Mobbing und Bossing - die doppelte Dosis

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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kamikatze
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Beitrag Mo., 29.06.2009, 20:04

lingaroni hat geschrieben:aber wie sagt man: wer kämpft kann verlieren. wer nicht kämpft hat schon verloren.
die frage ist:
WIE sich wehren? denn wer sich aggressiv "wehrt" steht schon auf verlorenem posten (das ist wissenschaftlich belegt). aggressivität wird von manchen peinigern geradezu als aufforderung zum weitermachen empfunden. weils so schön die hilflosigkeit und hoffnungslosigkeit des opfers auf dem serviertablett präsentiert...
ist leider so. das ist "the survival of the cruelst". sich wehren ja. aber wie? mit welchen strategien? ist es das wert? welche optionen habe ich?

manchmal ist es auch weise, den richtigen zeitpunkt für den abgang zu wählen. bossing/mobbing ist eigentlich nie nur ein problem von individuen. eigentlich meist ein symptom auf struktureller ebene. und da ist es dann weitaus gefährlicher, sich einfach mal "einbisschen zu wehren" sag ich jetzt mal so frisch von der leber.

mobbing ist (k)eine seuche.
Ich rotiere höchstens,
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...

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lingaroni
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Beitrag Mo., 29.06.2009, 20:42

hallo, ich werde dir nicht widersprechen. denn ich denke mir, wenn du das so siehtst, dann stimmt es FÜR DICH so. LG

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Hiob
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Beitrag Mi., 01.07.2009, 15:51

von lingaroni:
aber hiob, es stimmt. ich bin eine kämpferin. ich bin auch überzeugt, dass die einzig richtige antwort auf mobbing zu kämpfen ist;vorausgesetzt jemand ist stark genug.
außerdem habe ich erfahrung mit coaching in dieser angelegenheit und ich kann nur sagen, meine coach (wie lautet da eigentlich die weibliche form?)zeigt mir den ausgang. allerdings musste ich fünf dieser spezies besuchen, bis ich eine gefunden hatte, die was drauf hatte.
*schmunzel*
Es streichelt dein Selbstbild, deine Selbsteinschätzung als „starke Kämpferin“.
Ich meinte mit meinem Text etwas anderes. Gerade das zu hinterfragen, in seinen Auswirkungen zu erforschen. Wir verstehn uns hier nicht.

Das was Grün m.E. meinte, ist die Abhängigkeit. Du bist abhängig. Daher bleibt dir nur „kämpfen“. Nicht nur vom Geld abhängig, sondern von deiner Identifikation mit deinem Selbstbild. „Ich bin...“ Das Psychologen-perpetuum mobile. Was nicht unbedingt Energie erzeugt, aber sie verwerten kann, versilbern.
H.

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lingaroni
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Beitrag Mi., 01.07.2009, 15:58

*ebenfalls schmunzel"
glaubst du wirklich, sowas wird in einem coaching nicht hinterfragt? dann hältst du die therapeuten aber für ordentlich inkompetent.

ich denke, wir verstehen uns recht gut. ich kämpfe in solchen situationen und bin mir klar, dass ich den kampf verlieren kann.

du vertrittst den standpunkt, von vornherein nicht zu kämpfen spart nerven und eigentlich kann man vom arbeitslosengeld auch gut leben. ist eh okay und ebenfalls richtig, denn wer kämpft läuft natürlich gefahr, energie investiert zu haben und dann erst recht als der depp dazustehen.

dass meine lösung eine individuelle ist, ist mir klar. können wir uns darauf einigen, dass für dich deine lösungsstrategie die beste ist und für mich meine und dass es eine lösung die für alle gilt nicht gibt?

eine bitte hätte ich noch: sag mir nicht, wer und wie ich bin. wer und wie ich bin kannst du gar nicht wissen.

LG

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Hiob
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Beitrag Mi., 01.07.2009, 20:13

Hmm. Warum delegierst du dein Leben auf einen Choach?
Willst du in einem „zweiten Leben“ dann besser leben als heute?
Lebst du gerade die Generalprobe...und willst im zweiten Leben dann , in der Prämiere, „richtig“ leben? Wozu? Was ist das für ein zweites Leben? Der Himmel. Ist ein „Himmel“ wirklich erstrebenswert, indem du dich wie es deine Choachin vorgibt, verhalten musst? (=Selbstreflexion)
Hmm, wenn du also so leben musst, wie es andere wollen, um dich gegen Menschen, die du nicht magst, behaupten zu müssen, für Dinge, die du nicht brauchst, ...was sollte dann an einer Hölle schlimmer sein??

Warum machst du dich vom Geld abhängig, vom Choach, von deinem Denkenpfinden von Verantwortung. Von deiner Angst vorm Verlust deines „Kämpferselbstbildes“.
Und warum machst du dich davon abhängig, dass ich dein Selbstbild so leicht ankratzen kann?

Sowas meinte ich. Ich meinte nicht, dass ich „gegen dich“ bin...mich interessiert nicht, dass du dich vortrefflich gegen mich behaupten kannst.
So , haben wir uns m.E. nicht verstanden.
Ein Choach will dein bestes. Nun kannst du selber überlegen, was das ist.
Ich will weder Zustimmung noch Ablehnung. Noch dein Geld.
H.

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lingaroni
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Beitrag Do., 02.07.2009, 06:06

ist schon okay hiob. aber die analyse meiner überaus faszinierenden persönlichkeit ist hier nicht thema. ich wollte etwas beitragen, dass die threaderöffnerin für sich einen weg findet und das scheint funktioniert zu haben.
du scheinst, deinen weg in dieser sache schon gefunden haben. das freut mich.
LG

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Kolja
Helferlein
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Beitrag Sa., 15.08.2009, 21:51

Ichhabe angefangen über jeden Pups aktennotizen zu machen.
machst du das auch?
das solltest du, allein, wenn es wirklcih mal DEN knall gibt, daß du DICH wenigstens shcützen kannstund ggf. gegentrümpfe ausspielen.

ich weiß wovon ich rede, ich hab in meiner firma ja sogar "hustenverbot erteilt" bekommen...
(nicht wirklcih, es regen sich nur alle auf, wenn ich mich räuspern muss und sagen, ich mache das absichtlich, solle damit gefälligst aufhören)


kolja
Es sagte Schwester Seele zu Bruder Leib: "Sag Du's ihm! Mir glaubt er ja nicht."

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Thread-EröffnerIn
wildbach
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Beitrag Mo., 17.08.2009, 19:13

Kolja hat geschrieben:Ichhabe angefangen über jeden Pups aktennotizen zu machen.
machst du das auch?

kolja
Hallo Kolja!

Das habe ich 3 Jahre lang praktiziert und kann nur sagen, dass das mit der Zeit sehr kräfteraubend wurde. Aber wer weiß, vielleicht hilft es mir ja doch einmal.
Und noch was Kolja: "Nicht unterkriegen lassen. Keep smiling

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Ratlosigkeit
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Beitrag Sa., 05.09.2009, 16:28

HI! Oh mein Gott, wie kommt mir das alles bekannt vor! Ich hatte bis vor einem Jahr ein ähnliches Problem mit mobbenden Kollegen und untätigen Chefs, auch im öffentlichen Dienst, und habe mich seinerzeit hier auch gehörig darüber ausgelassen *g. Bei mir hat es fast 4 Jahre gedauert. Dann löste sich die Situation überraschend: der untätige Chef ging krankheitsbedingt in Pension, das eine Mobbingluder kündigte (offiziell auch krankheitsbedingt, tatsächlch aber weil sie ihren Rückhalt verloren hatte - behaupte ich jetzt mal frech *g), das zweite Mobbingluder wurde versetzt. Für mich brach das Paradies aus.
Aber ich kann sehr gut nachvollziehen, wie man sich in der Situation fühlt. Ich kann nur dringend zu einem coaching raten , ich habe das auch in Anspruch genommen und es hat mir viel gebracht:
1) jemand hat sich mit mir gemeinsam mit dem problem beschäftigt
2) und dabei eine aussenstehende sicht eingebracht
3) es gab mir selbsvertrauen, weil ich darin bestärkt wurde, daß ich die Situation richtig/vernünftig beurteilte
4) was dazu führte, daß ich die Kraft zum Durchhalten/mich wehren aufbringen konnte.
LG
Ratlosigkeit
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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lingaroni
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Beitrag So., 06.09.2009, 12:17

@ratlosigkeit
meinst du es hätte rechtlich einen weg gegeben, die für dein coaching aufgelaufenen kosten dem unternehmen unter zu jubeln???? habt ihr das auch besprochen?

ich denke mir, erst dann wärs wirklich perfekt.

naja, die therapeuten wissen meist nichts von den rechtlichen möglichkeiten. da hätte man wohl einen anwalt konsultieren müssen.

LG

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