Diagnose schlimmer sein soll als eine selbstdiagnostizierte schizoide Persönlichkeittsstörung?

Weißt du denn nicht, was einige Fachleute für unschmeichelhafte Sachen über Schizoide schreiben/sagen/denken?
Nein, weiß ich nicht. Aber ich bin sogar fast etwas stolz darauf, schizoide Anteile zu haben. Vor allem wenn ich eine Freundin anschaue, die keine Minute außerhalb der Arbeit ohne ihren Mann sein kann und wenn er auf Weihnachtsfeier ist (wo sie nicht mit kann) muss sie zu mir kommen, weil sie es alleine nicht aushält. Oder als er mit Blinddarm 2 Tage im Krankenhaus war, musste sie bei mir übernachten, auch weil sie nicht alleine sein konnte. Und jetzt wird sie nicht schwanger und dreht deshalb komplett durch. Da bin ich wirklich froh drüber, schizoid zu sein

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Justus
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Beitrag Di., 31.01.2012, 20:57

Es gibt nur zwei Persönlichkeitsstörungen, die auf Therapeuten noch irgendwie sympathisch und harmlos wirken...

ängstlich-vermeidende PS
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candle.
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Beitrag Di., 31.01.2012, 20:58

Therapietrauma hat geschrieben: Deinen Avatar finde ich total süß- der passt super zu mir wie ich auf Arbeit bin- der fröhliche Flummi, der meist irgendetwas Pinkes an/bei sich hat
Danke!

Na dann schaffe dir doch auch einen an, es gibt ja soooo viele davon.

candle
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Justus
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Beitrag Di., 31.01.2012, 20:59

@ Traumatherapie

Das hat aber mit schizoid nichts tun...

Ich kannte mal eine Schizoide, die das ganz Wochende in ihrer Wohnung an die Wand starrte (real) und keine einzige Beziehung zu Menschen führen wollte! Nicht mal telefonieren...

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Therapietrauma
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Beitrag Di., 31.01.2012, 21:00

candle. hat geschrieben:
Therapietrauma hat geschrieben:Weil ich zu sehr in meiner Situation drin stecke und mein Verstand von den überwältigenden Gefühlen einfach ausgeschaltet ist.
Und du hast nichts im Leben was dich da ablenken könnte?

candle
Doch, mein süßer kleiner Hund Der ist mein Ein und Alles und sie schafft es immer wieder, mich abzulenken und richtig glücklich zu machen. Und im Fitness-Studio hab ich mich letzte Woche auch wieder angemeldet, weil ich gemerkt habe, dass mir bissl Auspowern hilft, den Kopf frei zu bekommen.

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candle.
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Beitrag Di., 31.01.2012, 21:01

Na, das ist jetzt wirklich eine gute Nachricht!

candle
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(e)
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Beitrag Di., 31.01.2012, 21:03

Justus hat geschrieben:Es gibt nur zwei Persönlichkeitsstörungen, die auf Therapeuten noch irgendwie sympathisch und harmlos wirken...

ängstlich-vermeidende PS
abhängige PS
Wow, ich hab gewonnen!

Na ja, das Anankastische muss ich dann wohl tarnen ...
Lieben Gruß
elana

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(e)
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Beitrag Di., 31.01.2012, 21:07

@Therapietrauma: Also ich kenne auch einige Schizoide, sorry, die sind ganz anders als Du, allein schon im Schreiben, überhaupt nicht so emotional überbordend, die sind auch nicht "voll" mit Gefühlen, eher dann leer, alexithym, stumpf, nah ja, irgendwie wirklich sehr selbstgenügsam, vor allem auch ohne derart hohe Erwartungen an Theras.
Lieben Gruß
elana

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Therapietrauma
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Beitrag Di., 31.01.2012, 21:08

***elana*** hat geschrieben:
Was sind denn genau für Dich borderlinetypische Verhaltensweisen?

WIE hast Du Deine Meinung geäußert?

z. B. das Thema Beziehungsunfähigkeit: Du tickst aus, weil sie Dich beziehungsunfähig nennt, nur weil Du da speziell einen Unterschied machst zu beziehungsUNWILLIG? Ist das nicht etwas übertrieben, so pingelig zu sein?

(Ich gelte auch als beziehungsunfähig, aber deshalb werd ich mich sicher trotzdem auf einen Mann einlassen, wenn ich das möchte. Ich meine, ist doch egal, was da steht, real ist noch mal was Anderes. )
Nein, ich bin nicht ausgetickt, weil sie mich beziehungsunfähig genannt hat, sondern weil sie gesagt hat, dass das mein einziges Problem ist, an dem man arbeiten muss und ich ihr schon in der 4. Stunde, als es um Therapieziele ging, gesagt habe, dass ich auf gar keinen Fall durch die Therapie erreichen möchte, mich auf eine Beziehung einlassen zu wollen. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich absoluter Beziehungs-Phobiker bin und es für mich der Super-GAU wäre, wenn ich durch die Therapie den Wunsch nach einer Beziehung bekommen würde.

Ich habe ihr meine Meinung immer (mit Ausnahme des "Abschieds-"Briefes) nach reiflicher Überlegung SACHLICH und DIREKT nach allen Regeln der positiven Kommunikation gesagt.

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stern
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Beitrag Di., 31.01.2012, 21:10

Therapietrauma hat geschrieben:Aber da es eben nur 8 Stunden waren (wo in 6 Stunden davon erstmal nur gesammelt und nichts bearbeitet wurde)
Das ist eigentlich noch relativ normal, dass erstmal eine Bestandsaufnahme gemacht wird... und nicht gleich in eine Therapie eingestiegen wird. Thera kennt den Patienten ja nicht, und das dient dem Kennenlernen (aber auch der Diagnostik)... und klar, das dauert manchmal ein paar Sitzungen weniger, manchmal ein paar mehr.

Allerdings habe ich es auch so erlebt, dass Theras (amb. wie stat.) darauf eingingen, wenn ich z.B. ne "Hypernervosität" an den Tag legte... also über best. "Auffälligkeiten" wurde dann nicht einfach darüber hinweggegangen und weiter "Bestand" aufgenommen. Sondern sozusagen auch geschaut, wie ich mich wieder etwas "fangen", "bremsen" kann.

Die "Bearbeitung" wäre dann schon noch gekommen... wäre es es denn anders verlaufen. Überlege gerade wie es bei mir war: Doch da wurde ich am Ende von Probesitzungen auch mit manchem diagnostischen konfrontiert.

Die Dame hat vielleicht gelernt, borderline-Diagnosen nicht so frühzeitig in eine Therapie einzuwerfen, keine Ahnung .
Justus hat geschrieben:Es gibt nur zwei Persönlichkeitsstörungen, die auf Therapeuten noch irgendwie sympathisch und harmlos wirken...
Wer mit best. PS oder best. Persönlichkeitsfacetten bzw. -eigenschaften eines Patienten (der nichtmal im entferntesten persönlichkeitsgestört sein muss) als Therapeut ein Problem hat, sollte IMO gleich weiter verweisen. Denn wie will er andernfalls halbwegs "Sympathie" für den Patienten aufbringen... und ich gehe mal schwer davon aus, die Therapeuten gibt es durchaus... gibt ja sogar manche, die haben sich speziell darauf spezialisiert. Zudem beschreibt nichtmal eine PS die Persönlichkeit im gesamten, die ungleich mehr ausmacht.

Und last but nor least: Natürlich könnte selbst ein Borderliner (wie viele andere Menschen auch) schizoide Tendenzen haben ... Menschen können no way durch irgendwelche Klassifikationen beschrieben werden - sollen sie auch nicht.
Zuletzt geändert von stern am Di., 31.01.2012, 21:17, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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Dampfnudel
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Beitrag Di., 31.01.2012, 21:15

Therapietrauma hat geschrieben:
ExtraordinaryGirl hat geschrieben:Nun gut, dann hat sie dich offenbar nicht richtig eingeschätzt oder missverstanden. Eine Idiotin, oder inkompetent, oder unsensibel ... Oder eben einfach nicht passend.

Aber soetwas kommt vor, wenn man auf der Suche nach einem Therapeuten oder einer Therapeutin ist, weisst du?
Nein, das wusste ich nicht und damit hätte ich - wie auch schon mehrfach erwähnt - auch niemals gerechnet
In meinem Umfeld haben schon SEHR viele Leute eine Therapie gemacht, aber noch nie hat jemand etwas derartiges berichtet. Und weil es ja meine allererste Therapie war, hatte ich auch noch keine Vorerfahrungen.
Liebe Therapietrauma,

dann haben die Leute in Deinem Umfeld möglicherweise auch einfach viel Glück und Du besonderes Pech gehabt. Das ist durchaus möglich. Aber ExtraordinaryGirl hat leider recht. Bei der Therapeutensuche kann man wirklich ausgesprochen unschöne Dinge erleben. Wahrscheinlich hat in der Tat noch niemand genau das erlebt, was Du erlebt hast. Es ist ja auch keiner (wie) Du. Aber eben dafür andere Dinge, die genauso unerfreulich waren. Ich hatte auch ein Erlebnis, da haben alle, denen ich davon erzählt habe, entsetzt "mit den Ohren geschlackert" (und ich war in der Situation, in der es mir sehr schlecht ging, total eingeschüchtert und unfähig, mich zu wehren, habe es nur zum Glück irgendwann geschafft, aufzustehen, zu sagen, ich gehe jetzt und das auch zu tun). Aber es ist halt passiert. Und danach habe ich eine Therapeutin gefunden, mit der ich gut arbeiten konnte.

Einige andere Leute hier würden Dir von sich das gleiche erzählen können. Andere aber sicher auch nicht. Manche haben halt Glück, andere haben Pech (und manche von denen haben dann später doch noch Glück). Lass Dir mal erst ein paar Tage Zeit, damit Deine Verletzung sich ein kleines bisschen legen kann und Deine Verarbeitungsmechanismen, die Du im Laufe der Zeit ja auch entwickelt hast, Dich wieder ein wenig schützen können. Aber dann würde ich Dir auch dazu raten, doch nochmal über eine neue Therapeutensuche nachzudenken, weil es Dir ja, wie Du selbst schreibst, ausgesprochen schlecht geht und Du einen Haufen Probleme hast, mit denen wahrscheinlich jeder allein überfordert wäre. Auch für Dich gibt es Hilfe, Du musst "nur" noch die richtige finden.

Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

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Therapietrauma
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Beitrag Di., 31.01.2012, 21:17

***elana*** hat geschrieben:@Therapietrauma: Also ich kenne auch einige Schizoide, sorry, die sind ganz anders als Du, allein schon im Schreiben, überhaupt nicht so emotional überbordend, die sind auch nicht "voll" mit Gefühlen, eher dann leer, alexithym, stumpf, nah ja, irgendwie wirklich sehr selbstgenügsam, vor allem auch ohne derart hohe Erwartungen an Theras.
Zitat aus Wikipedia:
Mindestens drei der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen:

1. wenn überhaupt, dann bereiten nur wenige Tätigkeiten Freude;
2. zeigt emotionale Kühle, Distanziertheit oder einen abgeflachten Affekt;
3. reduzierte Fähigkeit, warme, zärtliche Gefühle für andere, oder Ärger auszudrücken;
4. erscheint gleichgültig gegenüber Lob oder Kritik von anderen;
5. wenig Interesse an sexuellen Erfahrungen mit einem anderen Menschen (unter Berücksichtigung des Alters);
6. fast immer Bevorzugung von Aktivitäten, die alleine durchzuführen sind;
7. übermäßige Inanspruchnahme durch Phantasien und Introvertiertheit;
8. hat keine oder wünscht keine engen Freunde oder vertrauensvollen Beziehungen (oder höchstens eine);
9.deutlich mangelndes Gespür für geltende soziale Normen und Konventionen. Wenn sie nicht befolgt werden, geschieht das unabsichtlich.

Auf mich treffen nur 1., 5. und 6. zu. Aber da nur 3 Kriterien erfüllt sein müssen, um die Diagnose zu stellen, passt das schon

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Justus
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Beitrag Di., 31.01.2012, 21:17

Noch ein Kritikpunkt:

Die ICD-10 und DSM-IV Diagnosebeschreibungen sind so kurz und knapp...

Wie willst du dir ein reales Bild von dieser Persönlichkeitsstörung machen?

Also bei mir würde da auch schizoid passen, obwohl ich es nicht bin! Außerdem hat jeder Mensch schizoide Anteile...

...aber es kommt darauf an, ob da noch andere Anteile vorhanden sind...

Eine gesunde Persönlichkeit hat also von allen Persönlichkeitsstörungen etwas!

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(e)
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Beitrag Di., 31.01.2012, 21:22

Therapietrauma hat geschrieben: Nein, ich bin nicht ausgetickt, weil sie mich beziehungsunfähig genannt hat, sondern weil sie gesagt hat, dass das mein einziges Problem ist, an dem man arbeiten muss und ich ihr schon in der 4. Stunde, als es um Therapieziele ging, gesagt habe, dass ich auf gar keinen Fall durch die Therapie erreichen möchte, mich auf eine Beziehung einlassen zu wollen. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich absoluter Beziehungs-Phobiker bin und es für mich der Super-GAU wäre, wenn ich durch die Therapie den Wunsch nach einer Beziehung bekommen würde.

Ich habe ihr meine Meinung immer (mit Ausnahme des "Abschieds-"Briefes) nach reiflicher Überlegung SACHLICH und DIREKT nach allen Regeln der positiven Kommunikation gesagt.
Du sagst ja selbst, dass Du Beziehungsphobiker bist, das ist doch an sich schon ein Symptom einer psychischen Störung. Wenn Deine Thera Dir also ehrlich sagt, dass dort Dein eigentliches (eben phobisches) Problem ist, von dem Du weißt, dass es eben eine Phobie ist, tickst Du aus? Wenn eine Magersüchtige zum Arzt geht und von sich selbst sagt, dass sie magersüchtig ist, und der Arzt dann meint, sie habe Aneroxie, wäre es doch unsinnig, dies als falsch hinzustellen, nicht? Ich meine, Du sagst ja selbst, dass Du eine Beziehungsphobie hast, wenn auch eine gewünschte. Es gibt ja auch einige Magersüchtige, die sich gewollt zu Tode hungern, das ändert nichts an der Diagnose. Oder soll der Arzt schonungshalber Fettsucht attestieren?
Lieben Gruß
elana

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