und es ist ihnen hervorragend gelungen. und man fragt sich, wie war das möglich? die botschaft jesus lautete: liebe alles leben bedingungslos und fürchte dich nicht vor dem tod. er predigte achtsamkeit und gewaltlosigkeit. er forderte die menschen auf, andere nicht zu richten und die verantwortung für sich in aller konsequenz selber zu tragen.Blaubaum hat geschrieben: Aber dass der Adel des Mittelalters diesen kleinbürgerlichen Jesus gern als einen von ihnen verkaufen wollte, kann ich schon nachvollziehen.
wie schon weiter vorne von mir gesagt, es ist die widersprüchlickeit des alten und des neuen testaments. wird eine derart verwirrende, wiedersprüchliche botschaft dann auch noch in eine gesellschaft verpflanzt, wird die unsicherheit irreperabel.
und so wurde das christentum nach griechenland verpflanzt. sobald eine religion einer gesellschaft, die sie nicht hervorgebracht hat, aufgedrückt wird, führt das ins unheil. in griechenland war der untergang des matriarchats bereits geschichte. gottmutter in der gestalt der hera war zu einer mieselsüchtigen figur verkommen, deren hauptaufgabe darin bestand, ihrem gatten zeus nicht das kleinste vergnügen zu gönnen. neue männer hatte das land, aber keine passende religion. da kam der ehemalige zeltmacher und ausgebildete pharisäer paulus mit dem christentum im gepäck gerade recht. es war genau das passende und was nicht so ganz passte, wurde passend gemacht. die lehre war spirituell, also geeignet vom volk angenommen zu werden. ausserdem patriarchalisch ausgerichtet mit göttlichen gesetzen, die die negierung der natur rechtfertigte und als soziale religion jeden eingriff in das gesellschaftliche leben erlaubte. die lehre des nazareners ließ sich entschärfen und mit ein wenig geschick sogar zu unterdrückung und disziplinierung benutzen. das war lediglich eine frage der auslegung und schon kam das gegenteil von dem heraus, was jesus gepredigt hatte.
das mütterliche element ist in allen religionen ungeheuer wichtig. flugs proklamierte man in ephesus, wo die gottmutter diana ihren tempel hatte, 431 nach christi geburt seine mutter maria zur gottgebärerin. das erwies sich im nachhinein als wahres gottesgeschenk: ohne maria wäre eine christianisierung europas kaum durchzusetzen gewesen. an stelle der lehre des jesus christus ging nun ein dogma um die welt.
soweit ein kleiner exkurs meinerseits zu der frage: wie war das möglich?
mlg
aditi