Privatsphäre des Therapeuten
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Ja, ok - Spass beiseite.
Irgendwie leuchtet es mir nun ein, dass es sich hierbei um zwei verschiedene Ebenen handelt.
Es besteht in der Tat ein Arbeitsverhältnis und die weitgehende, intime Privatsphäre sollte dabei ausgeklammert werden. Die Gefahr, dass dieses Verhältnis dann durch (Vor)urteile geprägt und belastet wäre, scheint mir gegeben - und das wäre problematisch.
LG, Bellefleur
Irgendwie leuchtet es mir nun ein, dass es sich hierbei um zwei verschiedene Ebenen handelt.
Es besteht in der Tat ein Arbeitsverhältnis und die weitgehende, intime Privatsphäre sollte dabei ausgeklammert werden. Die Gefahr, dass dieses Verhältnis dann durch (Vor)urteile geprägt und belastet wäre, scheint mir gegeben - und das wäre problematisch.
LG, Bellefleur
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Mir sind schon beide Extreme untergekommen - von einem Thera, der mir stundenlang bis ins Detail von seinem Privatleben und seinen Problemen und Erfolgen erzählt hat, bis zu einem, der nichts von sich preisgegeben hat. Die meisten Theras lagen irgendwo dazwischen.
Für mich war es immer sehr wichtig, etwas über den Thera zu erfahren, um abschätzen zu können, inwieweit ich ihm vertrauen kann und welche Themen problematisch werden könnten. Daher habe ich wohl auch bei dem "offensten" mit Abstand am längsten durchgehalten. Mit den Pokerface-Typen konnte ich dagegen gar nichts anfangen. Die haben mich so verunsichert, dass ich nach der ersten Stunde weg war.
Allerdings ist es bisher NIE auch nur ansatzweise zu sowas wie einem Arbeitsverhältnis gekommen.
Für mich war es immer sehr wichtig, etwas über den Thera zu erfahren, um abschätzen zu können, inwieweit ich ihm vertrauen kann und welche Themen problematisch werden könnten. Daher habe ich wohl auch bei dem "offensten" mit Abstand am längsten durchgehalten. Mit den Pokerface-Typen konnte ich dagegen gar nichts anfangen. Die haben mich so verunsichert, dass ich nach der ersten Stunde weg war.
Allerdings ist es bisher NIE auch nur ansatzweise zu sowas wie einem Arbeitsverhältnis gekommen.
Stimmt, da hab ich bei der Wortwahl ziemlich daneben gegriffen, ist mir auch gerade aufgefallenCarla1 hat geschrieben:Allerdings ist es bisher NIE auch nur ansatzweise zu sowas wie einem Arbeitsverhältnis gekommen.
inwiefern hast du da bei der wortwahl danebengegriffen Rilke... verstehe ich gerade nicht ...Rilke hat geschrieben:Stimmt, da hab ich bei der Wortwahl ziemlich daneben gegriffen, ist mir auch gerade aufgefallenCarla1 hat geschrieben:Allerdings ist es bisher NIE auch nur ansatzweise zu sowas wie einem Arbeitsverhältnis gekommen.
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
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Na, Arbeitsverhältnis klingt wirklich daneben, findest du nicht, Caro? Mit meinem Arbeitgeber habe ich ein Arbeitsverhältnis!
Ich wollte irgendwie deutlich machen, dass das Thera-/Patientin-Verhältnis eben kein privates ist, bei dem man sich wechselseitig Privates erzählt. Irgendwie finde ich das richtige Wort dafür aber im Moment immer noch nicht
Vielleicht hat jemand ein besseres Wort als ausgerechnet "Arbeitsverhältnis"?
Edit:
Ich wollte irgendwie deutlich machen, dass das Thera-/Patientin-Verhältnis eben kein privates ist, bei dem man sich wechselseitig Privates erzählt. Irgendwie finde ich das richtige Wort dafür aber im Moment immer noch nicht
Vielleicht hat jemand ein besseres Wort als ausgerechnet "Arbeitsverhältnis"?
Edit:
Rilke hat geschrieben:Belle, meiner Meinung nach ist das Thera/Patienten-Verhältnis ein Arbeitsverhältnis!
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carla1
Ich habe oft das Gefühl das ich die Person ja gar nicht richtig einschätzen kann/kenne, wenn ich gar nichts weiß. Vertrauen kommt bei mir normalerweise auch erst durch lange Beobachtung der Person, besonders auch im Umgang mit anderen.
Das gibt es bei einer Thera natürlich nie. Daher habe ich immer eine gewisse Angst und Unsicherheit. Ich vermute jedoch auch, das es ein wichtiger Schutz des Klienten ist viel privates vom Thera zu wissen, immerhin vermeidet es, dass er Wahrheiten erfährt die sein Vertrauen in Frage stellen würden, obwohl es keinen Einfluß hätte, wie die weißen Tennissocken zb. ..
aber auch - schätze ich vermeidet es, dass tatsächlich eine Beziehung aufgebaut wird, die von keinem gelöst werden will, weil man über Gemeinsamkeiten redet.
Ich finde es gut wie die Regelung ist, natürlich wöllte ich auch mehr wissen, doch ich bemühe mich seltener nachzufragen oder gehe nie tatsächlich auf die Suche, weil ich mir denke das es wahrscheinlich eher schädlich ist wie hilfreich bei Trennung.
LG Schmeterling
Das ist interessant, mir geht es auch so, dachte da wäre ich allein in meiner Skepsis.Für mich war es immer sehr wichtig, etwas über den Thera zu erfahren, um abschätzen zu können, inwieweit ich ihm vertrauen kann
Ich habe oft das Gefühl das ich die Person ja gar nicht richtig einschätzen kann/kenne, wenn ich gar nichts weiß. Vertrauen kommt bei mir normalerweise auch erst durch lange Beobachtung der Person, besonders auch im Umgang mit anderen.
Das gibt es bei einer Thera natürlich nie. Daher habe ich immer eine gewisse Angst und Unsicherheit. Ich vermute jedoch auch, das es ein wichtiger Schutz des Klienten ist viel privates vom Thera zu wissen, immerhin vermeidet es, dass er Wahrheiten erfährt die sein Vertrauen in Frage stellen würden, obwohl es keinen Einfluß hätte, wie die weißen Tennissocken zb. ..
aber auch - schätze ich vermeidet es, dass tatsächlich eine Beziehung aufgebaut wird, die von keinem gelöst werden will, weil man über Gemeinsamkeiten redet.
Ich finde es gut wie die Regelung ist, natürlich wöllte ich auch mehr wissen, doch ich bemühe mich seltener nachzufragen oder gehe nie tatsächlich auf die Suche, weil ich mir denke das es wahrscheinlich eher schädlich ist wie hilfreich bei Trennung.
LG Schmeterling
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern
Christian Morgenstern
hallo rilke,
ja also ich weiss nicht, ob das daneben klingt. mein thera sagt das auch immer... ich weiss, was du meinst, habe mich deswegen auch schon beschwert weil es sich so (also für mich manchmal) .. hmhm.... weit weg.. distanziert... die grenzen betonend etc... anhört... wir sprechen dann manchmal auch vor einem "besonderen verhältnis", was es ja auch tatsächlich ist.
aber .. nun ja.. faktisch ist es ein therapeutisches arbeitsverhältnis.. wir hatten es darüber wirklich schon oft, weil ich mich auch oft schon an dem wort gestört habe.. aber.... niemand hindert einen auch in der arbeit, ein herzliches, enges, besonderes verhältnis zum chef aufzubauen.. aber es ist und bleibt eben eine asymmetrische arbeitsbeziehung (sowohl zum thera, als auch zum chef). ich finde, du hat es einfach auf den punkt gebracht, auch wenn es manchmal schmerzhaft ist, es so anzuerkennen.
LG
caro
ja also ich weiss nicht, ob das daneben klingt. mein thera sagt das auch immer... ich weiss, was du meinst, habe mich deswegen auch schon beschwert weil es sich so (also für mich manchmal) .. hmhm.... weit weg.. distanziert... die grenzen betonend etc... anhört... wir sprechen dann manchmal auch vor einem "besonderen verhältnis", was es ja auch tatsächlich ist.
aber .. nun ja.. faktisch ist es ein therapeutisches arbeitsverhältnis.. wir hatten es darüber wirklich schon oft, weil ich mich auch oft schon an dem wort gestört habe.. aber.... niemand hindert einen auch in der arbeit, ein herzliches, enges, besonderes verhältnis zum chef aufzubauen.. aber es ist und bleibt eben eine asymmetrische arbeitsbeziehung (sowohl zum thera, als auch zum chef). ich finde, du hat es einfach auf den punkt gebracht, auch wenn es manchmal schmerzhaft ist, es so anzuerkennen.
LG
caro
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Doch,- für mich ist und bleibt es, insbes. aus der Sicht des Thera, ein Arbeitsverhältnis:
mein Thera wird dafür bezahlt, um mit mir zu arbeiten. Allerdings handelt es sich dabei um ein Av, das zudem noch aus einem 100%igen, (wahrscheinlich einseitigem) Vertrauensverhältnis besteht. (sonst würde die Arbeit nicht funktionieren,bzw.erfolgreich sein)
Hätte aber noch ne Frage zum Geschlecht des Thera: Woran liegt es, eurer Meinung nach, dass sich männl.Patienten eine weibl.Therapeutin suchen und - weibl.Patienten einen männlichen???? Ist mir irgendwie schon des öfteren aufgefallen. Ist das wirklich nur ZUFALL????
LG,Bellefleur
mein Thera wird dafür bezahlt, um mit mir zu arbeiten. Allerdings handelt es sich dabei um ein Av, das zudem noch aus einem 100%igen, (wahrscheinlich einseitigem) Vertrauensverhältnis besteht. (sonst würde die Arbeit nicht funktionieren,bzw.erfolgreich sein)
Hätte aber noch ne Frage zum Geschlecht des Thera: Woran liegt es, eurer Meinung nach, dass sich männl.Patienten eine weibl.Therapeutin suchen und - weibl.Patienten einen männlichen???? Ist mir irgendwie schon des öfteren aufgefallen. Ist das wirklich nur ZUFALL????
LG,Bellefleur
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- Forums-Gruftie
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ist das so?Hätte aber noch ne Frage zum Geschlecht des Thera: Woran liegt es, eurer Meinung nach, dass sich männl.Patienten eine weibl.Therapeutin suchen und - weibl.Patienten einen männlichen???? Ist mir irgendwie schon des öfteren aufgefallen. Ist das wirklich nur ZUFALL????
also ich will keinen Mann als Thera, vielleicht bin ich da die Ausnahme...? Kann mir ja schon mit einer Frau kaum vorstellen über gewisse Dinge zu reden, wie soll ich da zu nem Mann vertrauen schöpfen..deswegen meine Entscheidung.
Außerdem besteht bei einer Frau nicht die Gefahr das ich mich verliebe.
LG Schmetterling
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern
Christian Morgenstern
Hallo Bellefleur,bellefleur hat geschrieben:Hätte aber noch ne Frage zum Geschlecht des Thera: Woran liegt es, eurer Meinung nach, dass sich männl.Patienten eine weibl.Therapeutin suchen und - weibl.Patienten einen männlichen???? Ist mir irgendwie schon des öfteren aufgefallen. Ist das wirklich nur ZUFALL????
also, soooo streng verteilt ist das wohl nicht. Für manche ist es sehr wichtig, welches Geschlecht der/die Thera hat, Manchmal wird wohl eine Frau gewählt, weil sie vielleicht mehr "Mütterlichkeit" und Schutz geben kann?
Ich habe mir ziemlich absichtlich einen Mann gewählt. Weil ein großer Teil des Problems mit meinem Mann/meiner Scheidung von ihm, meinen schlechten Erfahrungen mit Männern und meinem Vater eben mit meinem generellen und so geprägten Verhältnis mit dem Gegenüber-Geschlecht zu tun haben. Das konnte/kann ich - so meine feste Überzeugung - nur mit einem Mann klären. Und ich hatte (für mich) Recht, denn ich habe eine Erfahrung gemacht, die sozusagen eine gute therapeutische Vaterschaft darstellt.
Tja Schmetterling, ich habe gehört, dass sich Patientinnen durchaus auch in ihre Therapeutinnen verlieben und darüber sehr verstört sind. Es liegt nicht am Geschlecht des Therapeuten, es liegt an dem Problem, das man zu bearbeiten hat. Jedenfalls sollte die Therapeutenwahl nicht eine Angst-Wahl sein (Oh Gott, ich KÖNNTE mich ja verlieben!!!).
LG
Dunkle
Ich habe eine weibliche Therapeutin, aber es war eher Zufall. Bei ihr hatte ich am schnellsten den Termin bekommen.bellefleur hat geschrieben:Hätte aber noch ne Frage zum Geschlecht des Thera: Woran liegt es, eurer Meinung nach, dass sich männl.Patienten eine weibl.Therapeutin suchen und - weibl.Patienten einen männlichen???? Ist mir irgendwie schon des öfteren aufgefallen. Ist das wirklich nur ZUFALL????
Dann sind die Patientinnen aber schon vorher bi bzw. lesbisch veranlagt und haben es entweder nicht gewußt oder verdrängt? Oder kann sich auch eine hetero Frau in ihre weibliche Therapeutin verlieben? Sorry für die blöde Frage aber irgendwie kann ich mir das nicht so richtig vorstellen, dass eine Frau, die ausschließlich auf Männer steht, sich plötzlich in eine Frau verliebt. Oder doch?Dunkle hat geschrieben:
Tja Schmetterling, ich habe gehört, dass sich Patientinnen durchaus auch in ihre Therapeutinnen verlieben und darüber sehr verstört sind.
welches Problem meinst du?Dunkle hat geschrieben: Es liegt nicht am Geschlecht des Therapeuten, es liegt an dem Problem, das man zu bearbeiten hat.
Liebe Grüße
Liebe Grüße
Canonia
Canonia
Also, mir ist eher aufgefallen, dass sowohl die männlichen als auch die weiblichen User hier im Forum sich eher eine weibliche Thera suchen. Wäre mal ein interessantes Thema für eine Umfrage.bellefleur hat geschrieben:Hätte aber noch ne Frage zum Geschlecht des Thera: Woran liegt es, eurer Meinung nach, dass sich männl.Patienten eine weibl.Therapeutin suchen und - weibl.Patienten einen männlichen???? Ist mir irgendwie schon des öfteren aufgefallen. Ist das wirklich nur ZUFALL????
Also, ich habe allerdings einen männlichen Thera. Ich war bei ihm schon vor 14 und vor 9 Jahren in Therapie. Ganz am Anfang habe ich ganz absichtlich einen männlichen Thera gewählt, weil ich schon immer mit Männern besser (und von deren Seite vorurteilsfreier) umgehen konnte als mit Frauen. Von Frauen ist mir (z. B. in der Arbeitswelt) zu oft Neid und Eifersucht entgegengebracht worden, hatte auch eine Mobbing-Situation durch eine weibliche Vorgesetzte noch zu frisch im Kopf, um Vertrauen zu einer Frau fassen zu können. Meine Wahl fiel jetzt aktuell wieder auf ihn, weil er mich einfach kennt, ich ihn sehr mag und und und... Thema für einen anderen Thread
Was das hier allgemein sehr verbreitete Interesse an der Privatspäre der Therapeuten betrifft, drängt sich mir in letzter Zeit immer ein Gedanke auf: Es wird gern damit argumentiert, dass man dem Thera ja selbst sehr viel Privates preisgibt. Muss man ja auch, um eine Therapie überhaupt möglich zu machen!
ABER: Sind die gleichen Personen, wenn sie mit einer Erkältung zu ihrem Hausarzt gehen, auch so sehr an dessen Verlauf seiner letzten Erkältung interessiert, wie sie am Privatleben ihres Therapeuten interessiert sind?
Warum nimmt, was das Privatleben angeht, scheinbar der Therapeut eine so besondere Stellung bei vielen ein? Das frage ich mich immer wieder hier. Und mir sind einfach die "Argumente" wie eben, dass man ja selbst sehr viel Privates preisgibt, zu fadenscheinig!
Schau mal hier:Canonia hat geschrieben:Oder kann sich auch eine hetero Frau in ihre weibliche Therapeutin verlieben? Sorry für die blöde Frage aber irgendwie kann ich mir das nicht so richtig vorstellen, dass eine Frau, die ausschließlich auf Männer steht, sich plötzlich in eine Frau verliebt. Oder doch?
viewtopic.php?f=20&t=8519&hilit=verliebt+therapeutin
und hier:
http://www.psychotherapiepraxis.at/arch ... herapeutin
oder hier
viewtopic.php?f=20&t=1292&hilit=verliebt+therapeutin
(in diesem Thread der zweite Beitrag, von "Lina" geschrieben)
und so ließen sich noch einige weitere Beispiele hier finden, ohne groß zu suchen.
Zuletzt geändert von Dunkle am Do., 07.05.2009, 12:36, insgesamt 1-mal geändert.
Na das "Problem", das einen in die Therapie führt.Canonia hat geschrieben:welches Problem meinst du?Dunkle hat geschrieben: Es liegt nicht am Geschlecht des Therapeuten, es liegt an dem Problem, das man zu bearbeiten hat.
Wenn man eine kurze Verhaltenstherapie wegen Prüfungsangst macht und das Ziel, diese Angst zu überwinden im Vordergrund steht und beide an diesem Ziel arbeiten, dann wird für "Gefühle für den oder die Therapeut/in" kaum Raum sein.
Wenn es aber umfassender ist, weswegen man in Therapie kommt, wenn es das Verhältnis zu den eigenen Eltern betrifft, die eigene Beziehungsfähigkeit etc, dann kann die Beziehung zwischen Klient und Therapeut ein Feld sein, auf dem sich ein früheres Beziehungs-Drama noch einmal wiederholt und in der Therapie dann (hoffentlich) aufgedeckt und bearbeitet wird.
schon wieder ichRilke hat geschrieben:Warum nimmt, was das Privatleben angeht, scheinbar der Therapeut eine so besondere Stellung bei vielen ein? Das frage ich mich immer wieder hier. Und mir sind einfach die "Argumente" wie eben, dass man ja selbst sehr viel Privates preisgibt, zu fadenscheinig!
Das finde ich auch, Rilke, dass dieses Argument der "Gegenseitigkeit" nicht alles ist/sein kann.
Aber weißt Du, wenn ich wegen meiner Erkältung zum Hausarzt gehe, dann erfährt der nur etwas über den Zustand meiner Atemwege und sonst wohl kaum etwas. Durch das Preisgeben der privaten Dinge, Geschichten, etc. baut man doch, besonders in einer längeren Therapie, eine Beziehung zu dem Menschen auf, der einem in seiner professionellen Rolle da gegenüber ist.
Ich glaube schon, dass die "Seele" (das lasse ich jetzt mal so stehen in seiner ganzen Komplexität/Fragwürdigkeit) in so einem Menschen, von dem man sich Hilfe für sein Innenleben erwartet, nach Zeichen von Zuneigung und Hinwendung sucht. Denn so ist dieser innere Apparat beschaffen. Kaum jemand, der nicht meisterhaft seine Gefühle verdrängt, kann eine Therapie intensiv durcharbeiten, ohne an diese Gefühle zu stoßen. Es wird doch mit Gefühlen gearbeitet, nicht mit gefühllosen Atemwegen...
Und als die Psychotherapie "erfunden" und entwickelt wurde, stießen schon die Gründerväter immer wieder darauf, dass die Patienten Gefühle für sie, die Ärzte, entwickelten. Und mit diesen Gefühlen einher ging das Interesse an ihnen privat. Man möchte einfach wissen, wer hinter diesem menschen steckt, an den man Tag und Nacht denkt, man möchte wissen, ob er Honig oder Marmelade auf sein Brötchen schmiert oder ob er/sie Kinder hat.
Geht/Ging Dir echt nie so, Rilke?
fragt sich die Dunkle
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