Die Kunst, sich selbst zu lieben

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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sonnige zukunft
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Beitrag So., 02.08.2009, 09:13

[quote="debussy"] ......und je besser ich verstehe, warum ich so bin, wie ich bin, desto eher wird es mir gelingen, alle anteile (gut und schlecht) zu einem ganzen zu verbinden und anzunehmen.[quote]


@debussy,
das, was du da beschreibst IST in meinen augen SELBSTLIEBE.

nichts anderes. es geht um das ANNEHMEN seiner eigenen person.

sonnige zukunft
Zuletzt geändert von sonnige zukunft am So., 02.08.2009, 09:15, insgesamt 1-mal geändert.
Alle guten Grundsätze sind in der Welt schon vorhanden... man braucht sie nur anzuwenden...
Blaise Pascal

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debussy
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Beitrag So., 02.08.2009, 09:14

Mhhkay hat geschrieben:Allerdings weiß ich nicht ob ich wirklich so absolut autonom werden will. Zur Selbsterkenntniss gehört auch oft die Reflektion von aussen. Es birgt also immer die Gefahr mich soweit rauszunehmen, das ich mir selbst konstuktive Kritik nicht mehr wirklich nahe gehn lasse.
soweit ich weiss, bedeutet der begriff autonomie in der psychologie eher die "stimmungsunabhängigkeit" von aussen.
ein autonomer mensch reflektiert auf kritische äußerungen von aussen anders, als ein "von aussen kommender bestäigung abhängiger" unautonomer.

seine laune (siehe selbstwert) ist nicht davon abhängig, dass er "dauerhaft" bestätigung von aussen bekommt.

wenn ich weiss, dass ich o.k. bin, brauche ich keine bestätigung.

wenn ich weiss, dass ich o.k. bin, zerbröckelt mein selbstwert nicht dur kritik.

dass lob angenhem und kritik doch auch sehr unangenehm sein kann, wissen wir (autonomen) aber trotzdem. spüren es auch. aber uns bleibt die kraft, auch bei herber kritik, stehenzubleiben und sie zu reflektiern. unautonome brechen zuerst einmal zusammen. und suchen sich meist sofort irgendwo bestätigung dafür, dass "sie ja doch nicht so schlecht sind".

wünsche euch einen autonomen sonntag.

lg
deb

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sonnige zukunft
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Beitrag So., 02.08.2009, 09:29

Anastasius hat geschrieben:
debussy hat geschrieben:ich bin ok! und daher bist auch du ok!
Das ist eine Haltung, die ich in der Grundsätzlichkeit nicht teile. (Was aber nicht heißt, meine Devise sei "Ich bin gut, du schlecht" oder auch umgekehrt.)
"Ich bin ok! Du bist ok!"
für mich das das um und auf in der erziehung meiner kinder. gerade aus diesem blickwinkel heraus kann ich dann sagen:
"ich habe dich lieb, ich schätze dich, wie du bist, du bist ok, ...., dein verhalten, deine reaktion, dein handeln ........ ist für mich nicht ok gewesen."
wenn es darum geht, dass eines der kids wieder mal blödsinn angestellt hat.

so vermittle ich dem jungen menschen, dass ich ihn annehme wie er ist, er geliebt wird. reflektiere ihm gleichzeitig, wie gesellschaftliche verhaltensweisen sein sollen.

versteht ihr, was ich meine?

sonnige zukunft
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Beitrag So., 02.08.2009, 09:41

@ sonnige zukunft,

bei Kindern sehe ich das, was ich schrieb, schon etwas anderes. Und ich verstehe gut, was du meinst (denke ich).
Und ja, mein Kind ist sowas von o. k.!!! Obwohl ich das so zu ihm kaum sagen würde. Denn das finde ich eine arge Untertreibung.

Grüße
Anastasius

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sonnenkind
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Beitrag So., 02.08.2009, 09:50

Hallo @ll!

Wißt ihr, was mir oft auffällt? Menschen, die sich relativ wenig mit sich selbst und esotherischen oder psychologischen "Dingen" beschäftigen, haben es oft leichter im Leben - das ist meine Erfahrung.
Von meinem Bekanntenkreis habe ich das Gefühl, dass bei ihnen alles glatt läuft im Leben und die meisten (sehr) oder oft zufrieden sind ohne sich ständig Gedanken darüber zu machen.
Ich bin (leider) ein Mensch, der sich schon immer unheimlich viele Gedanken macht - wahrscheinlich auch, weil ich wenig Selbstbewußtsein habe, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass mich dieses ständige Grübeln und mich selbst besser kennen und annehmen lernen kein Stück weiter bringt !
Ich habe extreme Stimmungsschwankungen/-tage und ich weiß nicht, wie ich dauerhaft zufrieden sein kann!?
Wie erreicht man das? Ich kann mit dem Wort Selbstliebe relativ wenig anfangen.

LG, Sonnenkind

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Beitrag So., 02.08.2009, 10:00

sonnenkind hat geschrieben:Wißt ihr, was mir oft auffällt? Menschen, die sich relativ wenig mit sich selbst und esotherischen oder psychologischen "Dingen" beschäftigen, haben es oft leichter im Leben - das ist meine Erfahrung.
Was mir dazu einfällt, zur (Selbst-)Liebe gehört auch loslassen können. In dem Fall sich selbst. Und die Frage, gehört zur Fremd- wie Selbstliebe nicht auch, dass man nicht alles bis ins Allerkleinste weiß? Hm, vielleicht?

Gruß
Anastasius

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ENA
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Beitrag So., 02.08.2009, 10:47

debussy hat geschrieben:wünsche euch einen autonomen sonntag.
Das hast Du jetzt sehr schön gesagt!!! Vielen Dank!...Wünsche ich uns auch!!!
sonnige zukunft hat geschrieben:so vermittle ich dem jungen menschen, dass ich ihn annehme wie er ist, er geliebt wird. reflektiere ihm gleichzeitig, wie gesellschaftliche verhaltensweisen sein sollen.
Ja, bei Kindern sehe und mache ich das auch so, finde es auch wichtig. ...aber für mich mit mir selber, ist es etwas anderes. Bei dem einen stehe ich "draußen" und erziehe, fördere,...bei dem anderem sitze ich "in mir drin" mit meinen eigenen Erfahrungen, die an mir zerren und zupfen. Da bin ich beides: Die jenige, die fühlt (auch die alten Wunden) und die jenige, die (mir) gut zuredet, (mich) versucht zu stärken, (mich) beruhigt und manchmal auch Trost spendet,...in soweit es eben geht... . Natürlich bekomme ich auch (mit keiner Garantie auf immer) mit, wie andere fühlen, ich weiß (z.T.) was die für eine Geschichte haben, warum denen dieses oder jenes schwer oder auch leicht fällt, natürlich kann ich denen auch Mut und Trost zu sprechen, kann denen positive Rückmeldungen geben und mit denen überlegen, was sie können, sich wünschen, wollen,...aber letztendlich bin ich jemand von Außen (Was auch wichtig ist, dass es so ist und das es das gibt, ich wollte hier nur den Unterschied für mich verdeutlichen).
sonnenkind hat geschrieben:Wißt ihr, was mir oft auffällt? Menschen, die sich relativ wenig mit sich selbst und esotherischen oder psychologischen "Dingen" beschäftigen, haben es oft leichter im Leben - das ist meine Erfahrung.
Oja, den Eindruck habe ich auch oft. Das ist natürlich nicht überall so. Es gibt genug Leute, die sich nicht mit solchen Themen beschäftigen oder sogar ablehnen,...aber ich habe auch den Eindruck, dass es viele Menschen gibt, die über bestimmte Dinge gar nicht nachdenken, verdrängen, irgendetwas mit anderen Dingen kompensieren,...und die dennoch relativ gut damit leben können (Das ist ja auch die Sache mit: Ab wann braucht man Therapie? Muss man unbedingt eine Therapie machen, weil man Höhenangst hat, oder steigt man einfach nicht auf den Fernseherturm und der Freund steigt für einen auf die Leiter? (Jetzt mal so grob gesagt). Wenn es funktioniert, trotz all dem gut leben (was ja auch eine Definitionssache ist) zu können: Wunderbar!...Wenn nicht,...müssen wir wohl daran arbeiten...!
sonnenkind hat geschrieben:Ich habe extreme Stimmungsschwankungen/-tage und ich weiß nicht, wie ich dauerhaft zufrieden sein kann!? Wie erreicht man das? Ich kann mit dem Wort Selbstliebe relativ wenig anfangen.
Jow, kenne ich auch! (nur nicht so extrem)...und ich versuch´s immer wieder!...Ich weiß nur noch nicht, ob es irgendwann mal "Bing und Klick" und danach läuft es halbwegs (hört sich gerade technischer an, als es sein soll... ) oder es ist wirklich ein lebenslanger Prozess voller Auf- und Ab´s. Dann braucht man ein starkes Ressourcenpaket und immer wieder positiven Imput. ...Am Besten so früh wie möglich anfangen zu schnüren, das Paket (und nicht zu stark zubinden ).
Anastasius hat geschrieben:Was mir dazu einfällt, zur (Selbst-)Liebe gehört auch loslassen können. In dem Fall sich selbst.
Wie meinst Du das? Die eigenen Fehler und "Schwächen" anerkennen, akzeptieren und sich trotzdem verzeihen?

Grüße, ENA.

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w_s_
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Beitrag So., 02.08.2009, 10:51

Völlig richtig - vielleicht ist es sogar noch stärker: vielleicht kann man oft gar nicht loslassen, wenn man sich selbst nicht liebt. Weil man dann in einem zu großem Abhängigkeitsverhältnis ist, den anderen viel zu sehr braucht.

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ENA
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Beitrag So., 02.08.2009, 11:00

Es gibt ja keinen anderen... .

Daher meinte ich eher so die eigenen Fehlern und Schwächen loslassen und nicht jemand anderen. ...oder habe ich das jetzt anders verstanden, als es gemeint war?

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Beitrag So., 02.08.2009, 11:05

ENA hat geschrieben:Wie meinst Du das? Die eigenen Fehler und "Schwächen" anerkennen, akzeptieren und sich trotzdem verzeihen?
Nein, das meinte ich nicht. Ich meinte mit "sich loslassen", von sich abzusehen, den Blick nicht zu sehr auf sich selbst zu richten.

Gruüße
Anastasius

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debussy
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Beitrag So., 02.08.2009, 11:13

ich bin davon überzeugt, dass es menschen gibt, die ohne diesen psychokram sehr zufrieden sind. aber nicht dewegen, weil sie sich damit nicht beschäftigen, sondern weil es keinen grund gibt. die haben sich einfach münchhausenartig am eigenen schopf aus dem sumpf gezogen, ohne es zu merken. ohne es bewusst gemacht zu haben. ein grund dafür könnte vielleicht sein, dass diese menschen schon als kind problemlösungsstrategien entwickelt bzw. erlernt haben, welche selbstbejaend und nicht selbsverneinend sind.

stichwort: selbstwirksamkeitserfahrung.

über esoterik möchte ich nur eines sagen, was ich einmal gelesen habe: esoterik ist die nahrung des wahnsinns. also ich glaube nicht, das es leuten mit esoterischem zugang besser geht. im gegenteil. mit einem fuss auf der psychiatrie geht es einem nicht gut.

wovon ich aber 100% überzeugt bin ist, dass es uns allen nicht schaden kann, auch mal ein bisschen abstand von der psyche zu nehmen.
mal einen lustigen film schauen, ein lustiges buch lesen, und die ganzen "ratgeber" auf den mond schiessen sollten. auf den anpruch der immerwährenden "seriosität" verzichten und uns mal einfach gehen lassen. das essen geniessen und das schöne wetter. auch mal wieder raufklettern von der eigenen privaten hölle, und unsere guten seiten beleuchten. in all ihren farben und qualitäten.
und diese kleine hölle nicht als hauptwohnsitz ansehen, das wäre erstrebenswert. hie und da mal runtersteigen kann nicht schaden, "zu besuch", aber nicht als daueraufenthaltsort.

ich rufe auf, den heutigen sonntag als gelegenheit zu nutzen, aus dem abgrund zu steigen und heute mal "oben" zu bleiben.

buch heraus, essen gehen, wein trinken, grill anwerfen, blöde sms ignorieren, und darüber freuen, dass wir auf der welt sind.
beginnen sote man damit, irgendeine kleinigkeit zu erledigen, die man schon lange vor sich herschiebt. und dann geht das geniessen richtig los!

alles gute,
deb

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Beitrag So., 02.08.2009, 12:21

debussy hat geschrieben:die haben sich einfach münchhausenartig am eigenen schopf aus dem sumpf gezogen, ohne es zu merken.
@deb!
bin sehr erfreut darüber, dass es außer mir noch andere menschen auf der welt gibt, die dieses münchhausenmodell zur selbsthilfe nützen.

irgendwann vor vielen jahren - es mögen sicherlich bereits 20 jahre sein - bin ich über genau diese sumpfgeschichte gestolpert. irgendwann einmal ist mir dann der knopf aufgegangen und ich wusste, wie es funktioniert. langsam, stück für stück, konnte ich mich immer weiter nach oben an die sonne bringen.

ich hab' viele solcher methoden, die mir auf meinem weg immer wieder mal sehr hilfreich waren.

du auch?

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Beitrag So., 02.08.2009, 12:27

sonnenkind hat geschrieben: Wißt ihr, was mir oft auffällt? Menschen, die sich relativ wenig mit sich selbst und esotherischen oder psychologischen "Dingen" beschäftigen, haben es oft leichter im Leben - das ist meine Erfahrung.
hi sonnenkind!

eine der trennungsursachen von meiner letzten beziehung (wir haben uns erst vor drrei monaten getrennt) ist, dass er mich - ebenso wie seine geschiedene frau - dafür 'ausgelacht' hat, weil ich mich mit mir selbst beschäftige und hin und wieder hilfe in einer beratungsstelle für erziehungsfragen (pubertät) in anspruch nehme.

das ist alles 'HIRN-SCHIEBEREI' hat er es genannt. er bräuchte sowas nicht, weil er alles mit seinem verstand lösen kann.

dreimal darfst du raten, wie innerlich ausgeglichen und mit sich selber zufrieden dieser mensch ist.........

ein ständig suchender - nur sucht er nicht bei sich.

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Beitrag So., 02.08.2009, 12:29

Anastasius hat geschrieben: Ich meinte mit "sich loslassen", von sich abzusehen, den Blick nicht zu sehr auf sich selbst zu richten.....
aha. interessante ansicht.
da würde ich mich mit der zeit selber verlieren....

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Beitrag So., 02.08.2009, 12:47

debussy hat geschrieben:wovon ich aber 100% überzeugt bin ist, dass es uns allen nicht schaden kann, auch mal ein bisschen abstand von der psyche zu nehmen.mal einen lustigen film schauen, ein lustiges buch lesen, und die ganzen "ratgeber" auf den mond schiessen sollten. auf den anpruch der immerwährenden "seriosität" verzichten und uns mal einfach gehen lassen. das essen geniessen und das schöne wetter. auch mal wieder raufklettern von der eigenen privaten hölle, und unsere guten seiten beleuchten. in all ihren farben und qualitäten...
debussy hat geschrieben:ich rufe auf, den heutigen sonntag als gelegenheit zu nutzen, aus dem abgrund zu steigen und heute mal "oben" zu bleiben.
Sehe ich genauso,...bin schon unterwegs!!! Gerade neue Bilder aufgehangen, leckeres Essen gekocht...und ab zum Treffen mit Bekannter!
...Wenigstens Ab und zu mal Auszeit und positive Lücken im Gewirr suchen, tut schon gut. ...und irgendwann sie dann Stück für Stück ausweiten... .

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