Kommunikationsprobleme - Asperger?
Für alle, die es interessiert: Heute hatte ich meinen Termin in der Autismussprechstunde.
Dort habe ich meinen Verdacht bestätigt bekommen, dass ich das Asperger-Syndrom habe. Die Psychologin, die 2 Stunden lang meine Lebensgeschichte und meine Alltagsschwierigkeiten mit mir durchgegangen ist, und deren Chef (ein etwas konfuser Professor ) meinten beide, es sei ziemlich eindeutig. Ich habe dann auch noch zwei standardisierte Fragebögen mitbekommen, die das Ganze etwas quantifizieren sollen, aber das ist wohl eher für die Uniklinik wichtig als für mich.
Jetzt muss ich sehen, was ich mit der Diagnose mache... Im Grunde wird sich für mich dadurch wohl nicht so viel ändern, da ich ohnehin schon mein Leben an meine Begrenzungen angepasst und mir einen Alltag geschaffen habe, in dem ich gut zurechtkomme und glücklich bin. Trotzdem tut es irgendwie gut, endlich "offiziell" zu wissen, was man intuitiv eh schon geahnt hat.
Dort habe ich meinen Verdacht bestätigt bekommen, dass ich das Asperger-Syndrom habe. Die Psychologin, die 2 Stunden lang meine Lebensgeschichte und meine Alltagsschwierigkeiten mit mir durchgegangen ist, und deren Chef (ein etwas konfuser Professor ) meinten beide, es sei ziemlich eindeutig. Ich habe dann auch noch zwei standardisierte Fragebögen mitbekommen, die das Ganze etwas quantifizieren sollen, aber das ist wohl eher für die Uniklinik wichtig als für mich.
Jetzt muss ich sehen, was ich mit der Diagnose mache... Im Grunde wird sich für mich dadurch wohl nicht so viel ändern, da ich ohnehin schon mein Leben an meine Begrenzungen angepasst und mir einen Alltag geschaffen habe, in dem ich gut zurechtkomme und glücklich bin. Trotzdem tut es irgendwie gut, endlich "offiziell" zu wissen, was man intuitiv eh schon geahnt hat.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
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Hallo Gärtnerin,
ich finde es sehr interessant was Du schreibst. Ich bin selbst fast am verzweifeln in der Rückschau auf mein kontaktarmes Leben. Auch ich habe mich in die Thematik Asperger-Syndrom eingelesen. Bei mir trifft auch einiges zu, wenngleich ich nicht davon überzeugt bin, daß bei mir AS diagnostiziert werden könnte. Ich kann sehr gut nachvollziehen wie sehr es gut tun würde eine nachträgliche Erklärung, eine Rechtfertigung gefunden zu haben. Man würde von der latent oder manifest vorhandenen eigenen "Schuld" und/oder Scham befreit werden.
Liebe Grüße
Jener
ich finde es sehr interessant was Du schreibst. Ich bin selbst fast am verzweifeln in der Rückschau auf mein kontaktarmes Leben. Auch ich habe mich in die Thematik Asperger-Syndrom eingelesen. Bei mir trifft auch einiges zu, wenngleich ich nicht davon überzeugt bin, daß bei mir AS diagnostiziert werden könnte. Ich kann sehr gut nachvollziehen wie sehr es gut tun würde eine nachträgliche Erklärung, eine Rechtfertigung gefunden zu haben. Man würde von der latent oder manifest vorhandenen eigenen "Schuld" und/oder Scham befreit werden.
Liebe Grüße
Jener
Hallo Jener,
ich war auch äußerst skeptisch, dass bei mir heute noch Asperger diagnostiziert werden könnte. Ich meine, da hat man einen Vater, der Sonderpädagogik studiert hat, geht als Kind zweimal ein Jahr lang zu irgendwelchen Psychologen, verbringt als Erwachsene beinahe ein Jahrzehnt in verschiedenen Psychotherapien - und keiner dieser ganzen Fachleute erkennt, was los ist... Und heute wo ich mich nach außen hin überhaupt nicht mehr autistisch verhalte, soll es plötzlich möglich sein, von Leuten, die mich überhaupt nicht kennen, allein durch ein Zwei-Stunden-Gespräch die Diagnose Asperger gestellt zu bekommen?! Ja, ich war mehr als skeptisch! Aber meine Lebensgeschichte war wohl eindeutig.
Ich halte ich es jedoch für sehr wichtig, dass man nicht zu irgendwem geht, der das Asperger-Syndrom bloß aus dem Lehrbuch kennt und eine Liste mit Diagnosekriterien abhakt, sondern tatsächlich zu einem Spezialisten, der viel praktische Erfahrung hat. Der filtert sich dann schon das Wichtige heraus.
Grüße,
die Gärtnerin
ich war auch äußerst skeptisch, dass bei mir heute noch Asperger diagnostiziert werden könnte. Ich meine, da hat man einen Vater, der Sonderpädagogik studiert hat, geht als Kind zweimal ein Jahr lang zu irgendwelchen Psychologen, verbringt als Erwachsene beinahe ein Jahrzehnt in verschiedenen Psychotherapien - und keiner dieser ganzen Fachleute erkennt, was los ist... Und heute wo ich mich nach außen hin überhaupt nicht mehr autistisch verhalte, soll es plötzlich möglich sein, von Leuten, die mich überhaupt nicht kennen, allein durch ein Zwei-Stunden-Gespräch die Diagnose Asperger gestellt zu bekommen?! Ja, ich war mehr als skeptisch! Aber meine Lebensgeschichte war wohl eindeutig.
Ich halte ich es jedoch für sehr wichtig, dass man nicht zu irgendwem geht, der das Asperger-Syndrom bloß aus dem Lehrbuch kennt und eine Liste mit Diagnosekriterien abhakt, sondern tatsächlich zu einem Spezialisten, der viel praktische Erfahrung hat. Der filtert sich dann schon das Wichtige heraus.
Grüße,
die Gärtnerin
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Hallo Gärtnerin,
ich habe auch einen Freund, der Asperger bei sich selbst vermutet und kenne etwas die Literatur dazu. Ich finde, Asperger sieht dem "normalen" Autismus nicht sehr ähnlich. Insofern finde ich die späte Diagnosestellung nicht gar so verwunderlich.
ist es denn für Dich jetzt ein Problem, dass Du jahrelang auf was Andres behandelt wurdest?
Altaripa
ich habe auch einen Freund, der Asperger bei sich selbst vermutet und kenne etwas die Literatur dazu. Ich finde, Asperger sieht dem "normalen" Autismus nicht sehr ähnlich. Insofern finde ich die späte Diagnosestellung nicht gar so verwunderlich.
ist es denn für Dich jetzt ein Problem, dass Du jahrelang auf was Andres behandelt wurdest?
Altaripa
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Huhu Altaripa,
nein, verwunderlich finde ich die späte Diagnosestellung auch nicht. Immerhin war das Asperger-Syndrom in meiner oder in Jeners Kindheit noch überhaupt kein Thema. In Deutschland gibt es erst seit 1989 überhaupt offizielle diagnostische Kriterien dafür. Verwunderlich finde ich nur, dass man auch heute noch bei psychologisch geschulten Ärzten oder Psychotherapeuten auf völlige Unkenntnis des AS stößt und sich die Diagnose erst selber suchen muss. Als ich kürzlich der Psychotherapeutin, bei der ich bis vor 2 Jahren war, von meiner Diagnose berichtet habe, musste sie zuerst einmal danach googeln. Außerhalb vielleicht der Kinder-/Jugendpsychiatrie scheint AS wohl kein großartiges Fortbildungsthema für Ärzte oder Therapeuten zu sein.
Dass ich nicht gezielt behandelt wurde, ist jedoch kein Problem für mich. Auch wenn meine Probleme immer wieder unter anderen Namen behandelt wurden - die Richtung, in die die Therapien gingen, stimmte. Die "Folgeschäden" (Depressionen, SVV, usw.) habe ich damit ganz gut in den Griff bekommen. Vor allem habe ich gelernt, immer besser zu meinen eigenen Grenzen zu stehen. Aber das ist ja kein ausschließlich Asperger-spezifisches Thema, sondern trifft eigentlich für jeden Menschen zu!
Vielleicht wäre manches einfacher gewesen, wenn ich früher gewusst hätte, woher meine Schwierigkeiten kommen. Vielleicht auch nicht. Vielleicht hätte ich mich dann auf der Diagnose ausgeruht, einen Behindertenausweis beantragt und wäre niemals so weit gekommen wie ich heute bin. Aber so blieb mir gar nichts anderes übrig als mich im Laufe der Jahre ganz langsam, Schritt für Schritt, hochzuarbeiten. Das war nicht leicht, auch weil ich ja überhaupt nicht wusste, was mit mir los war, und mich immer wieder überforderte. Heute gibt es für Asperger-Betroffene Selbsthilfegruppen und gezieltes Sozialtraining. Ich hatte in meinem Arbeitsalltag zwangsweise jede Menge praktisches Sozialtraining - und so hart das oft war, es hat mich auf jeden Fall sehr weitergebracht. Inzwischen bin ich voll belastbar, stehe ich in der Hauptsaison sogar 50-Stunden-Wochen durch und kann kaum noch glauben, dass ich vor gerade mal 6 Jahren wegen meiner psychischen Probleme tatsächlich noch eine Tätigkeit in einer Behindertenwerkstatt in Erwägung gezogen habe!
Ich weiß, dass ich ein riesengroßes Glück hatte: Ich habe keine der zusätzlichen Behinderungen, mit denen sich manche Autisten herumschlagen müssen. Ich habe Eltern, die mich in jeder Hinsicht unterstützten (auch finanziell), gute psychotherapeutische Hilfe und nicht zuletzt die richtigen Jobs zur richtigen Zeit.
Im Nachhinein sehe ich, dass alles gut war, so wie es war. Ich bin ein optimistischer und ein spiritueller Mensch und glaube fest daran, geführt zu werden. Da ist ein roter Faden, der sich durch mein ganzes Leben zieht. Alles, was ich erlebt habe und erlebe, gehört zu meinem Leben, auch die schweren Zeiten. Alles hat einen Sinn.
Liebe Grüße,
die Gärtnerin
nein, verwunderlich finde ich die späte Diagnosestellung auch nicht. Immerhin war das Asperger-Syndrom in meiner oder in Jeners Kindheit noch überhaupt kein Thema. In Deutschland gibt es erst seit 1989 überhaupt offizielle diagnostische Kriterien dafür. Verwunderlich finde ich nur, dass man auch heute noch bei psychologisch geschulten Ärzten oder Psychotherapeuten auf völlige Unkenntnis des AS stößt und sich die Diagnose erst selber suchen muss. Als ich kürzlich der Psychotherapeutin, bei der ich bis vor 2 Jahren war, von meiner Diagnose berichtet habe, musste sie zuerst einmal danach googeln. Außerhalb vielleicht der Kinder-/Jugendpsychiatrie scheint AS wohl kein großartiges Fortbildungsthema für Ärzte oder Therapeuten zu sein.
Dass ich nicht gezielt behandelt wurde, ist jedoch kein Problem für mich. Auch wenn meine Probleme immer wieder unter anderen Namen behandelt wurden - die Richtung, in die die Therapien gingen, stimmte. Die "Folgeschäden" (Depressionen, SVV, usw.) habe ich damit ganz gut in den Griff bekommen. Vor allem habe ich gelernt, immer besser zu meinen eigenen Grenzen zu stehen. Aber das ist ja kein ausschließlich Asperger-spezifisches Thema, sondern trifft eigentlich für jeden Menschen zu!
Vielleicht wäre manches einfacher gewesen, wenn ich früher gewusst hätte, woher meine Schwierigkeiten kommen. Vielleicht auch nicht. Vielleicht hätte ich mich dann auf der Diagnose ausgeruht, einen Behindertenausweis beantragt und wäre niemals so weit gekommen wie ich heute bin. Aber so blieb mir gar nichts anderes übrig als mich im Laufe der Jahre ganz langsam, Schritt für Schritt, hochzuarbeiten. Das war nicht leicht, auch weil ich ja überhaupt nicht wusste, was mit mir los war, und mich immer wieder überforderte. Heute gibt es für Asperger-Betroffene Selbsthilfegruppen und gezieltes Sozialtraining. Ich hatte in meinem Arbeitsalltag zwangsweise jede Menge praktisches Sozialtraining - und so hart das oft war, es hat mich auf jeden Fall sehr weitergebracht. Inzwischen bin ich voll belastbar, stehe ich in der Hauptsaison sogar 50-Stunden-Wochen durch und kann kaum noch glauben, dass ich vor gerade mal 6 Jahren wegen meiner psychischen Probleme tatsächlich noch eine Tätigkeit in einer Behindertenwerkstatt in Erwägung gezogen habe!
Ich weiß, dass ich ein riesengroßes Glück hatte: Ich habe keine der zusätzlichen Behinderungen, mit denen sich manche Autisten herumschlagen müssen. Ich habe Eltern, die mich in jeder Hinsicht unterstützten (auch finanziell), gute psychotherapeutische Hilfe und nicht zuletzt die richtigen Jobs zur richtigen Zeit.
Im Nachhinein sehe ich, dass alles gut war, so wie es war. Ich bin ein optimistischer und ein spiritueller Mensch und glaube fest daran, geführt zu werden. Da ist ein roter Faden, der sich durch mein ganzes Leben zieht. Alles, was ich erlebt habe und erlebe, gehört zu meinem Leben, auch die schweren Zeiten. Alles hat einen Sinn.
Liebe Grüße,
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
Hallo Gärtnerin,
danke für Deine so ausführliche und persönliche Antwort. Sie hat mir noch mal deutlich gemacht, was mich an Deinem Thema angesprochen hat:
Ich habe 1999 bei mir ADHS diagnostiziert und das auch ärztlich bestätigen lassen. Seitdem nehme ich Medikamente und schaffe es auch, meine beruflichen Aufgaben damit besser zu bewältigen.
Es bleibt das Schwierige im persönlichen Umgang, sowohl mit anderen als auch mit mir selbst. Und eine residuale Depression, die schwer zu behandeln ist.
Ich habe nach langer Suche einen Psychotherapeuten gefunden , der mit mir zurecht kommt, und den ich sehr gerne mag.
Ich habe das Gefühl, zu tun was möglich ist, und das Machbare auch zu verwirklichen. Aber trotzdem bleibt da so ein nagendes Gefühl, das alles irgendwie nicht ok ist, immer schlimmer wird usw. Sicher ist das etwas aus meiner Kindheit mitgebrachtes, aber trotzdem hat es auch seine Realität, der ich einfach nicht/nicht einfach entkomme.
Umsomehr freut es mich für Dich, dass Du da für Dich anders mit umgehen kannst. Und sehe das auch ein klein wenig als Ansporn, den Mut nicht ganz sinken zu lassen.
Es ist halt so ein Kontrast zwischen außen und innen, den können Andere und oft auch ich selbst nicht leicht bewältigen..
Dir alles Gute auf Deinem Weg
Altaripa
danke für Deine so ausführliche und persönliche Antwort. Sie hat mir noch mal deutlich gemacht, was mich an Deinem Thema angesprochen hat:
Ich habe 1999 bei mir ADHS diagnostiziert und das auch ärztlich bestätigen lassen. Seitdem nehme ich Medikamente und schaffe es auch, meine beruflichen Aufgaben damit besser zu bewältigen.
Es bleibt das Schwierige im persönlichen Umgang, sowohl mit anderen als auch mit mir selbst. Und eine residuale Depression, die schwer zu behandeln ist.
Ich habe nach langer Suche einen Psychotherapeuten gefunden , der mit mir zurecht kommt, und den ich sehr gerne mag.
Ich habe das Gefühl, zu tun was möglich ist, und das Machbare auch zu verwirklichen. Aber trotzdem bleibt da so ein nagendes Gefühl, das alles irgendwie nicht ok ist, immer schlimmer wird usw. Sicher ist das etwas aus meiner Kindheit mitgebrachtes, aber trotzdem hat es auch seine Realität, der ich einfach nicht/nicht einfach entkomme.
Umsomehr freut es mich für Dich, dass Du da für Dich anders mit umgehen kannst. Und sehe das auch ein klein wenig als Ansporn, den Mut nicht ganz sinken zu lassen.
Es ist halt so ein Kontrast zwischen außen und innen, den können Andere und oft auch ich selbst nicht leicht bewältigen..
Dir alles Gute auf Deinem Weg
Altaripa
Das hast du schön ausdrückt. *seufz*Altaripa hat geschrieben:Es ist halt so ein Kontrast zwischen außen und innen, den können Andere und oft auch ich selbst nicht leicht bewältigen.
Auch dir alles Gute!
Die Gärtnerin
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 35
- Beiträge: 2049
Ich habe neulich eine Doku auf Kabel1 über Inselbegabungen gesehen.
Es es hies daß Begabungen oft mit Autismus oder sogar Gehirnstörungen verbunden sind .
So viel ich weiss zeichnet Asperger besondere Systematisierungsbegabung und eine Neigung sich mit einer Sache intensiv bestätigen.
Systematisierung ist bei mir definitiv nicht ausgeprägt
Dann habe ich mich bei der Doku gefragt, ob das bei mir vielleicht ähnlich ist, vom etwas zu viel zu haben, bedeutet Mängel in anderen Bereichen. Ich habe eine andere Inselbegabung, falls man das überhaupt so nennen kann , absolutes Gehör, das heisst Töne erkennen und singen/spielen, wir haben irgendwann klavier bekommen und da hab ich als kind alles nachgeklimpert was ich zu hören bekam, meine Mutter schickte mich daher in eine Musikschule. In der Musikschule waren bei Vorführungen alle begeistert. Ich war allerdings ziemlich faul bei Noten lesen und wurde oft von der LEhrerin beschimpft, weil ich manchmal nur etwas gespielt habe wenn sie mir vorher vorgespielt hat. Wenn etwas bei mir gut ausgeprägt ist, frage ich mich natürlich ob andere Bereiche nicht zu kurz kommen.
Ich habe hier eine Frage. Ist das normal, daß Leute mit absolutem Gehör anders sind?
Sie werden meistens Musiker und finden ihre Erfühlung darin. Bei mir ist das nicht der Fall.
Könnte ich meine Empfindlichkeit in zwischenmenschlichen Verhältnissen mit der Empfindlichkeit im Hören zu tun haben?
Zb ich reagiere extrem gestresst auf lautes Gebrühle, musikalisches GEhör hat aber nichts mit Lautstärke zu tun. Könnte es dennoch zu tun haben?
@Gärtnerin geht es Dir jetzt besser? Bekommst Du dann die richtige Therapie?
Ich habe es dem Therapeuten von meinen Kontaktproblemen Kindergarten und später erzählt, und ihn auf Autismus angesprochen. Er sagte daß es wenig bringt eine Diagnose zu bekommen. Daß jeder Mensch ein Individuum ist , daß bei dem einen es Kindergarten ist, der andere hat Schwierigkeiten mit den Lehrern.
Es es hies daß Begabungen oft mit Autismus oder sogar Gehirnstörungen verbunden sind .
So viel ich weiss zeichnet Asperger besondere Systematisierungsbegabung und eine Neigung sich mit einer Sache intensiv bestätigen.
Systematisierung ist bei mir definitiv nicht ausgeprägt
Dann habe ich mich bei der Doku gefragt, ob das bei mir vielleicht ähnlich ist, vom etwas zu viel zu haben, bedeutet Mängel in anderen Bereichen. Ich habe eine andere Inselbegabung, falls man das überhaupt so nennen kann , absolutes Gehör, das heisst Töne erkennen und singen/spielen, wir haben irgendwann klavier bekommen und da hab ich als kind alles nachgeklimpert was ich zu hören bekam, meine Mutter schickte mich daher in eine Musikschule. In der Musikschule waren bei Vorführungen alle begeistert. Ich war allerdings ziemlich faul bei Noten lesen und wurde oft von der LEhrerin beschimpft, weil ich manchmal nur etwas gespielt habe wenn sie mir vorher vorgespielt hat. Wenn etwas bei mir gut ausgeprägt ist, frage ich mich natürlich ob andere Bereiche nicht zu kurz kommen.
Ich habe hier eine Frage. Ist das normal, daß Leute mit absolutem Gehör anders sind?
Sie werden meistens Musiker und finden ihre Erfühlung darin. Bei mir ist das nicht der Fall.
Könnte ich meine Empfindlichkeit in zwischenmenschlichen Verhältnissen mit der Empfindlichkeit im Hören zu tun haben?
Zb ich reagiere extrem gestresst auf lautes Gebrühle, musikalisches GEhör hat aber nichts mit Lautstärke zu tun. Könnte es dennoch zu tun haben?
@Gärtnerin geht es Dir jetzt besser? Bekommst Du dann die richtige Therapie?
Ich habe es dem Therapeuten von meinen Kontaktproblemen Kindergarten und später erzählt, und ihn auf Autismus angesprochen. Er sagte daß es wenig bringt eine Diagnose zu bekommen. Daß jeder Mensch ein Individuum ist , daß bei dem einen es Kindergarten ist, der andere hat Schwierigkeiten mit den Lehrern.
Practice what you preach
Es gibt durchaus Menschen, die in mehreren Bereichen eine ausgeprägte Begabung haben und auch noch zusätzlich in keinem Bereich auffallend schlecht sind. Ich glaube deshalb nicht, dass eine Begabung in einem Bereich zwangsweise bedeuten muss, dass man in einem anderen umso schlechter ist. Allerdings muss man aus Begabungen auch aktiv etwas machen. Und wenn der Tag nur 24 Stunden hat, dann kann man jede Stunde eben nur einmal "investieren". So kann es natürlich schon sein, dass die exzessive Beschäftigung mit einer Sache auf Kosten anderer Sachen geht. Neulich war ein Artikel eines Intelligenzforschers in der Zeitung, der meinte, dass Intelligenzunterschiede bei Menschen ab 30 Jahren aufwärts ausgeprägter sind als bei jüngeren Leuten, weil Menschen vor allem das tun, wonach sie eine innere Motivation verspüren. Je mehr Zeit vergeht, desto ausgeprägter werden dadurch die Unterschiede zwischen den Menschen.
Dass die Diagnose für Betroffene nichts bringt, glaube ich nicht. Das müsste doch auch rechtliche Konsequenzen mit sich bringen, wenn durch eine Diagnose offiziell anerkannt wird, dass Einflüsse am Werk sind, die Betroffene nicht kontrollieren können. Vielleicht bringt eine solche Diagnose nichts für den Therapeuten, weil der ja nur an Fällen interessiert ist, bei denen er bei der Krankenkasse leicht eine Genehmigung für eine Therapie bekommen kann und für die er auch ausgebildet ist.
Dass die Diagnose für Betroffene nichts bringt, glaube ich nicht. Das müsste doch auch rechtliche Konsequenzen mit sich bringen, wenn durch eine Diagnose offiziell anerkannt wird, dass Einflüsse am Werk sind, die Betroffene nicht kontrollieren können. Vielleicht bringt eine solche Diagnose nichts für den Therapeuten, weil der ja nur an Fällen interessiert ist, bei denen er bei der Krankenkasse leicht eine Genehmigung für eine Therapie bekommen kann und für die er auch ausgebildet ist.
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Hallo
Ich meinte besonders im zwischenmenschlichen Bereich, meine Noten waren sonst alle gut. Ich habe Probleme mit den Kontakten, bzw hatte insbesondere im Kindergarten und frage mich ob es da eine Verbindung gibt, ob womöglich eine Gehirnstörung vorliegt die einerseits eine Begabung andererseits Kommunikationsstörung verursacht.
Ich habe lange kein Instrument gespielt, das Gehör ist aber noch da. Es ist mir unheimlich, wenn mir Dies Irae von Mozart im Kopf ohrwurmmässig rumspukt und ich dann CD einschalte ist es in der selben Tonart, Höhe wie im Kopf.
Aber vielleicht fühlt man sich einfach nicht wohl wenn eine Begabung nicht ausgelebt wird.
Meine Tante war in einer Musikschule, Pianistin und angehende Opernsängerin, hat ihre Karriere wegen den Kindern aufgegeben. Sie ist ein ziemlich unausgeglichener temperamentvoller Mensch, neigt zur Hysterie,.Ihr leben ist allerdings sonst auch unglücklich verlaufen. Ich glaube da exitiert trotzdem eine Verbindung.
Ich finde er hat recht.
Ich war nur in einer Einrichtung, in der Therapeuten als Berater tätig sind um den Patienten an den richtigen Therapeuten weiter zu leiten. Also von persönlichen oder finanziellen Gründen konnte nicht die Rede sein.
Wobei ich gerne bei ihm unterkommen würde, da nett
Ich meinte besonders im zwischenmenschlichen Bereich, meine Noten waren sonst alle gut. Ich habe Probleme mit den Kontakten, bzw hatte insbesondere im Kindergarten und frage mich ob es da eine Verbindung gibt, ob womöglich eine Gehirnstörung vorliegt die einerseits eine Begabung andererseits Kommunikationsstörung verursacht.
Ich habe lange kein Instrument gespielt, das Gehör ist aber noch da. Es ist mir unheimlich, wenn mir Dies Irae von Mozart im Kopf ohrwurmmässig rumspukt und ich dann CD einschalte ist es in der selben Tonart, Höhe wie im Kopf.
Aber vielleicht fühlt man sich einfach nicht wohl wenn eine Begabung nicht ausgelebt wird.
Meine Tante war in einer Musikschule, Pianistin und angehende Opernsängerin, hat ihre Karriere wegen den Kindern aufgegeben. Sie ist ein ziemlich unausgeglichener temperamentvoller Mensch, neigt zur Hysterie,.Ihr leben ist allerdings sonst auch unglücklich verlaufen. Ich glaube da exitiert trotzdem eine Verbindung.
Der Arzt sagte, daß so eine Diagnose für die Betroffenen , für die Psychotherapie nichts bringt, weil sie dann es akzeptieren daß sie keinen Einfluss drauf haben und sich keine Mühe mehr geben sich weiter zu entwickeln.Dass die Diagnose für Betroffene nichts bringt, glaube ich nicht. Das müsste doch auch rechtliche Konsequenzen mit sich bringen, wenn durch eine Diagnose offiziell anerkannt wird, dass Einflüsse am Werk sind, die Betroffene nicht kontrollieren können. Vielleicht bringt eine solche Diagnose nichts für den Therapeuten, weil der ja nur an Fällen interessiert ist, bei denen er bei der Krankenkasse leicht eine Genehmigung für eine Therapie bekommen kann und für die er auch ausgebildet ist
Ich finde er hat recht.
Ich war nur in einer Einrichtung, in der Therapeuten als Berater tätig sind um den Patienten an den richtigen Therapeuten weiter zu leiten. Also von persönlichen oder finanziellen Gründen konnte nicht die Rede sein.
Wobei ich gerne bei ihm unterkommen würde, da nett
Practice what you preach
Hallo Antonia!
Ob es unbedingt eine "offizielle" ärztliche Diagnose sein muss, oder ob einem die Selbstdiagnose genügt - ich finde, das muss jeder für sich entscheiden. Ich habe in Internetforen Aspies kennengelernt, die gesagt haben: "Ich weiß, wer und was ich bin. Wozu soll ich das noch offiziell bestätigen lassen?" Das sind meistens solche wie ich, bei denen vor allem die sozialen Schwächen im Mittelpunkt stehen, die aber sonst eher leicht betroffen sind, keine weiteren Behinderungen haben, und mit ihrem Alltag gut klarkommen. Ich hätte eigentlich keine offizielle Diagnose gebraucht, wollte sie einfach für mich persönlich haben. Leider gibt es auch Asperger-Autisten, die stärker behindert sind und z.B. nicht berufstätig sein können. Für die bringt eine Diagnose auf jeden Fall Vorteile, weil sie dadurch Zugang zu (staatlichen) Hilfen bekommen, etwa medizinisch-therapeutische Leistungen, Eingliederungshilfen, Behindertenausweis, betreutes Wohnen, usw.
Lieben Gruß,
die Gärtnerin
Warum nicht? Nur den Umkehrschluss, dass alle Menschen mit Inselbegabungen autistisch sind, kann man wohl nicht ziehen. Bei Wikipedia heißt es: "50 Prozent der bekannten Inselbegabten sind Autisten" (http://de.wikipedia.org/wiki/Inselbegabung) Unter den Menschen mit besonderen musikalischen Begabungen sind neben Autisten auch viele Blinde - die ihre Begabung vielleicht ebenfalls ihrer Einschränkung in einem anderen Bereich verdanken.Antonia hat geschrieben:und frage mich ob es da eine Verbindung gibt, ob womöglich eine Gehirnstörung vorliegt die einerseits eine Begabung andererseits Kommunikationsstörung verursacht.
Ich glaube nicht, dass man das pauschal so sagen kann. Ich kenne wirklich nur sehr wenige Menschen, die nur eine Diagnose suchen, auf der sie sich ausruhen können. (Einen solchen Patienten - nein, kein Aspie - habe ich mal in der psychosomatischen Klinik kennengelernt. Der war schon zum x-ten Mal in der Klinik, konnte perfekt seine Lebensgeschichte analysieren und wusste genau, wer an seinen Problemen schuld war - und hat das auch ständig jedem detailliert erzählt... Nur verändern wollte oder konnte er an seinem Leben nichts.) Ich nehme aber an, dass die meisten Menschen, die unter ihren Schwierigkeiten leiden, durchaus daran interessiert sind, sich weiterzuentwickeln. Jedoch ist es für eine Weiterentwicklung vor allem wichtig, erst einmal den Ist-Zustand zu kennen, also ein möglichst klares Selbstkonzept zu haben, mit dem man arbeiten kann. Da finde ich eine Diagnose schon wichtig. Es kommt halt auch darauf an, wie einem die Diagnose "verkauft" wird. Wenn der Arzt nur sagt: "Sie haben eine Gehirnstörung, da kann man nichts machen", dann wird man vielleicht resignieren und sich noch mehr auf sich selbst zurückziehen. Wenn man aber gesagt bekommt, dass man auch als Aspie in der Lage ist, soziale Fähigkeiten zu lernen, ist das eine ganz andere Ausgangslage.Antonia hat geschrieben:Der Arzt sagte, daß so eine Diagnose für die Betroffenen , für die Psychotherapie nichts bringt, weil sie dann es akzeptieren daß sie keinen Einfluss drauf haben und sich keine Mühe mehr geben sich weiter zu entwickeln.
Ob es unbedingt eine "offizielle" ärztliche Diagnose sein muss, oder ob einem die Selbstdiagnose genügt - ich finde, das muss jeder für sich entscheiden. Ich habe in Internetforen Aspies kennengelernt, die gesagt haben: "Ich weiß, wer und was ich bin. Wozu soll ich das noch offiziell bestätigen lassen?" Das sind meistens solche wie ich, bei denen vor allem die sozialen Schwächen im Mittelpunkt stehen, die aber sonst eher leicht betroffen sind, keine weiteren Behinderungen haben, und mit ihrem Alltag gut klarkommen. Ich hätte eigentlich keine offizielle Diagnose gebraucht, wollte sie einfach für mich persönlich haben. Leider gibt es auch Asperger-Autisten, die stärker behindert sind und z.B. nicht berufstätig sein können. Für die bringt eine Diagnose auf jeden Fall Vorteile, weil sie dadurch Zugang zu (staatlichen) Hilfen bekommen, etwa medizinisch-therapeutische Leistungen, Eingliederungshilfen, Behindertenausweis, betreutes Wohnen, usw.
Danke, mir geht es gut. Dass ich letzten Herbst wieder eine Therapie angefangen habe, war vor allem Ausdruck meiner (Ursachen-)Suche, nicht so sehr das Gefühl, eine Therapie zu brauchen. Nach der Asperger Diagnose hatte ich auch überlegt, meine momentane Körpertherapie zu beenden, denke nun aber doch, dass ich weitermachen werde - eben der persönlichen Weiterentwicklung wegen! Um jetzt einfach stehenzubleiben, dazu bin ich viel zu neugierig.Antonia hat geschrieben:@Gärtnerin geht es Dir jetzt besser? Bekommst Du dann die richtige Therapie?
Lieben Gruß,
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
hallo,
bin durch die suchaktion auf diesen thread gestoßen.
ich gestehe, dass ich nicht alle einträge gelesen habe.
vielleicht ist das, was ich zu berichten haben, für den ein oder anderen doch interessant.
vor geraumer zeit wurde ich mit dem thema asperger-syndrom konfrontiert.
sofort habe ich einen selbsttest gemacht und dieser war mit rund 85 punkten mächtig im thema.
ich war geschockt und mir war klar, "sofort zum spezialisten und diagnose stellen lassen."
gesagt, getan. im vorfeld unzählige texte und literatur zu diesem thema gelesen. eigene notizen gemacht,
"nicht, das ich was vergesse ..." und ab zum doktor.
vorsorglich habe ich meine mutter mitgenommen. und ich muss sagen, es war die wichtigste entscheidung
in dieser thematik.
den arzt hat nicht wirklich interessiert, was im hier und jetzt mit mir ist (darauf zielen allerdings diese selbsttests ab).
einzig und alleine, die tatsache, ob die symptome, die ich heute an mir erkenne, auch schon in der kindheit da waren.
wer also einen selbsttest macht, der sollte sich in seine kindheit zurück versetzen und DANN den test machen.
wer DANN immer noch eine sehr hohe punktzahl erreicht, der kann davon ausgehen, dass ein begründeter verdacht auf asperger-syndrom besteht.
ich habe den arzt über meine verwundernung, warum er sich nicht für meine jetzigen probleme interessiere, angesprochen.
er war sehr nüchtern und sagte, dass diese für eine asperger-diagnostik eher nebensächlich sind. alles, aber auch alles zieht auf die früheste kindheit ab - diese infos und das persönliche auftreten eingeschlossen, ergeben das gesamtbild. wer dazu nichts zu sagen hat, der wird es schwer mit einer diagnose haben.
ich selber war sehr fixiert auf diese selbsttests und ich weiß von mir, dass sehr vieles, auch in meiner frühesten kindheit aufgetreten ist. allerdings, die details, die wissen in der regel nur die eltern.
meine diagnose steht noch aus. das ein und andere muss - in einem weiteren termin - noch augeklärt werden. allerdings auch nur, wenn nach der ersten sitzung ein, aus fachkompetenter sicht, begründeter verdacht besteht.
demnach, diese selbsttest sind ganz nett und man findet sich sicherlich wieder.
besser wäre aber, wenn bei diesen test darauf hingewiesen würde, dass ein rückblick in kindheitstage das wichtigste kriterium ist.
bin durch die suchaktion auf diesen thread gestoßen.
ich gestehe, dass ich nicht alle einträge gelesen habe.
vielleicht ist das, was ich zu berichten haben, für den ein oder anderen doch interessant.
vor geraumer zeit wurde ich mit dem thema asperger-syndrom konfrontiert.
sofort habe ich einen selbsttest gemacht und dieser war mit rund 85 punkten mächtig im thema.
ich war geschockt und mir war klar, "sofort zum spezialisten und diagnose stellen lassen."
gesagt, getan. im vorfeld unzählige texte und literatur zu diesem thema gelesen. eigene notizen gemacht,
"nicht, das ich was vergesse ..." und ab zum doktor.
vorsorglich habe ich meine mutter mitgenommen. und ich muss sagen, es war die wichtigste entscheidung
in dieser thematik.
den arzt hat nicht wirklich interessiert, was im hier und jetzt mit mir ist (darauf zielen allerdings diese selbsttests ab).
einzig und alleine, die tatsache, ob die symptome, die ich heute an mir erkenne, auch schon in der kindheit da waren.
wer also einen selbsttest macht, der sollte sich in seine kindheit zurück versetzen und DANN den test machen.
wer DANN immer noch eine sehr hohe punktzahl erreicht, der kann davon ausgehen, dass ein begründeter verdacht auf asperger-syndrom besteht.
ich habe den arzt über meine verwundernung, warum er sich nicht für meine jetzigen probleme interessiere, angesprochen.
er war sehr nüchtern und sagte, dass diese für eine asperger-diagnostik eher nebensächlich sind. alles, aber auch alles zieht auf die früheste kindheit ab - diese infos und das persönliche auftreten eingeschlossen, ergeben das gesamtbild. wer dazu nichts zu sagen hat, der wird es schwer mit einer diagnose haben.
ich selber war sehr fixiert auf diese selbsttests und ich weiß von mir, dass sehr vieles, auch in meiner frühesten kindheit aufgetreten ist. allerdings, die details, die wissen in der regel nur die eltern.
meine diagnose steht noch aus. das ein und andere muss - in einem weiteren termin - noch augeklärt werden. allerdings auch nur, wenn nach der ersten sitzung ein, aus fachkompetenter sicht, begründeter verdacht besteht.
demnach, diese selbsttest sind ganz nett und man findet sich sicherlich wieder.
besser wäre aber, wenn bei diesen test darauf hingewiesen würde, dass ein rückblick in kindheitstage das wichtigste kriterium ist.
Hallo color,
schön dass du gleich einen kompetenten Arzt gefunden hast. Ich habe da von manch anderem Aspie schon Schauergeschichten gehört.
Trotzdem denke ich, dass der Selbsttest schon so vorgesehen ist, dass man ihn aus heutiger Sicht beantwortet. Wer jetzt viele Punkte erzielt, hätte als Kind wahrscheinlich noch viel mehr Punkte gehabt (wobei es für Kinder extra Tests gibt). Und wer wirklich das AS hat, dürfte auch heute noch eine relativ hohe Punktzahl erreichen, weil in dem Test viele Sachen abgefragt werden, die man sich auch durch jahrelange Anpassung nicht "wegerziehen" kann.
Ich sehe es so: Wer sich nicht auf den Test fixiert, sondern ihn nur als Hinweis in eine bestimmte Richtung versteht, der kann ja ruhig mal ausprobieren, ihn aus verschiedenen Altersstufen heraus zu beantworten. Interessant ist das allemal.
Die Gärtnerin
schön dass du gleich einen kompetenten Arzt gefunden hast. Ich habe da von manch anderem Aspie schon Schauergeschichten gehört.
Da sprichst du etwas an, was mir auch schon aufgefallen ist. Bei meiner offiziellen Diagnostik fand ich es interessant (und seltsam), dass sich einerseits das ausführliche Gespräch fast nur über die Kindheit drehte, ich danach aber zwei Fragebögen beantworten musste, bei denen es nur um das Heute ging. Einer dieser Fragebögen war übrigens genau der, der hier als Selbsttest wiedergegeben ist. Der andere war ähnlich.color hat geschrieben:wer also einen selbsttest macht, der sollte sich in seine kindheit zurück versetzen und DANN den test machen.
wer DANN immer noch eine sehr hohe punktzahl erreicht, der kann davon ausgehen, dass ein begründeter verdacht auf asperger-syndrom besteht.
Trotzdem denke ich, dass der Selbsttest schon so vorgesehen ist, dass man ihn aus heutiger Sicht beantwortet. Wer jetzt viele Punkte erzielt, hätte als Kind wahrscheinlich noch viel mehr Punkte gehabt (wobei es für Kinder extra Tests gibt). Und wer wirklich das AS hat, dürfte auch heute noch eine relativ hohe Punktzahl erreichen, weil in dem Test viele Sachen abgefragt werden, die man sich auch durch jahrelange Anpassung nicht "wegerziehen" kann.
Ich sehe es so: Wer sich nicht auf den Test fixiert, sondern ihn nur als Hinweis in eine bestimmte Richtung versteht, der kann ja ruhig mal ausprobieren, ihn aus verschiedenen Altersstufen heraus zu beantworten. Interessant ist das allemal.
Die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
weil in dem Test viele Sachen abgefragt werden, die man sich auch durch jahrelange Anpassung nicht "wegerziehen" kann.
wegerziehen sicherlich nicht, aber aneignen durch jahrelange - möglicherweise - schlechte erfahrungen. das verfälscht dann das gesamtbild.
ich habe beispielsweise feststellen können, dass merkmale, die ich jetzt habe, im kindesalter eher untergegangen sind.
diese merkmale sind für die diagnostik nicht unwichtig. sobald diese verhaltensweise aber nicht auf früheste kindheit zurückzuführen sind, gibt es keine AS diagnostik.
alles in allem der grad, auf dem die diagnostik wandert ist sehr, sehr schmal und es liegt am zuständigen, gewissenhaften und vor allem kompetenten arzt, richtig zu entscheiden.
jedenfalls, kann ich jedem angehenden oder praktizierenden phsychiater raten, sich mit dem Asperger-Syndrom zu beschäftigigen. scheint eine lukrative einnahmequelle zu werden.
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- neu an Bo(a)rd!
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Hallo,
für mich stellt sich immer die Sinnfrage. Muss alles therapiert oder umerzogen werden solange man sein Leben soweit im Griff hat ohne für sich und andere eine Gefahr darzustellen? Ich empfinde es momentan so dass verstärkt an einer "Normung" der Menschen gearbeitet wird und alles abweichende als Gefahr für Ideologien angesehen wird.
Schon in meiner Kindheit erkannte meine Familie dass ich anders war. Wurde als Träumer, Faulenzer und antriebslos bezeichnet. Da es immer peinlich war wurde ich so stark drangsaliert dass ich bereits im Kindesalter Todessehnsüchte bekam und begann mich eine zeitlang selbst zu verletzen.
Trotzdem gelang es mir eine ebenso "ruhige" Partnerin zu finden und eine Familie zu gründen aus der auch 2 Kinder hervorgingen.
Leider war dieser gleichmässige und in sich gekehrte Lebensstil nicht im Sinne meiner Umwelt die Pläne bezüglich meiner Karriere hatte. Es wurde Zwietracht und Unmut bei der Partnerin gesät damit sie auf mich einwirke mich zu verändern. Als es nichts brachte versuchte man den Willen zu brechen indem man mir die Kinder entzog.
An den Rand gedrängt erinnerte ich mich alter Vorlieben und fand neue, ehrliche Kontakte über das Internet. Im "realen" Leben neue Kontakte zu knüpfen ist für mich sehr schwer doch einige wenige Freunde hatte ich immer.
Trotz Kommunikationsproblemen schaffte ich es immer ab und an unter Menschen zu sein auch wenn mir eher das Studium ihrer Gewohnheiten gefiel als z.B. bei einem Fussballspiel mitzueifern.
Diese bei meiner Familie so verhasste scheinbare Selbstzufriedenheit trotz schlimmer Schicksalschläge ließ die Methoden immer drastischer werden. Es muss erwähnt werden dass ein Teil meiner Familie für einen Psychotherapeuten arbeitet und zusammen mit einem anderen Teil sehr mächtige und einflussreiche Freunde hat. Diese Freunde sind in der Lage einem Menschen seine Menschenrechte quasi abzuerkennen und ihm das Leben durch Psychoterror zur Hölle zu machen.
Ich brauchte immer meine Rückzugsgebiete um meinen "Overload" im Kopf nicht übermächtig werden zu lassen. Zeiten in denen ich quasi in mir selbst lebe und abschalte. Habe ich diese dann ist es mir möglich nahezu normal zu funktionieren. Normales lernen war mir durch das Chaos im Kopf fast immer unmöglich doch durch meine Liebe zu Zahlen und logischen Abläufen habe ich es zu einer guten Stellung gebracht.
Doch das für mich anvisierte Ziel in Bezug auf Kariere und gesellschaftlicher Stellung ist nur durch Zertifikate, Studium etc. möglich. Und nachdem alle Versuche mich durch Psychodruck umzuerziehen und meine Werte auf Geld Macht und Reichtum als Lebensziele zu verändern fehl schlugen wurde alle meine restlichen noch vorhandenen Erholungsoasen unterwandert und es sollten keine Rückzugsgebiete mehr bleiben damit mir nur noch der Weg auf das gewünschte Ziel bliebe.
All meine Einwände und beginnenden Erklärungen warum ich bin wie ich bin und warum Auszeiten so notwendig sind wurden als Ausreden tituliert. Der Druck nahm nochmals zu so dass ich wieder wie als Kind quasi auf der Brücke stand und nur die Wahl hatte zu springen oder mit innerer Stärke, die durch mein Leben und ständige Angriffe auf meine Andersartigkeit meine Lebensversicherung wurde, mit totaler Offenheit über mein Wesen zu reagieren.
Ich begann total und öffentlich zu mir zu stehen, musste erkennen dass auch Teile meiner ältesten Freunde bereits mit dem Bild meiner Familie von mir beeinflusst waren.
Es wurde begonnen zu mobben und als ich die Verursacher zur Rede stellen wollte und sagte es wäre nun wohl besser einen Spezialisten aufzusuchen und eine klare Diagnose stellen zu lassen wurde ich sogar massiv bedroht. Denn damit wären natürlich bei einer positiven Diagnose alle Pläne zunichte gemacht worden.
Die anfangs gestellte Frage nach dem Sinn einer Therapie bei einem Menschen der normalerweise sehr gut klar käme kommt auch aus einer bitteren Erfahrung heraus bezüglich Äußerungen zu mir über Menschen die nicht in die gängigen Werte- und Gesellschaftsphilosophien passen. Ich kann heute nachvollziehen wie sich Menschen in einer sehr schlimmen Zeit gefühlt haben als mächtige Menschen Ihnen nur aufgrund bestimmter Eigenheiten das Recht auf Freiheit oder sogar Leben aberkannten. So wurde es nämlich mir gegenüber zum Ausdruck gebracht wenn ich mich nicht anpassen würde.
Eine ganze Industrie lebt doch inzwischen vom Anpassungsdruck der auf Menschen ausgeübt wird und denen viele nicht gewachsen sind. Nicht aus Faulheit oder Dummheit sondern weil sie in einer Haut geboren wurden die ihnen Grenzen aufzeigt. Manche kann man sicher überschreiten, das Wesen (die Seele) an sich jedoch kann man zerstören.
Niemals hätte ich gedacht mir mein Wesen bescheinigen lassen zu müssen um vielleicht einmal wieder die Chance auf ein glückliches und selbstbestimmtes Leben haben zu können.
Starsurfer
für mich stellt sich immer die Sinnfrage. Muss alles therapiert oder umerzogen werden solange man sein Leben soweit im Griff hat ohne für sich und andere eine Gefahr darzustellen? Ich empfinde es momentan so dass verstärkt an einer "Normung" der Menschen gearbeitet wird und alles abweichende als Gefahr für Ideologien angesehen wird.
Schon in meiner Kindheit erkannte meine Familie dass ich anders war. Wurde als Träumer, Faulenzer und antriebslos bezeichnet. Da es immer peinlich war wurde ich so stark drangsaliert dass ich bereits im Kindesalter Todessehnsüchte bekam und begann mich eine zeitlang selbst zu verletzen.
Trotzdem gelang es mir eine ebenso "ruhige" Partnerin zu finden und eine Familie zu gründen aus der auch 2 Kinder hervorgingen.
Leider war dieser gleichmässige und in sich gekehrte Lebensstil nicht im Sinne meiner Umwelt die Pläne bezüglich meiner Karriere hatte. Es wurde Zwietracht und Unmut bei der Partnerin gesät damit sie auf mich einwirke mich zu verändern. Als es nichts brachte versuchte man den Willen zu brechen indem man mir die Kinder entzog.
An den Rand gedrängt erinnerte ich mich alter Vorlieben und fand neue, ehrliche Kontakte über das Internet. Im "realen" Leben neue Kontakte zu knüpfen ist für mich sehr schwer doch einige wenige Freunde hatte ich immer.
Trotz Kommunikationsproblemen schaffte ich es immer ab und an unter Menschen zu sein auch wenn mir eher das Studium ihrer Gewohnheiten gefiel als z.B. bei einem Fussballspiel mitzueifern.
Diese bei meiner Familie so verhasste scheinbare Selbstzufriedenheit trotz schlimmer Schicksalschläge ließ die Methoden immer drastischer werden. Es muss erwähnt werden dass ein Teil meiner Familie für einen Psychotherapeuten arbeitet und zusammen mit einem anderen Teil sehr mächtige und einflussreiche Freunde hat. Diese Freunde sind in der Lage einem Menschen seine Menschenrechte quasi abzuerkennen und ihm das Leben durch Psychoterror zur Hölle zu machen.
Ich brauchte immer meine Rückzugsgebiete um meinen "Overload" im Kopf nicht übermächtig werden zu lassen. Zeiten in denen ich quasi in mir selbst lebe und abschalte. Habe ich diese dann ist es mir möglich nahezu normal zu funktionieren. Normales lernen war mir durch das Chaos im Kopf fast immer unmöglich doch durch meine Liebe zu Zahlen und logischen Abläufen habe ich es zu einer guten Stellung gebracht.
Doch das für mich anvisierte Ziel in Bezug auf Kariere und gesellschaftlicher Stellung ist nur durch Zertifikate, Studium etc. möglich. Und nachdem alle Versuche mich durch Psychodruck umzuerziehen und meine Werte auf Geld Macht und Reichtum als Lebensziele zu verändern fehl schlugen wurde alle meine restlichen noch vorhandenen Erholungsoasen unterwandert und es sollten keine Rückzugsgebiete mehr bleiben damit mir nur noch der Weg auf das gewünschte Ziel bliebe.
All meine Einwände und beginnenden Erklärungen warum ich bin wie ich bin und warum Auszeiten so notwendig sind wurden als Ausreden tituliert. Der Druck nahm nochmals zu so dass ich wieder wie als Kind quasi auf der Brücke stand und nur die Wahl hatte zu springen oder mit innerer Stärke, die durch mein Leben und ständige Angriffe auf meine Andersartigkeit meine Lebensversicherung wurde, mit totaler Offenheit über mein Wesen zu reagieren.
Ich begann total und öffentlich zu mir zu stehen, musste erkennen dass auch Teile meiner ältesten Freunde bereits mit dem Bild meiner Familie von mir beeinflusst waren.
Es wurde begonnen zu mobben und als ich die Verursacher zur Rede stellen wollte und sagte es wäre nun wohl besser einen Spezialisten aufzusuchen und eine klare Diagnose stellen zu lassen wurde ich sogar massiv bedroht. Denn damit wären natürlich bei einer positiven Diagnose alle Pläne zunichte gemacht worden.
Die anfangs gestellte Frage nach dem Sinn einer Therapie bei einem Menschen der normalerweise sehr gut klar käme kommt auch aus einer bitteren Erfahrung heraus bezüglich Äußerungen zu mir über Menschen die nicht in die gängigen Werte- und Gesellschaftsphilosophien passen. Ich kann heute nachvollziehen wie sich Menschen in einer sehr schlimmen Zeit gefühlt haben als mächtige Menschen Ihnen nur aufgrund bestimmter Eigenheiten das Recht auf Freiheit oder sogar Leben aberkannten. So wurde es nämlich mir gegenüber zum Ausdruck gebracht wenn ich mich nicht anpassen würde.
Eine ganze Industrie lebt doch inzwischen vom Anpassungsdruck der auf Menschen ausgeübt wird und denen viele nicht gewachsen sind. Nicht aus Faulheit oder Dummheit sondern weil sie in einer Haut geboren wurden die ihnen Grenzen aufzeigt. Manche kann man sicher überschreiten, das Wesen (die Seele) an sich jedoch kann man zerstören.
Niemals hätte ich gedacht mir mein Wesen bescheinigen lassen zu müssen um vielleicht einmal wieder die Chance auf ein glückliches und selbstbestimmtes Leben haben zu können.
Starsurfer
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