Warum betrügt man?

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schmetterling.1983
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Beitrag Sa., 23.05.2009, 10:01

Violetta :
Ist das jetzt betrügen und soll ich auf mein Glück verzichten?
Ich verstand unter betrügen, wenn du offiziell noch mit jmd eine Beziehung (dein Partner und du bezeichnen es so voreinander)führst und "hinter dem Rücken" deines Partners oder ohne sein einvernehmen eine andere intime Bindung (sei es einmaliger Sex o.ä.) eingehst.

Du willst anscheinend die Trennung, da du schon seit langem spürst, dass dir die Beziehung mehr schadet als wohltuend ist, da ist für mich absolut legitim. Jeder sollte die Möglichkeit haben den Partner zu verlassen wenn es nötig ist.

Ich wünsch dir viel Glück, dieser Schritt ist sicher nicht so einfach!
LG Schmetterling
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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Affenzahn
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Beitrag Sa., 23.05.2009, 10:53

@ Juli: Zuerst:
Juli hat geschrieben:ich habe schon betrogen, ich wurde vermutlich schon betrogen, aber weder das eine, noch das mir unbekannte andere hat mir oder anderen je geschadet.
Danach:
Juli hat geschrieben:ich bin weder eine fremdgängerin noch
Sehe nur ich hier einen Widerspruch oder betrügst du gerade deine Leser? Das gehört zwar nicht direkt zum Thema, aber es stört mich doch ziemlich beim Lesen dieses Threads.

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Entwurf
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Beitrag Sa., 23.05.2009, 10:59

Juli hat geschrieben:ok, du willst mit mir - offensichtlich als fremdgängerin und befürworterin von offenenen beziehungen eine diskussion führen. das problem ist nur, ich bin weder eine fremdgängerin noch habe/hatte ich je eine offen beziehung.
nach eigener aussage hast du aber betrogen, bist also eine fremdgängerin. keine notorische, aber eben doch eine.

das mit den leuten, die eine offene beziehung führen, hab ich anders gemeint, aber leider gestern abend falsch ausgedrückt. mein fehler. ich wollte es weniger auf diese leute, sondern mehr auf ihre rechtfertigungen, aussagen, argumente bezogen wissen. also z.b. so ein satz wie deiner
Juli hat geschrieben:zusammengefasst: wenn man glück hat, trifft man auf niemanden, der einem untreu werden lässt.
gefällt mir ganz besonders. der andere hat einen untreu werden lassen. damit stösst man die verantwortung meilenweit von sich fort.
Juli hat geschrieben:ich seh einfach nur nicht das große drama darin und halte es für menschlich, dass man mal der anziehung eines andere erliegen kann. die bedeutung die dem beigemessen wird, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. kann mich daher nicht aufregen. deine fragen sind die falschen, also was mich betrifft.
es sind solange die falschen, bis du einmal bewusste kenntnis davon erlangst, dass du betrogen wurdest. deinen partner z.b. in flagranti erwischt hast. solange siehst du es nicht als drama. schau mal, die möglichkeit, in deinen früheren beziehungen betrogen worden zu sein, von der du gesprochen hast, ist bei dir eine theoretische geblieben. im kopf kann ich vieles beseite schieben oder für nicht weiter schlimm erklären. wenn es dann aber real wird, man es vielleicht live miterlebt, bekommt das ganz eine andere qualität. denke ich jedenfalls. naja, ich wünsche dir, dass es dir erspart bleibt.

Juli hat geschrieben:aber gut, nicht so sehr, dass ich diesen traumhaften sommertag damit verbringen mag, mir darüber den kopf zu zerbrechen.
genau, scarlett, verschieben wir es auf morgen...

schönen sonnentag!
entwurf

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estelle
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Beitrag Sa., 23.05.2009, 11:03

@Schmetterling.1983,

du bist noch zu jung um soetwas zu verstehen,entschuldige bitte.

Wir bezeichnen es schon lange nicht mehr als Partnerschaft,aber wir werden hier weiterhin mit

unseren Kindern zusammen wohnen, mein Problem ist glaube ich auch nur,wie erkläre ich diese

Situation einem neuem Partner? Das wird mir doch niemand glauben.Violetta.

Der neue Partner könnte sich dann ja betrogen fühlen.
,

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Entwurf
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Beitrag Sa., 23.05.2009, 11:16

hallo violetta!

dass schmetterling nicht verstanden hat, worauf du hinauswolltest, ist durchaus kein altersproblem. ich hatte es nämlich genauso verstanden wie sie.
Violetta 2009 hat geschrieben:Ist das jetzt betrügen und soll ich auf mein Glück verzichten?
wenn du einem neuen partner klarmachst, was sache ist und er damit einverstanden ist, ist es kein betrügen des neuen partners.

und von deinem thera solltest du dich alsbald trennen, denn er erkennt nicht, was du eigentlich willst, sondern versucht dir was einzureden, was du nicht willst.

grüße
entwurf

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estelle
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Beitrag Sa., 23.05.2009, 11:23

@Entwurf,

ja in Ordnung,danke,Violetta.

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(V)
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Beitrag Sa., 23.05.2009, 13:03

Hmm. Wieder mal die typische Diskussion, nur unter neuem Gewand?

Ich kann aus Erfahrung sagen, dass es sehr wehtut, extrem wehtut, vom Partner belogen und betrogen zu werden. Meinem Partner beim Sex mit einer anderen zuschauen oder es sich vorzustellen, fand ich hingegen sehr schön. Da wäre ich höchstens beleidigt, wenn ich nicht mitspielen dürfte. Kurz: Zwei getrennte paar Schuhe.

Irgendwer schrieb hier, ich glaube, es war Entwurf, mag mich aber auch irren, dass der Mensch ja sowas wie ein Ego habe, dass beachtet und gestreichelt werden wolle. Eben drum! Genau der Gedankengang scheint mir dahinter zu stehen.
Denn auf der anderen Seite gibt es ganz religös-philosophische Strömungen wie z.B. der Buddhismus, deren Lebensphilosphie das Auflösen des Ego und der Ich-Illusion ist, statt es noch extra zu nähren und hochzuzüchten. Und ja, es gibt tatsächlich Menschen, deren Lebensphilosophie sich nicht darauf begründet ist, sich das Ego streicheln zu lassen, sondern die sich über das Ego hinaus entwickeln möchten statt es zu liebkosen.

Ich mag hier und da zwar auch Selbstwertprobleme habe, aber zum Glück definiere ich es oder mich nicht über Sex. Und auch meine Beziehungen definierte ich nie darüber. Weil es die schönste NEBENSACHE der Welt ist. Eine, die dazu gehört, sehr schön ist, aber eben trotzdem eine Nebensache.

Wieso betrügen Menschen ihre Partner? Weil sie die Nebensache zur Hauptsache machen. Und umgekehrt ist es bei vielen Monogamisten gleichsam so, dass die Nebensache (sex. Treue) über der Hauptsache steht. Da hatte Juli (?) schon absolut recht: Viele Menschen tun sich in Beziehungen unter dem Deckmantel der Liebe so einiges an, wirklich krasse Dinge, erdulden und leiden Jahre lang...aber kaum geht es um Sex und körperliche Triebe... DAS ist dann der Grund für Aus. Während all die viel gewichtigeren Gründe und was man sich gegenseitig antut, über Jahre ignoriert wurde.

Anders gesagt: Ja, Betrug ahnde ich auch, tut auch mir schrecklich weh. Aber der emotionale Betrug (bzw. das Vertrauen, dass dem eben nicht so ist) steht bei mir weit, weit über dem sex. Betrug. OFT geht es Hand in Hand. Aber nicht zwangsweise. Seitensprünge könnte ich verzeihen. Aber eine Lüge? Nein! Egal aus welchen Grund. Warum wird das immer und immer wieder in einen großen Topf geworfen?

Betrug kommt aber eben nicht nur bei der "schönsten Nebensache der Welt" vor, sondern ständig. Die ganze Welt, das ganze Leben, ist eine permanente Heuchelei und Doppelmoral. Ohne das würde keine Gesellschaft funktionieren.
Und genau aus dem Grund sind und bleiben mir sog. "ehrliche Arsch****" lieber als ein doppelmoraliger, heuchlerischer Freund oder Partner.

Und das ist sicherlich auch ein Grund dafür: Als Ehrlichkeitsfanatiker muss man eben auch mit harten Wahrheiten leben können. Eine gewisse Leidensfähigkeit aufweisen. Es ist nicht immer leicht. Oh, beleibe nicht. Und das funktioniert natürlich nicht, wenn man lieber eine Lebensstrategie verfolgt, bei der das Ego gestreichelt werden soll, da es als der wertvollste Besitz gilt, der gehegt, gepflegt und erhalten bleiben soll.
Mein Partner ist nicht für mein Ego da. Er ist dafür da, dass man sich gemeinsam "über sich selbst hinaus" entwickelt.

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Sauterelle
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Beitrag Sa., 23.05.2009, 13:42

aaaah es hat anklang gefunden- ich hoffe es interessiert noch mehr leute- also vorneweg möcht ich gerne sagen, dass das natürlich ein sehr weitläufiges thema ist pitt- allerdings hätte ich gerne einen maximalen überblick über die verschiedenen beweggründe. mich interessiert und beschäftigt das wirklich sehr! und natürlich würde ich mich über jede geschichte, jede erklärung freuen- am liebsten hätte ich es, wenn jeder seinen senf dazu geben würde- aus verschiedenen perspektiven her. also sowohl die von den "betrogenen" als auch die von den "betrügern" C:

schneekugel- deine erklärung fand ich sehr treffend und sehr nachvollziehbar! doch woher kommt das? warum möchte man nicht die arbeit in die beziehung hineinstecken, die sie benötigt? und streit werden garantiert auch oft vollkommen überbewertet! ich finde streit ist nötig, sich mal anzuschreien, dampf ablassen und anschließend alles aber auch im gesunden rahmen klären. doch warum wagen das die leute nicht, warum sind sie nicht bereit dazu? wie kommen sie auf den gedanken, dass draußen jemand besseres auf sie wartet, mit dem alles anders wird?

münchnerkindl- das klingt auch sehr plausibel- doch ich denke, dass früher die ehe eine ganz andere funktion erfüllt hat- ging es denn nicht mehr um die praktische und nicht um die emotionale seite? und wenn es doch heute mehr um den menschen und nicht um die funktion geht, warum setzt man oft durch einen betrug alles aufs spiel, verletzt den wichtigsten partner in seinem leben?

und candle- ja natürlich bin ich die gesellschaft^^
für meinen teil muss ich sagen, dass ich seit drei jahren in einer beziehung stecke. saubere trennung gab es bei mir nie, das steht mir noch bevor und davor habe ich eine wahnsinnige angst.

Bei mir ist es so, dass ich bisher wie schon einmal erwähnt nur zwei beziehungen hatte. Ich bin da eher der beständige mensch. Allerdings muss ich zugeben, dass ich meinen ersten freund für meinen jetzigen freund verlassen habe. Wir hatte ein jahr eine fernbeziehung- ich lernte meinen jetzigen dann kennen, und wir haben uns lediglich geküsst- aber es war für mich betrug und es stand fest, dass ich nicht mehr zurück kann. Als er mich dann betrog, wollte ich es ihm gleichtun. Hatte ihm das auch gesagt/angekündigt wie auch immer. Für mich war das allerdings nicht spaßig- dennoch schwanke ich als hin und her- ist es jetzt für mich vertretbar eine eventuelle offene beziehung in betracht zu ziehen, oder eben nicht? Sehe ich es zu eng oder andere zu locker?
vielleicht mögen das einige hier als „kinderkrams“ abtun. Zugegeben, viele erfahrungen habe ich noch nicht gemacht, aber ich denke, dass hier ja jeder gleichberechtigt ist.

ich bin jetzt sehr hintendran- der rest folgt noch
und tut mir leid, wenn hier jetzt dinge wiederholt werden - ich habe mir die zeit noch nicht genommen alles zu lesen.

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Beitrag Sa., 23.05.2009, 14:31

@ Sauterelle,
doch woher kommt das? warum möchte man nicht die arbeit in die beziehung hineinstecken, die sie benötigt?
Für viele Fälle, ich vermute die meisten, steckt die Antwort schon in der Frage.

Grüße
Anastasius

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Beitrag Sa., 23.05.2009, 14:49

ja, der buddhismus. sobald ich das wort ego geschrieben hatte, war mir klar, dass da etwas kommen musste.

der buddhismus will die auflösung des ego, das verneinen des selbst, im idealfall das totale verlöschen im zustand des nirvana. das ego, so heißt es, sei eine illusion. (wobei die frage erlaubt ist: ist das nicht auch eine illusion? also anzunehmen, das ego sei eine illusion. ) und zum erreichen des nirvana ist es nötig, der leiden und damit der leidenschaften herr zu werden. eben deshalb leben buddhistische mönche zumeist keusch.

es gibt für die anhänger, auch die laien, sittliche orientierungspunkte. einer davon lautet:
ich gelobe, mich darin zu üben, keine ausschweifenden sinnlichen handlungen auszuüben.
und damit scheint mir durchaus auch sex gemeint. wenn also jemand sich im rahmen des buddhismus "über sich hinausentwickeln" will, so heißt das ganz konsequent: askese, verzicht auf sex.

diejenigen, von denen ich gehört habe, sie wollten sich über sich hinausentwickeln und den buddhismus dazu anführen, beziehen diese "weiterentwicklung" aber durchaus auf das erleben von sex ausserhalb einer beziehung. also mehr sinnliches erleben. das ist irgendwie... nicht ganz das, so denke ich, was die reine lehre will. kann mich natürlich irren, so gut kenne ich mich dann auch wieder nicht aus.

ich weiß nicht, aber der buddhismus wird mir oft ein bisschen zu sehr missbraucht, zu sehr verquast für gegenwärtige zwecke.

nur so ein paar lose, ergänzende gedanken hierzu.
Gothika hat geschrieben:Da wäre ich höchstens beleidigt, wenn ich nicht mitspielen dürfte.
jaja, da ist das ego wieder mit dabei. es mag nicht ausgeschlossen zu werden, es will um erlaubnis gefragt werden, es will dabei sein, um zu kontrollieren. deshalb tut heimlich betrogen zu werden unter anderem weh: man ist nicht involviert, wird übergangen, man wird zur zeitweiligen null für den partner.

grüße
entwurf

ps: das ego wird man nicht los. no way.

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Sauterelle
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Beitrag Sa., 23.05.2009, 16:26

hallo anastasius

es ist zu viel arbeit- ja schon, nur liegt das daran, dass man sich nicht richtig wertschätzt? ist das ein einzelfall, oder wird man es immer so handhaben, wenn es letztendlich zu anstrengend wird? möchte man eigentlich doch nur mit der person solange leben, solange alles gut funktioniert? ich mein, man kann doch nicht immer alles wegschmeißen- aber das ist genau mein kernproblem: ist es so weil man den wert einer beziehung, einer bestimmten vertrauten person nicht erkennt? ist es, weil man doch letztendlich nur sich und seine interessen sieht? wäre das vollkommene eingehen auf eine beziehung mit all der verantwortung, die sie mit sich bringt nicht viel zufriedenstellender als die kurzzeitige befriedigung? sind die menschen nicht ständig auf der suche, nach größerer, besserer befriedigung, einfach weil sie nicht mehr ruhen können und einfach mal den richtigen weg für sich finden können und so den frieden und die zufriedenheit zu finden unfähig sind? warum fängt man an drogen zu nehmen, warum gibt man sich dem rausch des alkohols hin, warum dem rausch einer affaire? ist es nicht irgendwo das selbe? und wie ich schon im ersten beitrag geschrieben habe: es gibt gesunden und ungesunden egoismus. der gesunde ist, dinge zurückzuweisen, die einem schaden könnten. der ungesunde ist, dinge anzustellen, die anderen schaden. wenn man nur nach seinen interessen geht, und somit keinen respekt vor anderen hat, hat man den dann letztendlich nicht vor sich selbst? deshalb degradieren wir uns nicht selber?


soooo und jetzt bin ich mal gespannt, ob ich das schlüssig erklären kann, warum mich auch das thema so beschäftigt. ich finde es interessant das ganze mal aus einer anderen perspektive zu betrachten, wobei die eigentlich eine hypothese ist:

ich habe schwierigkeiten den glauben vollkommen zu erfassen. gott mir gänzlich begreifbar zu machen fällt mir sehr schwer, jedoch eigentlich zweifle ich nicht an seiner existenz. wenn wir nun das gute und das böse betrachten. die liebe, ist mir vor meinem reliabitur aufgefallen, ist eigentlich mal was grenzenloses erstaunliches (das fiel mir auch, wie mir mal auffiel, dass wir menschen eigentlich ziemlich seltsam aussehen- so momente kennt ihr doch bestimmt, oder?). die liebe muss es in irgendeiner reinen form geben. doch dazu sind wir nicht fähig. wie oft werden wir denn von dingen wie neid etc aufgesucht?! irgendwo muss die liebe also wie gesagt in ihrer reinen form herkommen- bleibt für uns nur noch gott über. wir als menschen sind folglich noch weit davon entfernt die liebe wirklich zu beherrschen. der mensch ist also im vergleich zu gott sehr schwach- vielleicht ist das "böse"- hier in dem fall betrug (da wir ohne rücksicht auf andere, uns die dinge rausnehmen, die wir wollen) nichts als eine schwäche? zeugt von der unfähigkeit beständig zu sein, eine andere person vom ganzen herzen zu lieben uns letztendlich selbst wirklich zu lieben. ich mein wenn wir es noch nicht einmal schaffen eine person all unsere liebe zu schenken- das ist doch eher erbärmlich? angemerkt werde hier, dass ich ausschließlich meine these auf betrug beziehe- damit sind NICHT die menschen gemeint, die das für ihre partnerschaft vereinbart haben und auch NICHT die menschen, die single sind und einfach so gerne oft sex mit jemand anderes haben.

--> mir ist durchaus bewusst, dass dieses thema hier nicht jedermanns sache sein wird^^

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Sauterelle
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Beitrag Sa., 23.05.2009, 16:33

und ps:

entwurf- für mich persönlich treffen deine aussagen genau den punkt und ich wünschte ich könnte es so ausdrücken wie du! und vielen dank für den kommentar im anderen thread!

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(V)
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Beitrag Sa., 23.05.2009, 16:54

Na, Sauterelle, jetzt hast du es doch wunderbar selbst beschrieben. Warum betrügen Menschen ihre Partner? Weil sie schwach sind. Weil Betrug eine menschliche Schwäche ist. Und der Mensch definiert sich über seine Schwächen. Einen vollkommen perfekten Menschen... wäre doch ziemlich farblos und langweilig, oder? Deswegen sind wir alle Mensch geworden, weil wir NICHT perfekt sind. Deswegen haben wir Triebe... wird manchmal sinngemäß synonym für den Begriff Schwäche gebraucht.
Und vielleicht ist der Weg der Entwicklung der, erst mal lernen sich selbst und den anderen ihre (naturgebenen?gottgebenen?) Schwächen zu verzeihen.

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Sauterelle
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Beitrag Sa., 23.05.2009, 17:03

jaaaaaa ja klar- aber das stellt mich nicht zufrieden! überhaupt nicht! warum wollen die menschen nicht über sich selbst hinauswachsen? es muss ja nicht gleich farblos werden, nur weil man das mit dem betrügen lässt. mir geht das mit diesem puren egoismus einfach nicht in den kopf. aber eigentlich war es mein fehler das hier anzusprechen- das ist vielleicht nur die ober-ober-begründung. wie gesagt- mich interessieren die persönlichen beweggründe. das breite band der palette (sagt man das so auf deutsch? ich hatte es irgendwo mal aufgeschnappt.)
eigentlich ist das quatsch, was ich gerade schreibe- das ist gerade ein klassischer moment des zu exessiven denkens ich fühl mich wie die matschbirne schlechthin..

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Beitrag Sa., 23.05.2009, 17:40

Du willst also persönliche Betrugsgeschichten aus Seiten von "Täter" wie "Opfer" sammeln?

Hmm. Schon sehr lange her. Meinen ersten Freund habe ich betrogen. Mit Absicht. Aus Trotz und Rache. Und weil mir danach war. Nur um es ihm am nächsten Tag brühwarm auf's Brot zu schmieren, um den ziemlich anhänglichen Kerl (mit großen Hang zum stalken) endlich loszubekommen. Denn das mit dem "Schluss machen" alleine hat aus wohl unterschiedlichen Gründen anscheinend nicht geklappt. Ja, ich wollte beweisen, wie wenig ich ihn wertschätze und ja, sogar verachte. Schlechtes Gewissen? Null. Es hat mir Spaß gemacht. Ebenso wie all die anderen kleinen unsinnigen Racheaktionen, die ich damals mit 17 so alles tat. Auch heute kein schlechtes Gewissen. Das ist bei mir unter "Pubertät" verbucht.

Ansonsten hab ich ja nur eine weitere, sog. "polyamore" Langzeitbeziehung vorzuweisen, da gab es wohl kaum Grund zu betrügen. Als Aquivalent würde wohl ein "Regel/Absprachenverstoß" gelten. Ja, hat mein Ex zweimal getan. Das war für mich Betrug, und tat auch entsprechend weh. So wie es jedem Menschen auch wehtut, wobei es zwei grundverschiedene Situationen waren... zweimal hätte ich ihm ein- und dasselbe nicht durchgehen lassen. Kann, ehrlich gesagt, gar nichts weiter dazu sagen. Was ich schon seltsam finde. Aber ich hab wirklich keine Meinung dazu. Tat halt weh. Punkt. Und hatte beidesmal Konsequenzen. Ironischerweise das erste Mal Abstand, erst mal offizielle Trennung, und ihm in die eigene Bude verweisen... das zweite Mal dass wir wieder richtig zusammen kamen, weil ich dieses Hin- und Her einfach Leid war. Erstes wurde nie verarbeitet, da gab es halt auch einfach nicht viel dazu zu sagen...dumm gelaufen halt. Und zweiteres... hmm... hatte ein ganz kurze Epoche der Eifersucht bei mir zu Folge, was auch mal eine Erfahrung wert war, weil ich das so nicht an mir kannte. Schulterzuck. Nein, damals war es kein Schulterzucken. Es tat nicht nur weh, sondern ich hatte sogar wochenlang Alpträume davon, obwohl nicht zart besaitet. Trotzdem hab ich dazu auch inneren Abstand gehabt, weil ich wusste, dass diese Gefühle nur situationsbedingt sind, und eigentlich nicht MIR entsprechend, sie eben nicht mit meinem ICH verwechselte.

Interessant finde ich aber den Moment, wo ich ihn "betrogen" habe, wo ich das allererste und einzige Mal dieses miese Gefühl und schlechtes Gewissen hatte. Denn es war kein richtiges Betrügen: Denn es war 2 Wochen nach der Trennung. Aber emotional...emotional fühlte ich mich ja noch verbunden, und es gab noch Hoffnung, dass es alles ein schlechter Witz sei. War ein echt doofes Gefühl, nachdem (Trennungsschmerz beladenen) Vollsuff mit nahezu Blackout morgens neben einen anderen Kerl aufzuwachen, nachdem mich mein getrennter Ex 10 min vorher am Telefon nach all den Jahren zum allerersten Mal gebeten hatte: "Bitte, diesmal nicht, das würd ich jetzt nicht ertragen." Wie, bitte? Hä? Chaos. Also, nochmal von vorne: Jahrelang durfte ich, wenn ich wollte, was nicht sehr oft war. In den Trennungswirrwarren war er so fertig mit den Nerven, dass er mich am Telefon bat... nachdem ich es scherzhaft ankündigte ("Du, bin volltrunken und hab zwei hübsche Männer hier...")... diesmal eben nicht. Gerade wie zum Hohn... 15 min später war es schon zu spät. Aber war ich überhaupt noch zurechnungsfähig? Eher nein. Vor allem erinnere ich mich noch wenigstens soweit daran, dass ich so hinüber war, dass ich teilweise glaubte, der andere SEI mein Ex. Ja, unter Garantie hab ich ihm auch währenddessen mit den Namen des Ex angesprochen. Aber der nächste Morgen... ja, der war verdammt bitter. Für ungefähr 48 Stunden hab ich mich richtig schäbig gefühlt, wie noch nie in meinem Leben. Will ich nie wieder haben. Danke. Einmal reicht.

Sorry. Wirr. Chaos. Aber gut in Erinnerung eben das sehr schäbige Gefühl. Zum ersten Mal in all den Jahren bittet mein Mann, der es eigentlich schon gar nicht mehr ist, um Treue, und keine 15 min später zeig ich ihm - Vollsuff und völlige Verwirrung sei dank - den Stinkefinger. Aber spielt eh keine Rolle, er weiß es bis heute nicht, und wenn, dürfte er sich nicht beklagen.

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