Ich rede sehr wenig - Introvertiert

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Mhhkay
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Beitrag Mo., 10.08.2009, 19:42

Da muss ich dir allerdings zustimmen.
Ok ich der ich mich selbst als introvertiert ansehe, fand viele Punkte mit denen ich übereinstimmungen gefunden habe. Speziell auf der Seite introvertiert.
Wobei ich dazu auch sagen muss, das ich mich mit dem extrovertierten Weltbild nicht so sonderlich gut auskenne, da ich wie gesagt nur über mich urteilen kann.
Bekommen Energie von innen heraus.
Ja das stimmt bei mir.
Ob extrovertierte die energie von aussen brauchen, kann ich nicht sagen.
Die wahre Welt ist eine innere Welt von Ideen, Verstehen und Bedeutung.
Ob es die "wahre" Welt ist, ka. Aber der Haupteil meines Seins spielt sich in meinem Inneren ab.
Selbst unter Menschen neige ich dazu trotzem über allen möglichen Kram nachzudenken. Gedankenbilder zu theoretisieren, mich mit meinen Ideen und der Bedeutung von Dingen auseinander zusezten.
Das heißt nicht das ich diese Ideen nur für mich verwerte, ich bringe sie auch mal zur Diskussion, allerdings haben sie dann schon einge Stadien an überlegungen hinter sich gebracht. Dh ich werd eigentlich weniger mal ne fixe Idee in den raum werfen.

Materielle Dinge sind mir nicht so wichtig, dh ich kann mich auch mal mit einer Sache beschäftigen, aber ich neige dann doch eher zum theoretischen Teil.
Intro=Menschen voller Ideen und abstrakten Erfindungen, schwierig zu verstehen, oft schüchtern.
Extro=Menschen voller Handlung und praktischer Leistung, leicht zu verstehen, oft gesellig.
Darüber lässt sich allerdings streiten, wie du weißt bin ich weder schüchtern, noch all zu schwer zu verstehn, noch sehr abstrakt.
Allerdings bin ich voller ideen, und weniger dem Handeln zugeneigt.
Haben ein öffentliches und ein privates Selbst.
Eindeutig ja.
Zum extrovertierten kann ich nicht viel sagen.
Intensiv und leidenschaftlich, neigen dazu, Gefühle zu unterdrücken.
Intensiv kommt auf die Sache drauf an, Leidenschaftlich genauso.
Neige ich dazu gefühle zu unterdrücken? Hmm Jein, ich behersche sie einfach. dh ich nehme sie zur kenntnis, und damit hat es sich dann.
Fühlen sich durch andere Menschen ausgelaugt, brauchen Zurückgezogenheit.
Ausgelaugt? Nein, aber ich schätze Zurückgezogenheit MEHR als den Kontakt zu Menschen.
Dh aber nicht das ich mich gleich unwohl fühle, gibt auch Tage da such ich den Kontakt.
Oder mich packt es und ich fahr einfach mal für ne Woche ein paar alte Freunde besuchen. Aber das reicht mir dann auch wieder für ein paar monate.
Haben wenige enge Freunde.
Hmm jein, ich bin da sehr wählerich das stimmt, es dauert Jahre bis ich jemanden als Freund bezeichne.
Gibt auch ausnahmen, zb wenn ich viel mit jemandem erlebt hab, aber durch meine Neigung mich eher zurück zu ziehn ist das eher selten bis unwahrscheinlich. Wobei ich hier auch sagen muss, ich hab früher nicht wirklich gute erfahrungen mit Menschen gemacht die mich gleich als Freund bezeichnet haben, wohlmöglich noch als besten Freund und einem dann in den Rücken gefallen sind. Kann also auch einfach Prägung sein.
Still in größeren Gruppen, befürchten Demütigungen.
Jap, kann ich bestätigen, sobald die gruppe größer als 3 mann wird, wirst du von mir nicht mehr viel hören.
Angst vor Demütigungen hab ich aber keine (mehr).
Können sich sehr stark konzentrieren.
Jap stimmt auch, das kann sogar soweit gehn das ich richtig sauer werde wenn es nur jemand wagen sollte diese Konzentration zu brechen, da hab ich keine Zeit für, am besten in ruhe lassen und warten bis ich fertig bin.

Aber ob extrovertierte das nicht können, kann ich nicht sagen.
Proben im Geiste, bevor sie sprechen, brauchen Zeit, um Entscheidungen zu treffen.
Definitiv beides.

Ob extrovertierte das nicht tun, ka.
Lernen durch Beobachtung, leben das Leben erst, wenn sie es verstanden haben.
Jap ich lerne eigentlich schon immer mehr durch Beobachtung. Ob ich erst lebe wenn ich es verstanden habe, nein. Da ich mittlerweile zu dem Schluss gekommen bin das man das Leben nie ganz verstehen kann. Dh aber nicht das ich es nicht ne sehr lange zeit versucht habe :D.
Kann mich sogar an eine Zeit erinnern, da war meine Familie richtig besorgt darüber, habe teilweise Bücher und Artikel, über den Sinn des Lebens bekommen, die irgendwo immer nur die aussage hatten, hör auf drüber nachzudenken und lebe einfach. ^^ ...aber ich und nciht nachdenken, das mach ich schon seid dem ich mich erinnern kann.
Gehen vom Überlegen zum Tun und zurück zum Überlegen.
Jap ...nachdenken, anwenden, nachdenken. Definitiv.

ob ich jetzt extra introvertiert dafür sein muss ...ka.

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Mhhkay
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Beitrag Mo., 10.08.2009, 19:43

Ich persönlich würde es gut finden auch mal ein paar Meinungen von extrovertierten hierzu zu lesen.
Nicht das mir deine Meinung nicht reicht Gothika, nur wäre ein breiteres Spektrum doch schön.

Wie gesagt im ganzen muss ich dir schon recht geben, es ist sehr einseitig, und auch nicht ganz vorurteilsfrei.
Und es spielt auch eher eine untergeordnete Rolle, kann aber eine hilfestellung sein sich mit seinem eigenen Charakter etwas auseinander zu setzen.
Und letzenendes ist der Autor auch nur ein Mensch und somit nicht frei von fehlern.


Bedenkt man es genau, wiederspricht sich der Artikel doch selbst? Introvertierten Menschen sei das Verständnis wichtiger als Menschen und Dinge. Also müsste es ihnen doch gleichgültiger sein, wie sie auf ihre Mitmenschen wirken, ergo weniger schüchtern?
Hier muss ich allerdings sagen das sich das nicht umbedingt wiederspricht, das ist eher eine Frage der Prioritäten. Das bedeutet aber nicht gleich das mir die anderen Sachen gleichgültig wären. Im gegenteil ich schätze auch die Meinung von meinen Mitmenschen sehr. Vorallem aber aus dem Grund, weil sie mir Perspektiven zeigen, die ich selbst nicht sehn kann.

Ausserdem findest du nicht das man schon ein ziemlich abgebrütes und selbstverliebtes Ar****loch sein muss wenn einem die Meinung der anderen völlig gleichgültig ist. Ich mein gleichgültig bedeutet ja das selbst wenn die ganze Welt, dh jeder den ich treffe eine negative Meinung von mir hat ich mich trotzdem noch hinstellen kann und mir das am Arsch vorbei geht.
Ich denke die meisten egal ob intro oder extrovertiert, würden irgendwann zusammenbrechen, wenn sie einer negativen bis feindlichen Umgebung dauerhaft ausgesetzt wären.

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Affenzahn
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Beitrag Mo., 10.08.2009, 19:57

Gothika hat geschrieben:Alles, was zu extrem ausgeprägt ist, birgt horrende Nachteile mit sich.
[...]
Das mag zwar jetzt provokant klingen, ich werfe es dennoch im Raum: Ich denke, dass sowohl sehr stark intro- als auch sehr stark extravertierten Menschen eine gehörige Protion "Sozialkompetenz" fehlt.
Ja, du hast mich provoziert ... zu der Frage, ob du damit wirklich - so wie ich diese Aussage interpretiere - etwas hintergründiges meinst. Oder nur, wie oben, dass die Merkmale von starker Intro- oder Extraversion an sich schon Nachteile sind, die man mit "Mangel an Sozialkompetenz" gleichsetzen muss.

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(V)
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Beitrag Mo., 10.08.2009, 23:17

Affenzahn hat geschrieben: Ja, du hast mich provoziert ... zu der Frage, ob du damit wirklich - so wie ich diese Aussage interpretiere - etwas hintergründiges meinst. Oder nur, wie oben, dass die Merkmale von starker Intro- oder Extraversion an sich schon Nachteile sind, die man mit "Mangel an Sozialkompetenz" gleichsetzen muss.
Ich meinte damit, dass ich v.a. nach Lesen des Artikels und jener Diskussion hier zu der Meinung kam, dass "Intro- und Extravertiertheit" künstliche und nichtsaussagende Schubladen zu sein scheinen, welche die verschiedenen Faktoren der Sozialkompetenzen unter neuem Gewandt beschreiben sollen. Wer in eines der Extreme fällt - die Betonung liegt dabei auf Extrem! - wird zwangsweise große soziale Probleme haben und ihm werden deswegen - meiner Meinung nach - sogenannte Sozialkompetenzen fehlen. So dass es möglicherweise besser wäre, die künstliche Schubladen wegzulassen und zum eigentlichen Kern zu kommen.
Anders gesagt, - das ist jetzt meine These - , glaube ich nicht, dass esExtra- oder Introvertiertheit überhaupt in diesem Sinne gibt.

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Mhhkay
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Beitrag Di., 11.08.2009, 02:14

Streng genommen bedeutet introvertiert "sich nach innen wenden"
Und extrovertiert eben "nach aussen wenden".
Dabei geht es lediglich um die Anlagen, des "Erleben" und "Verhalten"

Also die Begriffe wurden von C.G.Jung geprägt. Er hat diese zwei klassifizierungen aufgestellt, und hinter her versucht bestimmte Verhaltensweisen diesen zu zu ordnen.
Denke deshalb findet man auch oft "scheu" unter introvertiert.
Dh ja nicht das jeder Introvertierte scheu ist. Aber da scheu eine introvertierte Eigenschaft ist. Dh der jenige geht eben nicht nach aussen, sondern ist hier eher nach innen gerichtet. Passt die Definition wieder.
Also ist es weniger die Beschreibung eines Charakters, sondern die charakterisierung verschiedener Beschreibungen.

Und so gesehn macht es auch wieder Sinn.

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Affenzahn
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Beitrag Di., 11.08.2009, 06:08

Gothika hat geschrieben:Wer in eines der Extreme fällt - die Betonung liegt dabei auf Extrem! - wird zwangsweise große soziale Probleme haben und ihm werden deswegen - meiner Meinung nach - sogenannte Sozialkompetenzen fehlen.
Du meinst also, als Folge von Intro- oder Extraversion wird man solche Mängel haben?

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Mhhkay
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Beitrag Mi., 12.08.2009, 08:02

Sie wollte damit sagen wenn man ZU introvertiert, oder ZU extrovertiert ist, wird man soziale Probleme bekommen.
Meiner Meinung nach hat soziale Kompetenz, aber nur indirekt mit Intro- oder Extroversion zu tun.
Die ausprägung mag einen Teil mit hineinspielen, und das erwerben der Sozialenkompetenz erschweren.
Aber es sagt nicht darüber aus ob jemand soziale Kompetenz hat.

Es spielen da noch eine Menge andere Kritärien eine Rolle als das sich das so einfach übertragen lässt.
Zuerst, Intro oder Extrovertiertheit. Ist eine Eigenschaft. Dh man ist einfach so.
Solziale Kompetenz hingegen ist eine Fähigkeit. Dh sie wird einem nicht mitgegeben, sondern man lernt sie!
Deshalb kann ganz unabhängig davon wie stark jemand intro oder extrovertiert jemand ist, soziale Kompetenz fehlen.
Wenn ich beigebracht bekommen, Angst vor anderen zu haben, das ich allein in der Gesellschaft bin, und gegen jeden und alle Kämpfen muss, es nur mich gibt. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Wenn nicht ich dann ein anderer. Dann handel ich auch danach.
Soziale Kompetenz ist Erziehungssache.

Bestes Beispiel ist ein Kumpel von mir.
Er ist in der DDR in einem Kinderheim groß geworden, zustände wie es hier nicht mal im Knast gibt, von seiner eigenen Mutter verstoßén weil die "keinen Bock" mehr auf ihn hatte. Er gerät schnell in Rage, ist sogar fast cholerisch. Ist immer im Krieg mit der Welt, das sitzt so tief das er es nicht mal selber mehr merkt. Wobei es auch hier ein Unterschied ist ob er einen schon kennt oder nicht. Ich kann normal mit ihm reden ohne das er in seine, Kampfhaltung verfällt. Ich würd aber nicht sagen das er ein besonder intro oder extrovertierter Mensch ist.
Aber ihm fehlen eindeutig soziale Kompetenzen.

Gegenbeispiel
Sohn meiner Exfreundin, neigt genauso wie Marco zu starken Wutausbrüchen wenn es um dinge geht die ihn selbst betreffen. Zum Teil auch wegen seiner Hyperaktivität. Ist aber in einer sehr liebevollen Umgebung groß´geworden, würde ihn als eher stark extrovertiert einordnen. Er hat viele Freunde geht sehr aus sich herraus. Ist sehr offenherzig, und einfühlsam. Ein echt liebenswerter kleiner Mann. Und er hat definitiv soziale Kompetenz für sein Alter.

Und noch ein beispiel zu introvertiert.
Der Freund meiner Tante, ruhig zurückhaltent. sehr bestimmt. Redet nicht viel. Meiner ansicht ein eher introvertierer Mensch, aber auch ein sehr sozialer Mensch. Hat zwar eher einen kleinen Freundeskreis, leitet aber auch noch sehr erfolgreich eine eigene Firma, hat viel mit Fremden Kunden zu tun. Er wäre wirklich der letze dem ich soziale Kompetenz absprechen würde.

Man sieht das hat nichts damit zu tun ob man intro oder extrovertiert ist. Soziale Kompetenz ergibt sich aus dem Umfeld und der Erziehung.
Und das lässt sich da auch nochmal unterteilen. Ich mein ich kann genauso beigebracht bekommen, das Rauben, Plündern, Morden und vergewaltigen völlig ok ist. Aber gleichzeitig auch in der eigenen sozialen Strucktur durchaus sehr kompetent sein. Ich glaube zb nicht das die Wikinger früher ein Volk aus Soziophaten war.

Wenn ich aber von Kindheit an, lerne ein gewissen Feindbild anderen Menschen gegenüber zu entwickeln, und das kann die unterschiedlichsten Gründe haben. Dann habe ich NATÜRLICH soziale Probleme. Dazu muss man noch nicht mal krankhaft zu irgendwas veranlagt sein oder irgendwelche gesundheitlichen oder psychichen Schäden haben. Ich mein selbst geistig behinderte haben teilweise eine relativ hohe emotionale und soziale Kompetenz auf ihre eigene bestimmte weise.

Über die Ursachen von sozialer und emotionaler Imkompetenz kann man lange und ausgiebig disskutieren, dafür könnte man fast schon nen eigenen Thread aufmachen.
Für mich steht auf jedenfall Fest das es mit intro- extrovertiert nur indirekt zu tun hat.
Also es zwar etwas erschwert, aber da andere Dinge noch viel wichtiger sind.

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(V)
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Beitrag Mi., 12.08.2009, 11:26

Okay. Und Danke an Mhhkay für die obigen Zusammenfassung. Ja, so macht es mehr Sinn, wenn man die beide Begriffe eher wie ein Adjektiv verwendet. Blödes Beispiel: Es gibt grüne und rote Aspekte, aber GRÜN selbst ist kein Aspekt. Es gibt Merkmale, die eher grün oder rot sind, aber GRÜN allein kein eigenständiges Merkmal. Wie gesagt, blöde Metapher. Mhhkay hat es besser beschrieben. In dem Sinn gibt es also keine Introvertiertheit als solche, nur "nach innen gerichtete" (andere) Merkmale.

Ja, ich bin recht sicher, dass die Neigung ob man sich eher nach innen oder außen richtet, angeboren ist. Aber... - das war ein anderer Punkt, den ich oben schon ansprach-... möchte ich auf den Einfluss des Umfeldes verweisen. Beispielsweise dass jemand, der sich stets unverstanden fühlt, lange Zeit als introvertiert gelten kann, aber wenn derjenige einmal seine Leute (Gleichgesinnte) trifft und sich wohlfühlt, durchaus auch extravertiert(er) aus sich herausgehen könnte. Oder das Merkmal "wenige enge Freunde". Könnte ja wohl auch bisweilen daran liegen, dass es nicht genug passende Anwärter gibt weil man in den falschen Kreisen ist? Und so weiter.
Ich bezweifele auch, dass Erziehung gar keinen Einfluss auf die Extra- oder Introvertiertheit besitzt. Ist man z.B. als Kind mehr sich selbst überlassen, hat niemanden zum reden (nicht mal Smalltalk mit den Eltern außer "Räum dein Zimmer auf, Essen ist fertig)... erscheint mir doch sehr logisch, dass man sich entsprechende Muster angewöhnt.

(Ich bilde mir z.B. ein, dass mein Tagträumen und in Gedanken sein zwar durchaus eine angeborene Kompente haben dürfte, aber die fehlenden Gute-Nacht-Geschichten, Aufmerksamkeit und Gespräche dürften ihr übriges dazu getan haben.)

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Mhhkay
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Beitrag Mi., 12.08.2009, 13:12

Cool ein Lob von dir tut echt gut *g

Der Gedanke den du hast ist aber auch nicht schlecht.
Wenn ich mir das so überlege, muss das noch nicht mal was mit Kindheit oder Erziehung zu tun habe. Sondern sehr Umfeld abhängig sein, sogar im Erwachsenenalter.
Ich mein jetzt mal so vor mich hin, also wenn jemand zb immer als extrovertierter Mensch groß geworden ist. Und dann später in ein Umfeld kommt das ihm "nicht wohlgesonnen" ist.
Wäre es doch durchaus möglich das er sich mit der Zeit, eher introvertiert entwickelt.
Oder zb eine Frau, immer fröhlich, viele Freunde ect. wird auf einmal nachts auf der Straße ..ihr wisst worauf ich hinaus will.
Und wechselt durch diesen Umstand vom extro ins introvertierte.
Klar sind das extreme Fälle, wobei ich glaube das man hier genau der Unterschied liegt, ob es eine Störung ist, oder ob es gesund ist.

Bin ich introvertiert, und kann das auch ausleben. Gibt es ja kein Problem. Ich bin ja glücklich damit.
Bin ich aber extrovertiert, und gezwungen introvertiert zu sein, ist problematisch, da ich wohl eher unglücklich damit bin.
Genauso wäre aber auch ein eher introvertierter damit unglücklich zu einem extrovertierten gemacht zu werden.

Die Frage ist hier also eher, ob es ein gesunder oder ein krankhafter zustand ist. Also die Frage wie weit etwas Veranlagung ist und damit völlig normal, und wie weit etwas Prägung ist und damit eher ein "notwendiger" Schutzzustand.

O.o Da kommt mir noch ein Gedanke, wie ist das eigentlich dann mit Mönchen, die zb ein Schweigegelübte ablegen. Sind das nicht Menschen die sich frei zur Introversion entscheiden?
Oder sind das Introvertierte, die man zur Extrovertierten erzogen hat, um dann endlich wieder introvertiert zu leben?

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(V)
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Beitrag Mi., 12.08.2009, 13:30

Mhhkay hat geschrieben:Cool ein Lob von dir tut echt gut *g
Ist mir aus Versehen so rausgerutscht.
also wenn jemand zb ...
Wäre es doch durchaus möglich das er sich mit der Zeit, eher introvertiert entwickelt.
Ja, ich beschrieb ja eher den umgekehrten Fall. Möchte jedoch darauf verweisen, dass eine solche Verwandlung sicherlich auch Grenzen hat. Man hat seine Neigungen und Vorlieben, und je älter man ist, um so schwerer ist von ihnen loszulassen. Aber im positiven Fall hat man dann die WAHL, ist es nur eine VORLIEBE, weniger etwas feststehendes. Das wäre doch ideal, oder? Wenn man ein Umfeld hat, in dem man MAL aus sich rausgehen kann, aber sich EBENFALLS auch mal in sich zurück ziehen kann, je nach Stimmung und Geschmack. Das wäre dann wohl die gesunde Mitte.

Klar sind das extreme Fälle, wobei ich glaube das man hier genau der Unterschied liegt, ob es eine Störung ist, oder ob es gesund ist.
...
Bin ich aber extrovertiert, und gezwungen introvertiert zu sein, ist problematisch, da ich wohl eher unglücklich damit bin.
...
Die Frage ist hier also eher, ob es ein gesunder oder ein krankhafter zustand ist.
Exakt! Da könnte ich auch ein Lied davon singen. Natürlich könnte ich - rein theorethisch - auch autonom ohne andere klar kommen. Aber es wäre salopp gesagt, nicht mein Ding. Was für andere ein Zeichen für "Unabhängigkeit und Ausgeglichenheit" wäre, wäre für mich angewendet ein Zeichen von Unglück und Krankheit.
Ich gebe aber zu, dass ich mir das bisher eher mit eher männlichen und weiblichen Klischee's (im Sinne von Tendenzen, keinen Absolutheitsaussagen) erklärt habe, wobei das möglicherweise eher Zufall (oder ein Muster) sein könnte, dass ich "nur" introvertierten Männern und eher extravertierten Frauen begegnen. Nicht umsonst gibt es das wohl hartnäckige Gerücht, das gewiss einen wahren Kern enthält, dass Männer eher Schweiger sind und Emotionen weniger kommunzieren. Könnte also auch ein Faktor sein.

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Mhhkay
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Beitrag Mi., 12.08.2009, 15:38

Naja ich würde eher sagen. IDEAL ist ein Umfeld in dem man seinen Neigungen freien lauf lassen kann. Soweit stimm ich dir zu.
ABER
Wenn ich NUR introvertiert sein will, dann will ich das auch sein können.
Will ich Mal so oder Mal so sein, dann auch.
und will ich NUR extrovertiert sein, dann will ich auch das sein können.
Also nicht nur das Mal dies mal das, das wäre zwar die "goldene" Mitte.
Aber ideal ist halt das ich so sein kann wie ich bin, ob nun absolut, oder mal dies mal das.

Aber dieses Ideal lässt sich nunmal nicht umsetzen. Da wir alle unterschiedliche Vorlieben,Auffassungen und Bedürfnisse haben, werden diese auch immer wieder kollidieren.
Ich mein ich wäre ja auch dafür so einen Idealzustand zu schaffen, aber man wird immer Menschen treffen, die einfach für einen "nicht akzeptabel" sind. Mit denen man nicht klar kommt, egal wie tollerant man ist.

Ich mein der Versuch Gleichheit zu schaffen ist ja schon in unseren Grundgesetz verankert.
Glaubensfreiheit,Meinungsfreiheit. ect.
Und trotzdem ist unser Rechtsystem so gigantisch.
Ich mein das Grundgesetz sind doch relativ klare Regeln. Und trotzdem kommen jährlich neuen hinzu weil A andere Auffassungen hat als B.
Ich mein die Freiheit des einen hört da auf wo die Freiheit des anderen beginnt.
Aber selbst hier lässt sich ja keine grade line ziehn, uns sagen ok du bleibst da auf deiner Seite, und ich hier auf meiner seite und alles ist gut. In sozialen Systemen wie dem unsriegen, wird es immer wieder zu übertretungen kommen, man wird sich immer wieder wehren müssen.

Und DAS muss man lernen. Damit umzugehn, das so zu sehn.

Das hat ja noch nichtmal irgendwas mit Boshaftikeit zu tun.
Es ist technisch einfach nicht machbar.
Ich meine ich kann so ne persönliche grenze ja mehr oder weniger nur erfühlen.
Dh entweder ich geh hin und werd schon vorsichtshalber meine eigenen Freiheiten zurücknehmen, um eben andere nicht unter meiner Freiheit leiden zu lassen. Oder ich mach einfach und warte darauf das mir jemand sagt, hey hier das war zuviel.

Und wenn der eine Typus auf den andere trifft, seh ich die Grenzen schon kollidieren.
Dann denkt sich der eine nämlich ...oh oh der dominiert mich aber immer weiter, und der andere oh das scheint ja noch alles ok zu sein "er sagt ja nix".

Also AUFRUF an alle zurücknehmer, LOS WEHRT EUCH ...BEISST ZURÜCK. Das erwartet man von euch.

Edit:Hab den letzen Teil nochmal umgeschrieben.

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Beitrag Mi., 12.08.2009, 17:16

Ehm... irritiertiert bin... bist du noch beim THema? *zwinker*

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Mhhkay
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Beitrag Do., 13.08.2009, 06:52

Gothika hat geschrieben:Ehm... irritiertiert bin... bist du noch beim THema? *zwinker*
hehe,
Ja bin ich ...hatte das halt am ende dann nochmal umgeschrieben, weil es ja eigentlich nix mit intro oder extroversion zu tun hatte. Deshalb hab ich die wörter durch Typus ersetzt.
^^

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Beitrag Do., 13.08.2009, 16:36

Wenn ich NUR introvertiert sein will, dann will ich das auch sein können.
Will ich Mal so oder Mal so sein, dann auch.
und will ich NUR extrovertiert sein, dann will ich auch das sein können.
Also nicht nur das Mal dies mal das, das wäre zwar die "goldene" Mitte.
Dann wäre es aber keine "Neigung" resp. "Vorliebe", sondern ein fixes Muster, von dem man abhängigt ist.

Mit "im Idealfall die Wahl" haben, meinte ich, dass man auch in der Lage ist, WENN MAN WILL, etwas mehr aus sich herauszugehen oder sich nach außen mehr abzugrenzen. Wenn man das möchte. Wenn man aber gar nicht anders kann, als immer nur eines der Extreme zu wollen... dann ist man "gefangen" in dem Muster. Sag ich jetzt mal so ganz salopp.

Blödes Beispiel: Ich esse am liebsten bei McDonalds. Am liebsten jeden Tag. Aber wenn das mal nicht geht, benüge ich mich auch mit der Pizzaria. Das wäre eine Vorliebe/Neigung. Eine Abhängigkeit (von dem Muster) wäre es dann, wenn man verhungert ("krank wird"), wenn der McDonalds dicht macht.

Zum Beispiel kannte ich eine sehr extravertierte Dame. Bei genauer hinsehen würde ich aber frecherweise eher eine depentende Persönlichkeitsstörung andichten. Wenn diese mal aus Versehen auf sich reflektiert und zur "Besinnung" gezwungen wurde... lief sie völlig Amok. Das hat nichts mehr Wollen oder "gesundem Verhältnis zu tun".
Umgekehrt, wenn ein Introvertierter so introvertiert ist, dass er sich in Gesellschaft völlig unwohl fühlt bis hin zur Sozialphobie. Da kann man wohl kaum sagen, derjenige will halt immer "für sich allein sein".

Zum Rest: Ja, ja, schon klar. Leben bedeutet Kompromiss. Vor allem das soziale Leben. Genau das ist das, was EXTREM intro- oder extravertierte Menschen lernen müssen, aber nur sehr schwer können, weil sie ja immer nur ihr eigenes Extrem "wollen".

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Beitrag Fr., 14.08.2009, 02:19

Blödes Beispiel: Ich esse am liebsten bei McDonalds. Am liebsten jeden Tag. Aber wenn das mal nicht geht, benüge ich mich auch mit der Pizzaria. Das wäre eine Vorliebe/Neigung. Eine Abhängigkeit (von dem Muster) wäre es dann, wenn man verhungert ("krank wird"), wenn der McDonalds dicht macht.
Ja stimmt, ich hab auch nie was gegenteiliges behauptet.
Aber um zwichen 2 Zuständen hin und her zu springen, muss man dafür auch erstmal den WILLEN besitzen. Dh in deinem Fall willst du das und dann sollt du das auch können. Ganz klar!
Aber wenn ich in einer Sache absolut sein will. Dann muss auch das gehn. Denn dann WILL ich das ..ich fang dann sicher nicht an irgendwas anderes zu wollen, nur weil ich es könnte.
ERST wenn ich etwas nicht mehr will und nicht ändern kann. Dann bin ich krank ^^ DANN! und nicht vorher. Und selbst da gibt Unterschiede, ich seh es sehr kritisch, wenn ich mich immer von allem frei halten muss. Das kann auch krankhaft sein!

Ich mein wenn ich Äpfel liebe und jeden Tag Äpfel essen will, und kann, warum sollte ich es nicht tun?
Natürlich könnte ich zwichendurch auch mal ne Birne essen, will ich aber nicht. Ich will Äpfel jeden Tag!
Ich könnte auch Reis essen, aber ich mag keinen Reis ..ich mag Äpfel. ^^
Ganz selten bekomm ich mal Hunger auf ne schöne richtig saure Zitrone. Nur einmal reinbeißen, alles zieht sich zusammen, GEIL! ...danach hab ich genug davon. Dann will ich wieder meine Äpfel.
Zugegeben der Grad zwichen SUCHT und LEIDENSCHAFT ist sehr schmal. Aber doch ein himmelweiter Unterschied.

Und ob etwas optimal ist liegt doch sehr im Auge des Betrachters, wenn ichn nen Nichtschwimmer frage wie er es findet in nen Swimmingpool der 3m tief ist, geschmissen zu werden. Kannst du dir schon denken was er davon hällt. Jemand der Schwimmen kann, wird vllt sogar noch auf ein 10m-Brett steigen weil es den Fun dabei EXTREM erhöht.
Aber deshalb kann ich doch nicht hingehn und behaupten der Nichtschwimmer sind krank wenn er nicht schwimmen lernt. Vllt mag er es ja ganet. Vllt findet er Wasser fühlt sich eklig an. Das ist zwar nicht "normgrecht" aber er hat da durchaus das recht zu.

Ich mein Du solltest doch am besten wissen wieviel Freude es machen kann ein extrem auszuleben, abseits der Mitte und der Norm zu sein. Auch wenn du das jetzt vllt nicht mehr kannst. Und wäre nicht eine Notwendigkeit entstanden, davon abstand zu nehmen ...würdest du es noch heute tun oder?
Du brauchst darauf nicht antworten ....wir beide kennen die Antwort gut genug.

Der Punkt ist einfach, wenn keine Notwendigkeit besteht, warum sollte man gegen seinen Willen handeln, warum sollte man da überhaupt drüber nachdenken? Das bedeutet aber noch lange nicht das man es nicht kann, wenn es soweit ist. Oder das man darin gefangen ist.

Wenn ich das so klassiefiziernen würde wie du wären 100% der Menschen krankhaft veranlagt!
Vorallem stört mich an deinem Ideal, das es gleich davon ausgeht das eine andere extreme einstellung, gleich im verdacht ist krankhaft zu sein. Bzw wie hast du es "salopp" ausgedrückt, gefangen.

Wo wäre die Menschheit heute ohne die vielen die sich ihrer Leidenschaft völlig hingegeben haben? Die ihr Leben dafür aufgeopfert haben. Das waren die Menschen die wirklich große Dinge geschaffen haben. Die unsere Kultur geprägt haben und unser Leben immer wieder neu definiert haben. Genies, die Tage und Nächte lang nur an dieser einen Sache gehockt haben, für die es nichts anderes mehr gab. Die teilweise das Essen und Schlafen darüber vergessen haben? Waren die Krank? Gefangen? Vllt, aber es sind die Helden unserer Zeit.

Ich kann einfach nicht hingehn und sagen, ja Du musst aber auch den anderen Willen haben können. Du MUSST, sonst bist du gefangen! Es kann durchaus ok sein von einer Sache "gefangen" zu sein.

Und das mit der Sozoiphopie ist wieder ne andere Sache, da kommen wir wieder zum Punkt soziale Kompetenz, und die hat wie wir wohl alle hier festgestellt haben ja eher weniger was mit intro/extroversion zu tun. Sondern ist Umfeldabhängig.

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