Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen (Teil 2)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Joggenrolli
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Beitrag So., 05.08.2012, 12:44

Zur Erklärung: ich gehe erst seit wenigen Stunden der Spur nach, dass mit mir vielleicht aus psychologischer Sicht etwas nicht stimmen könnte, deswegen ist das gerade alles etwas verwirrend. Und genau das dachte ich auch immer, dass es nur eine Selbstfindungsphase ist, zu mal ich 21 Jahre alt bin. Aber ich beschäftige mich jetzt seit zwei Jahren an jeder Sekunde des Tages damit mich selbst zu finden und der Fortschritt ist gleich null. Mir gehen dauernd Gedanken durch den Kopf die ich hier garnicht aufschreiben mag, weil ich sie für viel zu ,,verrückt'' halte. Und es kann es irgendwie nicht mehr sein, dass ich jeden Abend in der Hoffnung einschlafe noch der selbe zu sein wenn ich aufwache.

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Joggenrolli
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Beitrag So., 05.08.2012, 12:56

Hier mal ein paar Beispiele:

ich versuche dauernt mich selbst aufzudifferenzieren in Verstand, Gefühl, etc. und diese Ebenen dann irgendwie miteinander zu verknüpfen um ein Konstantes ,,Ich'' zu bekommen. Ich stelle mir fragen wie ,,was ist im Leben wichtig'' und versuche daraus Rückschlüsse zu ziehen wie ich selbst am besten sein sollte. Und genauso umgekehrt versuche ich aus meinem jetzigen Zustand Rückschlüsse auf meine Leben zu ziehen. Jedenfalls geht es mir dauernd anders und ich habe in diesen 2 Jahren mich mit nichts anderm beschäftigt als eine Lösung dafür zu finden, aber ich finde sie einfach nicht. Noch erstaunlicher finde ich, dass es mich gerade völlig kalt lässt das ich das hier schreibe.

Tut mir leid, falls ich hier falsch sein sollte, aber ich habe gerade nichts wo ich meine Gedanken sonst los werden könnte.

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Joggenrolli
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Beitrag So., 05.08.2012, 14:04

So ich habe mich mal in aller Ruhe hingesetzt und versucht das ganze möglichst objektiv zu verfassen:

-Seit 2 Jahren eine Vielzahl an wechselnden Zuständen, die ich aber als solche nicht katalogisieren kann.
-Stelle mich selbst dauernt in Frage
-Bin auf der Suche nach dem richtigen Zustand indem ich ,,bleiben‘‘ kann. Denke offt das ich ihn gefunden habe, bis er dann wieder ,,über den Haufen‘‘ geworfen ist und die Suche wieder von vorn beginnt. Manchmal sind das Minuten, manchmal Stunden in denen es mir vorkommt als hätte ich einen stabilen Zustand. Manchmal aber auch nur Sekunden. In meinem Umfeld ist niemandem etwas aufgefallen, also scheine ich von außen völlig ,,normal‘‘ zu handeln. Aber innerlich ist es das pure Chaos. Das was ich also ,,fühle‘‘ bzw. denke steht nicht mit der Realität im Einklang.
-es ist seit 2 Jahren nicht besser geworden. Ich befinde mich jetzt genauso in diesem Teufelskreislauf wie zu Beginn.
-Alles was ich will ist ein ,,konstantes‘‘ Ich in dem ich bleiben kann. Aber ich schaffe es nicht.

Das hier kann ich nicht von mir behaupten:

Das gesunde Ich-Gefühl ist ein untraumatisiertes Ich, zu jeder Zeit, an jedem Ort ist das Gefühl vom Selbst vorhanden und wird auch nicht in Frage gestellt. Dies zeigt quasi eine innere vollständige Landkarte, welche immer abgerufen werden kann, wenn es nötig ist. Jeder gesunde, "normale" Mensch, empfindet sich als komplettes Ich (ohne Zufuhr von Drogen etc.). Aber auch in diesem gesundem Ich-Zustand gibt es ganz normale Rollen / States des Alltags (Mutter/Vater-Rolle, Arbeits-Typ, Freund-Person) entstehen, jedoch völlig gesund in einem Miteinander agieren.

Endschuldigung für die vielen Beiträge!

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Joggenrolli
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Beitrag So., 05.08.2012, 15:24

Und nochwas: Ich habe auch immer wieder Phasen in denen ich fühle das alles in Ordnung ist, aber sie verschwinden auch immer wieder.

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MissX
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Beitrag Mo., 06.08.2012, 00:10

Hey Joggenrolli,

was genau meinst du eigentlich mit "Zuständen" kannst du das irgendwie noch näher beschreiben?

Joggenrolli hat geschrieben:Jedenfalls geht es mir dauernd anders
Wie anders?
Joggenrolli hat geschrieben:Ich stelle mir fragen wie ,,was ist im Leben wichtig'' und versuche daraus Rückschlüsse zu ziehen wie ich selbst am besten sein sollte
Kannst du dafür vielleicht ein Bespiel nennen? Also was ich dir wichtig und wie möchtest du sein?
Joggenrolli hat geschrieben:Aber ich beschäftige mich jetzt seit zwei Jahren an jeder Sekunde des Tages damit mich selbst zu finden und der Fortschritt ist gleich null.
Woran würdest du denn merken, dass du dich selbst ein Stückweit gefunden hast.

Fällt es dir leicht oder schwer eine eigene Meinung über Alltagsdinge zu entwickeln und dann dahinter zu stehen und die Meinung zu vertreten?


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Zerrissene
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Beitrag Mi., 15.08.2012, 19:30

Hallo,

ich kann mich leider nicht mit euch austauschen, habe soviel Stress.
Wieder alles hingeschmissen, wieder für längere Zeit krank geschrieben.
Die dunkle Welt holt mich immer wieder ein und ist stärker als ich.
Unsichtbare, mächtige Seiten benutzen meinen Körper, um mich zur
Strecke zu bringen.
Jetzt wieder neue Therapie, diesmal geht es ans Eingemachte,
(tiefenpsychologische Therapie)...
Ich habe keinen Zugang zu ihnen, kenne nicht ihre Gedanken,
ihre Gefühle.
Es muss ihnen schlecht gehen, sonst hätten sie mich nicht aus
dem Verkehr gezogen. Ich, die Lächelnde, darf nicht mehr lächeln,
ich, die Schauspielerin, SOLL nicht mehr schauspielern.
Ich soll mich meiner Vergangenheit stellen und nicht weggucken und
nicht so tun, als wäre nichts passiert.
OH, es war so schön normal zu sein, normal zu leben, das Leben
zu genießen, ZU V E R G E S S E N (!)

Zerrissene, die sich wieder davon schleicht.

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DreamDolphin
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Beitrag Sa., 18.08.2012, 17:17

sorry ich war schon lange nicht mehr hier

bin im Moment arg durcheinander

weil die Thera den SKID Test nicht machen will, sie meinte, wieviele Beweise ich noch brauche

aber es zweifeln immer alle an mir, in einem anderen Forum wird gesagt, das könnte bei mir keine DIS sein

ich weiss nciht was eine Dis genau ausmacht und was der Unterschied zur DDNOS ist

Sie hat mehrere Test gemacht aber nicht den oben geschriebenen

Das andere waren auch "DIS" Tests

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hope_81
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Beitrag Sa., 18.08.2012, 17:49

Liebes Flämmchen ,
ist es denn so wichtig, was die "Anderen" glauben? Ich denke Du wirst spüren was mit dir los ist, davon bin ich überzeugt. Du musst das was da ist zulassen ( ha ha ich weiß, leichter gesagt als getan). Das Dich die ganze Story verwirrt finde ich völlig normal und verständlich (ist ja auch total abgefahren ). Nun der Unterschied zwischen DIS und DDNOS liegt glaube ich einfach nur darin, das Du bei einer DIS die switches nicht mitbekommst, Du als tatsächlich Amnesien hast, die kurz aber auch mal ein paar Tage andauern können, bei denen Du einfach nicht mehr weißt, was Du getan hast, oder ein anderer Teil in Dir besser gesagt. Hingegen bekommst Du bei DDNOS die switches mit, kannst sie aber nicht beeinflussen, steuern.
Weißt Du, diese Tests sind auch nur Instrumente, die die Wahrscheinlichkeit dieser "Störung" klären. Richtig rausbekommen tust Du es eh nur in Interaktion mir Deiner Thera oder mit Dir selbst.
Was würde Dir denn der Test geben? Die Berechtigung, dass Du diese Störung haben darfst, oder Sicherheit?
Meiner Meinung nach tut doch so ein blöder Diagnosename nichts zur Sache, wichtig ist doch eher Dein Empfinden. Völlig egal was ein ICD, oder ein Fragebogen oder eine Person sagt, meinst Du nicht.
Fühl Dich mal feste gedrückt
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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DreamDolphin
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Beitrag So., 19.08.2012, 14:02

@hopeless

vielen Dank für deine Antwort

Gibt es denn eine Mischform?

Weile es gibt bei mir Anteile, da merke ich die Swichtes, kann sie aber nicht steuern

aber es gibt auch extreme Aussetzer, wie gestern wieder.... wo ich nicht weiss wie ich dort hin gekommen bin wo ich war und ich eine blaue Hand habe

Meine Psychologin nimmt den Namen nicht wirklich in den Mund...

Mutiple oder nicht?

Ach unbedingt will ich das auch alles nicht haben, aber es gibt einen Anteil der da sehr hartnäckig ist, und sie war gestern auch wieder da... sie übernimmt dann komplett, manchmal kann ich es steuern, manchmal merke ich es und kann es nicht steuern, aber manchmal sind da auch extreme Aussetzer

Deshalb bin ich irrtiert

Wer bin ich und was bin ich?
bin ich viele bin ich es nicht
Es macht mich total durcheinander

Klar ich habe schon bevor ich die Diagnose bekommen habe, unbewusst viel gearbeitet
Ich habe eine Traumatherapie gemacht und so schon viel erarbeitet
ich habe mehrfach DBT gemacht was ja auch für DDNOS/DIS die richtig Form ist

Bin ich deshalb schon so weit, bin ich deshalb schon beim Intregrieren

Ach ja, ist schon alle snicht so einfach

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Sinarellas
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Beitrag So., 19.08.2012, 14:54

Ich glaube wichtiger ist was du persönlich für dich wahrnimmst. Und zwar nur du kannst dir das ehrlich beantworten:
Spüre ich Teile von mir, die irgendwie abgespalten von mir wirken?
Rede ich mit ihnen oder sie mit mir oder die untereinander?
Wo höre ich die Stimmen genau?
Wie kann ich damit kommunizieren, per Schrift und Text, per Gedanken rein senden oder ist es gleich eine Debatte in der eigenen Innenwelt?
Wie ist meine autobiografische Erinnerung? Wieviel weiß ich und wann weiß ich was wie lange nich?

und selbst wenn du dir das beantwortest und feststellst eine DIS oder eine DSNNS zu haben (und keine ESD oder drunter), dann kann cihd ir sagen:
das schütz nicht vor Unrichtigkeit, falscher eigener Interpretation bzw. Zweifel.

überlege was dir helfen könnte den Alltag besser zu leben.
..:..


Waldschratin
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Beitrag So., 19.08.2012, 16:56

Hallo Flämmchen!
flaemmchen hat geschrieben:Gibt es denn eine Mischform?
Ja,die gibt es,in allen Varianten und Formen.Jedes "Innensystem" ist individuell und was und wie viel und wie weit man was bei Trauma in sich abspaltet,das liegt an vielen Komponenten,wobei die eigene "Gestricktheit" wohl die Ausschlaggebensde" ist.

Was es definitiv nicht gibt,ist diese irrige Annahme,daß es was von ner "Hierarchie" hätte,wie "schwer" denn nun die Traumatisierung war und daß man das an der "Schlimme" der Abspaltung messen könne.Das sind eher Komponenten der zusätzlichen PS wie Borderline etc.,die solche Gedanken hervorrufen und nen Umgang mit der Abspaltung zusätzlich erschweren.
flaemmchen hat geschrieben:Wer bin ich und was bin ich?
bin ich viele bin ich es nicht
Es macht mich total durcheinander
Selbst wenn "du" sozusagen "viele Ichs" nebeneinander wärst,dann wärst du immer noch du - oder anders gesagt : ihr miteinander wäret "du".Daß man sich aufspaltet heißt ja nicht,daß da was "Fremdes" entsteht oder was dazukonstruiert wird (obwohls diese Variante auch gibt,muß man nur anders behandeln dann),sondern daß sich deine eigene Persönlichkeit gesplittet hat - aber das bist dann immer noch "du".
flaemmchen hat geschrieben:Bin ich deshalb schon so weit, bin ich deshalb schon beim Intregrieren
"Integrieren" ist das Ziel bei Abspaltungen aller Art,also zuerst einmal des abgespaltenen Traumaerlebens.Das aus der "Traumaschleife" zu holen und die Gefühle dazu "abzuholen",sie zu seinen eigenen machen und das dann "integriert" zu bekommen,ist das Wichtigste dran.Ob dann mit der Zeit auch abgespaltene Persönlichkeitsanteile integrieren,das kommt von selber - oder eben nicht.Hauptsache ist,daß dein inneres System "harmonisch" läuft,also "zusammenarbeitet",egal,wer oder was da noch abgespalten sein mag und egal wie weit.Meine beste Freundin ist multipel und ihre Innies haben alles andere als den Wunsch zu integrieren.Ihr gehts recht gut damit,ihre Traumata kann sie bearbeiten und auch jetzt die "Nachzügler"-Sachen,und da sieht sie keinen Druck,keine Veranlassung zwecks Innies-Integration.

Ansonsten pflichte ich Sinerellas bei : auch wenn du "amtlich bestätigte" MPS hättest,die Zweifel kommen immer mal wieder auf...Viel wichtiger ist es,dich deinem System zu widmen und es kennenzulernen (wie Sinerellas das beschrieben hat) und ne Teamwork zu entwickeln - und das ist schwierig genug.Aber das ist auch das,was letztlich stabilisiert und einem wieder Boden unter den Füßen schafft.Und je besser die Teamwork klappt,desto weniger dieser "Alleingänge" und Aussetzer wirst du haben.

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DreamDolphin
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Beitrag Mo., 20.08.2012, 22:08

danke für eure Antworten

ich werde die Tage in Ruhe antworten...im Moment hab ich viel Stress

mit Ehemann, mit einer Freundin die mich fertig macht

heute eine heftige Therapiesitzung

Im MOment ist alles zuviel

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hope_81
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Beitrag Mo., 20.08.2012, 22:52

Liebes Flämmchen,
hier hast Du alle Zeit der Welt!
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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DreamDolphin
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Beitrag So., 26.08.2012, 04:11

mag mich nochmal melden

in den letzten Tagenbeschäftige ich mich intensiv mit meinen "Innies"
Alles verwirrt aber nach und nach wird alles klarer
die Diagnose ist auf jeden Fall so, meine Therapeutinhat es mir nun nochmal bestätigt und einem Anteil klar gesagt das sie nicht mehr zweifeln soll und sich nicht andauernd durcheinander bringen soll

Jeder "DIS" ist anders, es gibt dafür keine Norm.....

Es ist verdammt anstrengend alles
Aber ich gebe nicht auf und kämpfe weiter

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Sinarellas
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Beitrag So., 30.09.2012, 13:28

für die DIS gibt es schon eine Norm, grundlegende Dinge die bei allen sehr ähnlich sind.
und ein therapeut kanna uch gerne mal etwas suggerieren weil er daran glaubt was aber im enddefekt nicht so ist.
ich wäre immer vorsichtig mit aussagen von anderen egal wem es muß nie stimmen
Vielleicht hast du eine ego state disorder oder eine dsnns wurschd wie
aber wenn man multi sein will...ich spars mir grad
..:..

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