Der Therapeutin von IQ-Test erzählen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Flugente
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 11:59

Naja, wäre auch eine interessante Diskussion. Aber hier ebenfalls völlig fehl am Platze. Vielleicht sieht man sich mit diesem und ähnlichen Themen mal im Plaudereck...

lg
Flugente
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Quadratur
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 12:15

Flugente hat geschrieben:Und woher hast du das her?
Das ist mein Fachgebiet. Aber es führt hier wirklich zu weit!
Traue deinen Ohren.

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Flugente
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 12:20

nochmal kurz ein letztes Mal OT mit Verlaub: studienbedingt hab ich mich ein paar Jahre mit dem Thema beschäftigt, dann gut 20 Jahre nicht mehr, daher interessieren mich Meinungen dazu sehr

Nichtsdestotrotz Dampfnudel: ich bin gespannt, wie du dich letztendlich entschieden hast und würd mich über einen Erfahrungsbericht freuen.

lg
Flugente
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Thread-EröffnerIn
Dampfnudel
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 12:26

Pitt hat geschrieben:Warum macht ein Mensch überhaupt einen Mensa-Aufnahmetest? Das wäre möglicherweise schon psychologische Betrachtung wert.
Warum hast Du ihn gemacht?
Nur so Gedanken.
Pitt
Ich wollte damals neue Leute kennenlernen. Nachdem ich in eine neue Stadt gezogen war, wo ich niemanden kannte und auch über Arbeit, Chor und Sport nach mehreren Monaten noch nicht so richtig Anschluss gefunden hatte, habe ich überlegt, was es noch für Möglichkeiten gäbe. In der Schule hatte mir mal eine Psychologielehrerin von Mensa erzählt, nachdem wir dort zum Thema Testdiagnostik zu Anschauungszwecken mal einen veralteten, nicht mehr verwendeten Test durchgeführt und ausgewertet hatten. Das ist mir wieder eingefallen, und da dachte ich, bei so einem Mensastammtisch lernt man die anderen Leute ja auch kennen, probiere ich das halt mal aus.

Zum erhofften Ziel hat es allerdings auch nicht geführt, so dass in meinem heutigen Umfeld so gut wie niemand davon weiß – u. a. weil ich immer genau solche Reaktionen wie die von Joy befürchtet habe. Ich glaube, dass man für intelligente Äußerungen über solche Themen eher soziale Kompetenz braucht (was in der Therapie mit Sicherheit noch ein Thema werden wird), und das eine hat mit dem anderen meiner Meinung nach nicht viel zu tun. Trotzdem scheint es auch zu diesem IQ-Mythos zu gehören, dass Menschen mit einem hohen IQ auch nur intelligente Dinge äußern. Aber wenn so ein Fragebogentest, wie Flugente schreibt, ohnehin nur wenig Aussagekraft hat, dann kann ich das Ganze getrost vergessen, glaube ich, und es genausogut für mich behalten.

@ Joy: Mich würde trotzdem mal interessieren, wie hochintelligente Beiträge Deiner Meinung nach aussehen würden.

@ Flugente: Im Augenblick glaube ich, dass ich nichts sagen werde, aber ich werd’s bis morgen (da ist der Termin) möglicherweise nochmal überdenken und erzähle dann mal… Danke für die ermutigenden Worte!
Zuletzt geändert von Dampfnudel am Mi., 05.08.2009, 23:36, insgesamt 1-mal geändert.
Alles hat seine Zeit.

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Gärtnerin
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 12:41

Elena hat geschrieben: Dabei stehen in erster Linie nicht die kognitiven Fähigkeiten im Vordergrund, sondern es geht darum, Auffälligkeiten im emotionalen/psychischen Bereich zu benennen, und in welchem Maß diese therapiebedürftig sind.
Intelligenz bedeutet eben NICHT NUR, besondere kognitive Fähigkeiten zu haben, sondern geht oft einher mit einer insgesamt hohen Sensibilität und scharfen Wahrnehmungsfähigkeit, die wiederum direkt und indirekt zu psychischen Problemen führen kann. Von daher kann eine Hochbegabung eine (Mit-)Ursache für emotionale Schwierigkeiten sein.

Ein zweiter Punkt ist, dass die hohe Intelligenz nun einmal ein Teil von Dampfnudels Persönlichkeit ist. Als solcher wird sie immer mit im Raum sein und die Therapie beeinflussen. Vielleicht reicht es aus, wenn Dampfnudel selber darüber Bescheid weiß. Aber ich denke, die Therapeutin wird es merken - bewusst oder unbewusst - und es wird etwas mit ihr machen. Ich hatte einmal einen Therapeuten, der all das, was ich mit meiner feinen Beobachtungsgabe bei ihm gespürt habe, stets abgeleugnet bzw. als reine Übertragung abgetan hat. Ich habe das lange Zeit so hingenommen, aber in mir war dadurch nichts mehr stimmig. Ich wusste bald nicht mehr, ob ich meiner Wahrnehmung überhaupt trauen durfte oder nicht. Und die therapeutische Beziehung ging immer mehr den Bach runter...

Ich persönlich bevorzuge es, wenn solche Dinge offen im Raum stehen. Ob es direkt am Anfang angesprochen werden muss und ob der genaue IQ-Wert von Bedeutung ist, ist eine andere Frage. Das würde ich davon abhängig machen, ob es passt oder nicht. Vielleicht ergibt sich das Thema im Therapieverlauf auch von selbst.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Flugente
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 12:43

Pitt hat geschrieben:Warum macht ein Mensch überhaupt einen Mensa-Aufnahmetest? Das wäre möglicherweise schon psychologische Betrachtung wert. Warum hast Du ihn gemacht? Nur so Gedanken. Pitt
Pitt: wenn dich das Thema wirklich interessiert, dann würd ich dir auch das Buch von Frau Brackmann empfehlen, darin ist genau diese Frage umfangreich erklärt.
Dampfnudel hat geschrieben:Aber wenn so ein Fragebogentest, wie Flugente schreibt, ohnehin nur wenig Aussagekraft hat, dann kann ich das Ganze getrost vergessen, glaube ich, und es genausogut für mich behalten.
Da hast du mich leider nicht ganz richtig verstanden. Ich habe nicht gemeint, dass dies keine Aussagekraft hat im Gegenteil aber wenn du wirklich an einer fundierten Auswertung interessiert bist, dann wäre eine Testreihe in einem einschlägigen Institut empfehlenswert.

Edit:
Gärtnerin hat geschrieben:Ich persönlich bevorzuge es, wenn solche Dinge offen im Raum stehen. Ob es direkt am Anfang angesprochen werden muss und ob der genaue IQ-Wert von Bedeutung ist, ist eine andere Frage. Das würde ich davon abhängig machen, ob es passt oder nicht. Vielleicht ergibt sich das Thema im Therapieverlauf auch von selbst.
perfekt ausgedrückt
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Pitt
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 14:07

Dampfnudel hat geschrieben:
Pitt hat geschrieben:Warum macht ein Mensch überhaupt einen Mensa-Aufnahmetest? Das wäre möglicherweise schon psychologische Betrachtung wert.
Warum hast Du ihn gemacht?
Ich wollte damals neue Leute kennenlernen. Nachdem ich in eine neue Stadt gezogen war, wo ich niemanden kannte und auch über Arbeit, Chor und Sport nach mehreren Monaten noch nicht so richtig Anschluss gefunden hatte, habe ich überlegt, was es noch für Möglichkeiten gäbe. ... Das ist mir wieder eingefallen, und da dachte ich, bei so einem Mensastammtisch lernt man die anderen Leute ja auch kennen, probiere ich das halt mal aus....
Zum erhofften Ziel hat es allerdings auch nicht geführt...,
Und warum hast Du beim Mensa-Stammtisch niemanden getroffen?

Ich persönlich, mit meiner Küchentischpsychologie, halte so einen IQ-Test für ein Ringen um Aufmerksamkeit. Ein Gebiet, wo man -Talent vorausgesetzt - mit ein wenig Grips einen "Erfolg" haben kann, ohne sich gross anstrengen zu müssen, - ohne Arbeiten zu müssen.
Leider ist Erfolg im "normalen Leben" viel mehr von der Notwendigkeit des "Fleisses", der "Selbstdisziplin", meinetwegen auch der "Begeisterungsfähigkeit" geprägt.
Fleiss schlägt Grips. 1% Intuition und 99% Schweiss.
Das ist leider die "Spielregel", nach der die Welt funktioniert...
Lg
Pitt

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Flugente
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 14:14

Pitt: Die Mensa kann man im weitesten Sinne als eine Art Selbsthilfegruppe ansehen. Aber ich sehe, dass du mit dem Thema überhaupt nichts anfangen kannst. Muss ja auch nicht.

Ich gehe z.B. auch nicht in die Drogenthreads, weil auch mir da jedes Verständnis und Fähigkeit zur Nachvollziehbarkeit fehlt.
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Pitt
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 14:20

Flugente hat geschrieben:Pitt: Die Mensa kann man im weitesten Sinne als eine Art Selbsthilfegruppe ansehen. Aber ich sehe, dass du mit dem Thema überhaupt nichts anfangen kannst. Muss ja auch nicht.
Woran meinst Du zu erkennen, dass ich mit dem Thema nichts anfangen kann?
Das irritiert mich nun ziemlich...
Viele Menschen ärgert es, dass sie so wenig "Einfluss" haben, wo sie doch so "schlau" sind, - und das auch noch schwarz auf weiss als Testergebnis vorlegen können. Mir gehts übrigens genauso...
Lg
Pitt

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Flugente
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 14:25

@Pitt, weil ich besonders deinem letzten Beitrag eher Vorurteile denn Hintergrundwissen entnommen habe. Falls ich mich täusche dann bitte ich um Akzeptanz meiner Entschuldigung.
Zuletzt geändert von Flugente am Mi., 05.08.2009, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Eremit
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 14:29

Äh, geht es nicht bei Mensa mehr um Förderungen, Veranstaltungen, gemeinsame Exkursionen usw.?

Oder ist es gar eine konspirative Gemeinschaft, mit dem Ziel, die Weltherrschaft an sich zu reißen?

Also mir jagt das Logo irgendwie Angst ein...

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 14:39

Hm- Mensa= Tisch, oder?

Evtl ne Intellektuellenkochgruppe?


Eremit
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 14:41

Jetzt hab' ich Hunger.

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Quadratur
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 14:47

Pitt et al.,
Dampfnudel hat geschrieben:Ich wollte damals neue Leute kennenlernen. Nachdem ich in eine neue Stadt gezogen war, wo ich niemanden kannte und auch über Arbeit, Chor und Sport nach mehreren Monaten noch nicht so richtig Anschluss gefunden hatte, (...)
Ich habe das einfach als Versuch von @Dampfnudel verstanden, neue Leute kennenzulernen - und zwar Gleichgesinnte. Den Gedanken hatte übrigens mein Bruder auch mal zu Beginn seines Studiums, aber die Leute bei Mensa waren nicht nach seinem Gusto - erstaunlicherweise gar nicht auf einer Wellenlänge trotz Hochintelligenz o.ä.! Dampfnudel scheint es da eben ähnlich gegangen zu sein.

Ich finde es generell schwierig, sich einen neuen Freundeskreis nach einem Ortswechsel aufzubauen und es ist geschickt, da alle Möglichkeiten zu nutzen, die sich einem bieten - manchmal klappt es eben nicht. Das halte ich jetzt nicht für psychologisch hinterfragenswert.

Hast Du denn inzwischen Freunde gefunden, Dampfnudel? Und falls nicht, woran liegt das Deiner Meinung nach?

Ich bin in meinem Leben oft umgezogen und kann nur bestätigen, daß einem (mir?) ein guter Freundeskreis nicht so einfach in den Schoß fällt!

LG Qu
Traue deinen Ohren.

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Helferlein
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 17:22

Ich kenne die Mensa-Ergebnisse nur so, dass man einen Brief erhält, in dem das Ergebnis und der Aufnahmebogen enthalten sind.
Was soll deiner Therapeutin ein Brief nützen, in dem steht:
Sehr geehrte Frau XYZ,
Sie haben in unserem Test einen IQ von 140 erreicht
und erfüllen unsere Aufnahmekriterien.

Abgesehen davon ist der Mensa-Test, meines Erachtens, relativ einseitig. Solche individuellen, unter persönlicher Beobachtung stehenden Allround-Tests wie HAWIK etc. sind wesentlich aussagekräftiger. Ich glaube, so einer würde deiner Therapeutin eher weiterhelfen.

Ansonsten zählt eben nicht, wie gut du Mathe kannst und über eine gescheite Allgemeinbildung verfügst (was Mensa eben überwiegend abfragt), sondern ob deine Gesamtpersönlichkeit der eines "Hochbegabten" entspricht. Ob du sehr abstrakt denken kannst, ob du selbstreflektorisch und kreativ bist, ob du über eine hohe Auffassungsgabe und starke Neugierde verfügst und so weiter.

Du argwöhnst es doch schon und ich glaube auch, dass du deinen Test gerne aus dem Grund der Aufwertung und des guten Eindrucks mitbringen willst. Mein Therapeut fragte mich irgendwann direkt, ob ich schonmal auf Hochbegabung getestet worden sei. Da konnte ich dann erwähnen, wie's um meinen IQ bestellt sein soll, hätten die Depressionen und Dissoziationen ihn nicht so gedrosselt. Relevant war es im Endeffekt nicht, doch habe ich wesentlich schneller und intensiver als "normal" das umsetzen können, was mein Therapeut mir beibringen wollte.
Konflikte ausleben. Widersprüche testen. Brüche vollziehen. Mensch werden.
Das ist das Leben und es schreitet fort. Entweder du lebst es oder du lässt es,
aber wozu den Pudding aufbewahren, wenn du ihn nicht auch essen magst?

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