ja, der buddhismus. sobald ich das wort ego geschrieben hatte, war mir klar, dass da etwas kommen musste.
der buddhismus will die auflösung des ego, das verneinen des selbst, im idealfall das totale verlöschen im zustand des nirvana. das ego, so heißt es, sei eine illusion. (wobei die frage erlaubt ist: ist das nicht auch eine illusion? also anzunehmen, das ego sei eine illusion. ) und zum erreichen des nirvana ist es nötig, der leiden und damit der leidenschaften herr zu werden. eben deshalb leben buddhistische mönche zumeist keusch.
es gibt für die anhänger, auch die laien, sittliche orientierungspunkte. einer davon lautet:
ich gelobe, mich darin zu üben, keine ausschweifenden sinnlichen handlungen auszuüben.
und damit scheint mir durchaus auch sex gemeint. wenn also jemand sich im rahmen des buddhismus "über sich hinausentwickeln" will, so heißt das ganz konsequent: askese, verzicht auf sex.
diejenigen, von denen ich gehört habe, sie wollten sich über sich hinausentwickeln und den buddhismus dazu anführen, beziehen diese "weiterentwicklung" aber durchaus auf das erleben von sex ausserhalb einer beziehung. also mehr sinnliches erleben. das ist irgendwie... nicht ganz das, so denke ich, was die reine lehre will. kann mich natürlich irren, so gut kenne ich mich dann auch wieder nicht aus.
ich weiß nicht, aber der buddhismus wird mir oft ein bisschen zu sehr missbraucht, zu sehr verquast für gegenwärtige zwecke.
nur so ein paar lose, ergänzende gedanken hierzu.
Gothika hat geschrieben:Da wäre ich höchstens beleidigt, wenn ich nicht mitspielen dürfte.
jaja, da ist das ego wieder mit dabei. es mag nicht ausgeschlossen zu werden, es will um erlaubnis gefragt werden, es will dabei sein, um zu kontrollieren. deshalb tut heimlich betrogen zu werden unter anderem weh: man ist nicht involviert, wird übergangen, man wird zur zeitweiligen null für den partner.
grüße
entwurf
ps: das ego wird man nicht los. no way.